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Die Bedeutung von außerschulischen Lernorten für ... - bei föpäd.net

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3. Historie 18<br />

hervorragend für eine Pädagogik der Gemeinsamkeit eig<strong>net</strong>, da er gemeinsam Lernsituationen<br />

anbietet, die dem Prinzip der Individualisierung und ebenso dem Prinzip der Solidarität<br />

gerecht werden (vgl. Heimlich 1999, S. 13), eig<strong>net</strong> sich auch der außerschulische Unterricht<br />

für eine integrative Förderung. Denn auch er gewährleistet die <strong>bei</strong>den Prinzipien und<br />

kommt gerade schwächeren Schülern im gemeinsamen Unterricht zugute (vgl. 7.1 Studien<br />

zur Wirksamkeit). Neuere Aufsätze in sonderpädagogischen Zeitschriften (Winkler/Scherer<br />

2000, Mußmann 2005, Albers/Mußmann 2007), auf die im Folgenden immer<br />

wieder zurückgegriffen wird, machen deutlich, dass auch ganz aktuell noch eine Beschäftigung<br />

mit dem Thema stattfindet, jedoch zeigt sich, dass Unterrichtsgänge hier oft lediglich<br />

als Ergänzung oder Auflockerung des Schulunterrichts verstanden werden (vgl. Albers/Mußmann<br />

2007, S. 18). Obwohl der außerschulische Lernort also eine lange Tradition<br />

aufweist und auch positive und brauchbare Ansätze vorliegen, konnte sich der außerschulische<br />

Unterricht in der Pädagogik <strong>bei</strong> Lernschwierigkeiten nie wirklich etablieren.<br />

3.3 Didaktik der Biologie<br />

Der Theologe August Hermann Franke war wohl der erste Lehrer, der in seinen Biologieunterricht<br />

auch Erkundungen in die Umwelt, so genannte „Exkursionen“ einbezog. Seit<br />

1721 führte er im Zuge der Gründung <strong>von</strong> Lateinschulen für Bürgersöhne – Schulen, die<br />

nicht mehr den adligen Ständen vorbehalten waren – einen regelmäßigen naturkundlichen<br />

Unterricht ein, wo<strong>bei</strong> im Sommer auch zwei botanische Exkursionen vorgesehen waren<br />

(vgl. Gropengießer/Kattmann 7 2006, S. 11 ff.). Forderung nach unmittelbarer Anschauung<br />

und Beobachtung <strong>von</strong> Naturobjekten im Unterricht wurde zunächst nur <strong>von</strong> Wenigen<br />

befolgt. Eine Ausnahme war der evangelische Pfarrer Christian Gotthilf Salzmann (1744-<br />

1811), der begeistert war <strong>von</strong> den Erziehungsideen Rousseaus und forderte, den Unterricht<br />

in der freien Natur durchzuführen und Lebewesen in ihrer unverfälschten Lebensort zu<br />

beobachten sowie Naturaliensammlungen anzulegen (vgl. a.a.O., S. 19). August Ernst<br />

Lüben (1804-1873) entdeckte früh die <strong>Bedeutung</strong> <strong>von</strong> originalen Naturobjekten und forderte,<br />

dass „die Kinder zum Selbstsehen und Selbstfinden angeleitet werden, damit sie ihre<br />

Sinne und Erkenntnisse kräftewirkend üben.“ (zit. n. Grupe 1971, S. 48).<br />

<strong>Die</strong> Ideen der reformpädagogischen Bewegung erreichten den Biologieunterricht vor allem<br />

in Form der „Ar<strong>bei</strong>tsschulbewegung“. Es wurde als wichtig erachtet, den spontanen Drang<br />

des Kindes nach selbstständiger und manueller Betätigung zu fördern und zu entsprechen.<br />

Man erkannte, dass Ar<strong>bei</strong>t nicht nur Mittel zur Bildung ist, sondern dass sie selbst bildet<br />

durch die Erfahrungen, die sie dem Kind bietet, und durch die Prüfung des eigenen Tun<br />

www.foepaed.<strong>net</strong>

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