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Die Bedeutung von außerschulischen Lernorten für ... - bei föpäd.net

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7. Studien zum Thema „Außerschulische Lernorte“ 52<br />

7.1.3 „Empirische Untersuchung zur Methodik des gelenkten entdeckenden Lernens in<br />

der freien Natur“ (1991)<br />

<strong>Die</strong>se Studie fand in der 6. Jahrgangsstufe einer Hauptschule in Bayern statt. Es ging da<strong>bei</strong><br />

vor allem um die Entwicklung und Erprobung <strong>von</strong> Ar<strong>bei</strong>tsaufträgen, mittels derer die<br />

Schüler Pflanzen und Tiere eines Gewässers selbstständig erkunden und sich grundlegende<br />

Kenntnisse über dieses ökologische Thema verschaffen sollten. Da<strong>bei</strong> stand die Methode<br />

des gelenkten entdeckenden Lernens im Vordergrund (vgl. Starosta 1991, S. 422).<br />

Der Versuchsplan sah die unabhängige Variablen „Unterrichtliche Behandlung“ und die<br />

abhängigen Variablen Biologische Kenntnisse zum Sachgebiet „Lebensgemeinschaft<br />

Gewässer“ und Interesse für allgemeine biologische Sachverhalte vor (vgl. a.a.O. 424). Es<br />

wurden zwei Versuchsgruppen und eine Kontrollgruppe gebildet. Letztere sollte ausschließen,<br />

dass etwaige Veränderungen zufällig entstanden sind (vgl. ebd.). Veränderungen im<br />

Stand biologischer Kenntnisse und im Interesse wurden nach dem Vortest-Nachtest-<br />

Schema ermittelt. <strong>Die</strong> Unterrichtung bestand in einer Einführungsstunde und in einer<br />

anschließenden Vertiefung mit identischen Lernzielen und –inhalten in <strong>bei</strong>den Versuchsgruppen.<br />

<strong>Die</strong> Gruppe des Freilandunterrichts durfte zuerst das Biotop eigenständig untersuchen,<br />

bevor in ar<strong>bei</strong>tsgleichen Dreiergruppen Ar<strong>bei</strong>tsaufträg nach dem Prinzip des entdeckenden<br />

Unterrichts bear<strong>bei</strong>tet wurden. Halbstündig fanden Lernzielkontrollen und<br />

Zusammenfassungen statt (vgl. a.a.O., S. 425).<br />

Der Zuwachs an biologischen Kenntnissen war in <strong>bei</strong>den Versuchsgruppen höchst signifikant,<br />

allerdings erreichte die Versuchsgruppe „Freiland“ einen nahezu doppelt so großen<br />

Zuwachs als die Klassenzimmergruppe. Der Unterschied zwischen den <strong>bei</strong>den Gruppen ist<br />

damit höchst bedeutsam. Besonders hohe Lernzuwächse erreichte die Gruppe, die am<br />

außerschulischen Lernort unterrichtet wurde, <strong>bei</strong> solchen Aufgaben, die sich auf Naturobjekte<br />

bezogen, an denen die Schüler direkt etwas beobachten konnten (vgl. a.a.O., S. 426).<br />

Hervorgehoben werden muss, dass wiederum die schwachen Schüler besonders vom Freilandunterricht<br />

profitierten. Mit 20,7 Punkten erreichen sie den gleichen Kenntnisstand wie<br />

die stärkeren Schüler des Klassenunterrichts (vgl. a.a.O., S. 428). Zusammenfassend erklärt<br />

Starosta: „Feilandunterricht ist für jeden Lerntyp effizienter als Unterricht im Klassenzimmer,<br />

doch kommt er besonders den leistungsschwachen Schülern zugute!“ (ebd.).<br />

Hinsichtlich des Merkmals „Interesse für biologische Sachverhalte“ kam es zu keinen so<br />

eindeutigen Ergebnissen: Es werden hier kaum signifikante Unterschiede zwischen den<br />

Versuchsgruppen aufgedeckt, obwohl die Schüler im Verlauf des Freilandunterrichts mit<br />

erkennbarer Freude und Begeisterung ihre Ar<strong>bei</strong>tsaufträge erledigten und auch bekundeten,<br />

dass sie diese Form des Unterricht für interessanter hielten (vgl. ebd.).<br />

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