Die Bedeutung von auÃerschulischen Lernorten für ... - bei föpäd.net
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7. Studien zum Thema „Außerschulische Lernorte“ 47 Hinsichtlich der Untersuchungsmethoden ist festzuhalten, dass Pfligersdorffer in Bezug auf den kognitiven Bereich den Lernzuwachs als Differenz zwischen Vor- und Nachwissen definierte. Dieser wurde mit lernzielorientierten Testverfahren gemessen und zwar in Form eines Vortests zum Ausgangswissen und einem Nachtest zur Messung der Lernendlage. Auch im affektiven Bereich wurden zwei identische Vor- und Nachtests erhoben (vgl. a.a.O., S. 176). Hierbei wurden die beiden Kriterien „Interesse, das der Schüler freilandbiologischen Sachverhalten und dem Biologieunterricht überhaupt entgegenbringt, und zum anderen die Einstellung gegenüber Natur- und Umweltfragen“ (ebd.) erfasst. 7.1.1.2 Lerneffekte im kognitiven Bereich Die folgende Darstellung (Abb. 3) soll den Lernzuwachs im kognitiven Bereich in Abhängigkeit von den Intelligenzniveaus IQ1, IQ2, IQ3 und den Treatments Klassenunterricht bzw. Exkursionsunterricht darstellen (vgl. Pfligersdorffer 1984, S. 177). Das Säulendiagramm veranschaulicht die Ergebnisse der Studie, ist jedoch keine genaue quantitative Darstellung, weil die exakten Daten aus Pfligersdorffer Dissertation nicht ermittelt werden konnten. Betrachtet man nur das Treatment 2, so ist die Steigerung hinsichtlich des kognitiven Lernzuwachses erwartungsgemäß (vgl. a.a.O., S. 176 f.). Einen völlig anderen Verlauf der Lernzuwachsraten zeigen sich in den Ergebnissen für die Exkursionsform. Über alle Intelligenzstufen hinweg sind nahezu identische Zuwachsraten zu erkennen. Vor allem in der niedrigsten Intelligenzstufe (IQ1) sind enorme Unterschiede zwischen Klassenzimmer- und Exkursionsunterricht zu erkennen: Der Zuwachs bei Schülern des Treatments 1 ist fast doppelt so groß wie bei Schülern des Treatments 2. Abb. 3: Kognitiver Lernzuwachs abhängig von den Intelligenzstufen und den Treatments Klassenunterricht und Exkursionsunterricht Lernzuwachs in Testpunkten 14 12 10 8 6 4 2 0 IQ 1 IQ 2 IQ 3 Treatment 1 Exkursionsunterricht Treatment 2 Klassenunterricht Eines der wichtigsten Ergebnisse aus der Untersuchung ist, „daß die Schüler auf der durchgeführten Exkursion unabhängig von ihrer über den FAT-Test gemessenen Intelligenzausprägung gleiche Lernzuwachsraten hatten“ (a.a.O., S. 178). Diese Wirkung des www.foepaed.net
7. Studien zum Thema „Außerschulische Lernorte“ 48 Unterrichts am außerschulischen Lernort, die im Gegensatz zu sonstigen Untersuchungen, die Korrelation zwischen Intelligenz und Schulleistung nicht bestätigt, ist nach Erachten Pfligersdorffers auf das „Kriterium der weitgehend selbstorganisierten originalen Begegnung“ zurückzuführen, was zu den Qualitätskriterien guten außerschulischen Unterrichts zählt. Es wird betont, dass eine sensuelle Erfassung des Objekts erfolgt, die gemeinsam mit der originalen Begegnung zu einer erhöhten Leistungsmotivation führt (vgl. ebd.). Ein weiterer Grund für die über alle IQ-Stufen gleich verteilten Lernzuwachsraten liegt in der Tatsache, dass die selbst organisierte originale Begegnung andere Fähigkeiten und Leistungsformen als der Klassenunterricht verlangt. Diese können nicht nur von den „intelligenteren“ Schülern erbracht werden, sondern ebenso gut von den „weniger intelligenten“. Zu diesen Fähigkeiten gehört es, sich mit dem komplexen Erscheinungsbild eines originalen Objekts zurecht zu finden, den Wissensstoff zu organisieren und auch eine gewisse Befähigungen auf dem sensuellen und instrumentellen Bereich zu zeigen (vgl. a.a.O., S. 279). 