Download als PDF-Datei - Auswirkungen auf die Institution
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der zur Entscheidung führt, bewußt ist oder nur das Ergebnis, d.h. <strong>die</strong> Entscheidung<br />
selbst.<br />
Tatsächlich sieht es so aus, <strong>als</strong> ob unsere bewußte mentale Aktivität etwas ist, das<br />
geschieht, das wir <strong>als</strong>o nicht selbst in der Hand haben. Gedanken vollziehen sich,<br />
Gefühle scheinen <strong>auf</strong> und verblassen wieder. Man könnte auch sagen, daß "es<br />
denkt", so wie "es regnet". 126 Angst und Schrecken können sich im Bewußtsein<br />
ausbreiten und eine Weile alles andere verdrängen. 127 Wünsche oder Bedürfnisse<br />
erscheinen und lenken <strong>die</strong> Gedanken und Handlungen. Ein Wille kann <strong>auf</strong>tauchen<br />
und eine Konzentration zustandebringen, <strong>die</strong> im Zentrum des Bewußtseinsfeldes<br />
nur zuläßt, was zu einer gestellten Aufgabe oder Sache gehört. Und - aber<br />
unendlich selten - Stille oder Ruhe kann eintreten und den Weg für Intuitionen<br />
bahnen, denn Stille und Ruhe bedeuten, daß man keine Kategorien oder sonstwie<br />
vorgeformte Auffassungsweisen in Anschlag bringt.<br />
Es ist ganz offenbar, daß das, was in <strong>die</strong>sem Feld vor sich geht, in verschiedener<br />
Hinsicht entscheidend ist für das, <strong>als</strong> was der einzelne sich fühlt, für <strong>die</strong> Leistungen,<br />
<strong>die</strong> er erbringen kann, für <strong>die</strong> Disziplin, <strong>die</strong> er zeigt usw. Wenn es aber ein Feld ist,<br />
in dem <strong>die</strong> Dinge eher zu geschehen scheinen, <strong>als</strong> daß sie erzeugt werden, dann<br />
müssen <strong>die</strong> Ursachen für alles, was sich in ihm abspielt, ebenso wie <strong>die</strong> Kontrolle<br />
dessen, was sich darin abspielen kann oder darf, an anderen Stellen oder Instanzen<br />
des Bewußtseins zu suchen sein. Eine <strong>die</strong>ser Instanzen ist in unseren Vorerfahrungen<br />
zu sehen, <strong>die</strong> wie Filter wirken können, <strong>die</strong> nur Ähnliches, Verwandtes<br />
durchlassen. Vorerfahrungen sind Teil des mittelbaren Bewußtseins, dem wir uns<br />
jetzt zuwenden wollen.<br />
5.2 Der Bereich des mittelbaren Bewußtseins<br />
Der Bereich des mittelbaren Bewußtseins umfaßt alles das, was man an potentiellem<br />
Wissen über sich, über seine Umwelt, über gesellschaftliche Werte und<br />
Zusammenhänge usw. im L<strong>auf</strong>e der Zeit erfahren hat. Diese Erfahrungen sind<br />
verknüpft mit Wünschen bzw. Gefühlen und Handlungsmöglichkeiten bzw.<br />
126<br />
127<br />
Vgl. James 1950 (11890), Bd. 1, S. 224.<br />
Zu den Einflüssen von Ängsten, anderen Gefühlen usw. <strong>auf</strong> das wahrnehmungsfeld vgl.<br />
<strong>die</strong> zusammenfassende Darstellung entsprechender Befunde bei Combs/Snygg 1959, S.<br />
165ff.<br />
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