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Download als PDF-Datei - Auswirkungen auf die Institution

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schließlich ideale Welten für real und <strong>die</strong> physische Welt für irreal oder zur Illusion<br />

erklärt. 118 Wenn entweder allgemeine Ideen oder materielle Dinge und Zusammenhänge<br />

im Vordergrund des Bewußtseins stehen und den Gegenpol jeweils ausblenden,<br />

dann scheint <strong>die</strong>s zu zeigen, daß unser Bewußtsein nicht in der Lage ist,<br />

das Ganze zu denken, außer vielleicht in einer unklaren, verschleierten Form, <strong>die</strong><br />

keine Einzelheiten mehr erkennen läßt.<br />

5.1.3 Beschränkung durch <strong>die</strong> Anschauungsformen von Raum und Zeit<br />

Eine grundlegende Beschränkung des Bewußtseinsfeldes ist durch unsere Anschauungsformen<br />

von Raum und Zeit gegeben. Wie Kant 119 dargelegt hat, ist es<br />

uns ganz unmöglich, ein "Ding an sich" zu erkennen. Denn <strong>die</strong> Form eines Dinges,<br />

<strong>die</strong> wir erkennen, ist nichts <strong>als</strong> das, wofür wir es <strong>auf</strong>grund unserer<br />

dreidimensionalen Anschauung, <strong>als</strong>o <strong>auf</strong>grund "unserer Sinnlichkeit", halten.<br />

"Was es für eine Bewandtnis mit den Gegenständen an sich und abgesondert<br />

von aller <strong>die</strong>ser Receptivität unserer Sinnlichkeit haben möge, bleibt uns<br />

gänzlich unbekannt. Wir kennen nichts <strong>als</strong> unsere Art, sie wahrzunehmen, <strong>die</strong><br />

uns eigentümlich ist, <strong>die</strong> auch nicht notwendig jedem Wesen, obzwar jedem<br />

Menschen zukommen muß." 120<br />

Wie genau und differenziert wir auch immer eine Erscheinung unserer physischen<br />

Welt untersuchen, seiner Wirklichkeit oder dem "Ding an sich" können wir dadurch<br />

nicht näher kommen. Man kann sagen, daß <strong>die</strong> Wissenschaft sich schlicht nicht um<br />

<strong>die</strong>se zwingende Analyse Kants gekümmert hat, sondern in der Überzeugung<br />

handelt, <strong>die</strong> "Wahrheit" oder das "Ding an sich" im Prinzip eben doch zunehmend<br />

besser erkennen zu können. Offensichtlich müßte eine Erweiterung des Bewußtseinsfeldes<br />

über <strong>die</strong> Anschauungsformen von Raum und Zeit, wenn sie möglich<br />

sein sollte, eine unerhörte Ausweitung unserer Fähigkeiten und Erkenntnismöglichkeiten<br />

zur Folge haben. Die Beschränkung unseres Bewußtseinsfeldes liegt vor<br />

allem in seiner Zeitbegrenzung. Die Integration von Raum und Zeit zu einem<br />

vierdimensionalen Raum - wenn <strong>die</strong>s <strong>als</strong> eine uns natürliche Anschauungsweise<br />

118 Vgl. etwa <strong>die</strong> Philosophie Shankaras. Etwas Ähnliches scheint aber auch aus der immer<br />

detaillierteren Aufschlüsselung der Materie zu folgen. So zeigt sich, daß unser Eindruck<br />

von "festem" Stoff eine bloße grobsinnliche Illusion ist und <strong>die</strong>se "in Wirklichkeit" einen<br />

"Tanz von Energie" darstellt, vgl. hierzu z.B, Capra 1980.<br />

119 Kant 1911 (21787), 59ff (S. 65).<br />

120 Kant 1911 (21787), 59 (S. 65).<br />

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