Download als PDF-Datei - Auswirkungen auf die Institution
Download als PDF-Datei - Auswirkungen auf die Institution
Download als PDF-Datei - Auswirkungen auf die Institution
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
ewegen, da sie ja, wenn sie sich in <strong>die</strong> Höhe erheben könnten, drei Dimensionen<br />
wahrnehmen würden. 158 Gelänge es einem <strong>die</strong>ser Lebewesen, sich in den Raum zu<br />
erheben, würde es für <strong>die</strong> anderen einfach verschwinden, niemand wüßte wohin, da<br />
jene dritte Dimension für sie ja nicht existierte.<br />
Wenn wir annehmen, daß sie ihre Augen an den Kanten hätten, d. h. an ihrer<br />
äußeren Linie, dann würden sie nur ihre Ebene sehen und sich gegenseitig nicht <strong>als</strong><br />
geometrische Formen, sondern nur <strong>als</strong> Linien wahrnehmen, obgleich sie <strong>auf</strong>grund<br />
taktiler Eindrücke vermutlich <strong>auf</strong> verschiedene Formen schließen könnten. Eine<br />
eckige Form z. B. würde andere taktile Eindrücke hervorrufen <strong>als</strong> ein Kreis. 159<br />
Wenn ein Lebewesen aus dem dreidimensionalen Raum in <strong>die</strong> Welt<br />
zweidimensionaler Wesen käme, würden <strong>die</strong>se es ganz natürlich <strong>als</strong> ein<br />
zweidimensionales wahrnehmen. Eine Kugel oder ein Würfel würde <strong>als</strong> Kreis oder<br />
<strong>als</strong> Quadrat erscheinen. Es wäre absolut nichts Ungewöhnliches oder<br />
Übernatürliches für sie an ihnen zu entdecken, solange sie unempfänglich für <strong>die</strong><br />
vage Idee einer dritten Dimension wären. So kann etwa das Quadrat in Abbots<br />
"Flächenland" partout nicht verstehen, woher sein fremder Besucher, eine Kugel,<br />
kommt: Es fragt <strong>die</strong> Kugel, <strong>die</strong> ihm <strong>als</strong> ein Kreis erscheint und <strong>als</strong> solcher eben ganz<br />
einfach und natürlich da ist, woher sie bzw. er komme:<br />
"Der Fremde: Aus dem Raum, aus dem Raum, mein Herr - woher sonst?!<br />
Ich: Verzeiht, gnädiger Herr, aber befindet Ihr Euch nicht bereits im Raum -<br />
sind der Herr und sein untertäniger Diener nicht eben jetzt, im Moment, im<br />
Raum?<br />
Der Fremde: Bah! Was wißt Ihr vom Raum? Definiert den Raum.<br />
Ich: Der Raum, gnädiger Herr, ist Höhe und Breite, unendlich verlängert.<br />
Der Fremde: Genau. Da seht Ihr, daß Ihr nicht einmal wißt, was der Raum ist.<br />
Ihr denkt ihn Euch <strong>als</strong> nur aus zwei Dimensionen bestehend, aber ich<br />
komme, um Euch anzukündigen, daß es eine dritte gibt: Höhe, Breite und<br />
Länge.<br />
Ich: Der gnädige Herr scherzen. Auch wir reden von Länge und Höhe, von<br />
Breite und Dicke, und benennen so zwei Dimensionen mit vier Bezeichnungen.<br />
158<br />
159<br />
Vgl. hierzu und zum folgenden Ouspensky 1984, S. 83f. Es gibt einen schönen Roman<br />
von Abbot, 1982 (1884) über jene zweidimensionalen Lebewesen, ihre Schwierigkeiten,<br />
sich einen dreidimensionalen Raum vorzustellen und ihre Kommunikation mit Lebewesen<br />
aus jener dreidimensionalen Welt.<br />
All <strong>die</strong>s ist sehr anschaulich in dem Roman von Abbot, 1982, ausgeführt. Vgl. auch<br />
v.B.Rucker 1977, S. 3f.<br />
178