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Download als PDF-Datei - Auswirkungen auf die Institution

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gegen <strong>die</strong> Autorität erzeugt. Wenn dagegen unsere Einstellung ein bewußtes<br />

Akzeptieren unseres eigenen obersten Gesetzes ist, und <strong>die</strong> Bereitschaft, uns<br />

mit den immer vorhandenen Kräften in uns selbst auseinanderzusetzen, <strong>die</strong><br />

sich sowohl im Bösen wie auch im Guten manifestieren können, dann regen<br />

wir durch eben <strong>die</strong>se Haltung ein Wachsen hin zum Leben und zum Mut an.<br />

Das Kind reagiert dann <strong>auf</strong> das Motiv, das uns lenkt, ebenso wie <strong>auf</strong> das von<br />

uns gesprochene Wort." 150<br />

Wir wirken <strong>als</strong>o <strong>auf</strong> andere durch das, was wir innerlich sind. Darüber hinaus wirken<br />

wir durch <strong>die</strong> Wiederholung von Gedanken, Handlungen oder <strong>die</strong> wiederholte<br />

Zulassung des Auftretens von Gedanken, Handlungsimpulsen, Gefühlen usw. auch<br />

<strong>auf</strong> uns selbst. Denn jede Wiederholung stärkt <strong>die</strong> Tendenz in entsprechender<br />

Weise auch weiterhin zu denken, zu sprechen, zu fühlen, zu handeln. Und was wir<br />

sagen, fühlen oder tun, hat jeweils <strong>die</strong> Tendenz, sich <strong>auf</strong> <strong>die</strong> anderen Bereiche<br />

auszuweiten. Sofern uns eine derartige Selbstkontrolle möglich ist, können wir auch<br />

unsere engere "Umwelt" selbst schaffen, nämlich <strong>die</strong> Umwelt, <strong>die</strong> das mittelbare<br />

Bewußtsein bildet und so zumindest mitbestimmen, wie wir <strong>die</strong> Dinge sehen oder<br />

interpretieren und <strong>auf</strong> sie reagieren. 151<br />

Wenn wir <strong>die</strong> Vielfalt der Einflüsse und <strong>die</strong> in ihnen enthaltenen Gegensätzlichkeiten<br />

bedenken, drängt sich <strong>die</strong> Frage <strong>auf</strong>, wie der Einzelne überhaupt eine Ordnung<br />

finden oder entwickeln kann. Offenbar ist <strong>die</strong>s nur möglich <strong>auf</strong>grund von<br />

angeborenen übergeordneten Kriterien oder Zielen. Die Art unserer Ziele, ihre Weite<br />

oder Enge wird aber auch von der Umwelt mitbestimmt. Das weist einmal mehr <strong>auf</strong><br />

<strong>die</strong> Bedeutung einer förderlichen Umwelt im Bereich der Bildung hin. Denn, so<br />

betont Goethe im Wilhelm Meister,<br />

"niemand glaube <strong>die</strong> ersten Eindrücke der Jugend überwinden zu können. Ist<br />

er in einer löblichen Reinheit, umgeben von schönen und edlen Gegenständen,<br />

in dem Umgange mit guten Menschen <strong>auf</strong>gewachsen, haben ihn<br />

seine Meister das gelehrt, was er zuerst wissen mußte, um das übrige leichter<br />

zu begreifen, hat er gelernt, was er nie zu verlernen braucht, wurden seine<br />

ersten Handlungen so geleitet, daß er das Gute künftig leichter und bequemer<br />

vollbringen kann, ohne sich irgend etwas abgewöhnen zu müssen, so wird<br />

<strong>die</strong>ser Mensch ein reineres, vollkommneres und glücklicheres Leben führen,<br />

<strong>als</strong> ein anderer, der seine ersten Jugendkräfte im Widerstand und im Irrtum<br />

zugesetzt hat. Es wird so viel von Erziehung gesprochen und geschrieben,<br />

und ich sehe nur wenig Menschen, <strong>die</strong> den einfachen aber großen Begriff, der<br />

150 Wickes 1966, S. 21-22.<br />

151 Vgl. hierzu Assagioli 1973, S. 49f.<br />

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