Die Bedeutung von außerschulischen Lernorten für ... - bei föpäd.net

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27.10.2014 Aufrufe

6. Didaktisch-methodische Grundlegung von außerschulischem Unterricht 41 Verteilung überschaubarer und klar definierter Arbeitsaufträge statt und es werden ggf. Gruppen gebildet und Gruppenaufträge vergeben. Dann erfolgt die Ausgabe erforderlicher Arbeitsgeräte und evtl. der Hinweis auf das Mitbringen von Schreibunterlage und Schreibzeug sowie zweckmäßiger Kleidung. Es wird besprochen, in welcher Form die Ergebnisse fixiert werden sollen. Der Umgang mit der Landkarte wird bei Bedarf eingeübt, Naturschutzprobleme und Verhalten am außerschulischen Lernort werden geklärt (vgl. ebd.). Hier sollte unbedingt das Schülervorwissen einbezogen werden, denn je genauer der Lehrer erfährt, was die Schüler bereits wissen und sich vorstellen können, desto Erfolg versprechender kann der Lehrer didaktisch reagieren (vgl. Schmitt 1988, S. 58). Er kann eine zureichende Beurteilung der Vorerfahrungen hinsichtlich weiterführender Lernaktivitäten anbringen und Schwerpunkte für den folgenden Erfahrungsgewinn setzten (vgl. Burk/Claussen 1981, S. 27). In dieser Phase eingegliedert sind auch die erzieherischen Maßnahmen. Die Schüler sollten über die Notwendigkeit angemessenen Verhaltens aufgeklärt werden und Bereitschaft zu richtigem Verhalten zeigen. Es werden Hinweise auf Erlebnisqualitäten und auf Phänomene gegeben und Impulse zur Förderung und Vertiefung von Erlebnissen mitgeteilt. Des Weiteren dient die Vorbereitung dazu, das Interesse für den Unterrichtsgang zu wecken und Konsequenzen für eventuelles Fehlverhalten zu klären (vgl. Schmitt 1988, S. 58). Eine sorgfältige Planung ist zwar äußerst wichtig, jedoch darf diese auch nicht so einengend sein, dass sie keinerlei Spielräume mehr lässt. Es wird ein offener Planungsrahmen angestrebt, der einerseits systematische „Zugriffe“ vorsieht, andererseits noch spontanes Handeln und Entscheiden beziehungsweise „produktives Improvisieren“ zulässt (vgl. Burk/Claussen 1981, S. 27). 6.3 Durchführungsaspekte In dieser Phase gilt für den Schüler höchstmögliche Schüleraktivität (vgl. Schmitt 1988, S. 58). Je nach Art des außerschulischen Unterrichts, ob einmaliger Besuch als lose Kontaktform, Erkundung oder Projektpraktikum mit mehrfachem Kontakt, bieten sich verschiedene Aktivitäten an. Der Schüler kann z.B. Personen befragen, Pflanzen oder Tiere betrachten und beobachten, skizzieren oder Ergebnisse notieren. Er misst und fotografiert, dokumentiert, sammelt Gegenstände und Eindrücke, verbalisiert, reflektiert und erkennt Sachverhalte. Die Schüler kooperieren dabei, helfen sich gegenseitig, lernen aufeinander Rücksicht zu nehmen und aufeinander einzugehen. Es bieten sich auch spielerische Aneignungsformen wie z.B. eine Stadtrallye u.ä. an. Dabei spielt das Ausschöpfen von Erlebnissen in der Gruppe eine große Rolle. Die Fähigkeiten etwas zu erleben und zu gestalten, ins Gewww.foepaed.net

6. Didaktisch-methodische Grundlegung von außerschulischem Unterricht 42 spräch zu kommen, über etwas zu staunen, ergriffen oder begeistert zu sein, stehen dabei im Mittelpunkt (vgl. Burk/Claussen 1981, S. 35 f.). 6.4 Auswertungsaspekte Aufgrund der großen Komplexität außerschulischer Lernorte bedarf es immer auch einer Nachbereitung des außerschulischen Unterrichts (vgl. a.a.O., S. 27). In der Auswertungsphase tragen die Schüler ihre Erkundungsergebnisse vor. Dies sollte wenn möglich direkt am Lernort geschehen, kann aber gegebenenfalls auch im Klassenzimmer erfolgen. In diesem Fall sollte die Auswertung nahtlos in den folgenden Unterricht eingefügt werden. Im Biologierunterricht können gesammelte und mitgenommen Naturobjekte präsentiert werden, soweit es die Bestimmungen des Naturschutzes erlauben. Eingefangene Kleintiere wie z.B. Larven, Spinnen und Insekten müssen wieder an ihrem Fundort ausgesetzt werden (vgl. Killermann u.a. 12 2008, S. 102). Der Lehrer ist verantwortlich für die Kanalisierung von gewonnenen Erkenntnissen, bietet Hilfestellung bei der Aufbereitung von Schülerbeiträgen und der Koordinierung von Einzelbeiträgen. Er stellt zusätzliches Material, Modelle, Bilder und Informationen bereit und initiiert Abstraktionsprozesse. Des Weiteren muss eine Wertung von Ergebnissen stattfinden sowie das Nachbereiten und Aufbereiten von Erlebnissen (mündlicher und schriftlicher Sprachgebrauch). Wichtig snd hier die Bewertung von Schülerverhalten und die Lösung entstandener Konflikte (vgl. Schmitt 1988, S. 58 f.). Es bietet sich an, nach einer lernzielorientierten Auswertung auch eine „individualisierende Verarbeitungsphase“ zuzulassen. Die Schüler müssen dazu angeleitet werden, Einzelerkenntnissen zur Gesamterkenntnis zu überführen. Gruppenaufträge müssen fertig gestellt, vorgetragen und bewertet werden (vgl. ebd.). Burk und Claussen bieten zahlreiche Möglichkeiten für den gelungene Abschluss einer Erkundung an. Die Schüler legen Sammelmappen an, stellen Zeichnungen zusammen und betrachten diese. Sie vergleichen Ergebnisse, schildern ihren subjektiven Eindruck und ihrer persönliche Betroffenheit (vgl. Burk/Claussen 1981, S. 36 ff.). Gerade die Auswertungsphase schafft viele neue Möglichkeiten, das Gesehene zu verstehen oder Eindrücke zu verdichten und zu verarbeiten. Hier findet auch der wichtige Transfer, die Übertragung statt, die sich nicht ohne weiteres von selber einstellt, sondern dadurch gefördert werden muss, dass aus der Fülle der Erlebnisse die übertragungsfähigen Elemente herausgefiltert und in Beziehung zueinander gestellt werden (vgl. a.a.O., S.36). www.foepaed.net

