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Der Annahme <strong>die</strong>ser Theorie steht allerdings ein psychologisches Hindernis entgegen.<br />

Man kann sich nicht gut vorstellen, wie etwas Physisches von einem raum-<br />

und zeitunabhängigen "Feld" ursächlich beeinflußt werden kann. 39<br />

Wir verbinden<br />

Kausalität zumeist mit Kontiguität, aber Kontiguität ist keineswegs notwendig mit<br />

Kausalität verbunden. 40<br />

Im übrigen ist <strong>die</strong> Vorstellung von Fernwirkungen schon<br />

immer <strong>auf</strong> Mißtrauen gestoßen. 41 Und <strong>die</strong>s, obgleich vom<br />

"Standpunkt des gesunden Menschenverstandes <strong>die</strong> Art der Fernwirkung, <strong>die</strong><br />

<strong>als</strong> Telepathie bezeichnet wird, nicht rätselhafter [ist], <strong>als</strong> jene andere<br />

Fernwirkung, <strong>die</strong> man universale Schwerkraft nennt. Als Kepler achtzig Jahre<br />

vor Newton mit der abenteuerlichen Vermutung hervortrat, daß <strong>die</strong> Gezeiten<br />

durch <strong>die</strong> Anziehungskraft des Mondes verursacht würden, lehnte Galilei<br />

<strong>die</strong>se Idee <strong>als</strong> okkulte Wahnvorstellung ab, <strong>die</strong> im Widerspruch zu den<br />

Naturgesetzen stehe. Und Newton selbst lehnte <strong>die</strong> Vorstellung einer<br />

universalen Schwerkraft ab, falls es nicht irgendein interstellares Medium<br />

gebe, welches <strong>als</strong> ihr Träger wirken könne. In seinem dritten Brief an Bentley<br />

schrieb er: 'Daß ein Körper über eine Entfernung, durch ein Vakuum<br />

hindurch, wirken könne, ohne Vermittlung irgendeines stofflichen Trägers ...<br />

ist für mich ein solcher Widersinn, daß kein Mensch, der seine fünf Sinne<br />

beisammen hat, ihm verfallen kann.' "Und doch verfielen wir ihm alle, wie<br />

Schuljungen in einem Klassenzimmer, ohne daß wir uns unseres Zustands<br />

des Gefallenseins bewußt wurden. So groß ist <strong>die</strong> Macht der Gewohnheit im<br />

Denken." 42<br />

Sheldrakes Theorie läßt viele Folgerungen zu und kann <strong>auf</strong> zahlreiche Phänomene<br />

unseres Verhaltens angewandt werden. Das, was wir <strong>als</strong> Kultur oder Zeitgeist oder<br />

auch <strong>als</strong> Gesellschaft beschreiben (das trifft auch <strong>auf</strong> andere Abstrakta zu), sind <strong>als</strong><br />

solche nicht greifbar, und doch üben sie offenbar Wirkungen aus. Wir können sie<br />

nun verstehen <strong>als</strong> <strong>die</strong> komplexen Formationen entsprechender morphogenetischer<br />

Felder.<br />

In ähnlicher Weise kann man Gedanken, Hoffnungen, Wünsche, Erwartungen,<br />

Worte <strong>als</strong> Bildungen derartiger Formationen interpretieren und nicht nur <strong>als</strong><br />

vorübergehende und unwirksame Schallwellen (wenn sie ausgesprochen werden)<br />

oder <strong>als</strong> ephemere Bewegungen des Bewußtseins. Sie können daher eine<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

Sheldrake 1983, S. 100f., hat allerdings selbst Vorschläge für einen experimentellen Test<br />

gemacht. Tatsächlich ist <strong>die</strong> Theorie prüfbar und zumindest vorläufig (soweit mir<br />

bekannt) nicht widerlegt.<br />

Vgl. hierzu auch <strong>die</strong> Ausführungen und Zitate bei Sheldrake 1983, S. 90-91.<br />

Koestler 1980, S. 243-244.<br />

Koestler 1980, S. 243-244.<br />

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