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Effiziente Energienutzung in Betrieben - O.Ö. Energiesparverband

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INFO-Mappe<br />

<strong>Energienutzung</strong><br />

<strong>Effiziente</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Betrieben</strong>


Inhalt<br />

2<br />

Inhalt<br />

<strong>Effiziente</strong> <strong>Energienutzung</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Betrieben</strong><br />

E<strong>in</strong>führung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3–7<br />

. E<strong>in</strong>leitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

. O .<strong>Ö</strong> ..<strong>Energiesparverband</strong>. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

. Energieberatung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

. Energiemanagement. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

Strom. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9–17<br />

. Beleuchtung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

. EDV.&.sonstige.Stromverbraucher. . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

. <strong>Ö</strong>kostrom. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

Wärme/Kälte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21–35<br />

. Raumwärme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

. Biomasse.für.Unternehmen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

. Prozesswärme/Prozesskälte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

. Warmwasser. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

. Thermische.Solaranlagen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

. Sommerliche.Überhitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />

Luft. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .39–47<br />

. Lüftung.&.Klimatisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />

. Druckluft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />

. Abluftre<strong>in</strong><strong>in</strong>gung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />

. Wärmerückgew<strong>in</strong>nung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />

Anlagen/Transport. . . . . . . . . . . . . . .49–55<br />

. Motoren.und.Antriebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49<br />

. Lackieranlagen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />

. Galvanik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />

. Logistik.&.Transport. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />

Gebäude. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .57–69<br />

. Innovative.Neubauten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57<br />

. Sanierung.von.Betriebsgebäuden . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />

. Innovative.Betriebsgebäude . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63<br />

. Energie-Contract<strong>in</strong>g. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67<br />

. Förderungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69


<strong>Effiziente</strong> <strong>Energienutzung</strong><br />

im Unternehmen<br />

Der Energieverbrauch <strong>in</strong> den oö. <strong>Betrieben</strong> steigt – die<br />

Kosten dafür auch! Bislang wurde dieser Kostenfaktor<br />

häufig als Nebensache betrachtet, Optimierungspotenziale<br />

blieben oft unberücksichtigt.<br />

Durch die richtigen Energieeffizienz-Maßnahmen können<br />

betriebliche Energiekosten um bis zu 50 % gesenkt<br />

werden. Darüber h<strong>in</strong>aus leisten Energiesparmaßnahmen<br />

e<strong>in</strong>en aktiven Beitrag zur Reduktion der CO 2 -Emissionen.<br />

Wie spart man Energie?<br />

Viele Energiesparmaßnahmen können schon mit wenig<br />

Aufwand realisiert werden – oft reichen e<strong>in</strong>fache organisatorische<br />

Maßnahmen aus.<br />

Energiesparpotenziale <strong>in</strong> Unternehmen<br />

s<strong>in</strong>d z. B. zu f<strong>in</strong>den bei:<br />

Raumheizung/Prozesswärme/Warmwasser<br />

Masch<strong>in</strong>en/Anlagen/Prozessen<br />

Lüftung/Klimatisierung/Kühlung<br />

Beleuchtung<br />

Energiemanagement<br />

Thermischer Gebäudehülle<br />

E<strong>in</strong>leitung<br />

Energie sparen kann aber nur,<br />

wer se<strong>in</strong>en Betrieb kennt!<br />

Bevor man mit Energiesparmaßnahmen startet, ist e<strong>in</strong>e<br />

Ist-Analyse des Betriebes unerlässlich. E<strong>in</strong> Instrument<br />

zur Selbste<strong>in</strong>schätzung der Energiesituation s<strong>in</strong>d Energie-Kennzahlen.<br />

Diese s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>fach zu berechnen und<br />

ermöglichen den Vergleich mit anderen Unternehmen oder<br />

der Eigenkontrolle.<br />

Energiesparen lohnt sich für<br />

jeden Betrieb<br />

Energiespar- und somit Kostensenkungspotenziale gibt es<br />

<strong>in</strong> allen Branchen – unabhängig von Unternehmensgröße<br />

und Mitarbeiteranzahl. Unterstützung für Energiesparmaßnahmen<br />

jeder Art – z. B. bei Heizungsumstellung, Installation<br />

e<strong>in</strong>er Solaranlage, Neubau/Sanierung oder Energie-<br />

sparen <strong>in</strong> Büro- und Produktionsgebäuden – f<strong>in</strong>den Sie<br />

beim O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong>.<br />

E<strong>in</strong>leitung<br />

Die Info-Mappe „<strong>Effiziente</strong> <strong>Energienutzung</strong> <strong>in</strong> <strong>Betrieben</strong>“<br />

bietet e<strong>in</strong>en Überblick über die wichtigsten betrieblichen<br />

Bereiche, <strong>in</strong> denen Energie effizient e<strong>in</strong>gesetzt werden<br />

kann, und gibt e<strong>in</strong>e Vielzahl von Tipps zur Energie- und<br />

0732/7720-14380<br />

Kostensenkung. Tel.<br />

www.energiesparverband.at


O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong><br />

O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong><br />

Die kompetente Anlaufstelle<br />

<strong>in</strong> Energiefragen<br />

Der O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong>, e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>richtung des<br />

