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Die Bedeutung von außerschulischen Lernorten für ... - bei föpäd.net

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3. Historie 16<br />

Wie schon oben unter 3.1 erläutert, wurde diese für die Pädagogik innovative, ideenreiche<br />

Zeit, durch den Nationalsozialismus und den zweiten Weltkrieg unterbrochen. <strong>Die</strong>se Ära<br />

ist als dunkles Kapitel in der Hilfsschulpädagogik zu verstehen, deren Aufar<strong>bei</strong>tung noch<br />

lange nicht abgeschlossen ist. Ihre Abhandlung würde allerdings eine eigenständige Ar<strong>bei</strong>t<br />

verlangen. Im Hinblick darauf, dass die „Hilfsschule im neuen Staate“ eine „volksbiologische<br />

Aufgabe“ mit rassenhygienischen Zielen verfolgte, indem sie an der Durchsetzung<br />

des Gesetzes „zur Verhütung erbkranken Nachwuchses <strong>von</strong> 1933“ mitwirkte (vgl. Ellger-<br />

Rüttgardt 2003, S. 241 ff.), will ich dieses Kapitel der Hilfsschulpädagogik nicht in die<br />

Reihe der Vorbilder oder Vorläufer eines mit pädagogischen Zielen verbundenen Konzepts<br />

stellen. <strong>Die</strong> Schule verkam zu einer reinen Leistungsschule zur „Brauchbarmachung“ der<br />

Schüler; Erziehung und individuelle Bildung verloren völlig an <strong>Bedeutung</strong> (vgl. a.a.O.<br />

2003, S. 242 f.).<br />

3.2.3 Außerschulische Lernorte in aktuellen Konzepten der Pädagogik <strong>bei</strong> Lernschwierigkeiten<br />

Nach dem zweiten Weltkrieg wurden auch in der Pädagogik <strong>bei</strong> Lernschwierigkeiten die<br />

didaktischen Grundgedanken der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vorerst weitergeführt<br />

(vgl. Klein 2007, S. 15). Es wurde also ein kleinschrittiger, lehrerzentrierter, hoch strukturierter<br />

Unterricht gefordert, der kaum selbstständiges Lernen oder die aktive Auseinandersetzung<br />

des Schülers mit einem Lerngegenstand zuließ (vgl. Reiß/Böhm/Eberle 1992, S.<br />

21).<br />

Erst in den siebziger und achtziger Jahren, als sich die Sichtweise auf den „lernbehinderten“<br />

Schüler aufgrund neuer Ergebnisse in der Entwicklungs- und Lernforschung veränderte<br />

und auch sozialwissenschaftliche Ursachenerklärungen für eine „Behinderung“ anerkannt<br />

wurden, war der Weg für pädagogisch-didaktischen Neuerungen geeb<strong>net</strong> (vgl.<br />

a.a.O., S. 20 f.). Der Begabungsbegriff entwickelte sich <strong>von</strong> einem statischen, festgeschriebenen<br />

Verständnis hin zu einer optimistischeren, dynamischeren Auffassung, weshalb<br />

Pädagogen und Wissenschaftler auch die „sonderpädagogischen Unterrichtsprinzipien“<br />

hinsichtlich ihrer Wirksamkeit untersuchten. <strong>Die</strong> folgende „innere Reform“<br />

führte die „Schule für Lernbehinderte“ schrittweise zu einem anspruchsvolleren,<br />

realitätsbezogenen und offeneren Unterrichtskonzept (vgl. ebd.), was auch die Möglichkeiten<br />

eines außerschulischen Unterrichts begünstigte.<br />

Begemann entwickelt in diesem Zusammenhang das Konzept der „Elementaren Eigenwelterweiterung“.<br />

In seinen Ausführungen macht er deutlich, wie wichtig es ist, im Unterricht<br />

<strong>von</strong> realen Problemen auszugehen, also <strong>von</strong> Unterrichtsgegenständen, die für den<br />

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