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Die Bedeutung von außerschulischen Lernorten für ... - bei föpäd.net

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7. Studien zum Thema „Außerschulische Lernorte“ 50<br />

7.1.1.5 Lerneffekte im sozial-emotionalen Bereich<br />

Pfligersdorffer stellte in diesem Untersuchungsteil die Beziehungen der Schüler untereinander<br />

in den Mittelpunkt. Leitende Zielvorstellung war es u.a. Außenseitern die Integration<br />

in die Klasse zu ermöglichen, Cliquen zu öffnen, die Kommunikation zu intensivieren und<br />

ein geeig<strong>net</strong>es Klassenklima zu schaffen. Hierfür wurde ein subjektives Erhebungsverfahren<br />

verwendet, <strong>bei</strong> dem die Schüler nach der Durchführung des Unterrichts ganz spontan<br />

einschätzen sollten, ob sich die Beziehung zu den Mitschülern hinsichtlich der vorgegebenen<br />

Merkmale „verbessert“, „verschlechtert“ oder „nicht verändert“ hatte (vgl. a.a.O., S.<br />

182). Im Vergleich zur Klassenzimmersituation ergibt sich <strong>bei</strong>m Exkursionsunterricht eine<br />

vermehrte positive Beziehungsänderung um 130%. Vergleicht man die Streuung hinsichtlich<br />

der abgegebenen Einschätzungen, so zeigt sich, dass <strong>bei</strong>m Exkursionsunterricht 90%<br />

der Schüler das Gefühl hatten, der Kontakt zu den Mitschülern habe sich verbessert, <strong>bei</strong>m<br />

Treatment II waren es dagegen nur 30% (vgl. a.a.O., S. 183). Da sich die Schüler auf einer<br />

Exkursion jedoch sehr genau kennen lernen, ergibt sich zum Teil auch eine Verschlechterung<br />

der Beziehung. Es waren bezüglich des Treatment 1 insgesamt aber nur 13% der<br />

Beziehungsveränderungen negativ.<br />

Im Fazit zeigen die Ergebnisse zum sozial-emotionalen Bereich, dass der Unterricht am<br />

außerschulischen Lernort ein sehr großes Potential hinsichtlich der positiven Beeinflussung<br />

des sozialen Gefüges einer Klasse besitzt. Ein weiterer wichtiger Punkt, den Pfligersdorffer<br />

mit Hinweis auf Untersuchungen <strong>von</strong> Knapp im Jahre 1978 herausstellt, ist der Zusammenhang<br />

zwischen Lernerfolg und sozialer Stellung in der Gruppe. <strong>Die</strong>se <strong>bei</strong>den Items<br />

korrelieren mit einem Wert <strong>von</strong> 0,31 fast ebenso sehr wie Intelligenz und Lernzuwachs<br />

(0,34). <strong>Die</strong>s macht deutlich, wie wichtig es ist, sozial-emotionale Aspekte im Unterricht zu<br />

berücksichtigen (vgl. a.a.O., S. 183 f.).<br />

7.1.2 „Größerer Lernerfolg durch Unterricht im Freiland?“ (1986)<br />

An dieser Untersuchung waren 152 Schüler der Klasse 6 bis 9 einer Hauptschule beteiligt.<br />

Es wurden drei unabhängige Variablen berücksichtigt: <strong>Die</strong> Reihenfolge der Wahl des<br />

Lernortes (zuerst Freilandunterricht, dann Unterricht im Klassenraum und umgekehrt), das<br />

Unterrichtsthema (zwei unterschiedliche Themen in zwei Untersuchungsdurchgängen), die<br />

Intelligenz und die Vorkenntnisse. <strong>Die</strong> Themen der Unterrichtsstunden hießen: „Wo und<br />

wie entstehen Haselnüsse am Strauch?“ und „Pflanzen an unterschiedlichen Standorten“<br />

(vgl. Rexer/Birkel 1986, S.43). <strong>Die</strong> Studie begann mit einer Überprüfung der Vorkenntnisse<br />

in der ersten Stunde vor Beginn des Unterrichts, gefolgt <strong>von</strong> der eigentlichen<br />

www.foepaed.<strong>net</strong>

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