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Die Bedeutung von außerschulischen Lernorten für ... - bei föpäd.net

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3. Historie 11<br />

3. Historie<br />

3.1 Allgemeine Pädagogik<br />

Als ein Vorläufer für die Methode des außerschulischen Unterrichts verstehe ich Comenius<br />

(1592-1670), der mit seinen Büchern „Didactica magna“ (1657) und „Orbis sensualium<br />

pictus“ (1658) der Pädagogik eine neue Richtung gab und damit den Grundstein für einen<br />

anschaulichen sowie offenen Unterricht legte. Mit seinen Aussagen regte er zur Idee des<br />

Schulgartens an, ein Lernort der im weiteren Sinne zu den außerschulischen <strong>Lernorten</strong><br />

zählt (vgl. Killermann u.a. 12 2008, S. 95):<br />

„Draußen soll nicht nur ein Platz vorhanden sein zum Springen und Spielen, denn<br />

dazu muß man den Kindern Gelegenheit geben [...], sondern auch ein Garten, in<br />

den man sie ab und zu schicken soll, daß sie sich am Anblick der Bäume, Blumen<br />

und Gräser freuen können.“ (Comenius 1993, S.100; Auslassung: A.v.G.).<br />

Comenius ist der Ansicht, dass der Anfang der Kenntnis immer <strong>von</strong> den Sinnen ausgehen<br />

muss: „Warum sollte also nicht die Lehre mit einer Betrachtung der wirklichen Dinge<br />

beginnen, statt mit einer Beschreibung durch Worte.“ (a.a.O., S. 135). Er beschreibt in<br />

seinen Darstellungen sehr bilderreich, wie die Schüler über sinnliche Eindrücke zu der<br />

Entwicklung <strong>von</strong> Begriffen gelangen sollen. „[...] die Menschen müssen so viel wie möglich<br />

ihrer Weisheit nicht aus Büchern schöpfen, sondern aus Himmel und Erde, aus Eichen<br />

und Buchen, d.h. sie müssen die Dinge selbst kennen und erforschen und nicht nur fremde<br />

Beobachtungen und Zeugnisse darüber.“ (a.a.O., S. 112 f.; Auslassung: A.v.G.). Viele<br />

seiner Aussagen, wie z.B. die Prinzipien der Anschauung und der Selbstständigkeit, oder<br />

seine Vorstellung einer lebensnahen Schule, beeinflussten die nachfolgenden pädagogischen<br />

Konzepte und haben auch heutzutage noch ihre Gültigkeit.<br />

<strong>Die</strong> Anfänge des „außerschulischen Lernortes“ werden meist auf die Zeit der Reformpädagogik<br />

datiert, die mit diversen Grundmotiven wie Heimatorientierung, Lebensnähe, Selbsttätigkeit,<br />

Ar<strong>bei</strong>t, Vorhaben oder Projekten zu einer institutionellen Öffnung der Schule<br />

führte (vgl. Salzmann 2007, S. 434). <strong>Die</strong> Ideen, die zu Johann H. Pestalozzis Zeit (1746-<br />

1927) <strong>bei</strong> bloßen Versuchen endeten, Garten- und Landwirtschaftsar<strong>bei</strong>t in der Schule zu<br />

etablieren, konnten <strong>bei</strong> Friedrich Fröbel (1782-1852) schon in konkreter Umsetzung sichtbar<br />

werden. In der Reformpädagogik erlebten die Erziehung und der Unterricht außerhalb<br />

des Klassenzimmers eine Hochblüte. <strong>Die</strong> Vielfalt der Termini, die aus dieser Zeit stammen<br />

(Wanderung, Schulreise, Besichtigung, Ausflug, Heimatgang, Unterrichtsgang, Lehrwanderung,<br />

Unterrichtsbesuch und Exkursion), zeigen die unterschiedlichen Ausprägungen,<br />

Motive und Ziele (vgl. Burk/Claussen 1980, S. 16). <strong>Die</strong> Lebensfremdheit, der einseitige<br />

Intellektualismus und der autoritäre Erziehungsstil wurden ebenso wie der Methodenschewww.foepaed.<strong>net</strong>

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