Die Bedeutung von auÃerschulischen Lernorten für ... - bei föpäd.net
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7. Studien zum Thema „Außerschulische Lernorte“ 51<br />
Lernphase. Anschließend bear<strong>bei</strong>teten die Schüler erneut den Lernerfolgstest, um den<br />
unmittelbaren Lernerfolg zu ermitteln. Sechs Wochen später wurde den Schülern noch<br />
einmal, diesmal unangekündigt, der Lernerfolgstest vorgelegt, um die Behaltensleistung zu<br />
überprüfen (vgl. ebd.).<br />
In der Untersuchung zeigt sich, dass es nur <strong>bei</strong> den jüngeren Schülern (6. und 7. Klasse)<br />
hinsichtlich des kurzfristigen Lernerfolgs <strong>von</strong> großer <strong>Bedeutung</strong> ist, ob sie im Freiland<br />
oder in der Klasse unterrichtet werden. <strong>Die</strong> Aussage, dass Freilandunterricht dem Klassenunterricht<br />
grundlegend überlegen ist, muss also eingeschränkt werden. Hinsichtlich des<br />
Geschlechts konnte festgestellt werden, dass die Auswahl des Lernortes gerade für die<br />
Jungen <strong>von</strong> <strong>Bedeutung</strong> ist, während sie die Mädchen kaum berührt. Betrachtet man aber<br />
Geschlecht und Alter, so stellt sich heraus, dass auch ältere Jungen (8. und 9. Klasse) <strong>von</strong><br />
Freilandunterricht profitieren, und nur die älteren Mädchen <strong>bei</strong>m Klassenunterricht einen<br />
größeren Lernerfolg zeigen. <strong>Die</strong> generelle Überlegenheit der Mädchen gegenüber den<br />
Jungen, die in vorausgegangenen Intelligenztests festgestellt wurde, wird also durch den<br />
Freilandunterricht aufgehoben (vgl. a.a.O., S. 44). Der längerfristige kognitive Lernerfolg<br />
ist <strong>bei</strong> Freilandunterricht nicht generell höher, sondern trifft im Wesentlichen nur auf die<br />
älteren Schüler und Schülerinnen zu (vgl. ebd.).<br />
Als wichtiges Ergebnis der Untersuchung zeigt sich erneut, dass <strong>bei</strong>m Freilandunterricht<br />
der unmittelbare Lernerfolg eher vom Intelligenzniveau unabhängig ist als <strong>bei</strong>m Klassenunterricht.<br />
<strong>Die</strong> durchschnittlichen Lernerfolge sind also generell weniger unterschiedlich,<br />
egal ob die Schüler als intelligenzschwache oder als intelligenzstarke Schüler gelten. Auch<br />
hinsichtlich der längerfristigen Lernerfolge, also der Behaltensleistung, zeigen sich Vorteile<br />
für die schwächeren Schüler: Beim Freilandunterricht steigt die Behaltensleistung zwar<br />
ebenfalls kontinuierlich mit dem Intelligenzniveau an, aber die Differenzen sind beträchtlich<br />
geringer als <strong>bei</strong>m Klassenunterricht. Und zwar so gering, dass sie statistisch keine<br />
<strong>Bedeutung</strong> haben (vgl. a.a.O., S. 45).<br />
Streng genommen haben die festgestellten Effekte lediglich Gültigkeit für die vorliegende<br />
Stichprobe, jedoch können die Ergebnisse mit einem Signifikanzniveau <strong>von</strong> 1% relativ<br />
sicher auch auf andere Stichproben derselben Schulart übertragen werden (vgl. ebd.).<br />
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