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Download als PDF-Datei - Auswirkungen auf die Institution

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einer mentalen Ordnung bezeichnen können, wobei <strong>die</strong>ses Ziel trotz einiger früher<br />

Festlegungen, nie endgültig erreicht wird, <strong>die</strong> Bemühung darum <strong>als</strong>o auch nicht<br />

<strong>auf</strong>hört 223 oder in eine bloße Verteidigung eines erstarrten Systems übergeht. Dies<br />

führt vermutlich zu einer immer bestimmteren Motivstruktur, in der ein Motiv bzw.<br />

einige wenige Motive eindeutig anderen übergeordnet sind. Sie leiten das Denken<br />

und Handeln. Da der Kampf der Motive um <strong>die</strong> Vorherrschaft sich abschwächt,<br />

gewinnen Denken und Handeln zunehmend den Charakter einer frei fließenden<br />

Tätigkeit. Dies wiederum kann zu einem Gefühl des Glücks beitragen, selbst wenn<br />

<strong>die</strong>ses dann <strong>als</strong> Illusion demaskiert werden sollte.<br />

Abschließend kann <strong>als</strong>o festgehalten werden, daß Anstrengung, wenn sie zu einem<br />

dauerhaften Erfolg beitragen soll, mehr <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Etablierung übergeordneter Ziele<br />

und Werte und deren Aufrechterhaltung gegenüber Störungen aller Art gerichtet<br />

sein sollte, <strong>als</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Steuerung von Prozessen des Denkens und Handelns im<br />

Detail. Das bedeutet freilich nicht, daß <strong>auf</strong> <strong>die</strong>se Detailsteuerung völlig verzichtet<br />

werden könnte, sondern lediglich, daß sie nur in bestimmten Fällen von Bedeutung<br />

ist - beispielsweise wenn irgendwelche Operationen oder Vorstellungsreihen<br />

eingeübt werden müssen. 224<br />

5.4.5 Der Wille in Interaktion mit Bewußtseinsinstanzen<br />

Wenn <strong>die</strong> großen Ziele sozusagen zu uns kommen, und wir nur <strong>auf</strong> sie <strong>auf</strong>merksam<br />

werden und sie willkommen heißen müssen, dann bleibt immer noch <strong>die</strong> Frage,<br />

woher denn <strong>die</strong>se Ziele stammen und welche Aufgabe unser begrenztes Bewußtsein<br />

dabei hat.<br />

Wenn wir ein Ziel akzeptieren, dann spielt unser Bewußtsein dabei zwar eine Rolle,<br />

aber letztlich muß vieles an unseren Entscheidungen unbewußt bleiben. Offenbar<br />

können wir weder <strong>die</strong> vielfältigen Konsequenzen einer solchen Entscheidung - und<br />

damit alle nachfolgend notwendig werdenden Entscheidungen - überschauen, noch<br />

können wir wirklich wissen, warum wir so überzeugt von einem uns bedeutend<br />

erscheinenden Ziel sind. Je mehr Gründe wir angeben können, je genauer wir zu<br />

wissen glauben, warum wir uns für ein bestimmtes allgemeines Ziel entschieden<br />

haben und nicht für irgendein anderes, umso begrenzter und alltäglicher ist<br />

223<br />

224<br />

Vgl. den englischen Titel von Poppers Autobiographie: "Unended Quest" (1977).<br />

Vgl. hierzu etwa Galperin 1974.<br />

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