Download als PDF-Datei - Auswirkungen auf die Institution
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der Unterdrückung anderer Teile der Persönlichkeit verbunden ist - auch <strong>die</strong> Stärkung<br />
letzterer bedeuten. Es scheint darüber hinaus sinnvoll, nicht in begrenzender<br />
Weise von Ich-Stärkung, sondern Persönlichkeitsstärkung zu sprechen, da <strong>die</strong><br />
Möglichkeit der Entwicklung des Ich - nach den Ausführungen in Teil II -<strong>auf</strong> einem<br />
verborgenen Wirken des Selbst (<strong>als</strong>o einem nicht zum Ich, aber zur Persönlichkeit<br />
gehörenden Teil der individuellen Bewußtseinsstruktur) beruht.<br />
7.1.1 Selbst und Persönlichkeit<br />
Die Frage ist, wie das Ich, das aus Identifikationen mit Bewußtseinsinhalten besteht<br />
und durch <strong>die</strong>se gesteuert wird, sich entwickeln kann. Das ist im Rahmen unseres<br />
Bewußtseinskonzepts nur möglich, weil <strong>die</strong>ses Ich eine sozusagen stellvertretende<br />
Funktion des Selbst ausübt. 1 Es ist immer etwas hinter oder über jenem Ich der<br />
Identifikationen, das <strong>die</strong> Identität unserer selbst sicherstellt, das sich unserer<br />
Beobachtung aber immer zu entziehen scheint. Es wurden in <strong>auf</strong>steigender<br />
hierarchischer Ordnung verschiedene Formen des Selbst angenommen. Wie bei der<br />
Diskussion des Willens ausgeführt, ist letztendlich immer das überbewußte Selbst<br />
jene Instanz, <strong>die</strong> zur Erklärung oder zum Verständnis der Bereitschaft des<br />
Individuums, sich mit übergeordneten Zielen oder Werten zu identifizieren,<br />
erforderlich erscheint.<br />
Dieses Selbst ist zunächst nur im Drang des Individuums zur Selbstausweitung bzw.<br />
zur Erreichung von größerer Einheit erkennbar. In der Literatur findet man <strong>die</strong>sen<br />
Sachverhalt auch unter anderen Namen beschrieben, etwa <strong>als</strong> Streben nach<br />
Identität 2 , <strong>als</strong> Suche nach Gleichgewicht 3 oder <strong>als</strong> Streben nach Ordnung. 4 Dieses<br />
Streben kommt in Interessen zum Ausdruck, <strong>die</strong> von den Gesetzmäßigkeiten und<br />
von sozialen Werten, Zielen und <strong>Institution</strong>en geleitet und eingegrenzt werden. Die<br />
Interessen von Schülern und Studenten führen somit, wenn ihnen Raum gegeben<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
Im Rahmen der personal-transzendentalen Pädagogik scheint das, was hier <strong>als</strong> Selbst<br />
bezeichnet wird, <strong>als</strong> Person verstanden zu werden. Die Person bringt <strong>die</strong> Persönlichkeit<br />
hervor, <strong>die</strong> im Vordergrund steht. Vgl. hierzu Dickopp 1983, S. 333f.<br />
Vgl. Erikson 1966, 1974.<br />
Vgl. Bertalanffy 1953 oder Piaget 1970a, S. 115-130, 1976, und all jene Psychologen, <strong>die</strong><br />
<strong>auf</strong> Piagets Untersuchungen <strong>auf</strong>bauen, z.B. Aebli 1973, 1975.<br />
Vgl. v.Cube 1968, S. 112f. Festinger, 1957, geht davon aus, daß der Mensch stets nach<br />
kognitiver Konsonanz strebt und Dissonanz zu vermeiden trachtet; Miller/Galanter/<br />
Pribram, 1973 (11960), nehmen an, daß der Organismus Kongruenz anstrebt und Inkon<br />
gruenz immer wieder beseitigt.<br />
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