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Download als PDF-Datei - Auswirkungen auf die Institution

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Kindheit herausziehen und <strong>die</strong> scheußlichen Erinnerungen und Zwänge ablegen.<br />

"What bliss!" 236<br />

Auch <strong>die</strong>se Erfahrung wirkt wie eine Wiedergeburt, führt zu einem neuen Leben,<br />

neuen Zielen, neuen Horizonten. Aber es gibt einen Unterschied. Während letzteres<br />

Beispiel eine Befreiung durch den Verstand darstellt, geht es im Fall davor um eine<br />

Befreiung durch eine Instanz, <strong>die</strong> dem Verstand <strong>als</strong> übergeordnet erfahren wird.<br />

5.4.6 Bildung <strong>als</strong> Willensentwicklung<br />

Entwicklung des Willens ist <strong>als</strong> Bildung der Persönlichkeit zu verstehen. Der Wille ist<br />

sozusagen <strong>die</strong> aktive Seite des Bewußtseins, <strong>die</strong> Steuerung des Denkens, Fühlens<br />

und Handelns durch <strong>die</strong> im Bewußtsein gebildeten Bedeutungsstrukturen. 237<br />

WILLE einheitlich geteilt<br />

bewußt d c<br />

unbewußt b a<br />

Die Pfeile zeigen eine der möglichen Entwicklungsrichtungen an, <strong>die</strong> auch der<br />

folgenden Beschreibung der einzelnen Sta<strong>die</strong>n zugrundegelegt wird. zu a): Diese<br />

Grundform des geteilten und wesentlich unbewußten Willens finden wir beispielsweise<br />

bei Kindern, <strong>die</strong> wir <strong>als</strong> unkonzentriert, ungezogen. beständig von einem zum<br />

anderen wechselnd erleben. Ähnliches Verhalten ist natürlich auch bei Erwachsenen<br />

anzutreffen; nur erscheint deren Verhalten <strong>auf</strong>grund der Steuerungen durch<br />

institutionelle Rahmenbedingungen und einige grundlegende eingeschliffene<br />

Gewohnheiten mehr oder weniger geordnet. Selten scheint bei solchen Personen<br />

ein Motiv stark genug, um dem Handeln und Denken für einen längeren Zeitraum<br />

eine klare Richtung zu geben.<br />

Man kann <strong>die</strong>sen Zustand eines unkoordinierten und von zufälligen Impulsen<br />

abhängigen Wollens bei Kindern <strong>als</strong> unnatürlich empfinden. Das ist wohl auch der<br />

236 Huxley 1976b,S. 134-139.<br />

237 Vgl. hierzu etwa <strong>die</strong> Diskussion verschiedener Motivationstheorien bei Schiefele 1974,<br />

wobei <strong>die</strong>ser zu dem Schluß kommt, daß Motive grundsätzlich <strong>als</strong> Bedeutungszusammenhänge<br />

verstanden werden müssen (S. 145). Weiter oben (Kap. 5.2.3) zitierten wir<br />

Popper 1973, S. 267, der Steuerung einfach <strong>als</strong> einen Teil der Funktion von Bedeutungen<br />

und Gehalten erklärt. Bedeutungen und Gehalte aber sind Formen des Bewußtseins.<br />

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