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auch wieder <strong>die</strong>sen Erscheinungen immanent ist. 20 Er nähert sich damit sehr an <strong>die</strong><br />

indische Philosophie an. Wie <strong>die</strong>se, so schlägt auch Bohm <strong>auf</strong> <strong>die</strong>se Weise eine<br />

Brücke zur Psychologie. Denn nach <strong>die</strong>ser Vorstellung hat das individuelle<br />

Bewußtsein letztlich denselben Ursprung wie Materie. Er versucht von daher einen<br />

Ansatz zu entwickeln, der <strong>die</strong> "Fragmentierung" (Bohm) unseres Weltbildes <strong>auf</strong>hebt<br />

und eine mehr ganzheitliche Sichtweise möglich machen soll. Sicher ist <strong>die</strong>s ein<br />

gewagter Versuch, und er mag in vieler Hinsicht unzureichend und unbefriedigend<br />

sein. Aber vermutlich sind solche Versuche nötig, um durch sie Erfahrungen zu<br />

gewinnen, <strong>die</strong> zur Entwicklung befriedigender Vorstellungen beitragen.<br />

Nun kann man weiter argumentieren, daß all <strong>die</strong>s ohnehin "nur" metaphysische<br />

Spekulation sei und eine wissenschaftliche Prüfung und Beantwortung grundsätzlich<br />

unmöglich sei. Aber auch <strong>die</strong> Ansichten über das, was beantwortbar und was<br />

unbeantwortbar ist, gehen naturgemäß auseinander. Ditfurth z. B., hält den Anfang,<br />

den "Ursprung der Urmaterie", den Bau des Wasserstoffatoms für ein Geheimnis,<br />

das wir grundsätzlich nicht entschlüsseln können. Alles aber, was danach komme,<br />

sei ein legitimer und prinzipiell zugänglicher Gegenstand der Naturwissenschaft. 21<br />

Dagegen weisen z. B. Sheldrake 22 und Pauli 23 dar<strong>auf</strong> hin, daß sich <strong>die</strong> Wissenschaft<br />

<strong>auf</strong> das beschränken müsse, was reproduzierbar sei, während alles Einmalige sich<br />

der wissenschaftlichen Untersuchung entziehe. Aber <strong>die</strong>ses Einmalige, Kreative tritt<br />

im L<strong>auf</strong>e der Evolution immer wieder <strong>auf</strong>. Nicht nur <strong>die</strong> Entstehung der Materie war<br />

ein einmaliger kreativer Vorgang, sondern auch (wenn wir nur <strong>die</strong> großen Sprünge<br />

berücksichtigen) <strong>die</strong> Entstehung des Lebens und <strong>die</strong> Entstehung des Bewußtseins.<br />

Bergson 24 weist andererseits dar<strong>auf</strong> hin, daß es nicht stimme, daß eine<br />

wissenschaftliche Beobachtung immer der Wiederholung zugänglich sei, wie das<br />

Beispiel extrem seltener astronomischer Ereignisse zeige.<br />

In der Wissenschaft, wie sie ist, kann selbstverständlich nur Bestand haben, was mit<br />

heutigen Methoden prüfbar ist. In <strong>die</strong>sem Rahmen hat nun Sheldrake eine Theorie<br />

vorgelegt, <strong>die</strong> der Vorstellung hierarchischer Bewußtseinsebenen, <strong>die</strong> <strong>auf</strong>grund<br />

impliziter Ordnungen Steuerungsprozesse ausüben, sehr nahe kommen.<br />

20<br />

21<br />

22<br />

23<br />

24<br />

Ebenda.<br />

Vgl. Ditfurth 1976, S. 119.<br />

Vgl. Sheldrake 1983.<br />

Vgl. Pauli 1961.<br />

Vgl. Bergson 1980, S. 243.<br />

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