27.10.2014 Aufrufe

Die Bedeutung von außerschulischen Lernorten für ... - bei föpäd.net

Die Bedeutung von außerschulischen Lernorten für ... - bei föpäd.net

Die Bedeutung von außerschulischen Lernorten für ... - bei föpäd.net

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

3. Historie 17<br />

Schüler bedeutsam sind und „echte Anschauung“ ermöglichen. <strong>Die</strong>s ergibt sich dann,<br />

wenn eine unmittelbare Begegnung des Anschauenden mit der ihm dargebotenen Gegebenheit<br />

zustande kommt (vgl. Begemann 1968, S. 102 ff.). Begemann hält den Heimatort<br />

für den richtigen Lernort, um gelungene Lebensvorbilder ausfindig zu machen (vgl. a.a.O.,<br />

S. 110). Beispiele, die er erwähnt, ohne auf eine genau Ausführung im Unterricht einzugehen,<br />

sind der Bach, <strong>bei</strong> dem über Beobachten, Berichten, Messen und Wiegen eine Begegnung<br />

her<strong>bei</strong>geführt wird (vgl. a.a.O., S. 115) und der Schulgarten, wo die Schüler planen,<br />

säen, pflegen und ernten (vgl. a.a.O., S. 117).<br />

Zu dieser Zeit erwähnt auch Frank in seinem Buch zur Methodik des Biologieunterrichts<br />

an der „Schule für Lernbehinderte“ Unterrichtsgang und Lehrwanderung, wo<strong>bei</strong> die Schüler<br />

zum Betrachten, Beobachten, schriftlichen und zeichnerischem Fixieren, zum Sammeln<br />

und Ausgraben angehalten werden (vgl. Frank 1977, S. 129 f.). Der Autor betont, dass alle<br />

biologischen Stoffe, die dem Schüler geboten werden, für ihn oder die Allgemeinheit <strong>von</strong><br />

Nutzen sein sollten (vgl. a.a.O., S. 19 ff.) und impliziert damit die Prinzipien der Gegenwartsbedeutung<br />

und der Gesellschaftsrelevanz.<br />

Ein weiterer Voreiter aus dem Bereich der Pädagogik <strong>bei</strong> Lernschwierigkeiten, der in<br />

seinem Konzept ganz klar den außerschulischen Lernort erwähnt, ist Gotthilf Gerhard<br />

Hiller. Er verlangt, dass der Unterricht die Lebensproblematik der Schüler als Grundlage<br />

nimmt und sich auf sie ausrichtet. Da<strong>bei</strong> ist das Lebenspraktikum als ein entscheidender<br />

Bestandteil der schulischen Bildung zu verstehen. Es umfasst u.a. den Besuch einer Gerichtsverhandlung<br />

in jedem Quartal ab der 7. Klasse und mehrerer einwöchige Berufspraktika<br />

(vgl. Hiller 1989, S. 42 f.). Ganz konkret wird Hiller in seinen Anregungen zum Unterrichtsvorhaben<br />

„Wohngemeinschaften“. Hier schlägt er den Besuch einer WG zum Zweck<br />

eines Informationsgesprächs und einer Befragung der WG-Mitglieder vor (vgl. a.a.O., S.<br />

173). Es ist anzumerken, dass Hiller ganz bestimmte Ansprüche an den außerschulischen<br />

Lernort stellt, wie sie seinem Konzept zur Vorbereitung auf die Lebenswirklichkeit entsprechen.<br />

Solche Orte müssen deutlicher und kontroverser als sonst üblich die Problematik<br />

und Widersprüchlichkeit der bestehenden Verhältnisse offenbaren. Als Beispiele führt er<br />

Pfandleihhäuser, Secondhand-Läden, Kleider- und Möbellager, Umweltschutzbetriebe u.a.<br />

an (vgl. a.a.O., S. 85).<br />

Nach dem Einsätzen der Integrationsbewegung in Deutschland sind Beiträge zur Didaktik<br />

der „Lernbehindertenschule“ in Büchern und Zeitschriften seltener geworden, da sich das<br />

wissenschaftliche Interesse einem integrationsfördernden Unterricht, also dem „gemeinsamen<br />

Unterricht“ zuwendet (vgl. Klein 2007, S. 24). Ähnlich wie Projektunterricht, der sich<br />

www.foepaed.<strong>net</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!