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Sammelheft 1 (2.929KB) - Gudjons Apotheke

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Begrüssung 1<br />

Editorial 2 – 3<br />

Homöopathisches Labor <strong>Gudjons</strong> / deutsch 4 – 5<br />

Homöopathisches Labor <strong>Gudjons</strong> / englisch 6 – 7<br />

Homöopathisches Labor <strong>Gudjons</strong> / spanisch 8 – 9<br />

Homöopathisches Labor <strong>Gudjons</strong> / italienisch 10 – 11<br />

Homöopathisches Labor <strong>Gudjons</strong> / holländisch 12 – 13<br />

Homöopathisches Labor <strong>Gudjons</strong> / französisch 14 – 15<br />

Homöopathisches Labor <strong>Gudjons</strong> / ungarisch 16 – 17<br />

Was sind Q-Potenzen 18 – 19<br />

Arzneimittelherstellung und Potenzieren 20 – 21<br />

Über Hochpotenzen und homöopathische Arzneibücher 22 – 25<br />

Homöopathie-Reise in die Wüste 26 – 32<br />

In Gedanken an Marianne Roth-Mellakh 33<br />

IMPRESSUM<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

Herausgeber: <strong>Gudjons</strong>-<strong>Apotheke</strong>, Wankelstrasse 1, 86391 Stadtbergen<br />

Tel.: 0821 / 444 10 00 • Fax: 08 21 / 444 10 01<br />

e-mail: apotheke@gudjons.com; Internet: www.gudjons.com/apotheke<br />

© Gestaltung: Christian Korn, Feuerbachstrasse 6a, 84034 Landshut<br />

e-mail: info@christiankorn.de; Internet: www.christiankorn.de<br />

Hahnemann-Schrift/Titelseite mit freundlicher Genehmigung<br />

des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung, Stuttgart<br />

Weitere Photos: Marianne & Adem Roth-Mellakh, Bruno Füchslin,<br />

Anina Fux, MEV-Bildarchiv, Christian Korn


BEGRÜSSUNG<br />

Liebe Freunde der Homöopathie,<br />

‘<strong>Gudjons</strong> aktuell’<br />

erscheint zweimal im Jahr.<br />

Die beliebtesten Artikel sind in diesem<br />

Sammelband I für Sie neu aufgelegt.<br />

1


2<br />

EDITORIAL<br />

E s mußte viel Zeit in meinem Leben vergehen, bis ich realisieren<br />

konnte, daß die Landschaft meines Seins in dieser Welt, eine Landschaft<br />

der Gefühle, des Fühlens und des Mitfühlens ist. Dadurch war ich den Leidenden<br />

und Kranken immer verbunden mit dem Wunsch zu helfen oder<br />

ihre Leiden zu lindern. Da nun meine erste Berufswahl auf die <strong>Apotheke</strong>rei<br />

gefallen war, konnte ich mir im Rahmen<br />

meiner Liebe zur Homöopathie leicht<br />

vorstellen, die Hand Hahnemanns zu sein,<br />

die die Arznei herstellt. Das habe ich dann<br />

auch in die Tat umgesetzt. Zu diesem Weg<br />

fanden sich im Laufe der Jahre viele hilfreiche<br />

Informationen bei mir ein, von denen<br />

das Vorwort zu einem ayurvedischen<br />

Kräuterbuch von Dr. Fravley und Dr. Vasant<br />

Lad mich besonders berührten. Hier<br />

einige Sätze davon:<br />

Bewusstsein existiert in allen Formen von Leben... Nichts in der Schöpfung ist<br />

ohne Gefühl, nichts ist profan oder unspirituell, es gibt nichts, das nicht einen<br />

einmaligen Wert im Kosmos besäße. Bewusstsein ist somit nicht nur Gedanke,<br />

nur Intellekt oder Überlegung. Es ist das Gefühl, lebendig und mit allen<br />

Lebensformen verbunden zu sein. Bewusstsein als reines Fühlen existiert<br />

bereits in der Pflanze und ist verborgen im Fels, ja sogar im Atom selbst.<br />

... Wahre Menschlichkeit, die menschliches Fühlen für jedes Leben bedeutet, ist<br />

im Herzen alles Lebendigen. Nur wenn wir alle Dinge als menschlich betrachten,<br />

sind wir fähig zur wahren menschliche Existenz. Diese Lektion erteilen uns<br />

Pflanzen und Kräuter, deren Existenz immer noch in der Einheit der Natur gründet,<br />

die auch uns dazu verhelfen könnte, uns besser zu verstehen.<br />

Das Pflanzenreich existiert, um das Fühlen zu manifestieren. Auf der Ebene der<br />

Pflanze existiert das Fühlen in einer reinen und passiven Form. Das Tier- und<br />

das Menschenreich manifestieren dies aktiver, (ab)getrennter, aber oft mit weniger<br />

Schönheit. Das Bewusstsein in Pflanzen ist auf einer ursprünglichen Stufe<br />

von Einheit, deshalb ist es mehr psychisch, telepatisch.<br />

Pflanzen übertragen vital-emotionale Impulse, die „Lebenskraft“, die im Licht<br />

verborgen ist. Das ist das Geschenk, die Gunst und die Kraft der Pflanzen. Die<br />

Pflanzen bringen uns Liebe, als nährende Kraft der Sonne, die gleiche Energie<br />

wie die aller Sterne und allen Lichtes.


EDITORIAL<br />

Schöpfung ist Licht. Pflanzen existieren, um Licht in Leben umzuformen.<br />

Menschliche Wesen existieren, um Leben in Bewusstsein umzuformen, in Liebe.<br />

Diese drei, Licht, Leben und Liebe, sind eins, jedes ein Ausdruck des anderen,<br />

drei Dimensionen der selben Existenz. Pflanzen verwandeln Licht in Leben<br />

durch Photosynthese. Das Menschenwesen verwandelt Leben in Bewusstsein<br />

durch Erkenntnis.<br />

... das ganze Universum ist eine Metamorphose, eine Umwandlung von Licht.<br />

Viele der Alten hatten eine Hochachtung vor dem Pflanzenreich. Sie erkannten<br />

die Kraft, die die Pflanzen uns bringen. Die Kraft wird nicht einfach durch Einnehmen,<br />

Essen der Pflanze empfangen, sondern in einer vollständigen Vereinigung<br />

mit ihr.<br />

Die Weisen des alten Indien näherten sich dem Heilen und den Pflanzen mit<br />

dem gleichen Bewusstsein. Es gab keine experimentierende Wissenschaft, sondern<br />

eine Form der direkten Verbindung. Experimentieren ist mit Distanz verbunden,<br />

eine Trennung von Beobachter und dem Beobachteten, Subjekt und<br />

Objekt. Die Folge davon ist übermitteln, messen, übersetzen. Wenn der Körper<br />

seziert wird, fehlt die Durchdringung mit der Seele. Direkte Wahrnehmung<br />

(Erkenntnis) oder Meditation entspricht der Wissenschaft des Yoga. Yoga erlaubt<br />

der Essenz, dem Ding an sich, sich zu öffnen. Wenn das geschieht, tritt<br />

eine vollständige Enthüllung des materiellen und spirituellen Potenzials ein.<br />

Die Seher lassen die Pflanzen durch den Yoga der Wahrnehmung oder Erkenntnis<br />

zu sich sprechen. Und die Pflanzen verraten ihre Geheimnisse – von<br />

denen viele weit subtiler sind als eine chemische Analyse je aufdecken kann.<br />

Wenn man sich in dieser Weise den Pflanzen heute nähert, wird der wahre<br />

Wert der Pflanze ....erblühen. Ein echter Kräuterkenner zu sein bedeutet demnach,<br />

ein Seher zu werden. Das bedeutet, sensibel zu sein im Umgang mit dem<br />

Wesen der Pflanzen, sich mit dem universellen Licht der Pflanze in empfangender<br />

Wahrnehmung zu verbinden. Man muss das Zuhören lernen, wenn die<br />

Pflanze spricht und zu der Pflanze sprechen wie zu einem Menschenwesen,<br />

und es betrachten wie seinen Lehrer.<br />

3


4<br />

HOMÖOPATHISCHES LABOR GUDJONS<br />

„Des Arztes höchster und einziger Beruf ist,<br />

kranke Menschen gesund zu machen, was man Heilen nennt.“<br />

Samuel Hahnemann Organon VI, § 1<br />

„Der wahre Heilkünstler muß die vollkräftigsten, ächtesten Arzneien in<br />

seiner Hand haben, um sich auf ihre Heilkraft<br />

verlassen zu können, er muß sie selbst nach ihrer Aechtheit kennen.“<br />

ebd. § 264<br />

(...) auch sie selbst bereiten.<br />

ebd. § 265<br />

H eutzutage darf der Arzt die Arznei nicht mehr selbst bereiten, er muß<br />

darauf vertrauen, daß der Arzneihersteller sich in allen Punkten genau an Hahnemanns<br />

Arbeitsvorschriften hält. Diesem Vertrauen bemühen wir uns, gerecht<br />

zu werden.<br />

Der Wunsch einiger Ärzte im In- und Ausland, über eine gute Arzneiqualität<br />

und korrekte Dokumentation der Ausgangsstoffe verfügen zu können, wurde zum<br />

Anlaß für die Herstellung unserer Arzneien, die 1987 begann.<br />

Durch unsere Arbeit gewährleisten wir, daß die von Ihnen vorwiegend aufgrund<br />

der Ähnlichkeitsbeziehung zu Prüfungssymptomen verordneten Arzneien<br />

den tatsächlichen, in den Erst- oder Hauptprüfungen verwendeten Ausgangssubstanzen<br />

entsprechen. Unsichere Quellenangaben versuchen wir dabei<br />

durch aufwendige Literaturforschung zu klären.<br />

In der historischen Entwicklung wurde zuerst nach Hahnemanns Originalquellen<br />

gearbeitet. Eine Herstellungserlaubnis für diese Methode lag bis Mai 1999<br />

vor. Heute erfolgt die Herstellung nach dem gültigen HAB in Handfertigung.


HOMÖOPATHISCHES LABOR GUDJONS<br />

Nach § 270 Organon VI stellten wir zunächst unsere<br />

Q-Potenzen folgendermaßen her:<br />

Die Arzneigrundsubstanz wird in Handverreibung<br />

im Verhältnis 1 Gran zu 100 Gran mit Milchzucker<br />

in dreimal einer Stunde bis zur C3 dynamisiert.<br />

„Die in der Materie verborgen liegenden<br />

Kräfte werden dabei mehr und mehr enthüllt,<br />

und dieser Prozeß vergeistigt die Materie selbst,<br />

subtilisiert sie zu geistiger Arzneikraft.“<br />

Ein Gran der C3 wird aufgelöst in 500 Tropfen<br />

eines Wasser-Ethanol-Gemisches; davon wird ein<br />

Neben der Herstellungsweise über Tinkturen nach<br />

HAB waren die Herstellungsvorschriften für die<br />

C-Potenzen verschiedenen Werken Hahnemanns<br />

entnommen worden. Wir lösten die handtriturierte<br />

Lactosepotenz auf und potenzierten von hier<br />

aus weiter mit feinem Weingeist in Proportio-<br />

Q-Potenzen<br />

C-Potenzen<br />

Tropfen mit 100 Tropfen Weingeist verdünnt und<br />

anschließend einhundertmal geschüttelt, schließlich<br />

werden ca. 50.000 Globuli damit getränkt<br />

(100 Stück = 1 Gran = ca. 60 mg) und auf Filtrierpapier<br />

getrocknet. So entsteht die Q1. Ein<br />

Körnchen Q1 wird in einem Tropfen Wasser<br />

aufgelöst, zusammen mit 100 Tropfen feinem<br />

Weingeist einhundertmal geschüttelt und zum<br />

Imprägnieren von etwa 50.000 Globuli zur Q2<br />

verwendet usw.<br />

Heute arbeiten wir nach Vorschrift 17 HAB.<br />

nen von einem Tropfen zu 100 Tropfen. Für<br />

jede Potenzstufe wird ein neues Arzneiglas verwendet.<br />

Aus Gründen der Lagerkapazität werden<br />

davon anschließend 85 Prozent der Zwischenstufen<br />

verworfen.<br />

1 Lactose und Reibeschalen für<br />

die Herstellung der C1-C3<br />

Trituration.<br />

2 Alle Flaschen bis zur Potenzierungsstufen<br />

C200.<br />

3 Imprägnierte Globuli trocknen<br />

auf Filtrierpapier.<br />

Die Arzneisubstanzen des Pflanzenreiches werden nach Identifizierung durch einen Botaniker aus frischen<br />

