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Die Bedeutung von außerschulischen Lernorten für ... - bei föpäd.net

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7. Studien zum Thema „Außerschulische Lernorte“ 59<br />

genannten Lernorte gehören zur Gruppe der Zoos (vgl. a.a.O., S. 240). Ein wichtiger Faktor<br />

dafür, welche außerschulischen Lernorte besucht werden, ist der Bekanntheitsgrad.<br />

<strong>Die</strong>ser wird durch den Austausch und durch Kommunikation unter den Lehrern erreicht.<br />

Das Ankreuzverhalten der Lehrkräfte <strong>bei</strong> den vorgegebenen Aussagen ließ erkennen, dass<br />

neben der Erwartung <strong>von</strong> Lernerfolg die gute Erreichbarkeit, das Nutzen- und Kostenverhältnis,<br />

aber auch die Passung zum aktuellen Unterricht wichtig sind (vgl. ebd.).<br />

7.2.5 Diskussion der Ergebnisse<br />

Vergleicht man die Ergebnisse der ersten <strong>bei</strong>den Untersuchungen, so stellt sich die Frage,<br />

ob in der Zeit <strong>von</strong> 1981 bis 1997 eine steigende Tendenz zu mehr Unterricht im Freien zu<br />

erkennen ist und die Veränderungen damit zeitlich erklärt werden können oder ob sich die<br />

Unterschiede hinsichtlich der Häufigkeit des außerschulischen Unterrichts aus den Unterschieden<br />

der <strong>bei</strong>den Schulformen (Grundschule und Realschule) ergeben. Es ist zu beachten,<br />

dass im Lehrplan der bayerischen Realschule im Fach Biologie mindestens zwei Unterrichtsgänge<br />

pro Schuljahr und Schulklasse verbindlich gefordert werden, was die meisten<br />

Lehrer auch einhalten (vgl. Hampl 2000, S.164). Da die Lehrer der Realschule mit<br />

ihren Unterrichtsgängen somit eine gewisse Verpflichtung erfüllen, die anderen Lehrer<br />

bildungspolitisch nicht auferlegt ist, können die Aussagen der Studie nicht ohne Vergleichsuntersuchungen<br />

auf die Grundschule oder Förderschulformen übertragen werden.<br />

Damit ist also nicht gezeigt, dass sich schulartübergreifend eine deutliche Tendenz zu mehr<br />

Unterricht im Freien zeigt. Bezieht man in die Betrachtung auch die Studie <strong>von</strong> Klaes und<br />

Welzel ein, so wird eine Interpretation noch schwieriger. <strong>Die</strong> Autoren sprechen <strong>von</strong> lediglich<br />

vier Unterrichtsgängen in drei Jahren (vgl. Klaes/Welzel 2006, S. 240), Hampl <strong>von</strong> ca.<br />

4 Unterrichtsgängen pro Lehrkraft und Jahr (vgl. Hampl 2000, S. 36). <strong>Die</strong>se sehr großen<br />

Diskrepanzen lassen sich nicht ohne weiteres klären. Sie könnten bedeuten, dass in der<br />

Realschule viel öfter Unterrichtsgänge vorgenommen werden als in den anderen untersuchten<br />

Schulformen (Hauptschule, Gymnasium) oder dass sich das Fach Biologie für außerschulischen<br />

Unterricht besonders eig<strong>net</strong>.<br />

Verallgemeinernd stellt Kohler fest, dass Lerngänge seit den 80er Jahren, nach einem Tief<br />

in den 60ern und 70ern, wieder stärker propagiert werden, jedoch ihren früheren Stellenwert<br />

nicht mehr erreichen konnten (vgl. Kohler 2003, S. 168). Es liegt die Vermutung<br />

nahe, dass mehr Lehrer die Schule gelegentlich verlassen (vgl. Mussmann 2007, S. 17),<br />

jedoch insgesamt nicht besonders häufig und mit schwankender Qualität. So sind die Unterrichtseinheiten<br />

oft nicht genug in das restliche Unterrichtsgeschehen einbezogen oder es<br />

fehlt eine ordentliche Nachbereitung (vgl. Guderian 2006, S. 37). Für viele Schüler ist dies<br />

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