Download als PDF-Datei - Auswirkungen auf die Institution
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hervorgebracht und <strong>als</strong> unser Erzeugnis betrachtet. 164 Andere dagegen gehen über<br />
<strong>die</strong>se Annahmen hinaus, weil sie für sie nicht hinreichend scheinen. 165<br />
Wenn wir das unerklärbar Scheinende (etwa - vgl. Kap. 6.1 - <strong>die</strong> Frage der evolutionären<br />
Kreativität oder das Problem des Bewußtseins) <strong>als</strong> Wirkung einer vierten<br />
Dimension verstehen, dann müssen wir - jedenfalls in Analogie zu unserem Beispiel<br />
- weiter folgern, daß wir selbst Anteil an <strong>die</strong>ser Dimension haben, da wir <strong>als</strong> bloß<br />
dreidimensionale Wesen nicht sein könnten, was wir sind. Denken wir nur an jene<br />
Kraft, <strong>die</strong> unsere Identität erhält, obgleich unser Körper sich dauernd verändert. Ein<br />
Zwanzigjähriger hat, wenn er fünfzig geworden ist, einen völlig anderen Körper, der<br />
aus anderen Zellen besteht. Oder man denke an <strong>die</strong> Übertragung von Erwartungen<br />
von Versuchsleitern <strong>auf</strong> Ratten 166 oder <strong>die</strong> Wirkungen von Gebeten 167 oder von<br />
pessimistischen bzw. optimistischen Einstellungen. 168 Selbst ein Stein läßt sich nicht<br />
durch drei Dimensionen verstehen. Was uns <strong>als</strong> feste Materie erscheint, ist ja (so<br />
versichern uns <strong>die</strong> Physiker) nichts <strong>als</strong> eine beständige energetische Bewegung von<br />
Teilchen, <strong>die</strong> aber eigentlich gar keine wirklichen Teilchen sind, d. h. ein Stein ist so<br />
etwas wie eine dynamische Struktur. Man kann sich das so vorstellen: ein<br />
Speichenrad, das sich nur langsam dreht, läßt <strong>die</strong> Zwischenräume zwischen seinen<br />
Speichen erkennen, und wir könnten mit einigem Geschick einen Stock<br />
dazwischenschieben. Dreht sich das Rad nun mit sehr großer Geschwindigkeit (<strong>die</strong><br />
Quanten bewegen sich etwa mit Lichtgeschwindigkeit), dann würden wir eine feste<br />
Scheibe sehen, und es wäre unmöglich, etwas zwischen <strong>die</strong> immer noch<br />
vorhandenen Speichen zu schieben. Nun sind aber <strong>die</strong> dynamischen Strukturen,<br />
aus denen ein Stein <strong>auf</strong>gebaut ist, nicht an eine Nabe gebunden. Diese Strukturen<br />
müssen jedoch irgendwie <strong>auf</strong>rechterhalten werden. Sheldrake erklärt <strong>die</strong>se Dauerhaftigkeit<br />
materieller Formen, d.h. <strong>als</strong>o <strong>die</strong> "ständig neu vollzogene Aktualisierung<br />
des Systems" (<strong>die</strong> wir in der Regel einfach <strong>als</strong> eine dreidimensionale Gegebenheit<br />
hinnehmen), durch den Einfluß morphogenetischer Felder, <strong>die</strong> von Raum und Zeit<br />
unabhängig sind. 169<br />
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168<br />
169<br />
Vgl. etwa Poppers "Drei-Welten-Theorie": Popper 1973, S. 123f. und Popper/Eccles<br />
1977 (in letzterem Werk finden sich auch Hinweise <strong>auf</strong> weitere Literatur).<br />
Vgl. etwa Hoyle/Wickramasinghe 1983 oder Bergson 1912, 1928; Ouspensky 1980,<br />
1984; James 1979, Sheldrake 1983; Jaffe 1963.<br />
Vgl. <strong>die</strong> Experimente von Rosenthal und Fode 1963.<br />
Vgl. James 1979, S. 429f.<br />
Vgl. den Überblick über "self-fulfilling prophecy" bei Rosenthal/Jacobsen 1974, S. 13f.<br />
Vgl. Sheldrake 1983, S. 110.<br />
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