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erforderlich betrachtet werden, metaphysisch-kosmologische Vorstellungen <strong>auf</strong>zugreifen?<br />

Welcher Zusammenhang kann zwischen <strong>die</strong>sen und pädagogischen<br />

Fragen bestehen? Wenn Pädagogik <strong>als</strong> <strong>die</strong> Aufgabe verstanden wird, herauszufinden<br />

wozu und wie Menschen erzogen oder gebildet und wie <strong>die</strong>se Möglichkeiten<br />

bewertet werden können, dann ist dazu unsere Vorstellung vom Menschen<br />

grundlegend. Dazu zählen aber auch Vorstellungen darüber, woher wir kommen<br />

und wohin wir gehen und damit <strong>die</strong> Frage nach dem Ursprung. Sollte eine gewisse<br />

Aussicht bestehen, daß pädagogische Probleme dadurch in ein neues Licht gerückt<br />

oder Zugänge zu neuen Antworten freigelegt werden, dann dürfte ein solcher<br />

Versuch nicht ganz unberechtigt und nutzlos sein.<br />

6.1.1 Das Problem evolutionärer Kreativität<br />

Das Problem ist <strong>die</strong> Entstehung von Neuem, <strong>die</strong> Entstehung von Leben, wo zuvor<br />

nur Materie war, und <strong>die</strong> Entstehung von Bewußtsein, wo zuvor nur unbewußtes<br />

Leben war. Die Darwinsche Evolutionstheorie, <strong>die</strong> <strong>die</strong>se Entstehung des Neuen<br />

durch Mutation und Selektion erklärt 2 , gerät unter Druck von verschiedenen Seiten. 3<br />

Versuchen wir, uns <strong>die</strong> Schwierigkeit durch ein einfaches Gedankenexperiment zu<br />

verdeutlichen. Nehmen wir irgendeinen Zeitpunkt der Evolution <strong>als</strong> gegeben, etwa<br />

den Punkt, <strong>als</strong> es noch keine Menschen, aber bereits hoch entwickelte Tiere gab.<br />

Nehmen wir weiter an, durch irgendeinen Umstand wäre es möglich gewesen, daß<br />

einige tausend oder hunderttausend hochqualifizierte Wissenschaftler von einem<br />

anderen Himmelskörper gekommen wären und <strong>die</strong> Erscheinungen der Erde für<br />

zwei- oder dreihundert Jahre hätten beobachten und untersuchen können,<br />

allerdings ohne jede Möglichkeit, auch nur im geringsten in <strong>die</strong> Prozesse<br />

einzugreifen. Wenn nun ihre Theorien im Grundsatz unseren Vorstellungen von<br />

Wissenschaft entsprochen hätten, hätten sie <strong>die</strong> Entwicklung des Menschen und der<br />

menschlichen Kultur aus den damaligen Zuständen vorhersagen oder auch nur<br />

irgendwie voraussehen können? Sicher nicht. Wenn aber, dann wäre es eine<br />

Prophetie gewesen und hätte mit Wissenschaft nichts zu tun gehabt. Und<br />

2<br />

3<br />

Es wäre natürlich höchst naiv zu glauben, <strong>die</strong>se Theorien seien in <strong>die</strong>ser Form erhalten<br />

geblieben und nicht weiter entwickelt und differenziert worden (vgl. hierzu etwa Jantsch<br />

1982 mit einer Fülle weiterer Literaturhinweise). Dennoch ist das Darwinsche Grundschema<br />

erhalten geblieben.<br />

Vgl. etwa Hoyle/Wickramasinghe 1978, 1979, 1983; Ditfurth 1981; Spaemann/Löw 1981;<br />

Illies 1978, 1983; Vollmert 1985.<br />

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