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Download als PDF-Datei - Auswirkungen auf die Institution

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"Die Verfasser von Büchern über das Verhalten von Insekten bemühen sich<br />

im allgemeinen ... warnend dar<strong>auf</strong> hinzuweisen, ... Insekten ... seien wie vollendet<br />

ausgerüstete, aber verrückte kleine Maschinen, und wir vergewaltigen<br />

<strong>die</strong> Wissenschaft, wenn wir versuchen, in ihrer Lebensweise menschliche<br />

Vorgänge zu erkennen. Es ist schwer für einen Außenstehenden, es nicht zu<br />

tun. Ameisen sind Menschen derartig ähnlich, daß es geradezu peinlich ist.<br />

Sie legen Pilzgärten an, halten Blattläuse <strong>als</strong> Nutzvieh, schicken Armeen in<br />

Kriege, versprühen chemische Stoffe, um Feinde zu erschrecken und zu<br />

verwirren, und machen Gefangene zu ihren Arbeitstieren . ... Unablässig<br />

tauschen sie Informationen aus. Sie tun alles, was auch wir tun - bis <strong>auf</strong><br />

fernsehen vielleicht ..." 54<br />

Franz Kafka hat <strong>die</strong>se unterbewußten Automatismen in seinen Erzählungen und<br />

Romanen <strong>auf</strong> menschliches Fühlen, Denken und Handeln übertragen. Die Unausweichlichkeit<br />

<strong>die</strong>ser Automatismen wird ja auch oft <strong>als</strong> "kafkaesk" bezeichnet;<br />

andere Wörter scheinen den durch derartige Situationen ausgelösten Horror nicht in<br />

entsprechender Adäquatheit beschreiben zu können.<br />

Es ist nun <strong>als</strong>o anzunehmen, daß <strong>die</strong> Entwicklung sozialer Lebensformen ebenso<br />

wie ihre Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung gelenkt oder beeinflußt wird von<br />

verhaltensbildenden Formationen des universalen Unterbewußten. Wir können<br />

zudem davon ausgehen, daß eine Wechselwirkung zwischen jenen Formationen<br />

und unserem Verhalten besteht, daß unser Verhalten <strong>als</strong>o vorhandene Formationen<br />

verändern oder durch Bildung neuer Formationen überlagern kann. 55 Unser soziales<br />

Verhalten ist sicher nur zu einem Teil (wenn auch vielleicht zu einem sehr großen)<br />

durch jene Formationen des Unterbewußten bestimmt. Zumindest einige <strong>die</strong>ser<br />

Steuerungen können wir uns teilweise bewußt machen und verändern.<br />

6.2.2 Die stabilisierende Funktion unterbewußter Steuerungen<br />

Wenn wir nun durch das universale Unterbewußte mit der gesamten Evolution<br />

verbunden bleiben, können prinzipiell alle in deren Verl<strong>auf</strong> gebildeten Formationen<br />

des Unterbewußten weiterhin einen Einfluß <strong>auf</strong> uns ausüben (vgl. Kap. 6.1.2). Man<br />

kann das Unterbewußte <strong>als</strong> eine Art Lagerhaus latenter Gedächtnisspuren<br />

verstehen, das der Mensch aus seiner Vergangenheit <strong>als</strong> Rasse und aus den<br />

vormenschlichen Entwicklungsstufen ererbt. Diese Auffassung entspricht C. G.<br />

54<br />

55<br />

Thomas 1976, S. 23-24. Vgl. aber insbesondere <strong>die</strong> Ergebnisse der Vergleichenden Verhaltensforschung<br />

(Ethologie).<br />

Vgl. hierzu Sheldrake 1983, S. 88f.; S. 191-192.<br />

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