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Download als PDF-Datei - Auswirkungen auf die Institution

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gebracht wird, z. B. in Tanz oder anderen Bewegungen sowie in physischen<br />

Erzeugnissen. So benutzt man etwa in der Werbung Bilder, <strong>die</strong> zunächst Wünsche<br />

und schließlich entsprechende (K<strong>auf</strong>-)Handlungen auslösen sollen. Religionen<br />

drücken ihre Ideen durch Bild-Symbole aus, <strong>die</strong> in den Gläubigen Emotionen und<br />

Handlungen der Hingabe hervorrufen.<br />

Aufgrund der Interaktionen <strong>die</strong>ser Bereiche kommen Störungen in einem Bereich<br />

zugleich in den anderen zum Ausdruck. Fühlt man sich bedrückt oder niedergeschlagen,<br />

so zeigen auch <strong>die</strong> Sprache und eine entsprechende Körperhaltung <strong>die</strong>s<br />

an. So ist es naheliegend, daß Therapien, <strong>die</strong> derartige Störungen beheben sollen,<br />

ebenfalls an allen <strong>die</strong>sen Punkten ansetzen können. Tanztherapie nimmt <strong>als</strong> Ausgangspunkt<br />

den Körper. Frei fließende harmonische Bewegungen entkrampfen<br />

zugleich das Gefühl und <strong>die</strong> Vorstellungen von sich und der Welt. 144<br />

Andere<br />

Therapien, wie <strong>die</strong> klienten-zentrierte Psychotherapie von Rogers, legen das<br />

Schwergewicht eher <strong>auf</strong> <strong>die</strong> mentalen Vorstellungen, während <strong>die</strong> Therapien, <strong>die</strong><br />

auch mit Musik 145 , Literatur 146 oder Malerei arbeiten, eher am Gefühl ansetzen.<br />

Nun sind aber <strong>die</strong> Beziehungen zwischen <strong>die</strong>sen drei Bereichen - dem kognitiven<br />

Wissen, den emotionalen oder motivationalen Strukturen und den Handlungs- und<br />

Bewegungsmustern - nicht festgelegt und einheitlich, sondern können sehr<br />

verschieden sein, ja, jeder Bereich kann den anderen dominieren. Gefühle oder<br />

Wünsche können sich in den Vordergrund schieben und schließlich das Denken und<br />

Handeln beherrschen. Aber auch Handlungs-Gewohnheiten können so stark<br />

werden, daß sie Denken und Fühlen mit sich ziehen, wie eine fehlerhafte<br />

Schallplatte den Tonabnehmer immer in <strong>die</strong>selbe Rille zwingt. Und ein einseitig<br />

intellektualistisches Verhalten kann dazu führen, daß der Verstand alle Werte und<br />

damit alle Gefühle entwertet und damit auch für das Handeln nur Unsicherheit<br />

hinterläßt. Oder eine begrenzte Idee oder Ideenkombination wird herausgegriffen<br />

und unter Mißachtung der Komplexität des Lebens an <strong>die</strong> Spitze gesetzt und alles<br />

danach zurechtgeschnitten.<br />

Das ist vielleicht <strong>die</strong> häufigste Folge der relativen Herrschaft des Verstandes, und<br />

<strong>die</strong>se fragmentarischen Sichtweisen führen zweifellos zu vielen der Probleme, <strong>die</strong><br />

<strong>die</strong> Menschheit hat. Die Begrenztheit <strong>die</strong>ser Sichtweisen ist auch daran zu<br />

erkennen, daß sie immer wieder scheitern bzw. von anderen abgelöst werden, was<br />

144 Vgl. Espenak 1985.<br />

145 Vgl. z.B. Pontvik 1948; Assagioli 1984, S. 237ff.<br />

146 Vgl. v.Werder 1986.<br />

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