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Download als PDF-Datei - Auswirkungen auf die Institution

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7.2.6 Selbstausweitung (Übungen)<br />

Selbstbeobachtung führt zur Erkenntnis der Grenzen des Ich-Bewußtseins und<br />

möglicherweise zur Erfahrung des personalen Selbst. Es bedeutet <strong>als</strong>o zugleich<br />

eine Ausweitung der Bewußtheit. Diese Ausweitung kann durch gezieltere Übungen<br />

gefördert werden.<br />

Zunächst scheint es nötig, eine Vorstellung davon zu entwickeln, worin <strong>die</strong>se Ausweitung<br />

bestehen kann. Solange man nur <strong>die</strong> Perspektiven sieht, wie sie uns<br />

gesellschaftlich geboten werden, scheinen wir uns - jedenfalls im subjektiven Rückblick<br />

<strong>auf</strong> <strong>die</strong> Welt- oder Kulturgeschichte - im Kreis zu bewegen. Wer darüber<br />

hinauskommen will, muß versuchen, neue und vor allem weitere Räume zu öffnen.<br />

Und was gibt mehr Raum <strong>als</strong> unsere Fähigkeit zur Imagination? Nicht nur Kinder,<br />

Dichter, Maler, Musiker, sondern auch Wissenschaftler nutzen sie. Einstein versuchte<br />

schon <strong>als</strong> Jugendlicher, sich vorzustellen, wie <strong>die</strong> Welt für ihn aussehen<br />

würde, wenn er <strong>auf</strong> einem Lichtstrahl reiten könnte.<br />

Imagination kann man verstehen wie eine Sonde, <strong>die</strong> man versuchsweise in ein<br />

Gebiet schickt, das einem nicht oder noch nicht direkt bekannt und zugänglich ist,<br />

um näheren Aufschluß darüber zu erhalten. 67 Wenn man <strong>als</strong>o <strong>die</strong>se Art Sonde für<br />

<strong>die</strong> Erkundung der Möglichkeit erweiterter oder auch transpersonaler Bewußtseinszustände<br />

nutzen will, dann ist es zweifellos gut, wenn man weiß, wohin man sie<br />

schicken soll. Diesen Ort kann man durch eine einfache Überlegung finden: Wenn<br />

eine bessere und schönere Welt irgendwo existiert, und ich ihrer bewußt sein oder<br />

werden kann - und da sie in dem, was objektiv vorfindbar ist, nicht ist, ich aber in der<br />

Lage bin, mir eine Vorstellung davon zu bilden -, heißt das, daß sie irgendwo in mir<br />

selber zu finden sein muß.<br />

Von <strong>die</strong>ser Überlegung geht <strong>die</strong> folgende Übung aus, <strong>die</strong> ich Diana Whitmores Buch<br />

entnehme. 68 Notwendig sind Papier und Stift; <strong>die</strong> Übung ist für Gruppen (Alter der<br />

Mitglieder ab acht Jahren) gedacht, kann aber auch einzeln ausgeführt werden:<br />

"Atmen Sie ein und fragen Sie sich: wer bin ich? und lassen Sie eine Antwort<br />

<strong>auf</strong> <strong>die</strong>se Frage in Ihrem Inneren entstehen. Schreiben Sie <strong>die</strong>se Antwort nun,<br />

wenn Sie möchten, <strong>auf</strong>; aber stellen Sie jedes Mal <strong>die</strong> Frage, schreiben Sie<br />

nicht einfach darüber, wer Sie sind. Versuchen Sie, so tief wie möglich in sich<br />

selbst einzudringen, zum Kern Ihres Wesens vorzustoßen. Fangen Sie <strong>auf</strong><br />

der unmittelbarsten Ebene an und bewegen Sie sich hin zu dem Punkt, an<br />

67 Zur Methode der Imagination vgl. Whitmore 1986, S. 25ff.; Assagioli 1984, S. 143ff.<br />

68 Whitmore 1986, S. 180-182.<br />

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