Pflanzenteilen oder frischen Preßsäften gewonnen. Analog verfahren wir mit Tiergiften und Insekten,<br />

die von Fachleuten zugeordnet worden sind. Chemische Stoffe werden nach Hahnemanns Anweisungen<br />

hergestellt, später eingeführte Arzneien nach den Angaben der jeweiligen Erst- bzw. Hauptprüfer bereitet.<br />

Mineralien und Naturstoffe werden von den ursprünglichen Orten her beschafft, wie Hekla lava oder<br />

Lapis albus. Nicht immer ist es allerdings heute noch möglich, die bei der ersten Prüfung verwendete Substanz<br />

zu identifizieren, wie z.B. bei Petroleum. Jede Arzneiaufbereitung hat ihre eigene, interessante<br />

Geschichte.<br />

Seit Mai 1999 arbeiten wir HAB-konform.<br />

5


6<br />

HOMÖOPATHISCHES LABOR GUDJONS<br />

„„The physicians high [sic] and only mission is to restore the sick to<br />

health, to cure it is termed.“<br />

Samuel Hahnemann Organon VI, § 1<br />

„The true physician must be provided with genuine medicines of<br />

unimpaired strengths so that he may be able to rely upon their<br />

therapeutic powers; he must be able, himself<br />

to judge of their genuineness.“<br />

ibid., § 264<br />

„...and therefore he must give the patient the correctly chosen<br />

medicine prepared, moreover, by himself.“<br />

ibid., § 265<br />

Today the doctor is no longer allowed to prepare remedies himself. He<br />

must therefore trust homeopathic pharmacists to adhere precisely to Hahnemann's<br />

instructions. We feel obliged to fulfill these expectations.<br />

Doctors both here and abroad expressed their wishes for high-quality remedies,<br />

accompanied by a correct documentation of the individual substances<br />

they contain. In response to these wishes, we began producing our own remedies<br />

in 1987. We guarantee that the substances used in our remedies are identical<br />

to those used in the first- or main proving. We do this in order to preserve<br />

the true relationship to the proving symptons which are compiled in<br />

the repertories used. Extensive research in literary sources ensures the use<br />

of correct substances.<br />

All remedies are produced by hand.


HOMÖOPATHISCHES LABOR GUDJONS<br />

In compliance with the Organon VI, § 270, we<br />

begin by producing C-potencies, which we then<br />

refine into Q-potencies.<br />

The raw substance is ground by hand in a ratio<br />

of one grain of substance to 100 grains of lactose.<br />

This is done once an hour for three hours,<br />

until a C 3 potency is obtained. One grain of the<br />

C 3 trituration is then dissolved in 500 drops of<br />

a water-ethanol solution. Then one drop of this<br />

solution is added to 100 drops of spirits of wine<br />

(we use only the purest organic spirits of wine<br />

As far as the production of C-potencies is concerned,<br />

the instructions have been taken from The<br />

Chronic Diseases, volumes 1 and 3.<br />

Per these instructions, the hand-triturated lactose<br />

powder potency is dissolved, and then potentized<br />

further by adding one drop of the C solution to<br />

100 drops of spirits of wine and shaking the<br />

Q-potencies<br />

C-potencies<br />

with an 89.6% volume) and shaken 100 times.<br />

About 50.000 globuli (100 globuli = 1 grain =<br />

62 mg) are saturated in this solution and dried<br />

on filter paper. The result is a Q 1 remedy. One<br />

grain of Q 1 is dissolved in one drop of water, then<br />

shaken 100 times with 100 drops of spirits of<br />

wine. As before, this solution is used to saturate<br />

around 50.000 globuli to obtain a Q 2 potency.<br />

In our lab, this process is continued until the desired<br />

potency (Q 30 in general, but sometimes as<br />

high as Q 50) is obtained.<br />

solution 10 times. A new bottle, or phial, is used<br />

for each level of potency, up to C 200. As the storage<br />

space required for so many bottles is impracticable,<br />

only a select 30 of these phials are kept<br />

as base solutions. Potencies of between C 200<br />

and C 1000 (M) are made following Korsakoff's<br />

single bottle method.<br />

1 Ingredients laid out for the<br />

preparation of C1 - C3 trituration.<br />

2 The 197 bottles needed for<br />

preparing a C200-potency.<br />

3 Saturated globuli drying on<br />

filterpaper.<br />

Plant-based remedies are made of plant parts or freshly pressed juices from plants that have been<br />

identified by a botanist. Similar to this, remedies based on animal venoms and insects are produced<br />

only after the base substance has been identified by specialists in the respective field.<br />

Chemical compounds are synthesized according to Hahnemann's instructions, except in the case of<br />

those remedies which were developed after his death. These are prepared as closely as possible to<br />

the formulae used at the time of their initial proving. Minerals and natural compounds such as HEKLA<br />

LAVA or LAPIS ALBUS, are collected in their locations of origin.<br />

The identified substance, however, is not always identical with that used in the first proving; the petroleum<br />

of Hahnemann's time for example, no longer exists. In such cases, we use substances as close<br />

to the originals as possible. The preparation of each remedy has its own interesting story, which is<br />

provided in the accompanying documentation. Since May 1999 the production of homeopathic remedies<br />

in our lab closely adheres to the German Pharmacopoe.<br />

7


8<br />

HOMÖOPATHISCHES LABOR GUDJONS<br />

„El más alto y único oficio del médico es el de sanar a las personas<br />

enfermas que se denomina curar.“<br />

Samuel Hahnemann Organon VI, § 1<br />

„El verdadero artista de la curación debe de tener en su mano los<br />

medicamentos más potentes y auténticos, para poder confiar en su<br />

fuerza curativa; debe conocerlos por su autenticidad.“<br />

ibid., § 264<br />

„ y también prepararlos.“<br />

ibid., § 265<br />

H oy en dia el médico no esta autorizado para elaborar sus propios remedios<br />

de manera que debe depositar su confianza en un fabricante que se ajuste<br />

a todas las normas de trabajo estipuladas por Hahnemann. Nosotros nos<br />

esforzamos por contar con su confianza.<br />

El deseo de algunos médicos alemanes y extranjeros de disponer de remedios<br />

cualitativamente altos así como sobre documentación exacta sobre la procedencia<br />

de las materias primas nos motivó a comenzar en 1987 con nuestra<br />

producción.<br />

Con nuestro trabajo garantizamos que el remedio encontrado por Ud. siguiendo<br />

la relación de similitud con los síntomas patogenéticos, parten de sustancias<br />

idénticas a las utilizadas en la primera prueba ó la más relevante. Procuramos<br />

aclarar fuentes dudosas mediante intensa investigación bibliográfica.<br />

En base al parágrafo § 270 de la sexta edición del Organon (equivalente al<br />

parágrafo §17 del HAB) elaboramos en nuestro laboratorio primeramente potencias<br />

Q a las cuales siguieron las potencias CH.


HOMÖOPATHISCHES LABOR GUDJONS<br />

Siguiendo el parágrafo § 270 de la sexta edición<br />

del Organon elaboramos nuestras potencias Q<br />

de la siguiente manera:<br />

La materia prima se tritura manualmente en una<br />

proporción de 1 gran de sustancia a 100 gran de<br />

lactosa tres veces a razón de una hora cada vez<br />

hasta obtener la CH 3. ” Las fuerzas escondidas en<br />

la materia se van liberando de esta manera progresívamente<br />

y este proceso anima a la materia<br />

misma, sutilizándola hasta convertirla en una fuerza<br />

medicamentosa espiritual.” (Organon VI § 269,<br />

270 y siguientes).<br />

Las normas de elaboración de potencias centesimales<br />

se derivan de diversas obras de Hahnemann<br />

(Enfermedades Crónicas tomos I y III). Diluímos<br />

la trituración manual CH 3 y continuamos<br />

potenciando con orujo fino de vino en la proporción<br />

1 a 100. Para cada nueva potencia se<br />

utiliza un nuevo envase, de modo que harán falta<br />

Potencias Q<br />

Potencias CH<br />

A continuación se diluye un gran de la CH 3 en 500<br />

gotas de una mezcla de agua y etanol; se toma<br />

una gota que se diluye a su vez en 100 gotas de<br />

aguardiente de vino (utilizamos orujo de uvas naturales),<br />

se agita 100 veces (sucusión) y se embeben<br />

con ello aproximadamente 50.000 glóbulos<br />

(100 unidades = 1 gran = aprox. 60 mg) que se<br />

secarán sobre un papel filtrante. Asi se obtiene la<br />

potencia Q1. Un glóbulo Q1 se diluye en una<br />

gota de agua, se anaden 100 gotas de orujo de vino<br />

y se agita 100 veces (sucusión) impregnando finalmente<br />

los 50.000 glóbulos de la potencia Q2.<br />

197 envases para conseguir una potencia CH 200.<br />

Por razones de espacio se desechan el 85% de<br />

las potencias intermedias. A partir de la potencia<br />

CH 200 se continuará potenciando en un envase<br />

único según el método de Korsakoff hasta la potencia<br />

CH 1.000.<br />

1 Lactosa y morteros para la<br />

elaboración manual de las<br />

trituraciones CH 1 - CH 3<br />

2 Los 197 envases necesarios<br />

para la obtención de la<br />

potencia CH 200<br />

3 Glóbulos impregnados<br />

secando sobre papel filtrante<br />

Las materias primas del reino vegetal se obtienen tras la filiación por un botánico a partir de partes<br />

frescas de la planta concreta ó jugo de la misma. Procedemos de manera análoga con los venenos de<br />

origen animal ó los insectos que habrán sido previamente analizados por expertos. Las sustancias<br />

químicas son elaboradas según las directrices de Hahnemann; los remedios más modernos se adaptarán<br />

a las descripciones dadas por el primer ó más relevante probando de dicha sustancia. Los<br />

minerales y sustancias naturales se obtendrán de los lugares de origen como es el caso de Hekla lava<br />

ó Lapis albus. Hoy en día no siempre es posible identificar con exactitud la sustancia inicial utilizada<br />

en la primera prueba; tal es el caso de Petroleum.<br />

Cada preparación de un remedio tiene su historia propia y genuina que ha sido documentada y resulta<br />

altamente interesante.<br />

9


10<br />

HOMÖOPATHISCHES LABOR GUDJONS<br />

„Scopo principale ed unico del medico è di rendere sani i malati,<br />

ossia, come si dice, di guarirli.“<br />

Samuel Hahnemann Organon VI, § 1<br />

„Il vero medico deve avere i rimedi più puri e potenti che sia possibile,<br />

per poter essere sicuro della loro azione terapeutica; quindi deve<br />

saperne giudicare la purezza.“<br />

§ 264<br />

„... come pure egli deve preparare il rimedio.“<br />

§ 265<br />

O ggigiorno il medico non può più preparare egli stesso il rimedio, deve<br />

invece fidarsi che i produttori farmaceutici si attengano in ogni punto precisamente<br />

alle istruzioni di Hahnemann. Noi cerchiamo appunto di guadagnare questa<br />

fiducia.<br />

Il desiderio di alcuni medici nazionali ed esteri di avere a disposizione una<br />

buona qualità di rimedi con una documentazione precisa delle sostanze usate,<br />

diede inizio alla produzione dei nostri rimedi nel 1987.<br />

Con il nostro lavoro garantiamo, che i rimedi da Lei prescritti maggiormente in base<br />

al rapporto di similitudine con i sintomi del proving corrispondano anche realmente<br />

alle sostanze usate nel primo proving del rimedio. Qualora incontriamo fonti<br />

incerte cerchiamo chiarimento con ampi studi della letteratura omeopatica.<br />

In base ai paragrafi 270 dell' Organon 6a edizione (corrispondente al p. 17<br />

della norma tedesca) in primo luogo furono prodotte nel nostro laboratorio le<br />

potenze Q, seguite poi dalle CH.


