Die Bedeutung von auÃerschulischen Lernorten für ... - bei föpäd.net
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7. Studien zum Thema „Außerschulische Lernorte“ 46<br />
7. Studien zum Thema „Außerschulische Lernorte“<br />
7.1 Studien zur Wirksamkeit <strong>von</strong> Unterricht an außerschulischen <strong>Lernorten</strong><br />
7.1.1 „Empirische Untersuchung über Lerneffekte auf Biologieexkursionen“ (1982)<br />
7.1.1.1 Studiendesign<br />
<strong>Die</strong> Studie <strong>von</strong> Pfligersdorffer ist zwar nicht mehr ganz neu, jedoch wird sie in aktuellen<br />
Aufsätzen immer noch zitiert, denn sie war richtungweisend für viele Studien, die methodisch<br />
ähnlich aufgebaut sind. <strong>Die</strong>ses Beispiel soll deshalb als Exemplum verstanden werden<br />
und detailliert und ausführlich vorgestellt werden.<br />
Pfligersdorffer führte im Herbst 1982 im Laufe seiner Dissertation eine Studie mit 157<br />
Schülern durch, <strong>von</strong> denen am Ende nur 92 Schüler berücksichtigt werden konnten, da<br />
einige Schüler nicht bis zum Ende an den Exkursionen teilnehmen konnten (vgl. Pfligersdorffer<br />
1984, S. 174). Hierfür werden in der Erläuterung keine Gründe genannt. Der Autor<br />
vergleicht <strong>bei</strong> der Untersuchung fünf Klassen eines naturwissenschaftlichen Realgymnasiums<br />
in Salzburg. Drei Klassen nahmen an einer Exkursion zu dem Thema „Konkretisierung<br />
des Nahrungskreislaufs im Wald“ teil, die anderen <strong>bei</strong>den Klassen wurden zu demselben<br />
Thema <strong>von</strong> derselben Lehrperson frontal unterrichtet. Der Autor unterstreicht, dass<br />
es ihm nicht darum ging die effektivere der <strong>bei</strong>den Unterrichtsformen zu eruieren, sondern<br />
er belegen wollte, welche Lerneffekte sich jeweils zeigen würden (vgl. a.a.O., S. 174 f.).<br />
Um einen solchen Vergleich überhaupt durchführen zu können, wurden in <strong>bei</strong>den Fällen<br />
dieselben kognitiven Unterrichtsziele festgelegt. Das erste Lernziel umfasste das Kennenlernen<br />
<strong>von</strong> typischen Bäumen des Buchenmischwaldes und <strong>von</strong> Bodenorganismen. Das<br />
zweite Lernziel betraf die Wechselwirkungen der Organismen untereinander und zwischen<br />
ihnen und unbelebten Faktoren der Natur. Das dritte Lernziel sprach den resultierenden<br />
Nahrungskreislauf an. Es wurden absichtlich keine sozial-emotionalen oder affektiven<br />
Ziele aufgestellt, weil man ja gerade überprüfen wollte, in wie weit sich diese Effekte<br />
durch die unterschiedliche Unterrichtform einstellen (vgl. ebd.). Pfligersdorffer verzichtet<br />
außerdem auf einen künstlich erzwungenen Zeitvergleich. Er argumentiert, dass immer nur<br />
optimal umgesetzte Unterrichtsformen verglichen werden können, denn es macht wenig<br />
Sinn, einen nicht gelungen Klassenunterricht mit einer gelungenen Exkursion zu vergleichen<br />
oder umgekehrt (vgl. a.a.O., S. 175). Eine Exkursion braucht aber mehr Zeit und wäre<br />
nicht als gelungen zu erklären, wenn man sie nach einer festgelegten Zeitspanne abbrechen<br />
würde. <strong>Die</strong> Variablen Intelligenz, Interesse, Alter, Geschlecht und soziales Einzugsgebiet<br />
wurden kontrolliert, um eine Vergleichbarkeit der Stichproben zu gewährleisten (vgl.<br />
a.a.O., S. 175).<br />
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