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Download als PDF-Datei - Auswirkungen auf die Institution

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solange wir uns nur <strong>als</strong> das kennen, was hier <strong>als</strong> Oberflächen-Ich bezeichnet wird<br />

und solange <strong>die</strong>se tiefere Erfahrung so kurzzeitig und vorübergehend ist. Wenn das<br />

so ist, stellt sich <strong>die</strong> Frage, wie Erfahrungen und Einflüsse des Überbewußten<br />

Denken und Handeln leiten können. Was uns <strong>als</strong> Gefühle, Gedanken usw. bewußt<br />

wird, ist zunächst einmal das Ergebnis von Einflüssen oder Prozessen, <strong>die</strong> uns<br />

verborgen sind. 143 Es ist <strong>als</strong>o nicht so ganz unwahrscheinlich, daß wir Einflüssen<br />

des Überbewußten (wenn es eine Realität ist) ausgesetzt sind, <strong>die</strong> uns in<br />

irgendeiner Weise bestimmen bzw. mitbestimmen. Wenn wir sie auch an uns selbst<br />

nicht erkennen können, scheinen sie doch bei oder von anderen erkennbar. Indem<br />

wir sie aber untersuchen, bauen wir sozusagen ein Instrument zur indirekten<br />

Beobachtung überbewußter Einflüsse.<br />

Gehen wir mit Popper und Eccles oder Penfield davon aus, daß der (individuelle)<br />

Geist (mind) das Gehirn und <strong>die</strong> in ihm angelegten Strukturen benutzt, um sich zum<br />

Ausdruck zu bringen, Ziele zu verfolgen, z. B. Musik oder Mathematik zu machen. 144<br />

Der Geist kann aber nur machen, wozu sich das individuelle Werkzeug eignet oder<br />

wofür es vorgebildet und vorbereitet ist. Wenn man nun den bloß individuellen Geist<br />

- über Popper u. a. hinausgehend - erweitert und differenziert in <strong>die</strong> uns bekannten<br />

hierarchisch geordneten Bewußtseinsebenen und -zentren, dann könnte auch <strong>die</strong><br />

Benutzung unseres Gehirns durch das überbewußte Selbst (wenn <strong>die</strong>ses ein<br />

verborgener Teil unseres individuellen Überbewußtseins ist, wie hier hypothetisch<br />

angenommen wird) möglich sein, vorausgesetzt, es sind Strukturen ausgebildet<br />

worden, durch <strong>die</strong> es <strong>die</strong>s bewerkstelligen kann.<br />

Wie <strong>die</strong> früher zitierten Beispiele zeigen, kann <strong>die</strong> Bewußtwerdung überbewußter<br />

Realität durchaus unerwünscht und unangenehm sein (wie im Fall von Symonds).<br />

Aber sein Intellekt war differenziert genug, um derartige Erfahrungen verstehen und<br />

sie in sein Weltbild integrieren zu können. Nun gibt es jedoch auch Fälle, bei denen<br />

das Überbewußte sozusagen gewaltsam einbricht und das bestehende Weltbild<br />

stört. Die betroffenen Individuen halten sich für verrückt, weil sie geistige Wesen<br />

wahrnehmen, <strong>die</strong> andere nicht sehen können oder weil sie Stimmen hören, <strong>die</strong> für<br />

andere nicht da sind oder Gedanken sehen und lesen können oder Visionen von<br />

zukünftigen Ereignissen sich ihnen <strong>auf</strong>drängen. Auch C.G. Jung, der selbst - wie er<br />

erzählt - viele derartige Erfahrungen, Visionen und "Umgang" mit inneren Stimmen<br />

und geistigen Wesenheiten hatte, fühlte oft "ausgesprochene Angst. Ich fürchtete,<br />

143 Vgl. hierzu das Kapitel über den Willen (5.4).<br />

144 Popper 1987; Popper/Eccles 1977; Eccles 1970; Penfield 1975.<br />

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