HOMÖOPATHISCHES LABOR GUDJONS<br />

Secondo il paragrafo 270 dell' Organon produciamo<br />

le potenze Q come segue:<br />

La sostanza base viene dinamizzata per mezzo<br />

di triturazione a mano nel rapporto di un grano<br />

su 100 grani di lattosio in tre sequenze di ciascuna<br />

un'ora fino alla CH 3. " Le energie nascoste<br />

nella materia vengono in questo modo estratte<br />

sempre di più, e questo processo anima la materia<br />

stessa, rendendola sottile rimedio di energia<br />

dinamica. " (Organon 6a ed., paragrafi 269, 270)<br />

Le direttive di produzione delle potenze CH provengono<br />

da varie opere di Hahnemann (Le malattie<br />

croniche vol I e III).<br />

Sciogliamo la CH 3 triturata a mano per ottenere<br />

la CH 4 e proseguiamo la dinamizzzione nel<br />

rapporto di una goccia su 100 gocce di brandy<br />

Le Potenze Q<br />

Le Potenze CH<br />

Un grano della CH 3 viene sciolto in 500 gocce di<br />

acqua ed etanolo; in seguito una goccia viene<br />

diluita in 100 gocce di alcool (usiamo brandy<br />

di uva di alta qualità) e in seguito il tutto scosso<br />

100 volte e usato infine per impregnare circa<br />

50.000 Globuli, che vengono poi asciugati su carta<br />

da filtro. Così risulta la Q1. Un granulo della<br />

Q1 viene sciolto in una goccia d'acqua, scosso<br />

100 volte insieme a 100 gocce di brandy e usato<br />

per impregnare 50.000 Globuli per ottenere<br />

la Q2. E così di seguito<br />

fine. Per ogni dinamizzazione usiamo una bottiglietta<br />

nuova, in tutto 197 botigliette fino alla<br />

CH 200. Per motivi di stoccaggio dobbiamo distruggere<br />

85% delle dinamizzazioni intermedie. Dalla<br />

CH 200 a salire fino alla CH 1000 dinamizziamo<br />

a mano col metodo Korsakoff in un vetro.<br />

1 Lattosio e scodelle di triturazione<br />

per la produzione delle<br />

triturazioni CH1 fino a CH3.<br />

2 Le 197 bottigliette per le<br />

dinamizzazioni fino alla CH<br />

200.<br />

3 Globuli impregnati asciugano<br />

su carta da filtro.<br />

Le sostanze dei rimedi provenienti da piante derivano, dopo l'accertamento botanico, da parti di<br />

piante fresche o spremute fresche. Nello stesso modo usiamo veleni animali e insetti classificati prima<br />

da specialisti. Sostanze chimiche vengono prodotte secondo le regole di Hahnemann, rimedi<br />

aggiunti più recentemente secondo i dati del relativo primo provatore. Minerali e sostanze naturali provengono<br />

dai luoghi originali, come ad esempio hecla lava o lapis albus. Non sempre però è possibilie<br />

identificare ancora oggi la prima sostanza usata nel proving, come per esempio per petroleum.<br />

Ogni prova di un rimedio ha la sua propria interessante storia, che spesso si ritrova in una documentazione<br />

affascinante.<br />

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12<br />

HOMÖOPATHISCHES LABOR GUDJONS<br />

„De hoogste en enige roeping van de arts is zieke mensen beter te<br />

maken, wat men genezen noemt.„<br />

Samuel Hahnemann Organon VI, § 1<br />

„ De ware geneeskundige dient de beschikking te hebben over de meest<br />

werkzame en meest zuivere geneesmiddelen, zodat hij op hun geneeskracht<br />

vertrouwen kan, hij moet zelf hun kwaliteit beoordelen.„<br />

§ 264<br />

„... ze ook zelf bereiden„<br />

§ 265<br />

Tegenwoordig is het de arts niet meer toegestaan zelf geneesmiddelen te bereiden.<br />

Hij of zij moet erop vertrouwen dat de producent van de geneesmiddelen<br />

zich in alle opzichten nauwkeurig aan Hahnemanns voorschriften houdt. Het is<br />

ons streven dat u dat vertrouwen met een gerust hart in ons kan stellen.<br />

Wij begonnen met het bereiden van homeopathische geneesmiddelen in 1987.<br />

De aanleiding daarvoor was dat enkele artsen, zowel in Duitsland als daarbuiten,<br />

de wens te kennen gaven over hoogwaardige geneesmiddelen te kunnen beschikken,<br />

waarvan de oorsprong en bereiding volledig gedocumenteerd moesten zijn.<br />

Door onze werkwijze kunnen wij garanderen dat onze geneesmiddelen precies<br />

overeenkomen met de stof die in de eerste of belangrijkste geneemiddelproeven<br />

werd gebruikt. Het is immers vooral de informatie uit die geneesmiddelproeven<br />

die U gebruikt om de gelijksoortigheid aan de symptomen van de patient<br />

te bepalen.<br />

Op basis van § 270 van het Organon (6e druk) werkten wij in ons laboratorium<br />

in eerste instantie aan Q-potenties, en later zijn we ook C potenties gaan maken.


HOMÖOPATHISCHES LABOR GUDJONS<br />

Conform de beschrijving in § 270 van het Organon<br />

(6e druk), bereiden wij Q-potenties op de volgende<br />

manier:<br />

De uitgangsstof van het geneesmiddel wordt met<br />

de hand verwreven in de verhouding van 1 grein<br />

(= xxx milligram) uitgangsstof tot 100 grein melksuiker.<br />

In drie stappen wordt zo gepotentieerd tot een<br />

C3, met een verwrijvingsduur van 1 uur per potentie-stap.<br />

"De in de materie verborgen liggende krachten<br />

worden daarmee steeds verder bevrijd, en dit<br />

proces vergeestelijkt de materie zelf, en maakt ze<br />

subtieler, tot een onstoffelijk geneesmiddel ontstaat"<br />

(Organon, 6e druk, § 269 en 270 fn)<br />

Een grein van de C3 wordt opgelost in 500 drup-<br />

De bereidingsvoorschriften voor de C-potenties<br />

zijn aan verschillende publicaties van Hahnemann<br />

ontleend (Chronische Ziekten deel 1 en deel 3).<br />

Wij lossen de met de hand verwreven C3 op tot<br />

de C4 en potentiëren vervolgens verder met zuivere<br />

wijngeest in de verhouding van 1 druppel<br />

op 100 druppels. Voor elke potentie-stap wordt<br />

Q-Potenties<br />

C-Potenties<br />

pels van een mengsel van ethanol en water; daarvan<br />

wordt een druppel met 100 druppels oorspronkelijke,<br />

hoogwaardige wijngeest verdund. Deze<br />

oplossing wordt vervolgens honderdmaal geschud,<br />

en daarna worden 50.000 globuli ermee gedrenkt.<br />

(100 globuli = 1 grein = ca 60 mg). De globuli worden<br />

dan op filterpapier gedroogd. Daarmee is de Q1<br />

potentie bereikt.<br />

Een globulus van de Q1 wordt in een druppel<br />

water opgelost, vervolgens samen met 100 druppels<br />

hoogwaardige wijngeest honderdmaal geschud, en<br />

met deze oplossing worden opnieuw 50.000 globuli<br />

gedrenkt waarmee de Q2 potentie is bereikt,<br />

enzovoorts.<br />

een nieuw glazen flesje gebruikt, in totaal dus<br />

197 flesjes om tot de C 200 te komen. Vanwege<br />

de beperkte opslagruimte wordt vervolgens 85 %<br />

van de tussenpotenties weggegooid.<br />

Vanaf de C 200 tot aan de C 1000 wordt handmatig<br />

gepotentieerd volgens de éénglasmethode van<br />

Korsakow.<br />

1 Lactose en verwrijfschaaltjes<br />

voor de bereiding van de trituraties<br />

C1 -C3<br />

2 De 197 flesjes voor de potentiërings-stappen<br />

tot C200<br />

3 Geïmpregneerde korrels liggen<br />

te drogen op het filterpapier<br />

Plantaardige geneesmiddelen worden na identificatie door een botanicus uit verse plantendelen of versgeperste<br />

plantesappen gewonnen. Op dezelfde manier verwerken we dierlijke gifstoffen en insecten, die<br />

door specialisten worden gedetermineerd. Chemische stoffen worden conform Hahnemanns richtlijnen<br />

vervaardigd. Wanneer chemische stoffen na Hahnemanns tijd zijn geïntroduceerd worden zij gemaakt volgens<br />

de aanwijzingen van degene die de eerste of belangrijkste geneesmiddelproef beschreef. Mineralen<br />

en andere stoffen uit de natuur worden op de oorspronkelijk beschreven plaats verzameld, zoals Hekla<br />

lava of Lapis albus. Het is echter niet altijd meer mogelijk dezelfde stof te verkrijgen als bij de eerste geneesmiddelproef<br />

werd gebruikt, zoals bijvoorbeeld in het geval van Petroleum.<br />

Iedere geneesmiddelbereiding heeft haar eigen, vaak spannende geschiedenis, die volledig wordt gedocumenteerd<br />

en bewaard. Sinds mei 1999 werken we geheel volgens het HAB (Homöopathisches Arznei Buch).<br />

13


14<br />

HOMÖOPATHISCHES LABOR GUDJONS<br />

“L'unique devoir du médecin, et le plus important, est celui de ramener<br />

les hommes malades à la santé: c'est ce qu'on appelle «guérir».”<br />

Samuel Hahnemann Organon VI è édition, §1<br />

“Le véritable médecin se doit de tenir sous la main les remèdes les<br />

plus actifs, les plus authentiques, de façon à pouvoir se confier à leur<br />

force curative, il doit personnellement en connaître l'origine.”<br />

§ 264<br />

“ ... aussi doit-il les préparer lui-même.”<br />

§ 265<br />

A ujourd' hui le médecin n'a plus le droit de préparer les médicaments<br />

lui-même, il doit avoir confiance en ce que le pharmacien suive scrupuleusement<br />

les règles de préparation décrites par Hahnemann. Cette confiance, nous nous<br />

efforçons de la mériter.<br />

Plusieurs médecins de notre pays et à l'étranger souhaitaient pouvoir disposer de<br />

remèdes de bonne qualité et d'une documentation correcte sur les matières de base.<br />

Ceci fut le motif d'entreprendre notre propre production dès 1987.<br />

Nous garantissons par notre travail que les remèdes prescrits par vous selon la loi<br />

de similitude entre les symptômes du patient et de la pathogénésie correspondent<br />

aux substances utilisées lors des premières ou pincipales expérimentations. Dans<br />

les cas ou les indications des sources sont incertaines, nous essayons de les clarifier<br />

à travers une recherche intensive dans la littérature.<br />

Les dilutions Q, puis les CH qui suivent, on été développées sur la base du<br />

§ 270 l’Organon VIè éd.


