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Download als PDF-Datei - Auswirkungen auf die Institution

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Lehrer sind bereit, den Sachverhalt in einem allgemeineren Rahmen zu sehen.<br />

Durch <strong>die</strong> Gegenüberstellung des Verhaltens der Schüler und des Unterrichtsziels<br />

ergibt sich ein objektives Problem. Die Lösung <strong>die</strong>ses Problems suchen sie<br />

zunächst in den gewohnten Denkbahnen, können sie aber <strong>auf</strong> <strong>die</strong>se Weise nicht<br />

finden. Sie haben nun den Mut, <strong>die</strong> gewohnten Denkweisen wie auch <strong>die</strong> institutionellen<br />

Schemata zu überschreiten, und <strong>die</strong> Lösung findet sich in <strong>die</strong>sem erweiterten<br />

Feld. Weiterhin untersuchen sie durch Ausprobieren <strong>die</strong>ser Lösung (Experimentalphase),<br />

sowohl ihre <strong>als</strong> auch <strong>die</strong> veränderten Handlungsmöglichkeiten und Reaktionen<br />

der Schüler, bis sie nach und nach ein neues System entwickelt haben, das im<br />

L<strong>auf</strong> der Zeit weitere Verbesserungen erfährt.<br />

Prinzipiell braucht man hier nicht stehenzubleiben, da sich ja immer neue Probleme<br />

zeigen und Lösungen dafür gesucht und gefunden werden können. Aber <strong>die</strong><br />

Voraussetzung ist auch hier wieder, daß der Wahrnehmungsrahmen möglichst<br />

wenig durch Vorannahmen eingeengt ist. Man wird natürlich nie völlig ohne Vorannahmen<br />

sein. Gemeint ist auch nur, daß <strong>die</strong> Vorannahmen mit zunehmender<br />

Bewußtheit immer weniger einengend sein können, <strong>als</strong>o Raum geben für neue oder<br />

veränderte Wahrnehmungen. Die Bewußtheit oder Bewußtwerdung von Vorannahmen<br />

ist <strong>als</strong>o notwendig, um über sich selbst, seine Ansichten, Methoden, Systeme<br />

usw. hinausgehen zu können.<br />

Hindernisse, <strong>die</strong> einem derartigen Verhalten entgegenstehen, sind nicht natürlich<br />

nicht nur individueller, sondern auch sozialer Natur. Sobald man seine Pläne und<br />

Versuche nicht nur mit Gleichgesinnten (<strong>die</strong> ja eher unterstützend wirken), sondern<br />

auch mit Andersgesinnten - seien es Kollegen oder Eltern bespricht, besteht <strong>die</strong><br />

Gefahr, daß <strong>die</strong>se Versuche belächelt, <strong>als</strong> utopisch oder schlicht <strong>als</strong> Unsinn erklärt<br />

werden. Die entsprechenden Gedanken und Aussagen, <strong>die</strong> ja Bewußtseinsfelder<br />

oder –formationen darstellen und <strong>als</strong> solche wirken (vgl. Kap. 6.1.1), können einen<br />

starken und entmutigenden Einfluß ausüben. Letztlich kommt es immer <strong>auf</strong> den<br />

Einzelnen an, <strong>auf</strong> seine Bereitschaft seiner „inneren Stimme“ zu folgen, seine Entschlossenheit<br />

Fühlen, Denken, Handeln in Übereinstimmung zu bringen, Ruhe und<br />

Gelassenheit zu entwickeln und nach und nach Widerstände zu überwinden.<br />

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