Landes Oberösterreich, <strong>in</strong>formiert als zentrale Anlaufstelle<br />

für unabhängige Energie<strong>in</strong>formation Unternehmen,<br />

Geme<strong>in</strong>den und Haushalte über <strong>Ö</strong>koenergie, Energieeffizienz-Maßnahmen<br />

und <strong>in</strong>novative Energietechnologien.<br />

Egal ob Unternehmen, Geme<strong>in</strong>de oder Privathaushalt, die<br />

EnergieexpertInnen des O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong>es beraten<br />

Sie gerne <strong>in</strong> allen Fragen rund um das Thema Energie.<br />

Der O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong> ist auch für das Management<br />

des <strong>Ö</strong>koenergie-Clusters (OEC), des Netzwerks<br />

der <strong>Ö</strong>koenergie-Unternehmen <strong>in</strong> Oberösterreich, verantwortlich.<br />

Im <strong>Ö</strong>koenergie-Cluster arbeiten derzeit über 145<br />

Unternehmen im Bereich erneuerbare Energie und Energieeffizienz<br />

zusammen, die geme<strong>in</strong>sam über 1,6 Milliarden<br />

e Umsatz erzielen.<br />

Dienstleistungen für Unternehmen<br />

Energieberatung für Unternehmen<br />

<strong>Ö</strong>koenergie-Cluster<br />

Branchen-Energiekonzepte (z. B. Hotels, Büros)<br />

Energie-Technologie-Programm (ETP)<br />

Energie-Contract<strong>in</strong>g<br />

Betriebliche Umweltoffensive, Förderungen<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

Publikationen, Konferenzen, Sem<strong>in</strong>are<br />

Dienstleistungen für Privathaushalte<br />

Infos zum energiesparenden Bauen,<br />

Heizen und Wohnen<br />

Energiespartelefon 0800-205-206 (zum Ortstarif)<br />

Energieberatung<br />

Wohnbauförderung für energiesparenden<br />

Neubau & Sanierung<br />

Energieförderungen<br />

Energiespartipps<br />

Energiesparende Haushaltsgeräte<br />

Vorträge, Sem<strong>in</strong>are, Broschüren<br />

Dienstleistungen für Geme<strong>in</strong>den<br />

Energieberatung für öffentliche Gebäude<br />

Energie-Contract<strong>in</strong>g<br />

<strong>Ö</strong>koenergie für Geme<strong>in</strong>den<br />

Unterstützung bei Architekten-Wettbewerben<br />

Kommunale Energiekonzepte<br />

Geme<strong>in</strong>de-Energie-Beratungstage<br />

Publikationen, Veranstaltungen<br />

Weitere Informationen:<br />

O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong><br />

Landstraße 45, 4020 L<strong>in</strong>z<br />

Tel. 0732/7720-14380<br />

Fax 0732/7720-14383<br />

office@esv.or.at<br />

www.energiesparverband.at<br />

Wir beraten und <strong>in</strong>formieren Sie gerne!


Worum geht es <strong>in</strong> der<br />

Energieberatung?<br />

Optimierung der energetischen Situation (Kostene<strong>in</strong>sparungen)<br />

Nutzung neuer Technologien (Energiesparen mit erneuerbaren<br />

Energieträgern)<br />

Wirtschaftlichkeit (<strong>in</strong> welcher Zeit rechnet sich die<br />

Investition?)<br />

Information über Förderungen von Land/Bund/EU<br />

für Energieeffizienz und erneuerbare Energien<br />

Was kostet e<strong>in</strong>e Beratung?<br />

75 % der Beratungskosten werden vom Land O<strong>Ö</strong>/<br />

Energieressort und Wirtschaftsressort sowie vom Lebensm<strong>in</strong>isterium<br />

im Rahmen der betrieblichen Umweltoffensive<br />

gefördert. Für den Betrieb ist mit Kosten <strong>in</strong> der Höhe von<br />

100 bis 300 e zu rechnen. Die Beratung erfolgt produkt-<br />

und firmenunabhängig.<br />

Wo f<strong>in</strong>det die Beratung statt?<br />

Die Beratung wird vor Ort <strong>in</strong> Ihrem Unternehmen durchgeführt.<br />

Welchen Umfang hat die Beratung?<br />

Die Grundberatung umfasst max. zwei Beratertage, an<br />

denen der Berater üblicherweise e<strong>in</strong>ige Zeit <strong>in</strong> Ihrem Unternehmen<br />

verbr<strong>in</strong>gt. In speziellen Fällen ist e<strong>in</strong>e weiterführende<br />

Detailberatung möglich.<br />

Wer kann die Beratung <strong>in</strong> Anspruch nehmen?<br />

Alle Unternehmen mit Sitz <strong>in</strong> Oberösterreich s<strong>in</strong>d herzlich<br />

e<strong>in</strong>geladen, an dieser Beratungsaktion teilzunehmen!<br />

Energieberatung<br />

für Unternehmen<br />

Sie planen den Neubau oder die Sanierung Ihres Betriebsgebäudes?<br />

Die Erneuerung/Umstellung Ihres Heizsystems oder Ihrer Energieversorgung<br />

ist notwendig?<br />

Sie möchten den Energieverbrauch Ihres Unternehmens optimieren?<br />

Sie überlegen seit längerem die Installation e<strong>in</strong>er Solaranlage?<br />