HOMÖOPATHISCHES LABOR GUDJONS<br />

Dilutions Q (cinquante millésimale)<br />

Nous produisons les dynamisations Q selon le<br />

§ 270 de l’Organon de la façon suivante:<br />

Nous triturons la substance de base manuellement<br />

jusqu'à la dynamisation 3 CH, dans une proportion<br />

de 1 grain pour 100 de sucre de lait, sur 3<br />

fois 1 heure. "Les forces cachées dans la matière<br />

se dévoilent de plus en plus et ce processus sbtilise<br />

la matière elle-même de façon à en développer<br />

une force curative quasi immatérielle."<br />

Un grain la dynamisations 3 CH est alors dissout<br />

dans 500 gouttes d'un mélange d'eau et d'etha-<br />

Les technique de production des dilutions CH ont<br />

été trouvées dans différents écrits de Hahnemann.<br />

Nous dissolvons la trituration manuelle 3 CH dans<br />

le lactose et continuons à dynamiser à partir de<br />

ceci avec de l'esprit de vin en proportion d'une<br />

goutte pour 100 gouttes. Faute de pouvoir stocker<br />

Dilutions CH<br />

nol; nous diluons une goutte de ceci dans 100<br />

gouttes d'alcool (nous utilisons de l'eau de vie<br />

naturelle de raisin de haute qualité), nous secouons<br />

ce mélange 100 fois, puis environ 50mille globules<br />

seront imbibés par cette solution (100globules<br />

= 1 grain = env. 60 mg.) et séchés sur du<br />

papier filtrant. Ainsi naît la dilution 1Q. Nous<br />

diluons un grain de la 1Q dans une goutte d'eau.<br />

Nous secouons ceci avec 100 gouttes d'alcool, ce<br />

qui imprégnera environ 50mille globules en<br />

vue de la 2 Q. Et ainsi de suite.<br />

un si gran nombre de flacons, nous n’en gardons<br />

qu’environ treinte bien selectionnés. A partir de<br />

la 200 CH et jusqu'à la 1000, nous montons les<br />

dynamisations à la main selon la méthode du<br />

flacon unique de Korsakoff.<br />

1 Lactose et mortier pour la<br />

production des triturations 1<br />

CH à 3 CH<br />

2 Les 197 tubes des dynamisations<br />

4 CH à 200 CH<br />

3 Globules imprégnés secs sur<br />

un papier filtrant<br />

Après avoir été identifiées d’un botaniste, d'une partie de la plante fraîche ou du jus fraîchement pressé.<br />

Il en est de m?eme pour les venins animaux et les insectes, préalablement classés par des professionnels.<br />

Pour les substances chimiques, nous suivons les directives d’Hahnemann.<br />

En ce qui concerne les remèdes introduits après la mort d’Hahnemann nous les produisons suivant<br />

les indications des premières expérimentations.<br />

Nous nous procurons lesminéraux et produits naturels dans les lieux d'origine, comme pour le<br />

HEKLA LAVA ou le LAPIS ALBUS.<br />

Pourtant les substances identifiées ne sont pas toujours exactement identiques à celles utilisées lors de la<br />

première expérimentation: le petroleum, par exemple, tant qu’utilisé par Hahnemann, n’existe plus aujourd’<br />

hui. Si tel est le cas nous utilisons des substances qui sont les plus semblables à leurs originaux.<br />

Chaque préparation de remède a sa propre histoire intéressante qui a été colligée dans une documentation<br />

passionnante. Depuis mai 1999, nous travaillons conformément à la Pharmacopée Allemande.<br />

15


16<br />

HOMÖOPATHISCHES LABOR GUDJONS<br />

“Az orvos legfontosabb és egyetlen feladata a beteg embert egészségessé<br />

tenni, amit gyógyításnak nevezünk”<br />

Samuel Hahnemann Organon VI, § 1<br />

“Az igazi gyógyítómüvész számára elengedhetetlen a teljeserejü,<br />

leghatékonyabb gyógyszerek birtoklása s hogy bizonyos legyen ezek<br />

gyógyító erejében, ismernie kell önmagának e gyógyszerek valódiságát.”<br />

§ 264<br />

“ ... és sajátkezüleg elkészíteni”<br />

§ 265<br />

M anapság az orvos nem készítheti el a gyógyszert saját kezüleg, hanem bíznia<br />

kell abban, hogy a gyógyszert elöállító minden pontban Hahnemann elöírása<br />

szerint jár el. Mi igyekszünk erre a bizalomra rászolgálni.<br />

Bel-és külföldi orvosaink kívánságának tettünk eleget, mi szerint a jó gyógyszerminöséghez<br />

hozzátartozik a kiindulási anyagok korrekt dokumentációja; ez<br />

volt a kiindulási alap amikor 1987-ben elkezdtük gyógyszereink készítését.<br />

Munkánk által biztosítjuk, hogy az Ön által a gyógyszervizsgálati tünetek hasonlósága<br />

alapján elrendelt gyógyszer valójában az elsö- illetve fögyógyszervizsgálat<br />

anyagának felel meg.<br />

Bizonytalan forrási adatokat igyekszünk alapos irodalmi kutatással felderíteni.<br />

Az Organon VI. kiadásának 270§ alapján (ami a HAB - Homöopathisches Arzneibuch<br />

- 17§ -nak megfelel) készültek el laboratóriumunkban elöször a Q,<br />

késöbb a C potenciák.


HOMÖOPATHISCHES LABOR GUDJONS<br />

„Az anyagban elrejtett lappangó erö mindinkább<br />

feltárul, a folyamat átszellemíti az anyagot, ezáltal<br />

kifinomul és eszmei gyógyerövel rendelkezövé válik“<br />

(Organon VI. kiadás 269-270§ lábjegyzéke)<br />

Egy gran C3-at feloldunk 500 csepp víz-etanol<br />

keverékében, ebböl egy cseppet 100 csepp borszesszel<br />

higítunk (magasértékü, természetes szölöpár-<br />

A C-potencia elöállítási elŒírását Hahnemann<br />

különbözö müveiböl vettük ki. A kézzel dörzsölt<br />

C3-ból C4 lesz azáltal, hogy 1 csepp finom borszesszel<br />

elkeverjük és potencírozzuk.<br />

Minden egyes potenciához új üvegecskét használunk,<br />

tehát 197-et a C200-as potenciáig.<br />

Q-Potenciák<br />

C-Potenciák<br />

latot alkalmazunk) ezután százszor megrázzuk,<br />

késöbb 50.000 golyócskát beitatunk vele (100db<br />

= 1gran = ca. 60mg) és itatóspapíron szárítjuk.<br />

Így készül a Q1. Egy golyócskát feloldunk egy<br />

csepp vízzel, majd 100 csepp borszesz keverékével<br />

százszor megrázzuk és ezzel kb. 50.000 golyócskát<br />

impregnálunk Q2-vé, stb.<br />

Tárolási okokból 85%-át a közti potenciáknak<br />

megsemmisítjük.<br />

C200 után C1000-ig Korsakoff együveges módszere<br />

szerint kézzel potenciálunk.<br />

1 Tejcukor és dörzsölésre<br />

alkalmas kismozsár C1-C3<br />

trituráció elkészítéséhez.<br />

2 197 üvegecske ami a C200-as<br />

elkészítéséig szükséges.<br />

3 Impregnált golyócskák itatóspapíron<br />

száradnak.<br />

Növények gyógyszeralapanyagait friss növényekböl, növényrészekböl illetve préselési léböl nyerjük,<br />

miután botanikus a növényt azonosította. Hasonlóan járunk el állati, rovari mérgekkel, melyek ugyancsak<br />

szakember által kerülnek kiválasztásra. Kémiai anyagokat Hahnemann elöírásai szerint állítjuk<br />

elö, a késöbb bevezetett gyógyszer a megfelelö elsö illetve fövizsgáló adatai szerint. Àsványok és természeti<br />

anyagok az eredeti helyröl származnak, például hekla lava vagy Lapis albus. Az elsö gyógyszervizsgálat<br />

alkalmával használt anyag azonosítása nem mindig lehetséges, például Petroleum.<br />

Minden gyógyszerkészítménynek megtalálható az egyedi, érdekes története, gyakran izqalmas dokumentációval.<br />

Az Ön rendelkezésére áll a Klasszikus Homeopátia címü újság következö különkiadása, amely a kiindulási<br />

anyagok felderítésével foglalkozik: bryonia, murex, causticum, hekla lava, pókok.<br />

17


18<br />

A m Ende eines langen, erfahrungsreichen<br />

Lebens beschreibt Dr. Christian Friedrich<br />

Samuel Hahnemann (1755 - 1843) eine<br />

Arzneiherstellungsweise, die von der zuvor von<br />

ihm verwendeten C-Potenz abweicht. Die neue<br />

Arznei ist das Resultat seiner fortwährenden<br />

Verbesserungsbestrebungen in puncto Herstellung<br />

und Dosierung. Es handelt sich um die<br />

optimale Dynamisation, mit der man – nach<br />

Hahnemanns eigener Forderung – „sanft,<br />

schnell, gewissenhaft und dauerhaft“ heilen<br />

kann.<br />

Hahnemann hat seinen neuartigen Dynamisationen<br />

keinen besonderen Namen gegeben, wir<br />

bezeichnen sie heute, dem dabei verwendeten<br />

Verdünnungsverhältnis von 1:50000 und dessen<br />

lateinischer Übersetzung entsprechend, als<br />

„quinquagies millesimale“ Potenzen, kurz Q-<br />

Potenzen.*<br />

Wo findet man<br />

die ursprüngliche<br />

Herstellungsvorschrift<br />

für die Q-Potenzen?<br />

Die 6. Auflage des „Organon der Heilkunst“ –<br />

durch schicksalshafte Umstände erst 78 Jahre<br />

nach Hahnemanns Tod veröffentlicht – bietet<br />

im § 270 und in den dazugehörigen Anmerkungen<br />

eine genaue Arbeitsanweisung. In den<br />

§§ 246 bis 248 wird die Verordnungsweise und<br />

Dosierung erklärt.<br />

Und wie sind die<br />

Q-Potenzen entstanden?<br />

In den ersten Jahren seiner homöopathischen<br />

Praxis wurde Hahnemann häufig mit dem Phänomen<br />

der Erstverschlimmerung konfrontiert.<br />

WAS SIND Q-POTENZEN?<br />

von Brita <strong>Gudjons</strong><br />

* unkorrekterweise auch oft als ‘LM-Potenzen’ bezeichnet<br />

Dies lag teils am Einsatz der Arznei nach dem<br />

Ähnlichkeitsprinzip, teils lag es an seinen eigenen,<br />

von ihm selbst aufs Gewissenhafteste<br />

hergestellten Arzneien. Hahnemann half sich,<br />

indem er die Dosis immer mehr verkleinerte.<br />

Dabei hat er, ohne daß er es wollte, das Prinzip<br />

der Dynamisation entdeckt. Die Folge war,<br />

daß nun auch die neuen, zwar ungemein verdünnten,<br />

durch das starke Reiben und Schütteln<br />

aber auf ganz andere Weise wirkkräftig gewordenen<br />

Arzneien nur sehr behutsam verordnet<br />

werden durften. Es zeigte sich nämlich,<br />

daß die allzu schnelle Wiederholung einer Gabe<br />

für den Heilungsverlauf von Nachteil, das Rezeptieren<br />

derselben Potenzstufe sogar ausgesprochen<br />

schädlich war: abzuwarten und auswirken<br />

lassen blieb somit die einzige Lösung.<br />

Um den nach diesem Verfahren oft sehr großen<br />

Zeitraum zwischen zwei Arzneigaben zu verkleinern<br />

und die Behandlungsdauer einer Kur<br />

abzukürzen, hat Hahnemann zunächst mit<br />

Wechselmitteln gearbeitet (vgl. die Fußnoten<br />

zu § 246 der 5. Auflage des „Organon“), bis<br />

er entdeckte, daß sogar tägliche Gabenwiederholungen<br />

selbst hoher Potenzen dann möglich<br />

sind, wenn die Arzneikügelchen in<br />

gehörig Wasser aufgelöst und vor jedem<br />

Einnehmen etwas geschüttelt, d. h. weiterpotenziert<br />

werden. Hinter dieser scheinbar<br />

so einfachen Anweisung standen jedoch<br />

„mühsame Versuche und Gegenversuche“ des<br />

über 80jährigen Hahnemanns. Zuerst mußte er<br />

nämlich neue Verdünnungsverhältnisse und<br />

neue Schüttelzahlen dafür ermitteln, daß die<br />

Arzneien auch bei Gabenwiederholung und<br />

ständiger Weiterpotenzierung immer noch milde<br />

und verträglich blieben. Für die Arzneiherstellung<br />

empfiehlt Hahnemann schließlich Verdünnungsstufen<br />

von 1:50000 bei jeweils hundert<br />

Schüttelschlägen, in der Verordnung da-


gegen bleibt er bei einem einzigen Arzneikügelchen,<br />

das er nun – je nach Art und Umständen<br />

der Krankheit – in 8 - 40 Eßlöffeln Wasser<br />

auflösen und zweistündlich bis alle zwei Tage<br />

einnehmen läßt, nach vorherigem Schütteln<br />

mit 8 - 12 Schlägen.<br />

Was ist der Grundgedanke in dieser letzten Entwicklung<br />

der Gabenlehre Hahnemanns? Es ist<br />

WAS SIND Q-POTENZEN?<br />

die Idee und Erfahrung, daß mit der Arznei<br />

vor allem dann eine optimale Heilung erzielt<br />

werden kann, wenn sie „unter mehreren<br />

und verschiedenen Formen“ angewandt<br />

wird. Die ständige Gabenwiederholung also,<br />

verbunden mit einer fortwährenden, leichten<br />

Veränderung der Dynamisation zeitigt das beste<br />

Ergebnis.<br />

D as Labor <strong>Gudjons</strong> liefert Q-Potenzen in einem gänzlich gefüllten Tropffläschchen, damit<br />

