Die Bedeutung von auÃerschulischen Lernorten für ... - bei föpäd.net
Die Bedeutung von auÃerschulischen Lernorten für ... - bei föpäd.net
Die Bedeutung von auÃerschulischen Lernorten für ... - bei föpäd.net
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
2. Begriffserklärung 9<br />
2. Begriffserklärung<br />
Der Begriff „Außerschulischer Lernort“ bezeich<strong>net</strong> unterrichtliche Aktivitäten außerhalb<br />
des Schulgebäudes, <strong>bei</strong> denen unterschiedliche Lernbereiche alltagsweltlich orientiert<br />
erschlossen werden. Da<strong>bei</strong> wird es Schülern ermöglicht, eigene Erfahrungen, Beobachtungen<br />
und Erlebnisse zu machen (vgl. Albers/Mußmann 2007, S. 18).<br />
„Als Lernorte gelten neben der Schule noch solche Orte oder Institutionen, an denen<br />
institutionalisiertes Lernen stattfindet, etwa Betrieb, Lernwerkstatt, Studio etc..<br />
Das Lernangebot wird durch die Pluralität der L.e differenziert. Ebenso werden a-<br />
ber auch solche Orte als L. bezeich<strong>net</strong> [...], die etwa im Rahmen <strong>von</strong> Projekten oder<br />
Exkursionen besucht werden können.“ (Reinhold/Pollak/Heim 1999, S. 367; Auslassung:<br />
A.v.G.).<br />
<strong>Die</strong> Begriffe Exkursion, Freilandunterricht und außerschulischer Unterricht, die <strong>von</strong> verschiedenen<br />
Autoren synonym verwendet werden, zeigen, dass in der einschlägigen Literatur<br />
keine einheitliche Terminologie vorliegt (vgl. Hampl 2000, S. 7). Hampl ist der Ansicht,<br />
dass diese Bezeichnungen einerseits die Forderung nach einer unmittelbaren Naturbegegnung<br />
(reale Objekte, Authentizität, Sinneserfahrungen) und andererseits die handelnde,<br />
praktische Auseinandersetzung mit der Natur umfassen (vgl. a.a.O., S. 5). Der Autor<br />
betont, dass ein Museums- oder Zoobesuch, <strong>bei</strong> dem die Schüler passiv mit Informationen<br />
berieselt werden, eher als eine Form <strong>von</strong> „Sightseeing“ und nicht als Unterricht am außerschulischen<br />
Lernort zu verstehen ist, da es hier zu keiner multisensorischen Begegnung<br />
kommt (vgl. a.a.O., S. 6). Im Folgenden werde ich in Anlehnung an Hampl die Begriffe<br />
„außerschulischer Lernort“, „außerschulisches Lernen“ und „außerschulischer Unterricht“<br />
gleichberechtigt verwenden. In Einzelfällen werde ich <strong>bei</strong> meinen Ausführungen je<br />
nach Literatur und Begriffsgebrauch der Autoren auch auf die Begriffe „Exkursion“, „Unterrichtsgang“<br />
und „Freilandbiologie“ zurückgreifen.<br />
In der Biologiedidaktik <strong>bei</strong>nhaltet der Unterricht an außerschulischen <strong>Lernorten</strong> „alle<br />
Unternehmungen des biologischen Ar<strong>bei</strong>tsunterrichts, die gezielt und planmäßig die originale<br />
Begegnung mit der biologischen Umwelt suchen.“ (Esser 1978, S. 80). <strong>Die</strong>se „Originale<br />
Begegnung“ meint das Zusammentreffen <strong>von</strong> Mensch und originalem Naturobjekt,<br />
z.B. Pflanze, Tier oder Mensch. Sie kann <strong>bei</strong> den Schülern eine große Motivation hervorrufen<br />
und zum selbsttätigen Handeln anregen. Außerdem schafft die Verknüpfung <strong>von</strong> Kognition<br />
und Emotionen, die durch den Kontakt mit den Lebewesen hervorgerufen wird, die<br />
Grundlage zur Achtung vor dem Lebendigen und zum verantwortungsbewussten Handeln<br />
(vgl. Killermann u.a. 12 2008, S. 157). „Damit verbunden ist Anschaulichkeit. Wirklichkeitsgetreue<br />
Vorstellungen können gewonnen werden anstelle bloß verbaler oder über<br />
www.foepaed.<strong>net</strong>