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Teil III: BEWUßTSEINSENTWICKLUNG ALS AUFGABE DER<br />

PÄDAGOGIK<br />

Aufgrund der rationalistischen Weltanschauung verstehen wir <strong>die</strong> Welt und uns <strong>als</strong><br />

Gegebenheiten, deren Existenz <strong>auf</strong> blinden Gesetzmäßigkeiten beruht. Der Mensch<br />

führt Sinn und Ziel in <strong>die</strong>se Welt ein (und sie verschwinden mit ihm wieder). Unsere<br />

Werte, Ziele und Vorstellungen (d. h. Bewußtseinsinhalte) sind danach abhängig<br />

von gesellschaftlichen Umständen und dem kulturellen Wandel. Das trifft auch <strong>auf</strong><br />

den Bereich der Bildung zu. Bildung geht von der Gesellschaft aus; <strong>die</strong> Erziehung<br />

des Individuums <strong>die</strong>nt nur zum Teil ihm selber, vor allem aber den Zielen der Gesellschaft,<br />

in der das Individuum <strong>auf</strong>wächst. Da Bildungsziele in <strong>die</strong>sem Sinn kultur- und<br />

zeitabhängig sind, ist eine große Variationsbreite von Bildungsprogrammen und<br />

entsprechenden <strong>Institution</strong>en möglich.<br />

Bildung selbst bezieht sich wesentlich <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Formung des mittelbaren<br />

Bewußtseins; zum einen <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Vernunft, zum anderen <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Gefühle, <strong>die</strong> Antriebe,<br />

Einstellungen und das Gewissen. Wie könnte aus <strong>die</strong>ser Sicht der Versuch<br />

der Ausweitung von Bildung <strong>auf</strong> das Über- und Unterbewußte für möglich und<br />

sinnvoll erachtet werden?<br />

Christliche und andere monotheistische Weltanschauungen gehen von einem<br />

transzendenten, bewußten Schöpfer aus, der allen Dingen und allem Geschehen in<br />

<strong>die</strong>ser Welt eine Bedeutung und ein Gesetz gibt. Dieses Gesetz kann uns nur durch<br />

Offenbarung vermittelt werden, da es weder in den Dingen noch in uns selbst<br />

enthalten ist. Auf Bildung übertragen bedeutet <strong>die</strong>s, daß deren grundlegende oder<br />

höchste Ziele nicht aus dem, was uns <strong>als</strong> gesellschaftliche Notwendigkeit erscheint,<br />

abgeleitet oder erschlossen werden können. Wesentlich ist aus <strong>die</strong>ser Sicht, daß<br />

der einzelne sich in Glauben und Liebe seinem transzendenten Schöpfer zu und<br />

sich vom Bösen abwendet. Die rationalistische Welt<strong>auf</strong>fassung kann <strong>die</strong> christliche<br />

dadurch integrieren, daß sie <strong>die</strong>se <strong>auf</strong> eine bloß individuelle oder kulturelle<br />

Vorstellung reduziert.<br />

Im Rahmen des hier dargestellten Bewußtseinsmodells ist <strong>die</strong> Welt aber weder eine<br />

bloße Gegebenheit ohne immanenten Sinn, wie für den Rationalismus, noch wird<br />

sie <strong>als</strong> das Erzeugnis eines transzendenten Schöpfers <strong>auf</strong>gefaßt, der allein um den<br />

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