die Arznei nicht während des Transports unkontrolliert weiterpotenziert wird. Vor der ersten Einnahme<br />

wird 1/3 des Flascheninhalts abgegossen, damit der Patient dann vor allen folgenden Einnahmen<br />

die Flüssigkeit schütteln kann (wichtig dafür ist der Luftraum im Fläschchen, der mindestens<br />

ein Drittel des Volumens betragen soll).<br />

Erste Einnahme:<br />

Die vom Therapeuten verordnete Tropfenzahl wird aus dem Versandfläschchen<br />

in einen zu 2/3 mit kaltem Leitungswasser gefüllten<br />

Plastikbecher gegeben, dann mit einem Plastiklöffel 10 mal umgerührt.<br />

Von dieser Lösung wird ein Plastiklöffel voll eingenommen,<br />

der Rest ist wegzuschütten. Löffel und Becher kurz mit Wasser ausspülen,<br />

nicht mit dem üblichen Geschirr abwaschen.<br />

Zweite und alle weiteren Einnahmen:<br />

Die Arzneiflasche 10 mal kräftig schütteln, dann die vom Therapeuten<br />

verordnete Tropfenzahl in den schon benützten und wie oben wieder<br />

mit Wasser gefüllten Becher geben, 10 mal umrühren, einen<br />

Plastiklöffel davon einnehmen, den Rest wegschütten; spülen wie oben.<br />

Am Ende der vom Therapeuten festgelegten<br />

Einnahmezeit:<br />

Löffel, Becher und Arznei wegwerfen, für die nächste Arznei einen<br />

neuen Becher und einen neuen Löffel nehmen.<br />

Diese einfache Dosierung hat sich in mehrjähriger Beobachtungszeit als mild, zuverlässig und schnell<br />

wirksam bewährt. Variationen sind (innerhalb der von Hahnemann angegebenen Grenzen) jederzeit<br />

möglich.<br />

19


20<br />

ARZNEIMITTELHERSTELLUNG UND POTENZIEREN<br />

R udolf Steiner wurde einmal gefragt, wodurch<br />

eine Substanz zum Heilmittel werde. Er<br />

gab darauf die Antwort: “...durch die Vermenschlichung<br />

der<br />

Substanz. Damit ist etwas<br />

Ungeheures ausgesprochen.<br />

Das bedeutet<br />

nicht mehr<br />

und nicht weniger, als<br />

daß der Mensch selber<br />

zum schöpferischen<br />

Tun aufgefordert<br />

wird. Es ist ein<br />

Appell der Hingabe<br />

an die Verwandlungskräfte<br />

im Menschen;<br />

es ist die ureigenste<br />

Menschheitsaufgabe:<br />

die Wandlung der Erde,<br />

die Transsubstantiation<br />

der gewordenen<br />

Welt. ...es wurde<br />

schon einmal darauf<br />

hingewiesen, daß wir heute die Natur nicht<br />

mehr „nur genießen“ dürfen, sondern, daß die<br />

Natur etwas vom Menschen erwartet – nämlich<br />

die Erkenntnis ihrer Geisthintergründe, die zur<br />

Wandlung führen kann.<br />

...wenn man auf der Suche nach neuen Wegen<br />

der Heilmittelherstellung diese drei Gesichtspunkte<br />

walten läßt, dann kann man nicht anders<br />

als selbst Hand anzulegen, die Handhabung<br />

menschlich zu gestalten. Dann kann<br />

von Brita <strong>Gudjons</strong><br />

Wenn auch die meisten Homöopathen nicht mit den anthroposophischen Geisteswissenschaften<br />

vertraut sind, werden sie doch die folgenden Zitate von Rudolf Steiner aus der Heilmittellehre<br />

von R. Hauschka verstehen (S. 221-226). Mich haben sie jedenfalls schon immer<br />

inspiriert, und ich möchte sie hier gerne aus dem Kontext heraus weitergeben.<br />

man zum Beispiel keine Maschinen arbeiten<br />

lassen, dann muß man die Trägheit überwinden<br />

und mit dem Arm rühren oder potenzieren, mit<br />

dem menschlich<br />

durchseelten und<br />

durchgeistigten Arm.<br />

Dann kann man Vieles<br />

nicht tun, was<br />

sonst in der Welt üblich<br />

ist.<br />

Die heutige Wissenschaft<br />

ist der Meinung,<br />

daß die Substanz<br />

eindeutig durch<br />

die chemische Konstitution<br />

gegeben ist.<br />

Wir haben in den vergangenen<br />

Kapiteln erkannt,<br />

daß dem nicht<br />

so ist.<br />

Seit Jahrtausenden<br />

werden Heilmittel<br />

durch Extraktion mit Weingeist (Alkohol) gewonnen<br />

und dabei nicht bedacht, daß der Alkohol<br />

dem Arzneimittel schadet. Der Alkohol<br />

mumifiziert. ...nicht nur deshalb, weil die paar<br />

Tropfen Alkohol dem Patienten schaden, sondern<br />

weil der Alkohol der Heilpflanze schädlich<br />

ist.<br />

...Eine zukünftige Wissenschaft vom Lebendigen<br />

wird daher nicht fragen dürfen: was kann ich<br />

tun, um die Mikroorganismen abzutöten, son-


ARZNEIMITTELHERSTELLUNG UND POTENZIEREN<br />

dern das Problem wird lauten: was kann getan<br />

werden, um einen lebendig-organischen Zusammenhang<br />

so zu konsolidieren, daß er nicht<br />

erst Nährböden für Mikroorganismen bildet.<br />

Alles Lebendige wird getragen von Rhythmen.<br />

...Die Wandlung der Erde ist das Ziel unseres<br />

Daseins – und nur der Mensch kann sie vollbringen.<br />

...Wenn dies ernst genommen wird,<br />

dann ist es auch selbstverständlich – wie eingangs<br />

schon erwähnt –, daß man zwischen<br />

dem Menschen – dem Träger der Wandlung –<br />

und der zum Heilmittel werdenden Substanz<br />

nicht etwa Maschinen einschaltet. Das gilt nicht<br />

nur für die oben geschilderten Vorgänge, sondern<br />

das gilt ganz besonders für den Akt des<br />

Potenzierens. Dies ist ein so gewaltiges Geschehen,<br />

daß es fast einem Zelebrieren nahe<br />

kommen müßte.“<br />

Vielleicht haben Sie diese Sätze neugierig gemacht<br />

und Sie bekommen durch die Lektüre<br />

des genannten Buches ein neues Bild von der<br />

Substanz. Es sei jedoch bemerkt, daß die bekannten<br />

Superhochpotenzen wie XM, CM, DM,<br />

MM, schwerlich mit der Hand hergestellt werden<br />

können, so man sie überhaupt benötigt.<br />

Wir haben uns bemüht, mit unserer Handverschüttelung<br />

unserer C 1000 diesen Faden Rudolf<br />

Steiners im Sinne von Samuel Hahnemann<br />

wieder aufzunehmen.<br />

21


22<br />

ÜBER HOCHPOTENZEN<br />

UND HOMÖOPATHISCHE ARZNEIBÜCHER<br />

Die Gedanken über Hochpotenzen, Potenzieren und Energie können, durch die geschichtliche<br />

Entwicklung der Arzneibereitung und ihrer Vorschriften betrachtet, ergänzt werden.<br />

Die Entwicklung der Hochpotenzen stammt aus einer Homöopathiewelt, die ihr Wissen aus dem<br />

5. Organon Hahnemanns bezogen hat. Der Wunsch nach wirksameren Mitteln führte die Nachfolger<br />

Hahnemanns zu hohen, höheren, und höchsten Potenzstufen. Dieses Problem seiner C-<br />

Potenzen hatte Hahnemann für sich bereits gelöst (Organon 6. Auflage § 246-§ 248), und in<br />

der Herstellungsvorschrift der Q-Potenzen im § 270 im 6. Organon beschrieben. Dieser Schatz<br />

blieb freilich bis 1921 vergraben. Sie werden die Geschichte kennen. Wie hätte sich die homöopathische<br />

Therapie entwickelt, wenn…<br />

Bemerkenswert ist nun, daß auch die Entwicklung der Arzneibücher auf den Wissensstand<br />

des 5. Organon und Hahnemanns Veröffentlichungen bis 1835 zurückgeht, und das 6. Organon<br />

bis 1976 unberücksichtigt bleibt, und damit gleichzeitig die Erkenntnisse über die Wirkung<br />

von Verreibungen frischer Pflanzen und der Substanzen generell, die Hahnemann zu<br />

dieser Zeit schon erarbeitet hatte.<br />

Welche Qualität hätte die homöopathische Arznei heute, wenn…<br />

Dr. Conrad Frevert hat sich der Mühe unterzogen, die Arzneiherstellung von der Hahnemannzeit<br />

