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Download als PDF-Datei - Auswirkungen auf die Institution

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tatsächlich kann <strong>die</strong> Wissenschaft - wie wir sie verstehen - eigentlich nur<br />

wiederkehrende und keine einmaligen Ereignisse erklären. Man kann "den Ursprung<br />

neuer Formen entweder dem kreativen Handeln einer <strong>die</strong> Natur durchdringenden<br />

und sie transzen<strong>die</strong>renden Instanz zusprechen, ihn <strong>auf</strong> einen der Natur immanenten<br />

kreativen Impuls zurückführen oder ihn einem blinden und sinnlosen Zufall<br />

überlassen." 4 Aber eine Entscheidung über <strong>die</strong> hypothetischen Möglichkeiten kann<br />

nicht <strong>auf</strong> empirischer Basis erfolgen, zumindest aber nicht <strong>auf</strong> einer Basis, <strong>die</strong> den<br />

Ansprüchen gegenwärtiger Naturwissenschaft gerecht würde. "Aus <strong>die</strong>ser Sicht der<br />

Naturwissenschaft muß" daher "<strong>die</strong> Frage nach der evolutionären Kreativität<br />

unbeantwortet bleiben." 5 Wenn das Neue sich aber wiederholt, mit wie vielen<br />

Variationen auch immer (<strong>die</strong> wir dann <strong>als</strong> das Neue ansehen), ist es nichts Neues<br />

mehr. Andererseits kann <strong>die</strong>s nicht bedeuten, daß der Versuch einer Erklärung des<br />

Neuen unzulässig wäre.<br />

Sir Fred Hoyle und Chandra Wickramasinghe haben in ihrer Auseinandersetzung<br />

mit der Evolutionstheorie dargestellt, daß das Leben keinen zufälligen Anfang<br />

gehabt haben kann, d. h., daß es z. B. nicht durch zufällige Bildung biochemischer<br />

Substanzen in einer angenommenen Ursuppe erklärt werden könne. Die<br />

Mikrobiologie habe gezeigt, daß selbst <strong>die</strong> einfachsten biochemischen Substanzen<br />

derart komplex sind, daß <strong>die</strong> Wahrscheinlichkeit ihrer Bildung durch zufällige<br />

Mischung einfacher organischer Moleküle so außerordentlich klein sei, daß sie<br />

kaum von einer Wahrscheinlichkeit von Null unterschieden werden könne.<br />

Unendlich komplizierter und entsprechend mehr Information erfordernd sei dann<br />

aber <strong>die</strong> Entwicklung so hoch organisierter materieller Strukturen, wie sie einer<br />

Blume, einer Maus, einem Pferd oder einem Menschen zugrundeliegen. 6 Eine <strong>auf</strong><br />

Zufall beruhende Entwicklung würde unendliche Zeitspannen benötigen, während<br />

<strong>die</strong> tatsächliche Entwicklung eher in einem, im Vergleich zur ungeheuren<br />

Komplexität des Geschehens, rasenden Tempo vor sich ging. 7 Sie versuchen, <strong>die</strong><br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

Sheldrake 1983, S. 146.<br />

Ebenda.<br />

Hoyle/Wickramasinghe 1983, S. XV.<br />

Dies., S. 163-164. Die Hauptthese des Buches ist allerdings, daß <strong>die</strong> Evolution des<br />

Lebens nur verstehbar sei, wenn man sie nicht <strong>als</strong> eine rein irdische Angelegenheit betrachte,<br />

wie <strong>die</strong>s <strong>die</strong> Biologen ja tun (und <strong>die</strong> daher auch einer vorkopernikanischen<br />

Weltsicht bezichtigt werden), sondern daß <strong>die</strong> Entwicklung des Lebens verstanden<br />

werden müsse <strong>als</strong> ein Ergebnis kosmischer Evolution und zugleich eines dem Kosmos<br />

inhärenten universalen Bewußtseins. Hier muß allerdings eingewandt werden, daß das<br />

Wissen darum, woher das Leben kommt, <strong>die</strong>ses selbst wohl kaum verständlicher<br />

machen kann.<br />

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