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Download als PDF-Datei - Auswirkungen auf die Institution

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nicht nur im Raum, sondern auch in der Zeit vor und zurück bewegen können, <strong>die</strong><br />

gewöhnliche Logik überschreitet. Dieses Unlogische oder durch Logik nicht<br />

Erfaßbare (und Logik ist schließlich das grundlegende Werkzeug des Denkens, vor<br />

allem des wissenschaftlichen Denkens) ist einer der Hauptgründe, warum mystische<br />

Erfahrung so häufig überhaupt verworfen wird und in <strong>die</strong> Kategorien des Unverständlichen<br />

und daher Sinnlosen gesteckt wurde. 118<br />

Die Gegensätzlichkeit zur<br />

Logik, <strong>die</strong> für <strong>die</strong> mystische Erfahrung so kennzeichnend ist, kann aber auch - wie v.<br />

Weizsäcker es formuliert - <strong>die</strong> verborgene Subjektivität der Natur der objektiven<br />

Logik enthüllen:<br />

"Antilogik ist nicht Unlogik oder Ferne von Logik; sie ist <strong>auf</strong> Logik bezogen <strong>als</strong><br />

ihr Gegensatz. Sie will etwas, aber eben nicht das, was <strong>die</strong> Logik will. Sie<br />

enthüllt das Willenselement in der Logik. Was hier in den Blick rückt, ist<br />

gleichsam <strong>die</strong> Subjektivität des Objektivismus." 119<br />

Die Annahme der Möglichkeit einer den Erfahrungen des Überbewußten<br />

zugrundeliegenden anti- oder überlogischen Struktur eröffnet zumindest einen Ansatz<br />

zu deren Untersuchung. C.G. Jung hat <strong>die</strong>s mit seiner Arbeit über Synchronizitätsphänomene,<br />

<strong>als</strong>o über akausale Verknüpfungen von Ereignissen gewagt.<br />

Allerdings hat er dabei mystische Erfahrungen ausgespart. Auch der Physiker W.<br />

Pauli hat mit seiner Arbeit über den "Einfluß archetypischer Vorstellungen <strong>auf</strong> <strong>die</strong><br />

Bildung naturwissenschaftlicher Theorien bei Kepler" eine Untersuchung zu nichtlogischen<br />

Verknüpfungen unternommen. 120<br />

Was kann man nun aus unserer alltäglichen, vernünftigen Sichtweise der Dinge zur<br />

Verteidigung der in mystischen Zuständen erfahrenen Wirklichkeit anführen? Zunächst<br />

gilt, daß unsere rationalen Überzeugungen <strong>auf</strong> der Evidenz von Argumenten<br />

oder den Ergebnissen von Experimenten beruhen. Wir können schließlich, wenn<br />

man uns dazu drängt, nicht mehr für unsere Überzeugungen anführen, <strong>als</strong> daß uns<br />

eben <strong>die</strong>se oder jene Ergebnisse oder Argumente (<strong>auf</strong> welchen Voraussetzungen<br />

sie auch immer beruhen) vernünftig und einleuchtend erscheinen und irgendwie mit<br />

unserer Erfahrung der Dinge übereinstimmen. Aber <strong>auf</strong> Erfahrung, <strong>auf</strong> direkte<br />

(übersinnliche) Wahrnehmung beruft sich auch der Mystiker. 121<br />

118 Zur Unlogik mystischer Zustände vgl. Ouspensky 1980.<br />

119 v.Weizsäcker 1978, S. 224.<br />

120 Jung/Pauli 1952.<br />

121 Vgl. hierzu James 1979, S. 393-394.<br />

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