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Die Bedeutung von außerschulischen Lernorten für ... - bei föpäd.net

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5. Merkmale des außerschulischen Unterrichts 32<br />

außerhalb des Klassenzimmers stattfinden, um Erfahrungsfelder zu öffnen und zur geistigen<br />

Durchdringung der Situationen <strong>bei</strong>zutragen (vgl. a.a.O.1980, S. 23 f.).<br />

5.1.3 Situationsbezogenes Lernen und Authentizität<br />

Für Peter Petersen, der den Situationsbegriff in die pädagogische Diskussion brachte, ist<br />

Unterricht nicht nur Vorbereitung auf das Leben, sondern Unterricht ist Leben (vgl.<br />

Burk/Claussen 1980, S. 21). <strong>Die</strong> Schüler sollen im Unterricht mit echter, ungebrochener<br />

Wirklichkeit konfrontiert werden. Lebensnahe Lehr- und Lernformen wie Gespräch, Spiel,<br />

Ar<strong>bei</strong>t und Feier sollten den Unterricht statt disziplinspezifischer Wissenschaftsmethoden<br />

prägen. Jedoch kommt eine kritische und distanzierte Interpretation des Lebens und der<br />

Lernsituation nach diesem Ansatz zu kurz. Nötig ist eine Reflexion der Erfahrungen, die in<br />

einem vom Handlungsdruck befreiten Raum stattfinden muss (vgl. ebd.). Burk und Clausen<br />

weisen damit auf die <strong>Bedeutung</strong> einer genauen Auswertung und Besprechung der<br />

erlebten Situationen vor Ort oder im Klassenzimmer hin. Außerschulische Lernorte bieten<br />

die Möglichkeit des Wechsels <strong>von</strong> „Gewinnung unmittelbarer Lebenserfahrung und reflektierender<br />

Interpretation dieser Erfahrungen“ (ebd.). Auch Pfligersdorffer sieht in der Authentizität<br />

und im sinnlichen Lernen die entscheidenden Vorteile des außerschulischen<br />

Unterrichts. In der originalen Begegnung hat der Schüler die Möglichkeit, Sachverhalte<br />

selber zu erfahren, statt diese „vorgekaut“ und aus zweiter Hand vorgetragen zu bekommen<br />

(vgl. Pfligersdorffer 1988, S. 35).<br />

5.1.4 Entwicklungsgemäßes Lernen<br />

Mit den Reformen der sechziger Jahre wurde das Gymnasium der richtungweisende Schultypus<br />

für das gesamte Schulsystem. Im Zuge der Theoretisierung der Bildung blieb der<br />

weniger oder anders begabte Schüler auf der Strecke. Man gab sich mit der Förderung des<br />

relativ schmalen Ausschnitts <strong>von</strong> Schulbegabung zufrieden; praktische, soziale, künstlerische,<br />

gestalterische, ökonomische und technische Begabungen wurden kaum erfasst. Zu<br />

einer umfassenden Entwicklungsbetreuung der Schüler ist es jedoch nötig, die Aufmerksamkeit<br />

auch auf außerschulische, andersartige Formen des Leistens, Könnens und Wollens<br />

zu richten (vgl. Härle 1987, S. 277).<br />

Das Aufsuchen außerschulischer Lernorte unterstützt entwicklungsgemäßes Lernen, da das<br />

Durchlaufen der verschiedenen Abstraktionsebenen vom konkret-anschaulichen zum abstrakten<br />

Denken erleichtert wird. Vor der symbolischen und ikonischen Auseinandersetzung<br />

steht der konkrete Umgang, die Wahrnehmung mit allen Sinnen und der subjektive Eindruck.<br />

Erst allmählich erfolgt die Abstraktion, wodurch Verständnis und Begriffsbildung<br />

erleichtert werden (vgl. Schmitt 1988, S. 55). „Aus dem anthropologischen und entwickwww.foepaed.<strong>net</strong>

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