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Download als PDF-Datei - Auswirkungen auf die Institution

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Diese Überlegungen zeigen, daß der eigentliche Auslöser unserer Aktivität immer<br />

ein Bedürfnis, ein Ziel, ein Motiv zu sein scheint, mit dem man identifiziert ist. Jedes<br />

Ziel, das der Mensch verfolgt, erweckt, wie William James ausführt,<br />

"… eine gewisse spezifische Art interessierter Erregung und sammelt eine<br />

gewisse Gruppe von Vorstellungen <strong>als</strong> seine untergeordneten Assoziationen<br />

um sich; und wenn <strong>die</strong> Ziele und Erregungen ihrer Art nach verschieden sind,<br />

haben <strong>die</strong> mit ihnen verbundenen Vorstellungsgruppen u. U. wenig gemein.<br />

Wenn eine Gruppe gegenwärtig ist und das Interesse an sich reißt, können<br />

alle Vorstellungen, <strong>die</strong> mit anderen Gruppen verbunden sind, vom Rest des<br />

Bewußtseins ausgeschlossen sein. Wenn der Präsident der Vereinigten<br />

Staaten mit Paddel, Gewehr und Angelrute während des Urlaubs in der freien<br />

Natur kampiert, verändert sich sein Vorstellungssystem von oben bis unten.<br />

Die Präsidentensorgen sind völlig in den Hintergrund getreten; an <strong>die</strong> Stelle<br />

des offiziellen Benehmens tritt das Benehmen eines Sohnes der Natur, und<br />

<strong>die</strong>jenigen, <strong>die</strong> den Mann nur <strong>als</strong> strengen Amtsträger kannten, würden,<br />

sähen sie ihn <strong>als</strong> einen Camper, in ihm nicht <strong>die</strong>selbe Person wiedererkennen.<br />

Würde er nun niem<strong>als</strong> zurückkehren und nie wieder zulassen, daß<br />

politische Interessen <strong>die</strong> Herrschaft .über ihn erlangen, würde er ein <strong>auf</strong><br />

Dauer für praktische Absichten und Zwecke transformiertes Wesen sein.<br />

Unsere alltäglichen Charakterschwankungen, wenn wir von einem Ziel zum<br />

anderen übergehen, werden gewöhnlich nicht Transformationen genannt, weil<br />

jede von ihnen so schnell einer anderen in <strong>die</strong> umgekehrte Richtung folgt;<br />

aber immer wenn ein Ziel so stabil wird, daß es seine früheren Rivalen<br />

definitiv aus dem Leben des Individuums vertreibt, neigen wir dazu, das<br />

Phänomen <strong>als</strong> eine 'Transformation' anzusprechen und vielleicht zu bestaunen."<br />

186<br />

Die Ziele, mit denen wir uns identifizieren, legen sozusagen fest, was wir sind, sie<br />

energetisieren uns und leiten unsere Tätigkeiten.<br />

5.4.2 Problem der Willensfreiheit<br />

Die bisherige Darstellung impliziert <strong>die</strong> Auffassung, daß unsere Willensfreiheit eine<br />

Fiktion sei. Man könnte einwenden, daß der Mensch sich willentlich von einem<br />

Bedürfnis oder Ziel ab- und einem anderen Bedürfnis oder Ziel zuwenden kann.<br />

Doch könnte auch <strong>die</strong> dazu notwendige Entscheidung von der psychischen Struktur<br />

her <strong>als</strong> allgemeine Regel vorprogrammiert sein, wobei das jeweils <strong>auf</strong>grund<br />

irgendwelcher Bedingungen stärkere Bedürfnis sich im Parallelogramm der Kräfte<br />

186 James 1979, S. 189.<br />

93

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