Die Bedeutung von auÃerschulischen Lernorten für ... - bei föpäd.net
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7. Studien zum Thema „Außerschulische Lernorte“ 53<br />
7.1.4 „Untersuchungen zu kognitiven und affektiven Aspekten <strong>von</strong> außerschulischen<br />
<strong>Lernorten</strong> im Biologieunterricht in der Realschule“ (2000)<br />
<strong>Die</strong> Schülerpopulation der Hauptuntersuchung dieser Studie umfasste 249 Schülern aus<br />
acht 7. Klassen <strong>von</strong> zwei bayrischen Realschulen (vgl. Hampl 2000, S. 96). Als Unterrichtsinhalt<br />
wurde der Themenkreis „Bienen - Bienenstaat“ gewählt, da der Unterricht am<br />
Lehrbienenstand zu den bekanntesten und ältesten Zielorten der unmittelbaren Naturbegegnung<br />
gehört (vgl. a.a.O., S. 55). Das Thema lässt sich außerdem auch im Klassenzimmer<br />
gut umsetzten lässt (vgl. a.a.O., 170). Als Untersuchungsmodell wurde das „Vortest-<br />
Haupt-Nach- und Spättest-Modell“ gewählt, dass durch einen „Erinnerungs- und Begründungstest“<br />
ergänzt wurde (vgl. ebd.). Folgende Hypothesen, die für die vorliegende Ar<strong>bei</strong>t<br />
interessante sind, konnten bestätigt werden:<br />
H1: Unterricht an außerschulischen <strong>Lernorten</strong> führt zu besseren kognitiven Lernerfolgen<br />
als der herkömmliche Unterricht im Klassenzimmer. <strong>Die</strong> Schüler, die am Bienenstand<br />
unterrichtet worden waren, erzielten signifikant (hochsignifikant) bessere Ergebnisse als<br />
die Gruppe, die eine Unterrichtung im Klassenzimmer erhalten hatte (vgl. a.a.O., S. 111).<br />
H 2: Unterricht an außerschulischen <strong>Lernorten</strong> bewirkt <strong>bei</strong> durchschnittlich bis weniger<br />
begabten Schülern bessere Behaltensleistungen als der herkömmliche Unterricht im Klassenzimmer.<br />
Beim Vortest unterschieden sich die <strong>bei</strong>den Gruppen „Klassenzimmer“ und<br />
„Bienenstand“ nicht signifikant <strong>von</strong>einander. Bei allen weiteren Tests schnitten die durchschnittlich<br />
und weniger begabten Schüler, die am Bienenstand unterrichtet worden waren,<br />
statistisch signifikant oder hochsignifikant besser ab (vgl. a.a.O., S. 115).<br />
H 3: Bei Schülern, die im Unterricht an außerschulischen <strong>Lernorten</strong> lebende Tiere beobachten,<br />
ist eine positive Einstellungsänderung (emotionale Effizienz) gegenüber dem Fach<br />
Biologie stärker ausgeprägt, als <strong>bei</strong> Schülern, die diese Beobachtungen im Klassenzimmer<br />
nicht machen konnten. <strong>Die</strong>se Ausgangsthese konnte, allerdings eingeschränkt auf den<br />
Zeitraum bis zwei Wochen nach dem Unterricht, bestätigt werden (vgl. a.a.O., S. 127).<br />
H 4: Unterricht an außerschulischen <strong>Lernorten</strong> wirkt sich positiv auf das Interesse an biologischen<br />
Zusammenhängen aus. Das Gesamtinteresse hatte sich sowohl im Haupttest (unmittelbar<br />
nach der Unterrichtung) als auch im Nachtest (14 Tage später) signifikant verbessert<br />
(vgl. a.a.O., S. 132).<br />
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