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Download als PDF-Datei - Auswirkungen auf die Institution

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ewußt genug ist, um in einem Ideal das Ganze in seiner Vielfältigkeit zu sehen,<br />

wird es vermutlich notwendig sein, daß man eine Vielfalt von Zielen oder Idealen<br />

verfolgt. Nur wenn es uns möglich wäre, ein übergeordnetes Ideal mit der<br />

unendlichen Vielfalt möglicher Seinsweisen zu vereinbaren, könnte <strong>die</strong> ausschließliche<br />

Konzentration dar<strong>auf</strong> ohne negative Folgen bleiben. 90<br />

8.1.2 Orientierung an Idealen: Möglichkeiten und Grenzen<br />

Bildungsinstitutionen leiten, wie andere <strong>Institution</strong>en auch, das Handeln der in ihnen<br />

Tätigen. Aber der bloß regelhafte Abl<strong>auf</strong> der Prozesse, der Dienst nach Vorschrift,<br />

ist für <strong>die</strong> Erfüllung der Aufgaben nicht besonders vorteilhaft. Es kommt auch <strong>auf</strong><br />

den Einzelnen und seinen Einsatz an. Eine Orientierung des Einzelnen an dem, was<br />

unter dem Begriff der Bewußtseinsentwicklung in den vorangegangenen Kapiteln<br />

beschrieben worden ist, mag vielleicht für Einige eine gewisse Hilfe sein, ihr Tun in<br />

<strong>die</strong>se Richtung zu lenken.<br />

Die Orientierung an Idealen, wie dem der Bildung der Persönlichkeit durch Selbständigkeit<br />

oder der Wahrheit oder Schönheit, kann Räume für Gestaltungsmöglichkeiten<br />

öffnen, <strong>die</strong> begrenztere Zielvorstellungen nicht geben können. Weit<br />

gespannte Ziele erfordern jedoch ein größeres Vertrauen in den guten Willen und<br />

<strong>die</strong> Fähigkeiten der Ausführenden, weil sie kaum Kontrollmöglichkeiten bieten. Wo<br />

keine eindeutigen Ziele und Wege vorgegeben sind, bleibt vieles der Einsicht und<br />

dem Gefühl für <strong>die</strong> Bedeutsamkeit von Vorgängen und Zielen den Beteiligten<br />

überlassen. Dabei ist insbesondere das Gefühl für uns immer etwas, das wir <strong>als</strong><br />

bloß subjektiv ansehen, etwas, das leicht <strong>auf</strong> Abwege führt. Wir denken an Gefühlsduselei,<br />

an Romantizismus, und dabei vergessen wir dann, daß alles, was wir tun,<br />

vom Gefühl vorangetrieben wird. Wir können handeln, weil wir "zuversichtlich" sind,<br />

weil wir "glauben", daß es zu etwas Sinnvollem führt; wir "fühlen" uns im Recht, wir<br />

"spüren" und erkennen <strong>die</strong> Kraft eines Arguments (und lassen uns davon überzeugen).<br />

Daß wir leben, wie wir eben leben, ist sicher nicht <strong>auf</strong> einen Akt bewußter<br />

Einsicht zurückzuführen, sondern weil wir gefühlsmäßig mehr oder weniger das eine<br />

oder andere akzeptieren, was uns begegnet.<br />

So wie man nun einfache und komplexe oder vage und klare Gedanken<br />

unterscheidet, kann man entsprechende Unterscheidungen auch hinsichtlich der<br />

90 Vgl. hierzu auch <strong>die</strong> Ausführungen von Huxley 1976a (1. Aufl. 1939), S. 92f.<br />

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