bis heute durch alle homöopathischen Arzneibücher zu verfolgen.<br />

A ls das anerkannte und verbindliche<br />

Grundlagenwerk für die Homöopathie gilt seit<br />

jeher in der ganzen Welt das „Organon der Heilkunst“<br />

von Samuel Hahnemann. Dieses Buch ist<br />

in insgesamt sechs Auflagen von seinem Verfasser<br />

immer wieder überarbeitet und auf den<br />

neuesten Stand seiner Erkenntnisse gebracht<br />

worden. Die letzte Auflage war im Jahre 1842<br />

druckfertig, konnte jedoch aus Gründen, die<br />

hier nicht der Erörterung bedürfen, erst im<br />

Jahr 1921 durch Richard Haehl herausgegeben<br />

werden. Eine jedem wissenschaftlichen<br />

Anspruch gerecht werdende Edition, die vor allem<br />

auch eine klare Beurteilung der Quellensicherheit<br />

erlaubt, ist jedoch erst 1992 von<br />

Josef M. Schmidt herausgegeben worden.<br />

Demgegenüber fußt das heutige HAB 1 in seinem<br />

Ursprung auf der 5. Auflage des „Orga-<br />

von Conrad Frevert<br />

non“ aus dem Jahr 1833 sowie auf weiteren<br />

primären Quellen von Hahnemann, die bis 1835<br />

erschienen waren. Eine erste „Homöopathische<br />

Pharmakopöe zum Gebrauch der Pharmaceuten“<br />

erschien bereits 1831, damals noch<br />

auf der 4. Auflage des „Organon“ basierend<br />

und von Carl Ernst Gruner herausgegeben. Diese<br />

Pharmakopöe erschien bis 1878 in fünf Auflagen,<br />

wobei die 5. bereits von Willmar Schwabe<br />

sen., der im Jahre 1866 in Leipzig die ebenso<br />

benannte Firma homöopathischer Arzneien<br />

gegründet hatte, herausgegeben wurde. In<br />

dessen Eigentum waren die Verlags- und Autorenrechte<br />

des Gruner’schen Werkes übergegangen.<br />

Dr. Schwabe hat sich ein bleibendes<br />

großes Verdienst u. a. damit erworben, daß er<br />

die Gruner’sche Pharmakopöe wesentlich<br />

überarbeitet und verbessert hat, indem er sich


HOCHPOTENZEN & ARZNEIBÜCHER<br />

in seiner 1872 herausgegebenen eigenen<br />

„Pharmacopoea homoeopathica polyglotta“<br />

noch strenger an den Hahnemann’schen Vorschriften<br />

orientierte. Dieses Werk erschien in<br />

mehreren Auflagen und wurde in zahlreiche<br />

Sprachen übersetzt. Diese Schwabe’sche Pharmakopöe<br />

wurde eine Art Gesetzbuch, nach welchem<br />

fast alle homöopathischen <strong>Apotheke</strong>n<br />

der Erde arbeiten (1876 wurde auf dem Weltkongress<br />

der homöopathischen Ärzte in Philadelphia<br />

eine Kommission zur Herausgabe<br />

einer Internationalen Homöopathischen Pharmakopöe<br />

berufen, welcher Schwabe in leitender<br />

Position angehörte). Bis Ende des 19. Jahrhunderts<br />

war dieses Werk jedoch lediglich für<br />

Fachkreise bestimmt und enthielt deshalb auch<br />

noch keinerlei botanisches oder chemisches<br />

Beiwerk. 1896 wurde auf der Generalversammlung<br />

des „Deutschen <strong>Apotheke</strong>rvereins“<br />

in Dresden beschlossen, „eine Kommission zur<br />

Ausarbeitung einer homöopathischen Pharmakopöe<br />

zur ernennen, welche besonders<br />

auch Angaben über Aussehen und sonstige<br />

Beschaffenheit der pflanzlichen und tierischen<br />

Präparate nach Art der allopathischen Pharmakopöe<br />

enthält“. Schwabe, welcher bereits<br />

vorher in Leipzig ein Pharmazeutisch-chemisches<br />

Institut zur Ausführung der nötigen wissenschaftlichen<br />

Vorarbeiten und Untersuchungen<br />

errichtet hatte, wurde auch in diese Arbeitskommission<br />

berufen.<br />

Durch den 1. Weltkrieg verzögert erschien dann<br />

erst 1924 „Dr. Willmar Schwabe’s Homöopathisches<br />

Arzneibuch“ mit „Aufzählung der<br />

homöopathischen Arzneimittel nebst Vorschrift<br />

für ihre Bereitung, Prüfung und Wertbestimmung“.<br />

Dieses wesentlich erweiterte „Homöopathische<br />

Arzneibuch“ erschien 1929 in der<br />

zweiten (unveränderten) Ausgabe sowohl in<br />

deutscher als auch in lateinischer Sprache.<br />

1934 erschien bereits erneut eine (allerdings<br />

unwesentlich) abgeänderte Auflage. Diese Ausgabe<br />

des HAB wurde nun erstmalig vom Gesetzgeber<br />

zum amtlichen HAB analog dem DAB<br />

erklärt. Und zwar wurde die offizielle Anerkennung<br />

aufgrund des § 367 des Strafgesetzbuches<br />

und des Artikel 32 des Polizeistrafgesetzes<br />

verfügt.<br />

Mit der Neuordnung des Arzneimittelgesetzes<br />

vom 24. August 1976 wurde eine lange (seit<br />

Mai 1950) angestrebte Revision des HAB, insbesondere<br />

im Hinblick auf die Fortschritte auf<br />

dem Gebiete der pharmakologischen Analytik,<br />

beschleunigt. So erschien bereits 1978 die<br />

erste revidierte amtliche Ausgabe des Homöopathischen<br />

Arzneibuches (HAB 1). Für die<br />

1976 vom Gesetzgeber einberufene HAB-Kommission<br />

und die Ausschlüsse „Herstellungsregeln“<br />

und „Analytik“ bestand jetzt aber die<br />

„Schwierigkeit“ weniger darin, „die durch<br />

neuere, halbtechnische bzw. industrielle Her-<br />

23


24<br />

HOCHPOTENZEN & ARZNEIBÜCHER<br />

stellungsverfahren erweiterten und veränderten<br />

klassischen Herstellungsregeln der<br />

Homöopathie nach Hahnemann zu vereinheitlichen...“,<br />

„sondern ganz im besonderen darin,<br />

die verschiedenen gleichberechtigten Richtungen<br />

der besonderen Heilweisen (so z.B.<br />

auch die anthroposophischen Arzneimittel)<br />

unter einheitlichen Kriterien der Herstellung<br />

zusammenzufassen“ (zitiert nach dem Vorwort<br />

des HAB 1 von 1978).<br />

Nur so ist es wohl auch zu erklären, daß das<br />

HAB 1 von 1978 noch keinen Hinweis auf die<br />

sogenannten Quinquagintesimal-Potenzen enthält,<br />

welche zweifellos die wichtigste Neuerung<br />

der letzen Organon-Auflage darstellen. Dies<br />

ist umso erstaunlicher, als bereits 1929 im<br />

Schwabe’schen Homöopathischen Arzneibuch<br />

die 6. Auflage des Organon – und zwar ausgerechnet<br />

der hierfür entscheidende § 270 – in<br />

einer Fußnote (auf S. XIV) erwähnt wird. Allerdings<br />

wird gerade an dieser Stelle deutlich,<br />

daß der wesentliche Inhalt des § 270 (nämlich<br />

die Fünfzigtausender-Potenzen) hier gar<br />

nicht zur Kenntnis genommen wurde. Folgerichtig<br />

kann Schmidt im Vorwort (S. XX) zu seiner,<br />

bereits oben erwähnten, textkritischen Organonausgabe<br />

1992 schreiben: „Da diese entscheidende<br />

Modifikation Hahnemanns allerdings<br />

erst nach 1921 der Öffentlichkeit bekannt<br />

und auch zunächst kaum beachtet wurde, kam<br />

während des weitaus größten Zeitraums der<br />

Homöopathiegeschichte weltweit stets nur das<br />

ältere, bis 1833 von Hahnemann empfohlene,<br />

1842 von ihm aber revidierte Verfahren zur Anwendung“.<br />

Wen wundert es da, daß erst im Nachtrag zur<br />

Gesamtausgabe des amtlichen HAB 1 aus dem<br />

Jahr 1991 die „LM-Potenzen“ in der Vorschrift<br />

17 berücksichtigt werden, also genau 70 Jahre<br />

nach der Veröffentlichung der 6. Organon-<br />

Auflage. Sehr bedauerlich hingegen ist es, daß<br />

in dieser Vorschrift und darüber hinaus auch<br />

in den Vorschriften 6 bzw. 7 nicht genau nach<br />

dem genannten § 270 und auch nicht nach §<br />

271 vorgegangen wird. Die Ursache hierfür<br />

liegt jedoch bereits im vorigen Jahrhundert.<br />

Denn bereits alle vorigen HAB-Ausgaben basieren,<br />

wie oben gezeigt (siehe Zitat von<br />

Schmidt), konsequent auf Hahnemann’s Wissens-<br />

und Publikationsstand bis 1833. Denn<br />

bereits die in der zweiten Auflage der „Chronischen<br />

Krankheiten“ – erschienen im Jahr 1835<br />

– eindeutig formulierte („wie die Erfahrung<br />

mich lehrt“) neuere Erkenntnis Hahnemanns<br />

(CK, 1. Bd., 2. Aufl., S. 182, erste Fußnote)<br />

von der höheren Wirksamkeit der frisch bis zur<br />

C3 verriebenen Pflanzenteile „ohne weitere<br />

Vorbereitung“ sowie „der frisch ausgepreßten<br />

Kräuter-Säfte“, fand bisher keinen Eingang in<br />

eine der genannten Pharmakopöen. Aber ge


HOCHPOTENZEN & ARZNEIBÜCHER<br />

rade diese Erfahrung Hahnemanns, dem Willmar<br />

Schwabe der Ältere bereits 1878 in der<br />

Einleitung (auf S. 1) zur Gruner’schen Pharmakopöe<br />

„Seherblick“ attestierte, war keineswegs<br />

aus der Luft gegriffen; den naturwissenschaftlichen<br />

Beleg hierfür lieferten bereits<br />

die Untersuchungen von G. Madaus, der die<br />

Verluste an Inhaltsstoffen untersuchte und<br />

1938 in seinem „Lehrbuch der Biologischen<br />

Heilmittel“ – einem weltweit noch heute in<br />

Gebrauch befindlichen Standardwerk – unter<br />

der Abteilung „Heilpflanzen“ veröffentlichte<br />

(Band 1, S. 320 ff). Die Verluste von Enzymen,<br />

Fetten und fetten Ölen, Saponinen, Stärke,<br />

Mucinen und Wachsen, aber auch von Immunstoffen,<br />

Pektinen und anderen Eiweißstoffen<br />

bewegen sich im Mittel zwischen 80%<br />

und 100%. Demgegenüber kommt es bei der<br />

Frischpflanzenverreibung kaum zu einem nennenswerten<br />

Verlust dieser Inhaltsstoffe.<br />

Im § 270 fordert Hahnemann ausdrücklich die<br />

obligate Verreibung der festen und der flüssigen<br />

Ausgangssubstanzen bis zur C3. Im § 271 beschreibt<br />

er die Frischpflanzenverreibung, ebenso<br />

in der zweiten Auflage der „Chronischen<br />

Krankheiten“. Im HAB hingegen sind in der<br />

Vorschrift 6 nur feste Ausgangsstoffe für die<br />

