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Download als PDF-Datei - Auswirkungen auf die Institution

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Gewohnheiten, Wissen, Ziele, Fähigkeiten usw. werden darüber hinaus vom<br />

Individuum <strong>als</strong> konstitutiv für sein Ich erfahren.<br />

3. Umgebungs-Bewußtsein: Die Bildung oder Formung des mittelbaren<br />

Bewußtseins ist weitgehend abhängig von der natürlichen und vor allem sozialen<br />

Umwelt. Was <strong>als</strong> Umwelt in <strong>die</strong>sem weiten Sinn erfahren und vermittelt wird, ist<br />

aber seinerseits immer schon interpretiert oder kategorisiert. Dieser Bereich wird<br />

hier <strong>als</strong> Umgebungs-Bewußtsein bezeichnet. Man kann darunter etwa das in den<br />

gesellschaftlichen <strong>Institution</strong>en und in den technischen Produkten implizit<br />

enthaltende Bewußtsein verstehen, das unsere Reaktionen weitgehend leitet,<br />

auch wenn wir uns dessen nicht bewußt sind. Es ist weiter zu verstehen <strong>als</strong><br />

kodifiziertes (wissenschaftliches, künstlerisches usw.) Wissen und <strong>die</strong> durch <strong>die</strong><br />

Sprache vermittelte Sichtweise der Welt. In <strong>die</strong>ser Hinsicht ist es so etwas wie<br />

Poppers Welt 3 103 , d. h. es besteht in geistigen Strukturen oder Bedeutungen,<br />

<strong>die</strong> Individuen in ihrem Denken, Fühlen und Handeln beeinflussen, wenn sie mit<br />

ihnen in Kontakt kommen. Diese Beeinflussung ist aber nur möglich, wenn<br />

bereits ähnliche Bedeutungen im mittelbaren Bewußtsein des Individuums<br />

vorhanden sind, <strong>die</strong> dann allerdings differenziert werden können.<br />

Dieser Bereich wird hier nur in seiner Wechselwirkung mit dem mittelbaren<br />

Bewußtsein und dem Bewußtseinsfeld (oder allgemein dem Ich) berücksichtigt<br />

und ist bereits unter dem Aspekt der Bewußtseinsbegrenzung (Kap. 2 u. 3)<br />

behandelt worden.<br />

4. Das personale Selbst (Kap. 5.3.4, 5.3.5. 5.3.6) bzw. das, was hier mit <strong>die</strong>sem<br />

Namen bezeichnet wird, ist - im Unterschied zum Bewußtseinsfeld oder Ich im<br />

engeren Sinn - <strong>die</strong> Instanz, <strong>die</strong> weiß, daß wir denken, fühlen usw.; denn <strong>die</strong><br />

Beobachtung der Vorgänge im Bewußtseinsfeld, das Auftreten von Denken bzw.<br />

von Gedanken, von Wünschen usw. scheint eine davon zumindest nicht völlig<br />

abhängige Instanz vorauszusetzen, <strong>die</strong> eine Art unmittelbares Bewußtsein<br />

darstellt, aber nicht jenes Denken, jener Gedanke, jenes Gefühl oder Fühlen ist,<br />

das es beobachten oder erkennen kann. Das personale Selbst kann erfahren<br />

werden, wenn man es ablehnt, sich mit irgendeinem der Bewußtseinsinhalte zu<br />

identifizieren und sie stattdessen nur beobachtet wie in einem Film. Diese<br />

Beobachtung scheint zu zeigen, daß das personale Selbst einem Bereich<br />

103 Popper 1973, S. 172f. Man kann es aber auch <strong>als</strong> <strong>die</strong> gesellschaftliche Wirklichkeit verstehen,<br />

wie sie in der Wissenssoziologie von Berger/ Luckmann, 1980, dargestellt wird.<br />

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