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7. ENTWICKLUNG DER BEWUSSTSEINSZENTREN<br />

In Teil II wurde dargestellt, daß <strong>die</strong> Annahme <strong>auf</strong>steigender Bewußtseinsinstanzen<br />

sinnvoll erscheint. Da sie mit einer zunehmenden Weite des Bewußtseins verknüpft<br />

sind, ist es nicht unwahrscheinlich, daß <strong>die</strong> Entwicklung der höheren, d.h. umfassenderen<br />

Bewußtseinszentren, zunächst eine gewisse Entwicklung der niederen<br />

voraussetzt. Da das Ich-Bewußtsein eine grundlegende Gegebenheit des Individuums<br />

ausmacht, scheint es in der Logik der Bewusstseins-Entwicklung zu liegen, mit<br />

der Bildung oder Formung des Ich zu beginnen.<br />

7.1 Bildung des Ich: Persönlichkeitsstärkung<br />

Das Ich, so führten wir (in Kap. 5.3.1 - 5.3.3) aus, ist eine fließende Einheit, <strong>die</strong> von<br />

ihren jeweiligen Identifikationen mit den im Bewußtseinsfeld erscheinenden Gedanken,<br />

Gefühlen, Wahrnehmungen abhängig ist. Individuen reagieren oft impulsiv<br />

<strong>auf</strong> Worte, Gesten, Bilder usw., d. h. ihre Reaktionen erfolgen meist <strong>auf</strong>grund eines<br />

nicht bewußten Hintergrundes. Ist <strong>die</strong>ser Hintergrund aber dem Bewußtsein<br />

zugänglich, d.h. verfügt das Individuum über ein in hohem Grad differenziertes und<br />

integriertes mittelbares Bewußtsein (vgl. Kap. 5.2), dann ist es auch möglich, <strong>die</strong><br />

Eindrücke von außen in das individuelle Bewußtsein zu integrieren. Das bedeutet,<br />

daß durch <strong>die</strong>se Integration das Ich bereichert und gestärkt wird.<br />

Im Unterschied dazu bedeuten impulsive Reaktionen, daß unterbewußte Automatismen<br />

ausgelöst werden, <strong>die</strong> abl<strong>auf</strong>en, ohne eine (mittelbar) bewußte Struktur zu<br />

erzeugen; das Ich wird in <strong>die</strong>sem Fall nicht strukturiert, es sei denn, daß es zu einer<br />

Kette von Reaktionen und Gegenreaktionen kommt, <strong>die</strong> vielleicht doch <strong>die</strong><br />

Herstellung einer gewissen bewußten Ordnung bewirken. Wenn es <strong>als</strong>o um <strong>die</strong><br />

Bildung des Ich geht, scheint damit im wesentlichen <strong>die</strong> Gestaltung jenes<br />

Hintergrundes gemeint zu sein, der hier <strong>als</strong> das mittelbare Bewußtsein bezeichnet<br />

wird (Kap. 5.2). Das ist es auch, was in den Bildungsinstitutionen mehr oder weniger<br />

erfolgreich versucht wird. Bildung des Ich bedeutet <strong>die</strong> Formung eines Teils der<br />

individuellen Bewusstseinsstruktur. Aber <strong>die</strong> Formung eines Teils verändert auch<br />

das Ganze. Dieses Ganze, d.h. <strong>die</strong> individuelle Bewußtseinsstruktur einschließlich<br />

ihres individuellen Ausdrucks wird <strong>als</strong> Persönlichkeit bezeichnet. Die Stärkung oder<br />

Stabilisierung des Ich <strong>als</strong> eines Teils der Persönlichkeit, dürfte - sofern <strong>die</strong>s nicht mit<br />

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