6. Didaktisch-methodische Grundlegung <strong>von</strong> außerschulischem Unterricht 41<br />

Verteilung überschaubarer und klar definierter Ar<strong>bei</strong>tsaufträge statt und es werden ggf.<br />

Gruppen gebildet und Gruppenaufträge vergeben. Dann erfolgt die Ausgabe erforderlicher<br />

Ar<strong>bei</strong>tsgeräte und evtl. der Hinweis auf das Mitbringen <strong>von</strong> Schreibunterlage und Schreibzeug<br />

sowie zweckmäßiger Kleidung. Es wird besprochen, in welcher Form die Ergebnisse<br />

fixiert werden sollen. Der Umgang mit der Landkarte wird <strong>bei</strong> Bedarf eingeübt, Naturschutzprobleme<br />

und Verhalten am außerschulischen Lernort werden geklärt (vgl. ebd.).<br />

Hier sollte unbedingt das Schülervorwissen einbezogen werden, denn je genauer der Lehrer<br />

erfährt, was die Schüler bereits wissen und sich vorstellen können, desto Erfolg versprechender<br />

kann der Lehrer didaktisch reagieren (vgl. Schmitt 1988, S. 58). Er kann eine<br />

zureichende Beurteilung der Vorerfahrungen hinsichtlich weiterführender Lernaktivitäten<br />

anbringen und Schwerpunkte für den folgenden Erfahrungsgewinn setzten (vgl.<br />

Burk/Claussen 1981, S. 27). In dieser Phase eingegliedert sind auch die erzieherischen<br />

Maßnahmen. <strong>Die</strong> Schüler sollten über die Notwendigkeit angemessenen Verhaltens aufgeklärt<br />

werden und Bereitschaft zu richtigem Verhalten zeigen. Es werden Hinweise auf<br />

Erlebnisqualitäten und auf Phänomene gegeben und Impulse zur Förderung und Vertiefung<br />

<strong>von</strong> Erlebnissen mitgeteilt. Des Weiteren dient die Vorbereitung dazu, das Interesse für<br />

den Unterrichtsgang zu wecken und Konsequenzen für eventuelles Fehlverhalten zu klären<br />

(vgl. Schmitt 1988, S. 58). Eine sorgfältige Planung ist zwar äußerst wichtig, jedoch darf<br />

diese auch nicht so einengend sein, dass sie keinerlei Spielräume mehr lässt. Es wird ein<br />

offener Planungsrahmen angestrebt, der einerseits systematische „Zugriffe“ vorsieht, andererseits<br />

noch spontanes Handeln und Entscheiden beziehungsweise „produktives Improvisieren“<br />

zulässt (vgl. Burk/Claussen 1981, S. 27).<br />

6.3 Durchführungsaspekte<br />

In dieser Phase gilt für den Schüler höchstmögliche Schüleraktivität (vgl. Schmitt 1988, S.<br />

58). Je nach Art des außerschulischen Unterrichts, ob einmaliger Besuch als lose Kontaktform,<br />

Erkundung oder Projektpraktikum mit mehrfachem Kontakt, bieten sich verschiedene<br />

Aktivitäten an. Der Schüler kann z.B. Personen befragen, Pflanzen oder Tiere betrachten<br />

und beobachten, skizzieren oder Ergebnisse notieren. Er misst und fotografiert, dokumentiert,<br />

sammelt Gegenstände und Eindrücke, verbalisiert, reflektiert und erkennt Sachverhalte.<br />

<strong>Die</strong> Schüler kooperieren da<strong>bei</strong>, helfen sich gegenseitig, lernen aufeinander Rücksicht<br />

zu nehmen und aufeinander einzugehen. Es bieten sich auch spielerische Aneignungsformen<br />

wie z.B. eine Stadtrallye u.ä. an. Da<strong>bei</strong> spielt das Ausschöpfen <strong>von</strong> Erlebnissen in<br />

der Gruppe eine große Rolle. <strong>Die</strong> Fähigkeiten etwas zu erleben und zu gestalten, ins Gewww.foepaed.<strong>net</strong>

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