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Download als PDF-Datei - Auswirkungen auf die Institution

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TEIL I: BEGRENZUNGEN DES BEWUßTSEINS: BILDUNGSPROBLEME<br />

Wenn, wie einleitend dargestellt, Bildung <strong>als</strong> Bewußtseinsentwicklung oder –ausweitung<br />

verstanden werden kann, dann können wir alle Bildungsprobleme <strong>auf</strong> Ursachen<br />

der Nicht-Entwicklung oder Begrenzung des Bewußtseins zurückführen. Es<br />

gibt zahlreiche solche Begrenzungen; sie sind individueller, institutioneller und<br />

kultureller Art, wobei institutionelle und kulturelle Begrenzungen (z. B. soziale,<br />

moralische oder religiöse Vorstellungen, Rollenerwartungen in Beruf und Familie<br />

usw.) sich natürlich immer im Individuum auswirken, sei es unterstützend und fördernd<br />

oder auch hindernd. Das Bestreben, <strong>die</strong> bestehenden eigenen Begrenzungen<br />

zu bewahren, ist nahezu universal; weder Individuen noch <strong>Institution</strong>en ändern sich<br />

bereitwillig zu etwas, das ihr bisheriges Selbstverständnis überschreiten würde, und<br />

Gesellschaften und Kulturen scheinen so beschaffen, daß sie den Widerstand<br />

gegen derartige Entwicklungen weitgehend unterstützen. Der schlimmste Feind<br />

etablierter Kirchen ist <strong>die</strong> Entwicklung neuer religiöser Bewegungen (abwertend<br />

dann <strong>als</strong> Sekten bezeichnet), und auch Wirtschaft, Staat und <strong>die</strong> übrigen<br />

<strong>Institution</strong>en der Gesellschaft sind daran interessiert, daß <strong>die</strong> Dinge mehr oder<br />

weniger so bleiben wie sie sind bzw. sich nur in ganz bestimmten Grenzen<br />

entwickeln oder verändern. Gesellschaftliche Realität kommt <strong>die</strong>sen begrenzenden,<br />

aber natürlich auch strukturierenden sowie Halt und Orientierung vermittelnden<br />

Auffassungen dadurch zu, daß <strong>die</strong> Individuen sie zu ihren eigenen machen. Die<br />

einzige Stelle, wo sie <strong>als</strong>o direkt greifbar und veränderbar sind, ist im Einzelnen<br />

selbst. Der Zugang zu den Begrenzungen oder Hindernissen einer Bewusstseinsentwicklung,<br />

<strong>die</strong> zur Bildung eines sich stärker selbstbestimmenden Individuums<br />

führen könnte, liegt in <strong>die</strong>sem selbst. Wenn wir Bildung <strong>als</strong> Bewußtseinsentwicklung<br />

verstehen, <strong>die</strong> grundsätzlich dar<strong>auf</strong> aus ist, <strong>die</strong> bestehenden begrenzenden<br />

Ansichten und Auffassungen zu überschreiten, dann muß unsere erste Aufgabe in<br />

der Untersuchung <strong>die</strong>ser Begrenzungen bestehen.<br />

Auf einer konkreteren Ebene sehen wir <strong>die</strong> Begrenzungen darin, daß <strong>die</strong> Lernenden<br />

zuwenig wissen, oder daß ihr "besseres" Wissen sich nicht oder nicht hinreichend in<br />

ihrem Handeln ausdrückt. Und <strong>die</strong>ses Problem kehrt immer wieder, bei Eltern, bei<br />

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