Download als PDF-Datei - Auswirkungen auf die Institution
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um zu erfahren, was sie f<strong>als</strong>ch machte. Im L<strong>auf</strong>e der Zeit lernte sie, alleine<br />
zurecht zu kommen." 58<br />
Weiter geht es darum, unterbewußte und meist irgendwie belastende Gewohnheiten,<br />
Gefühle, Gedanken oder sonstige Einflüsse <strong>auf</strong>zudecken. Ferrucci bezeichnet<br />
<strong>die</strong>s <strong>als</strong> eine Art psychischer Hygiene. Der Zugang zu den nicht-bewußten<br />
Schichten des Bewußtseins kann durch "freies Zeichnen" erlangt werden. Man<br />
nimmt Buntstifte und Papier, entspannt und bringt sich in eine ruhige Bewußtheit<br />
und läßt <strong>die</strong> Hand dann zeichnen. Man beobachtet mit einer leichten Neugier, was<br />
da <strong>auf</strong> dem Papier entsteht. Bei der Interpretation versucht man, ohne irgendwelche<br />
Voreingenommenheit "hinzuhören", was das Bild zu sagen hat, später dann<br />
versucht man, es mehr analytisch zu beurteilen. Man läßt alles in Ruhe an sich<br />
vorüberziehen, beobachtet, welche Assoziationen <strong>auf</strong>steigen, welche Gefühle,<br />
Erinnerungen, Gedanken das Bild und der Versuch seiner Analyse wecken oder<br />
zum Vorschein bringen. Nach einer Weile legt man <strong>die</strong> Zeichnung weg und schreibt<br />
nieder, was man an Einsicht gewonnen zu haben glaubt; aber <strong>die</strong>ses Schreiben soll<br />
keine intellektuelle Operation sein, sondern nur der Ausdruck dessen, was mehr<br />
oder weniger von selbst geschieht. 59<br />
Häufig wiederholte Übungen <strong>die</strong>ser Art scheinen unbewußte Ängste oder Charakterzüge<br />
wie verborgenen Geiz, Grausamkeit usw. in großer Deutlichkeit zutage bringen<br />
zu können. Dabei scheint es weiterhin immer so zu sein, daß den negativen, d. h.<br />
beengenden, immer auch <strong>die</strong> positiven, <strong>als</strong>o erweiternden, Eigenschaften in der<br />
Person gegenüberstehen und so eine Verlagerung der Kräfte <strong>auf</strong> jene positive Seite<br />
möglich ist. Entscheidend dafür scheint zu sein, daß man sich offen dar<strong>auf</strong> einläßt,<br />
daß man nicht zurückscheut vor jenen dunkleren Bildern aus dem eigenen Innern,<br />
sondern daß man sie hinnimmt <strong>als</strong> etwas Objektives, etwas, das man verstehen und<br />
ändern kann. 60<br />
Nach <strong>die</strong>sen Beispielen vorbereitender Übungen nun zu einem zentraleren Beispiel.<br />
Diese Übungen sind natürlich nicht für Personen gedacht, <strong>die</strong> kein stabiles Ich entwickelt<br />
haben. Aber Jugendliche z. B., <strong>die</strong> nach einem Sinn ihres Lebens suchen,<br />
58 Zit. nach Ferrucci 1986, S. 32.<br />
59 Vgl. Ferrucci 1982, S. 37-38.<br />
60 Vgl. ebenda, S. 35-42. Whitmore gibt einige andere Übungen zur Durchführung auch mit<br />
Kindern und in der Klasse an. Sie sind gedacht für Kinder ab 7 oder 8 Jahren, aber auch<br />
für Erwachsene. (Vgl. Whitmore 1986, S. 79: The feelings we have; S. 81: Getting to know<br />
your feelings; S. 82: Basic human emotions: Telling it like it is; S. 85: Transforming a<br />
negative feeling.)<br />
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