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Download als PDF-Datei - Auswirkungen auf die Institution

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Wiederholung jene Stabilität des Grob-Physischen erst erzeugen. Das heißt, daß<br />

hinter dem, was unserem Auge so stabil erscheint, das Wirken von Mechanismen<br />

steht, <strong>die</strong> jene "feste" Form überhaupt erst schaffen. Diese Mechanismen könnten in<br />

formverursachenden (morphogenetischen) Feldern des Unterbewußten gesehen<br />

werden. 59<br />

Die Wirkung <strong>die</strong>ser universalen Strukturen des Unterbewußten, <strong>die</strong> in der Materie<br />

zum Ausdruck kommen, könnte sich <strong>auf</strong> der Ebene des Lebens und des Menschen<br />

in der Tendenz zur mechanischen Wiederholung auswirken. Und <strong>die</strong>se Tendenz ist<br />

überall zu beobachten: in der Mechanisierung oder Stereotypisierung des Handelns<br />

durch <strong>Institution</strong>en, im unverrückbaren Beharren <strong>auf</strong> einmal gebildeten Auffassungen,<br />

in der nahezu mechanischen Wiederholung von Schlagworten, politischen<br />

Parolen, Glaubensbekenntnissen religiöser, politischer, wissenschaftlicher Art; in<br />

der rhythmischen Wiederholung von Schlafen und Wachen (in den physiologischen<br />

Prozessen ist <strong>die</strong>se Wiederholung ohnehin überall grundlegend), im ewig<br />

wiederkehrenden Vollzug von Bedürfnis und Bedürfnisbefriedigung.<br />

Die Erkenntnis der Universalität der hartnäckigsten und stupidesten unserer Denk-,<br />

Handlungs- oder Reaktionsweisen sollte uns <strong>die</strong> Möglichkeit eröffnen, sie distanziert<br />

und eher humorvoll und gelassen <strong>als</strong> Automatismen einer fernen und doch<br />

unablässig gegenwärtigen Vergangenheit, <strong>als</strong> Atavismen eines Teils unserer Natur<br />

zu betrachten, und zwar sowohl in uns <strong>als</strong> auch in anderen. Wenn wir Bildung <strong>als</strong><br />

Bewußtseinsentwicklung verstehen, dann folgt daraus, daß Schüler und Lehrer sich<br />

gemeinsam um <strong>die</strong> Aufklärung jener unterbewußten Prozesse kümmern, denen wir<br />

alle unterworfen sind und sich bemühen, deren Einfluß zu verringern. Denn trotz der<br />

Fortschritte, insbesondere <strong>auf</strong> dem Gebiet der Technik und der Organisation,<br />

scheint der Mensch selbst sich immer noch das größte Hindernis. Oder wie Allport<br />

es formuliert:<br />

"Der zivilisierte Mensch hat über Energie, Materie und unbelebte Natur eine<br />

bemerkenswerte Herrschaft gewonnen, und auch seine Herrschaft über<br />

körperliches Leiden und vorzeitigen Tod macht Fortschritte. Im Gegensatz zu<br />

<strong>die</strong>ser Entwicklung aber leben wir in unserer Bewältigung zwischenmenschlicher<br />

Beziehungen immer noch in der Steinzeit." 60<br />

59<br />

60<br />

Vgl. Sheldrake 1983, S. 110.<br />

Allport 1971, S. 9.<br />

143

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