Download als PDF-Datei - Auswirkungen auf die Institution

Die Synthese der Bewußtseinsbereiche der Persönlichkeit durch eine allmähliche
Entwicklung der Bewußtheit ist so einfach nicht. Der Versuch, ein solches weitgestecktes
Ziel zu erreichen, ist ein Experiment mit unsicherem Ausgang. Aber
wissen wir von unseren sonstigen Vorstellungen, wohin sie uns letztlich führen
werden? Es ist daher wichtig, daß nicht der Staat oder eine andere Stelle Ziele und
Wege zur Zielerreichung den Schulen vorgibt, sondern nur durch wenige allgemeine
Zielsetzungen Räume strukturiert, in denen Schulen selbständige Wege gehen und
im Wettbewerb mit anderen agieren können. Wenn selbständige Schulen ihr Tun
gegenüber der Öffentlichkeit verantworten, indem sie zeigen, wie ihr Vorgehen sich
nicht nur einseitig im Hinblick auf Leistungen, sondern beispielsweise auch auf das
Selbstwertgefühl, den Grad der Aggressivität, die Orientierungssicherheit in ihrer
beruflichen und privaten Zukunft, ihre Kreativität, Problemlösefähigkeit, Teamfähigkeit,
ihre Beurteilungen durch Arbeitgeber, ihren Studienerfolg usw. auswirken, dann
lassen sich auf diese Weise langfristig auch die Formen von Schulen und Unterricht
herausfinden, die es für eine gute Zukunft der Kinder und Jugendlichen, aber auch
der Gesellschaft, tatsächlich braucht.
8.2 Was Lehrer tun können
Jeder hat wohl Erinnerungen an gute und weniger gute Lehrer. Was man dabei aus
seiner Sicht als guten Lehrer verstand, war meist jemand, von dem man sich als
Schüler verstanden wußte, jemand, der einen nicht nach einem fixen, beengenden
Schema des "guten Schülers“, d.h. nach den Leistungen im Vergleich mit den
Klassenkameraden beurteilte oder zu formen suchte. Aus Schülersicht scheint ein
guter Lehrer eher jemand zu sein, der individuell angemessene Anregungen oder
Hilfen und den erforderlichen Raum gibt, um sich entsprechend der eigenen
Fähigkeiten zu entfalten.
Ein nicht beengendes Schema des "guten Lehrers" wird also ebenfalls darauf
hinauslaufen müssen, Räume möglicher Entwicklungen anzuzeigen und nach
Möglichkeit bereitzustellen. Derartige Entwicklungen müssen allerdings vom
Einzelnen gewollt und gesucht werden. Institutionelle Vorgaben, die etwa durch ein
zu absolvierendes Lernpensum den Lehrer und seine Tätigkeit verbessern wollen,
ebenso wie eine institutionell vorgegebene Anleitung der einzelnen Tätigkeiten
können zwar Anregungen darstellen, bleiben aber oft äußerlich und verlieren nach
kurzer Zeit meist ihre Wirkung. Man paßt sich an, wie bei einem Landregen, den
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