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Die Bedeutung von außerschulischen Lernorten für ... - bei föpäd.net

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6. Didaktisch-methodische Grundlegung <strong>von</strong> außerschulischem Unterricht 43<br />

6.5 Ansprüche an den außerschulischen Unterricht und die beteiligten Personen<br />

6.5.1 Qualitätskriterien des außerschulischen Unterrichts<br />

Hampl postuliert, dass Unterricht am außerschulischen Lernort immer lehrplanbezogen,<br />

lernzielorientiert und mit konkreten Ar<strong>bei</strong>tsaufträgen strukturiert sein muss (vgl. Hampl<br />

2000, S. 17). Der Lernort sollte repräsentativ und exemplarisch für biologische Lerninhalte<br />

sein. Beispielsweise eig<strong>net</strong> sich der Besuch eines Baches für Lerninhalte aus dem Themenbereich<br />

„Fließgewässer“. Wichtig ist, dass der Lernort ohne umständlichen organisatorischen<br />

Aufwand zu erreichen ist, also zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrmitteln und<br />

geeig<strong>net</strong> für den selbsttätigen Erwerb <strong>von</strong> Kenntnissen und Fertigkeiten. Er sollte zum<br />

Beobachten, Erkunden, Untersuchen und problemorientierten Nachdenken anregen, ohne<br />

die Schüler da<strong>bei</strong> in irgendeiner Form zu gefährden (vgl. Killermann u.a. 12 2008, S. 95).<br />

Ein solcher Unterricht sollte nicht isoliert eingesetzt oder als Gegensatz zum schulischen<br />

Lernen betrachtete werden, sondern in den Unterricht eingegliedert sein, so dass sich Lernaktivitäten<br />

innerhalb und außerhalb des Klassenzimmers ergänzen (vgl. Kohler 2003, S.<br />

167). Der Lehrer sollte sich auch die Frage stellen, ob Lernziele und Inhalte in dieser Unterrichtsform<br />

vergleichbar oder besser realisiert werden können, als in anderen Verfahren<br />

(vgl. Hampl 2000, S. 167). Es sollte außerdem die Überlegung erfolgen, ob die Schüler am<br />

außerschulischen Lernort über- und durchschaubare Erfahrungen, Einblicke und Wirklichkeitsausschnitt<br />

erleben können, ob die Möglichkeit für handlungsorientiertes, fächerübergreifendes<br />

oder fachgebundenes Lernen besteht und ob der Gewinn für die Klassengemeinschaft<br />

den Aufwand lohnt (vgl. Stock 1988, S. 51).<br />

<strong>Die</strong> Auseinandersetzung mit dem Objekt sollte seitens des Schülers weitgehend aufgrund<br />

persönlicher Fähigkeiten erfolgen. Gruppenar<strong>bei</strong>ten können da<strong>bei</strong> das Klassenkollektiv<br />

festigen. Der Unterricht am außerschulischen Lernort sollte über eine reine Wissensvermittlung<br />

hinausgehen und zu einer positiven Einstellungsänderung <strong>bei</strong>tragen (vgl. Schmidt<br />

1985, S. 237). Schon Brather betonte, dass der Lehrer den Schüler möglichst oft der Selbsttätigkeit<br />

überlassen soll (vgl. Brather 1922, Vorwort). Von einem dirigistischen Eingreifen<br />

des Lehrers ist möglichst abzusehen. Nur so kann der Schüler seine Informationen direkt<br />

vom Objekt beziehen und somit auch weit möglichst authentisch lernen (vgl. Pfligersdorffer<br />

1984, S. 178; siehe auch 7.1.1). Eine ständige Aufsicht würde den positiven Effekten<br />

entgegen wirken. Ein großer Reiz liegt nämlich gerade in dem Gefühl der Freiheit, das<br />

Natur vermitteln kann (vgl. Gebhard 1994, S. 95). Der Lehrer muss <strong>bei</strong> dieser Unterrichtsform<br />

also seine Rolle überdenken und stets reflektieren.<br />

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