Verreibung vorgesehen, nicht aber frische<br />

Pflanzenteile. Auch in der Vorschrift 7 sind diese<br />

nicht vorgesehen, sondern hier ist nur von<br />

festen „Zubereitungen aus Urtinkturen und Lösungen“<br />

die Rede. Weiter heißt es hier: „Der<br />

erforderlichen Gesamtmenge an Lactose wird<br />

in geeigneten Geräten die vorgeschriebene<br />

Gesamtmenge der flüssigen vorherigen Verdünnung<br />

nach und nach zugemischt.“ (Man<br />

beachte, daß bei dem Verreibungsverfahren<br />

nach Hahnemann immer umgekehrt vorgegangen<br />

wird, indem nämlich Lactose- und nicht<br />

etwa die zu potenzierende Substanz- erst nach<br />

und nach hinzugegeben wird und zwar in zeitlich<br />

und mengenmäßig von Hahnemann genau<br />

angegebenen Schritten). Auch nach der Trocknung<br />

wird gemäß HAB 1 keine Verreibung vorgenommen,<br />

sondern es ist in der Vorschrift 7<br />

weiter nur davon die Rede, daß „gründlich<br />

gemischt“ wird, „evtl.“ auch nach „Vermahlung“.<br />

Der Ausdruck Verreibung ist für auf diese<br />

Weise hergestellte Arzneistufen eigentlich<br />

nicht zutreffend.<br />

Anschrift des Verfassers: Dr. C. Frevert,<br />

Akazienstrasse 4, 32760 Detmold<br />

25


26<br />

HOMÖOPATHIE-REISE IN DIE WÜSTE<br />

Marianne und die Wüste<br />

Schon als Kind träumte Marianne Roth von<br />

der Wüste, sah vor dem inneren Auge endlose<br />

Weiten. Daß es sich um Bilder der Wirklichkeit<br />

handelte, stellte Sie aber erst 1988 fest, als sie<br />

dem Ruf der Wüste folgend, zum ersten Mal in<br />

die Sahara reiste ... und bei den Nomadenstämmen<br />

der Tuareg eine Art von seelenverwandten<br />

Menschen kennen lernte.<br />

In diesen matriarchal lebenden, ebenmäßig<br />

schönen, schlanken<br />

Menschen,<br />

atmete für sie<br />

noch das Rittertum<br />

der Minnezeit<br />

mit seiner<br />

hohen Ethik. Auf<br />

wiederholten<br />

Reisen schloß<br />

sie mit einzelnen<br />

Familien tiefe<br />

Freundschaft<br />

und erlebte dabei<br />

eine Umwandlung und Vertiefung der Werte<br />

ihres westlich geprägten Weltbildes. Im Jahre<br />

2001 heiratete sie den Sohn ihrer Freundin<br />

und Lehrmeisterin Tana, einer weisen Frau, die<br />

von der Aura einer Schamanin umgeben ist.<br />

Die Tuareg<br />

Die Tuaregnomaden sind die Bewohner und eigentlichen<br />

Herren der Sahara. Politisch gesehen<br />

erstreckte sich der Bereich ihrer Karawanenbewegungen<br />

über Algerien, Libyen, Mauretanien,<br />

Mali und Niger. Seit langem, aber<br />

besonders seit der Festlegung der Grenzen zwischen<br />

den einzelnen Ländern und dann besonders<br />

in den 80iger und 90iger Jahren gab<br />

es, vor allem im Bereich Niger, Bestrebungen,<br />

die nomadisierenden und dadurch unkon-<br />

von Brita <strong>Gudjons</strong><br />

trollierbaren Stämme auszurotten und die<br />

Menschen, die sich zunächst nicht wehrten, abzuschlachten.<br />

Durch die Zähigkeit der „Ritter“<br />

und die vereinten Kräfte der Medizinmänner,<br />

endeten die Kämpfe im April 1995 mit der<br />

Unabhängigkeitserklärung für die Tuareg. Marianne,<br />

die schon damals ihre Freunde mit Kleidung<br />

und Nahrung unterstützte, erzählte mir<br />

unglaubliche Geschichten aus den Tagen der<br />

Widerstandsbewegung.<br />

Die viel größere<br />

Bedrohung dieser<br />

Kultur besteht<br />

jedoch im<br />

Eindringen der<br />

so genannten<br />

Zivilisation von<br />

den Wüstenrändern<br />

her und<br />

durch den zunehmendenVerlust<br />

von Selbstbewußtheit<br />

des<br />

Volkes der Tuareg. Bei denjenigen Tuareg, die<br />

während der Dürreperioden ihre Tiere, Kamele,<br />

Schafe, Ziegen, das einzige Kapital sozusagen,<br />

verloren und dann in Städten wie Tamanrasset<br />

seßhaft wurden, sieht man deutlich<br />

eine Veränderung ihres Wesens.<br />

Die Stiftung in Iferouane<br />

und die Homöopathie<br />

Mariannes Wunsch, ihre Freunde zu unterstützen,<br />

hat zu der Stiftung Iferouane geführt und<br />

das kam so: Marianne arbeitet in einem 500<br />

Seelen zählenden Dorf in der Schweiz als<br />

Homöopathin. Im Winter organisiert sie Karawanenreisen<br />

für Europäer in die Zentralsahara<br />

(Air– und Hoggargebirge), um ihnen die transformierende<br />

Energie der Wüste, die sie selber


HOMÖOPATHIE-REISE IN DIE WÜSTE<br />

als so wohltuend kennen gelernt hat, näher zu<br />

bringen. Mit dem Verdienst werden die Tuaregfamilien<br />

unterstützt, die heute keine Salzoder<br />

anderen Handelskarawanen mehr betreiben<br />

und dadurch nur noch eingeschränkte<br />

Möglichkeiten zum Erwerb ihres Lebensunterhalts<br />

haben. Ganz zwangsläufig behandelte<br />

sie auch die Kranken, zunächst unter ihren<br />

Freunden, dann auch in größeren Kreisen,<br />

homöopathisch.<br />

Eines Tages kam ein Medizinmann mit dem Namen<br />

Zjumbo zu ihr und sagte, er könne sehen,<br />

daß sie da bei seinen Leuten etwas vorhabe,<br />

das wie eine Brücke zwischen den Ländern<br />

und Kulturen aussehen würde und da<br />

das in seinem Interesse sei, wolle er sich unbedingt<br />

daran beteiligen. Zu diesem Zeitpunkt<br />

hatte sie selbst noch kein klares Konzept für ein<br />

Projekt, das sich später, nach vielen Ge-<br />

sprächen zwischen den beiden als „Stiftung<br />

Iferouane“ heraus kristallisieren sollte. Außerdem<br />

sprach er sie auf die Heilungen mit den homöopathischen<br />

Arzneien an und sagte, die<br />

Geister dieser Arzneien seien sehr wirkungsvoll,<br />

stärker als die seiner Medizin, wie das wohl zu<br />

erklären sei. Marianne meinte, man müsse<br />

mich dazu befragen.<br />

Marianne hatte mich Anfang<br />

der 90iger einmal besucht<br />

und ein Therapeutenset erworben.<br />

In den folgenden<br />

Jahren fragte sie mich regelmäßig,<br />

ob ich nicht Lust hätte,<br />

mit ihr in die Wüste zu reisen.<br />

Natürlich hatte ich für<br />

solche ausgefallenen Reisen<br />

keine Zeit, aber nach dem ich<br />

sie 10 Jahre lang mit „mal sehen,<br />

vielleicht nächstes Jahr“<br />

vertröstet hatte, sagte ich<br />

dann 2002: “Ja gut, nächstes<br />

Jahr dann wirklich“.<br />

Das war also die Vorgeschichte<br />

zu einer Reise,<br />

Zjumbo zu treffen mit dem<br />

Konzept: Flug – Genf – Algier-<br />

Tamanrasset. Drei Tage mit<br />

dem Geländewagen von Tamanrasset nach<br />

Iferouane im Niger, Treffen der Kamelkarawane<br />

im Air-Gebirge. Dann 6 Tage mit der Kamelkarawane<br />

als Gäste von Mariannes Tuaregfreunden,<br />

3 Tage Rast in einem schönen<br />

Tal und gemeinsamer Herstellung einer homöopathischen<br />

Arznei mit Zjumbo und mir,<br />

dann wieder 6 Tage zu Kamel, 3 Tage mit dem<br />

Jeep zurück nach Tamanrasset und Flug über<br />

Algier nach Genf.<br />

Für mich persönlich wurde es in jeder Beziehung<br />

zu einer außergewöhnliche Reise.<br />

27


28<br />

HOMÖOPATHIE-REISE IN DIE WÜSTE<br />

Die Landschaften von Tamanrasset aus<br />

nach Süden auf der Transsaharapiste waren<br />

von einer solchen Unterschiedlichkeit und Vielfalt,<br />

daß ich bald aufgeben mußte, mir irgendetwas<br />

merken zu wollen. Sie flossen zu den<br />

Augen herein wie durch mich hindurch, und<br />

um nicht darin zu ertrinken, konnte ich nur still<br />

sein und sie durch gleiten lassen. Zuerst feiner<br />

gelber Sand, tellerplatt von Horizont zu Horizont,<br />

blaue Seen mit weißen Inseln und wunderschönen<br />

Küstenformen, die sich bei näherem<br />

Herankommen fatamorganisch auflösten;<br />

Felsengruppen in Form von Elefantenfamilien;<br />

trostlose Abhänge, aus denen nur windgespitzte<br />

schokoladenbraune oder schwarze<br />

Steine aufragten, menschenfeindlich wie<br />

Mondlandschaften; Bergrücken aus Geröllansammlungen<br />

von runden oder eiförmigen Vulkanverwitterungen<br />

mit Durchmessern bis zu<br />

fünf Metern, kilometerlang, stundenlang; kurvige,<br />

gelbe Sanddünen mit windgerübbelten<br />

Wellenmustern; Bergkämme bestückt mit dinosaurierförmigen<br />

Monolithen über lieblichen<br />

Tälchen, zart mit feinem weißen Sand gepudert,<br />

manchmal begrünt mit riesigen Ginsterbüschen<br />

oder trockenem Büschelgras, hier und<br />

da eine Akazie mit Stacheldrahtdornen oder<br />

auch nur Fels und rechteckiges Verwitterungsgestein<br />

so weit das Auge reichte... Das Gefühl<br />

für Zeit ging völlig verloren oder wurde be-<br />

deutungslos, mit dem Erinnerungsvermögen<br />

zusammen verblaßte es dahin, und das Bewußtsein<br />

lebte im Bild der Gegenwart.<br />

Als wir die Transsaharapiste erreichten, stieg<br />

im Osten am pastellvioletten Himmel der Vollmond<br />

auf, während sich fast gleichzeitig der<br />

rote Glutball der Sonne im Westen versengte,<br />

eine zauberhafte Konstellation, die allerdings bis<br />

zum Neumond einen kalten Nordostwind entfachte,<br />

so daß man auf dem Kamelrücken<br />

manchmal wie auf einem Surfbrett saß….<br />

Eiskalte Nächte mit Milliarden von Sternen, aus<br />

denen zeitweise, jedenfalls um den 16. 12. herum,<br />

jede Minute ein Lichtstreifen einer Sternschnuppe<br />

herunterglühte.<br />

Mittags trotzdem heiß und gleißend hell, gelegentlich<br />

mit zusätzlichem Sandschliff für Mann,<br />

Kamel und Gepäck ...


