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Die Bedeutung von außerschulischen Lernorten für ... - bei föpäd.net

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3. Historie 13<br />

wurde (vgl. Blankertz 1982, S. 273). Aus diesem Grund möchte auch ich mich hier nicht<br />

weiter mit den „pädagogischen“ Mitteln dieser Zeit auseinandersetzen.<br />

Nach dem zweiten Weltkrieg wurden einige Ideen der Reformpädagogik wieder aufgegriffen,<br />

bis sich um 1970 eine deutliche Tendenz zur Bildungsreform und damit auch zu didaktischen<br />

Umgestaltungen zeigte (vgl. Gudjons 9 2006, S. 234). „Inzwischen bewegen wir<br />

uns in einer kaum noch überschaubaren didaktischen Landschaft, die <strong>von</strong> der Wiederbelebung<br />

der Lern- und Paukschule bis zu radikalen Alternativschulen reicht.“ (ebd.). Zwar<br />

werden Lerngänge seit den achtziger Jahren, nach einem Tief in den Sechzigern und Siebzigern,<br />

wieder stärker propagiert, jedoch konnten sie ihren früheren Stellenwert nicht mehr<br />

erreichen (vgl. Kohler 2003, S. 168).<br />

3.2 Sonderpädagogik<br />

3.2.1 Außerschulischer Unterricht in der traditionellen Hilfsschulpädagogik<br />

Schon Heinrich Ernst Stötzner (1832-1920), der als konzeptioneller Begründer und institutioneller<br />

Ideengeber für die Pädagogik <strong>bei</strong> Lernschwierigkeiten gilt, sprach sich in seiner<br />

ersten Konzeption einer „Schule für schwachbefähigte Kinder“ (1864) für das Ar<strong>bei</strong>ten in<br />

einem Schulgarten und für Exkursionen aus (vgl. Ellger-Rüttgardt 2003, S. 43). <strong>Die</strong>ses<br />

Dokument gilt als Gründungsakte für die Hilfsschulbewegung (vgl. a.a.O., S. 37), auch<br />

wenn Stötzner nicht als Begründer der Hilfsschule missgedeutet werden darf. Stötzner<br />

beschreibt eine Schule, die sich um einen besseren Unterricht für „schwachbefähigte“<br />

Kinder bemüht und sich da<strong>bei</strong> nach den speziellen Bedürfnissen dieser Schülerschaft<br />

richtet. Konkret forderte er, dass der Lehrer die Schüler mindestens einmal im Monat in die<br />

Natur oder in die konkrete Lebensumwelt ihres Heimatortes hinausführe, um ihnen diese<br />

anschaulich zu machen (vgl. a.a.O., S. 44). Er verlangt einen fächerübergreifenden Unterricht,<br />

so dass „jeder einzelne Zweig des Unterrichts den anderen fördern und deshalb einem<br />

gemeinsamen Plan folgen“ kann (zit. n. Ellger-Rüttgardt 2003, S. 45). Somit fanden<br />

schon damals einige reformpädagogische Forderungen wie Schulgarten, Freiluftunterricht<br />

und Lerngänge Eingang in das erste Konzept einer Heilpädagogik.<br />

Zur Zeit der „Hilfsschule“, die sich am Ende des 19. Jahrhunderts etablierte, um einerseits<br />

die allgemeine Volksschule zu entlasten und andererseits den Kindern der unteren Sozialschichten<br />

ein Mindestmaß an Unterricht und Erziehung zu bieten (vgl. Ellger-Rüttgardt<br />

1983, S. 21), entwickelten sich (sonder-) pädagogische Konzepte, die bis heute noch interessant<br />

sind. Sie griffen schon früh die Idee des außerschulischen Lernens auf.<br />

www.foepaed.<strong>net</strong>

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