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Download als PDF-Datei - Auswirkungen auf die Institution

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lichen <strong>Institution</strong>en hinterlassen haben. Dahinter steht <strong>die</strong> Annahme von zunehmend<br />

komplexeren Bewußtseinszuständen. Eine derartige Folge jeweils umfassenderer<br />

Bewusstseinszustände oder -welten kann man analog der Umwelten McLuhans<br />

verstehen.<br />

" 'Sobald ein Mensch seine Umwelt erkennt, wird sie zu etwas anderem,<br />

seiner alten Umwelt, und ist <strong>als</strong> solche Inhalt seiner neuen oder echten<br />

Umwelt, <strong>die</strong> wiederum natürlich unsichtbar ist.' (McLuhan) ... Sagen wir's<br />

anders: Nehmen wir an, eine Ameise hätte ihr junges Leben ganz in einem<br />

Ameisenh<strong>auf</strong>en verbracht. Sie ist sich nicht bewußt, daß <strong>die</strong>ser Ameisenh<strong>auf</strong>en<br />

ihre Welt ist; er ist es ganz einfach. Sie wird <strong>als</strong>o eines Tages mit<br />

ihrem ersten wichtigen Auftrag hinausgeschickt, etwa um einen toten Käfer<br />

zurückzuschleppen. Sie verläßt den Ameisenh<strong>auf</strong>en. Es geschieht dann<br />

zweierlei: 1. Sie sieht zum ersten Mal den Ameisenh<strong>auf</strong>en. 2. Sie wird sich<br />

bewußt, daß <strong>die</strong> Welt sehr groß ist. Bedeutet das nun, daß sie sich ihrer<br />

Umwelt bewußt ist? Nein, denn sie weiß nicht, daß der Ameisenh<strong>auf</strong>en in<br />

einem Gewächshaus steht. Sie kann sich des Gewächshauses nur bewußt<br />

werden, wenn sie es verläßt. Und auch das hilft wenig, weil nämlich das<br />

Gewächshaus im überdachten Baseball-Stadion von Houston in Texas steht.<br />

Und so weiter. Es wird Ihnen klar sein, daß stets <strong>die</strong> alte Umwelt zum Inhalt<br />

der neuen wird und nie umgekehrt. .•. Gewahrwerden heißt <strong>als</strong>o, sich bewußt<br />

werden, daß wir von etwas Höherem gelenkt werden, <strong>als</strong> wir gedacht hatten.<br />

Der Haken ist nur, daß wir den Vorsprung nie einholen können; wir hinken<br />

immer einen Schritt hinterher, denn überhaupt ist alles in irgendetwas<br />

Größerem enthalten." 178<br />

5.3.6 Personales Selbst und Kreativität<br />

Die behauptete Existenz eines personalen Selbst könnte auch hilfreich zur<br />

Erklärung von bewußter Kreativität 179 , kreativem Denken, kreativem Gestalten usw.<br />

sein. Denn nur, wenn es möglich ist, daß das Selbst sich von dem, was es vorfindet,<br />

distanzieren und Intuitionen <strong>auf</strong>nehmen oder akzeptieren kann (<strong>die</strong> wir vorläufig<br />

einfach <strong>als</strong> aus unter- oder überbewußten Bereichen stammend annehmen wollen),<br />

<strong>die</strong> über das hinausgehen, was bekannt ist, kann man <strong>die</strong> Entdeckung von<br />

178 Gossage 1969, S. 27-28.<br />

179 Unbewußte Kreativität finden wir in der Natur, in der Evolution - wobei wir Unbewußtheit<br />

in <strong>die</strong>sem Fall so zu verstehen haben, daß es uns nicht möglich ist bzw. bisher nicht<br />

möglich war, einen bewußten Willen, und das heißt einen bewußten Zweck, zu<br />

entdecken. Das Problem ist <strong>auf</strong> breiter Ebene abgehandelt worden von Hartmann,1882,<br />

wenn natürlich auch <strong>auf</strong> der Grundlage der damaligen Kenntnisse in Biologie,<br />

Physiologie usw.<br />

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