HOMÖOPATHIE-REISE IN DIE WÜSTE<br />

Die Begegnung mit den Menschen<br />

dieser Region, den hellhäutigen Tuareg, hat<br />

bei mir das Gefühl hinterlassen, irgendwo im<br />

outer space gewesen zu sein. Jetzt, zurück in<br />

meiner gewohnten Umgebung, fühlt sich das<br />

Erlebte geradezu unreal an, wie ein schönes<br />

Traumgewebe etwa. Die Seelenstruktur, die geistige<br />

Sphäre oder die Matrix dieser Menschen<br />

ist wie aus einer anderen Dimension. Sie sind<br />

sanft und schön, gazellengleich anmutig in<br />

Gestalt und Bewegung, liebenswürdig und hilfsbereit,<br />

ritterlich und doch irgendwie feminin,<br />

offen, ja fast naiv für unser Denken und dennoch<br />

weise. Natürlich kann ich nur über die<br />

wenigen sprechen, die ich kenne gelernt habe.<br />

Es gibt auch ganz andersartige Berichte<br />

über dieses Volk. Vielleicht hat mich ja auch die<br />

Energie der Wüste, die Umgebung selbst, verzaubert.<br />

Es hat mich auch völlig aus dem Takt<br />

geworfen, an einen sandigen Wüstenort zu<br />

kommen und Menschen unter freiem Himmel<br />

lebend anzutreffen, die mir liebevoll mit weit<br />

offenen Herzen die Hand geben und sich für<br />

meine Arzneien bedanken, die schon so vielen<br />

von ihnen geholfen haben. Menschen, die mich<br />

einfach an der Hand nehmen und durch die<br />

Sanddünen führen, weil ich schwer gehe und<br />

auf dem Sand einsinke, oder warum auch immer,<br />

jedenfalls hat mich das so erstaunt, ja verwirrt,<br />

daß ich nicht anders konnte, als es geschehen<br />

zu lassen….<br />

Zjumbo der Medizinmann<br />

Wir 11 Europäer der „Homöopathie-Karawane“<br />

trafen mit Zjumbo zuerst in Iferouane zusammen.<br />

Er begrüßte uns mit einer blauen Wolke von<br />

Blütenduft und Räucherwerk, in einem Kuppelrundbau<br />

aus Lehm, der eine bemerkenswerte<br />

Akustik und eine unbeschreibliche Stimmungstönung<br />

hatte. Sein Willkommensgruß<br />

war verbunden mit einer Art von Andeutung<br />

über die Verbindung zwischen uns einzelnen<br />

Menschen als Knoten in einem Netz von Heilarbeit<br />

auf der Erde.<br />

Zjumbo ist ein sehr großer, kräftiger Mann. Ich<br />

schätze ihn fast auf 195cm, und er ist eingehüllt<br />

in eine goldene Aura von liebevoller Zuwendung<br />

zu Allem und Jedem. Er ist das 8. Glied einer<br />

fortlaufenden Linie von Medizinmännern<br />

einer Familie, in der das Wissen von dem Vater<br />

auf den Sohn übertragen wurde. Nach Berichten<br />

von Marianne ist dies besonders in<br />

29


30<br />

HOMÖOPATHIE-REISE IN DIE WÜSTE<br />

der Kindheit eine unglaublich harte und strenge<br />

Erziehung, die dem Kindsein kaum Raum<br />

läßt. Nach ihm reißt diese Linie ab, er hat sein<br />

Wissen daher nicht weitergeben können, weil<br />

sich, so meint er, wie überall auf der Erde, die<br />

Qualität der Zeit verwandelt und etwas für uns<br />

noch nicht erkennbar Neues entwickelt. Diese<br />

Meinung habe ich auch bei anderen alten Menschen<br />

hier angetroffen, die beobachten, daß<br />

die Kinder, die heute geboren werden, nicht<br />

mehr die Festigkeit und Seelenstärke haben, wie<br />

es noch vor einer Generation der Fall war.<br />

Zjumbo begleitete unsere kleine Karawane<br />

mit seiner liebevollen und schützenden Anwesenheit<br />

10 Tage lang und verließ uns erst am<br />

Tag nach der Arzneiverreibung.<br />

Die Arzneiherstellung<br />

Der Wunsch, gemeinsam eine Arznei herzustellen,<br />

ging ursprünglich von Marianne und<br />

Zjumbo aus.<br />

Es sollte etwas über den Hintergrund, wie die<br />

Geister der Mittel so stark sein können, an einem<br />

Wüstenrohstoff herausgefunden werden.<br />

Dazu sollte nach § 270 in Hahnemanns Organon<br />

VI. Auflage vorgegangen werden. Wie Sie<br />

sicher wissen, ist es heute schon fast zu einer<br />

Zeiterscheinung unter Homöopathen geworden,<br />

Verreibungen von Rohstoffen vorzunehmen<br />

und die dabei auftretenden Bilder und<br />

Symptome zu sammeln, um etwas über die Eigenschaften<br />

des Stoffes zu erfahren. Eigentlich<br />

gibt es keinen stichhaltigen Grund, eine solche<br />

Arbeit unter der Fahne der Homöopathie<br />

segeln zu lassen, ich würde das Ganze eher<br />

Substanzforschung nennen. Aber gerade die<br />

Homöopathen sind eben durch Hahnemanns<br />

Herstellungsanweisung auf diese Technik aufmerksam<br />

geworden und haben entdeckt, daß<br />

da noch mehr läuft als Technik, wenn man gut<br />

„hinhört“ ... und sie lieben es, damit zu spielen...<br />

Zjumbo hatte schon Wochen vor unserem Eintreffen<br />

ein schönes kleines Tal im Air Massiv ausgesucht<br />

(und gesegnet, wie er sagte). Dort, mitten<br />

in der Wildnis, wurde von ein paar Tuaregfrauen<br />

ein Zelt aus Flechtwerk aufgebaut, die von<br />

Mömöttie, Zjumbos Freund, während dieser Zeit<br />

mit Wasser und Nahrung versorgt wurden.


HOMÖOPATHIE-REISE IN DIE WÜSTE<br />

Wir erreichten das mit Gras bewachsene Tälchen,<br />

eingebettet zwischen den erodierenden<br />

Felskolossen der umgebenden Bergkämme, zu<br />

Sonnenuntergang am 17. Dezember; die Kamelstute<br />

mit ihrem Baby war bereits am Vortag<br />

zu unsere Karawane gestoßen. Der folgende<br />

Tag sollte für die meisten Teilnehmer ein Ruhetag<br />

sein. Eine genaue Planung für die Verreibung<br />

wurde vorgenommen. Außer den Europäern<br />

und Zjumbo wollten nun auch die Tua-<br />

regfreunde an der Verreibung teilnehmen und<br />

da es nur 15 Reibschalen plus Besteck gab,<br />

wurde beschlossen, immer einen Europäer<br />

und einen Tuareg nach einer festgelegten Zeitabfolge<br />

zusammen arbeiten zu lassen.<br />

Marianne begleitete mich zu Zjumbos „Wohnung“,<br />

dem Schatten einer Akazie, um ein<br />

Vorgespräch zum Ablauf zu übersetzen.<br />

Also erzählte ich ihm, daß ich schon in den<br />

70er Jahren in den Büchern verschiedener Indianerschamanen<br />

gelesen hätte, wie wichtig<br />

es sei, die Pflanzen um Erlaubnis zu bitten, etwas<br />

z.B. von ihren Blättern oder Wurzeln abschneiden<br />

zu dürfen und zu fragen, ob sie<br />

sich für die Arzneiherstellung zur Verfügung<br />

stellen würden. Von einer weisen alten Frau,<br />

Frau Dr. von Ungern-Sternberg, wußte ich, daß<br />

die Intention beim Tun ebenso wichtig für das<br />

Endprodukt ist, wie das Tun selbst. Und erzählte<br />

weiter, daß ich seither einfach so ver-<br />

fahre, wie ich bei den Weisen gelernt hätte. Er<br />

bewegte bedächtig sein verhülltes Haupt von einer<br />

Seite zur andern und sagte: “Ja, so mache<br />

ich das auch,“ und wir waren beide sehr zufrieden.<br />

Während ich auch früher schon an das Erforschen<br />

von saharischen Heilpflanzen aus dem<br />

Bereich der Berber oder Tuareg gedacht hatte,<br />

wollte Marianne nun unbedingt Kamelmilch<br />

verreiben, weil das Kamel im Leben der Wüstennomaden<br />

eine äußerst zentrale Rolle spielt.<br />

Der Umgang mit der Milch der verschieden Tiere<br />

in der heutigen Homöopathie ist mir schon<br />

immer sehr suspekt vorgekommen, und ich habe<br />

eine gewisse Aversion gegen das „Milchtheater“,<br />

schließlich sind Charaktereigenschaften<br />

keine Krankheitssymptome und somit aus<br />

homöopathischer Sicht nicht behandelbar….<br />

Aber dann haben wir uns eben doch auf Kamelmilch<br />

geeinigt und am nächsten Morgen<br />

zunächst in einer kleinen Gruppe mit Zjumbo<br />

eine C1 hergestellt. Die folgenden Stufen wurden,<br />

wie schon erwähnt, jeweils von einem Targui<br />

und einem von uns gemeinsam verrieben.<br />

Jeder zeichnete seine Symptome auf und am<br />

Ende berichtete jeder der Reihe nach, was er<br />

erlebt, empfunden oder gesehen hatte.<br />

Besonders ergreifend fand ich die Aufzeichnungen<br />

in der Schrift der Tuareg, Tifinagh, die<br />

aus lauter kleinen Punkten, Strichen und Krei-<br />

31


32<br />

HOMÖOPATHIE-REISE IN DIE WÜSTE<br />

sen besteht und denkbar macht, daß die Tuareg<br />

die Nachfahren der Menschen sind, die diese<br />

unzähligen Jahrtausende alten Felszeichnungen<br />

hinterlassen haben.<br />

Wir saßen schwitzend dicht bei dicht in diesem<br />

kleinen geflochtenen Iglu und arbeiteten diszipliniert<br />

und schweigend bis zur C3, was zu einer<br />

tiefen liebevoll-freundschaftlichenVerbundenheit<br />

zwischen uns<br />

allen und den beiden<br />

Zweigen der<br />

„Europäischen<br />

Rasse“ führte. (Die<br />

Tuareg sagen, sie<br />

seien Europäer<br />

wie wir und unsere<br />

Völker stammen<br />

aus der gleichen<br />

Wurzel).<br />

Die Aufzeichnung<br />

der Symptome<br />

und Bilder der<br />

Arzneiverreibung<br />

können Sie bei<br />

Anina Fux bestellen<br />

(Adresse:<br />

Thal, CH-3453<br />

Heimisbach, Tel: (0041) (0)34 431 23 91).<br />

Bevor wir dieses Tal verließen, lud Zjumbo uns<br />

zu Sonnenaufgang in das ‘Zelt’ ein, um sich von<br />

uns zu verabschieden.<br />

Er erzählte uns, wie sehr er sich freue, daß<br />

wir alle gemeinsam ein Heilmittel hergestellt<br />

hätten. Unsere Arbeit habe im Kosmos besondere<br />

Beachtung gefunden, und er habe unge-<br />

wöhnliche Dinge beobachtet. Am Morgen vor<br />

unserer Arbeit sei ein Antilopenpärchen ganz<br />

nah an seinen Wohnplatz zum Grasen gekommen,<br />

näher, als er es je erlebt habe, und in<br />

der Nacht habe ein Wüstenfuchs das Zelt inspiziert,<br />

in dem wir arbeiteten. Wir sollten wohl<br />

auf die Zeichen der Tiere achten. Die Kamelstute<br />

selbst sei bei<br />

seinem Volk wegen<br />

ihrer weiblich<br />

ernährenden Tugenden<br />

ein hoch<br />

verehrtes Tier,<br />

was der gemeinsam<br />

hergestellten<br />

Arznei eine umfassendeBedeutung<br />

verleihen<br />

würde.<br />

Er, Zjumbo, möchte<br />

heute sein Wissen<br />

in einer neuen<br />

Form an uns<br />

weitergeben: Seine<br />

Energie gehe<br />

mit uns allen in die<br />

Welt hinaus, seine<br />

Kraft löse in uns eine<br />

Transformation<br />

aus und wirke somit durch uns indirekt weiter.<br />

Diese Offenbarung in ihrer schlichten Form<br />

berührte uns alle sehr, und ich verstand es als<br />

eine Aufforderung, davon zu berichten, was ich<br />

hiermit getan habe.<br />

Dann reichte er zum Abschied „das Beste, was<br />

sein Volk und die Wüste zu bieten habe“ in einer<br />

Schale mit gestoßener Hirse, Datteln und<br />

Kamelmilch an uns alle weiter.<br />

B. <strong>Gudjons</strong>


IN GEDANKEN AN MARIANNE ROTH-MELLAKH<br />

M it schwerem Herzen mussten wir in<br />

den vergangenen Monaten von Marianne Roth<br />

Mellakh Abschied nehmen. Sie ist am 3. Mai<br />

2004 in ihrer geliebten Sahara bei einem Autounfall<br />

tödlich verunglückt.<br />

Seit 1989 organisierte und leitete Marianne<br />

Kamelkarawanen in<br />

der Zentralsahara.<br />

Bis zum Mai letzten<br />

Jahres hat sie 79 Wüstenreisendurchgeführt,<br />

um Tuaregfamilien,<br />

die keine Karawanen<br />

mehr betreiben<br />

können,<br />

beim Erwerb ihres<br />

Lebensunterhalts zu<br />

unterstützen. Es war ihr ein ernstes Anliegen,<br />

ihren Tuargfreunden zu helfen. Ihr Vater<br />

schrieb im Nachruf: “Während ihres ganzen Erwachsenenlebens<br />

war Marianne auf der Suche<br />

nach sinnvollen Tätigkeiten, welche sie<br />

von Anina Fux<br />

dann, falls für nachhaltig und gut befunden, mit<br />

enormer Kraft und Energie zu verwirklichen<br />

wußte.<br />

Ihr Einsatz für einen respektvollen Umgang mit<br />

Natur und Umwelt und für das Wohlergehen<br />

von Schwächeren im Besondern war immer total.<br />

Ihre Begeisterung<br />

und Energie für<br />

alles, was sie anpackte,<br />

generierte<br />

aus ihrer unerschöpflichenFreude<br />

und ansteckenden<br />

Lebenslust. Toleranz,<br />

ethisches<br />

Verhalten und natürlich<br />

gelebte Würde<br />

waren die wichtigsten Grundpfeiler ihres Denkens<br />

und Handelns.”<br />

Marianne hat ihr Lebenswerk in unsere Hände<br />

gelegt. Wir werden es in ihrem Sinne freudig<br />

weiterführen.<br />

Sabina, Anina & Adam<br />

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