7.1.1.3 Zusammenhänge von kognitivem Lernzuwachs und affektivem Bereich Hier soll untersucht werden, inwieweit der Lernzuwachs im kognitiven Bereich durch Einstellungsausprägungen und die Interessenslage bedingt ist. Auch hier wurde eine Dreiteilung vorgenommen. Die Einstellungsränge wurden nach ihrer quantitativen Ausprägung in drei aufsteigende Stufen gegliedert (vgl. Pfligersdorffer 1984, S. 179). Das heißt, Rang I zeigt eine niedrigere Interessenlage als Rang III. Abb. 4: Kognitiver Lernzuwachs in Abhängigkeit von den Einstellungsrängen sowie den Treatments Klassenunterricht und Exkursionsunterricht Lernzuwachs in Testpunkten 16 14 12 10 8 6 4 2 0 Rang I Rang II Rang III Treatment 1 Exkursionsunterricht Treatment 2 Klassenunterricht Die in der Graphik (Abb. 4) dargestellte Abhängigkeit des Lernzuwachs von der Einstellungsrängen entspricht beim Treatment 2 den Erwartungen: Interessierte Schüler lernen mehr als die weniger interessierten. Bei der Betrachtung des Treatments Exkursion fällt auf, das sich in jedem Fall ein höherer Lernzuwachs zeigt. Schüler die einen relativ hohen www.foepaed.net
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Hinsichtlich der Untersuchungsmethoden ist festzuhalten, dass Pfligersdorffer in Bezug auf<br />
den kognitiven Bereich den Lernzuwachs als Differenz zwischen Vor- und Nachwissen<br />
definierte. <strong>Die</strong>ser wurde mit lernzielorientierten Testverfahren gemessen und zwar in Form<br />
eines Vortests zum Ausgangswissen und einem Nachtest zur Messung der Lernendlage.<br />
Auch im affektiven Bereich wurden zwei identische Vor- und Nachtests erhoben (vgl.<br />
a.a.O., S. 176). Hier<strong>bei</strong> wurden die <strong>bei</strong>den Kriterien „Interesse, das der Schüler freilandbiologischen<br />
Sachverhalten und dem Biologieunterricht überhaupt entgegenbringt, und<br />
zum anderen die Einstellung gegenüber Natur- und Umweltfragen“ (ebd.) erfasst.<br />
7.1.1.2 Lerneffekte im kognitiven Bereich<br />
<strong>Die</strong> folgende Darstellung (Abb. 3) soll den Lernzuwachs im kognitiven Bereich in Abhängigkeit<br />
<strong>von</strong> den Intelligenzniveaus IQ1, IQ2, IQ3 und den Treatments Klassenunterricht<br />
bzw. Exkursionsunterricht darstellen (vgl. Pfligersdorffer 1984, S. 177). Das Säulendiagramm<br />
veranschaulicht die Ergebnisse der Studie, ist jedoch keine genaue quantitative<br />
Darstellung, weil die exakten Daten aus Pfligersdorffer Dissertation nicht ermittelt werden<br />
konnten. Betrachtet man nur das Treatment 2, so ist die Steigerung hinsichtlich des kognitiven<br />
Lernzuwachses erwartungsgemäß (vgl. a.a.O., S. 176 f.). Einen völlig anderen Verlauf<br />
der Lernzuwachsraten zeigen sich in den Ergebnissen für die Exkursionsform. Über<br />
alle Intelligenzstufen hinweg sind nahezu identische Zuwachsraten zu erkennen. Vor allem<br />
in der niedrigsten Intelligenzstufe (IQ1) sind enorme Unterschiede zwischen Klassenzimmer-<br />
und Exkursionsunterricht zu erkennen: Der Zuwachs <strong>bei</strong> Schülern des Treatments 1<br />
ist fast doppelt so groß wie <strong>bei</strong> Schülern des Treatments 2.<br />
Abb. 3: Kognitiver Lernzuwachs abhängig <strong>von</strong> den Intelligenzstufen und den Treatments<br />
Klassenunterricht und Exkursionsunterricht<br />
Lernzuwachs<br />
in Testpunkten<br />
14<br />
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IQ 1 IQ 2 IQ 3<br />
Treatment 1<br />
Exkursionsunterricht<br />
Treatment 2<br />
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Eines der wichtigsten Ergebnisse aus der Untersuchung ist, „daß die Schüler auf der<br />
durchgeführten Exkursion unabhängig <strong>von</strong> ihrer über den FAT-Test gemessenen Intelligenzausprägung<br />
gleiche Lernzuwachsraten hatten“ (a.a.O., S. 178). <strong>Die</strong>se Wirkung des<br />
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