Download als PDF-Datei - Auswirkungen auf die Institution
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Formen erzeugen. Und Materie ist nach den Erkenntnissen der heutigen Physik<br />
eine energetische Struktur.<br />
Wenn ein hierarchischer Aufbau von universalen Bewußtseinsebenen angenommen<br />
wird, in denen das Absolute Bewußtsein sich in zunehmend weniger verhüllter oder<br />
eingefalteter Weise reflektiert, dann würde <strong>die</strong>s Evolution in einer Weise verständlich<br />
machen, <strong>die</strong> ohne einen Demiurgen auskommt und "erklärt", wie Gesetz und<br />
Zufall <strong>auf</strong>grund einer impliziten Ordnung zur Wirkung kommen.<br />
Nimmt man das individuelle Bewußtsein <strong>als</strong> Schnittstelle in der Evolution (und nicht<br />
<strong>als</strong> Höhepunkt), dann wäre <strong>die</strong> Entstehung der Formen der Materie und des<br />
unbewußten Lebens von den Ebenen des Unterbewußtseins gesteuert. Das<br />
Auftauchen des individuellen Bewußtseins aus dem Unbewußten, das eines der<br />
größten Wunder der Evolution darstellt, kann, ähnlich wie bei Hoyle und<br />
Wickramasinghe, durch hierarchisch höhere, <strong>als</strong>o in <strong>die</strong>sem Fall überbewußte<br />
Ebenen des universalen Bewußtseins verstanden werden, ebenso wie <strong>die</strong> weitere<br />
Entwicklung, wenn sie über den Menschen oder das menschliche Bewußtsein<br />
hinausführen sollte.<br />
Diese hier nur knapp skizzierte Vorstellung ist keineswegs neu oder revolutionär.<br />
Sie wurde und wird in verschiedenen Philosophien und Religionen vertreten. 18 Man<br />
findet sie teils aber auch in der modernen Physik. 19 Die Vorstellungen wandeln sich<br />
ständig in ihren Einzelheiten, aber <strong>die</strong> grundlegenden Schemata scheinen erhalten<br />
zu bleiben. Während beispielsweise Kant und Laplace sich <strong>die</strong> Entwicklung des<br />
Universums aus feinverteilter Materie vorstellten (der eine nahm Staub an, der<br />
andere Gas), vermuten <strong>die</strong> heutigen Physiker, daß schwarze Strahlung und<br />
Temperaturen um 60.000 Grad Celsius für den Start in <strong>die</strong> Evolution genügten. So<br />
verschieben sich im L<strong>auf</strong>e der Zeit <strong>die</strong> Vorstellungen der Philosophen und<br />
Wissenschaftler von gröberen zu immer feineren Stoffen. Hoyle und Wickramasinghe<br />
brauchen nur noch eine völlig unstoffliche universale Intelligenz. Bohm<br />
nimmt einen transzendenten Urgrund aller Erscheinungen an, der aber zugleich<br />
18<br />
19<br />
Man kann sich hierbei z.8. auch <strong>auf</strong> <strong>die</strong> indische Philosophie stützen (vgl. Mohanty<br />
1978). Man könnte auch einen großen Teil der abendländischen Philosophie dazu<br />
heranziehen (besonders Hegel). Eine geschichtliche Darstellung relativ früher Auffassungen<br />
(besonders der griechischen Philosophie) gibt, wenn auch in etwas ablehnender<br />
Weise, Topitsch 1972. Eine Diskussion religiöser und mythischer Vorstellungen findet<br />
man bei Eliade 1973, 1976.<br />
Vgl. Bohm 1985.<br />
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