Die Beratungsaktion des O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong>es bietet Ihnen e<strong>in</strong>e<br />

wichtige Hilfestellung bei der Planung dieser Investitionsmaßnahmen.<br />

Wie komme ich zu e<strong>in</strong>er Energieberatung?<br />

E<strong>in</strong>e Beratung kann unkompliziert beim O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong><br />

angefordert werden. Rufen Sie uns an: 0732/<br />

7720-14381. E<strong>in</strong>er unserer erfahrenen Energieberater<br />

setzt sich <strong>in</strong> der Folge mit Ihnen <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung, um e<strong>in</strong>en<br />

Term<strong>in</strong> zu vere<strong>in</strong>baren.<br />

Konkrete Aufgabenstellungen s<strong>in</strong>d<br />

zum Beispiel:<br />

Erstellung e<strong>in</strong>es umfassenden Strome<strong>in</strong>sparkonzeptes<br />

(Fenster- und Türenproduktion)<br />

Thermische Sanierung e<strong>in</strong>es Firmengebäudes und Nutzung<br />

von Solarenergie (Umwelttechnik-Unternehmen)<br />

Grobplanung e<strong>in</strong>er Photovoltaik-Anlage (Gastronomiebetrieb)<br />

Planung e<strong>in</strong>er Biomasseheizanlage (Schlosserei-<br />

betrieb)<br />

Kraft-Wärme-Kopplung für e<strong>in</strong>e neue Produktionsstätte<br />

(Druck-/Beschriftungsunternehmen)<br />

Planung der Heizungsumstellung von Schweröl auf<br />

Biomasse <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Landmasch<strong>in</strong>enwerkstätte<br />

Energetisches Sanierungskonzept der Gebäudehülle<br />

e<strong>in</strong>es EDV-Unternehmens<br />

Druckluftkonzept für e<strong>in</strong> Baustoffunternehmen<br />

Beleuchtungs- und Stromkonzept für e<strong>in</strong> Handelsunternehmen<br />

Energiekonzept für e<strong>in</strong> Trafo- und Schaltschrankbau-<br />

unternehmen<br />

Grobplanung e<strong>in</strong>er Photovoltaik-Anlage und e<strong>in</strong>er<br />

thermischen Solaranlage für e<strong>in</strong> Metallverarbeitungs-<br />

unternehmen<br />

Energieberatung<br />

Tel. 0732/7720-14380<br />

www.energiesparverband.at


Energieberatung<br />

Beispiele für bereits<br />

erfolgreich durchgeführte<br />

Beratungen:<br />

Hydro Alum<strong>in</strong>ium Mandl & Berger, L<strong>in</strong>z<br />

Die Firma Hydro Alum<strong>in</strong>ium GmbH ist weltweit <strong>in</strong> der<br />

Alum<strong>in</strong>iumbranche tätig. Nach e<strong>in</strong>er Energieberatung<br />

wurde e<strong>in</strong>e 541-kW-Wärmerückgew<strong>in</strong>nungsanlage<br />

<strong>in</strong>stalliert. Das durch Prozessenergie vorgewärmte<br />

Kühlwasser wird zur Erwärmung der Zuluft e<strong>in</strong>er<br />

Produktionshalle verwendet. Die Anlage wurde über<br />

Contract<strong>in</strong>g f<strong>in</strong>anziert, mit e<strong>in</strong>er garantierten Energiee<strong>in</strong>sparung<br />

von 1,5 Mio. kWh pro Jahr.<br />

Hotel Irmgard<br />

Besonders <strong>in</strong> Hotels und Pensionen ist der Warmwasserbedarf<br />

gerade auch dann besonders groß, wenn die<br />

Sonne sche<strong>in</strong>t. Nach e<strong>in</strong>er Energieberatung entschied<br />

sich die Eigentümerfamilie des Hotels Irmgard <strong>in</strong> Straß<br />

im Attergau/Salzkammergut dafür, e<strong>in</strong>e Solaranlage zu<br />

<strong>in</strong>stallieren, um kostengünstiger Warmwasser für die<br />

Gäste zur Verfügung zu stellen. Seit 2005 übernimmt<br />

e<strong>in</strong>e 35-m 2 -Solaranlage die Warmwasserbereitung, es<br />

wird mit e<strong>in</strong>er jährlichen Energiee<strong>in</strong>sparung von 50.000<br />

kWh gerechnet. Im Rahmen der Energieberatung<br />

wurde die Familie auch bei der Antragstellung für die<br />

Solaranlagenförderung unterstützt.<br />

Wor<strong>in</strong> liegen die Vorteile von<br />

Energieeffizienz und<br />

erneuerbaren Energieträgern?<br />

Energieeffizientes Wirtschaften spart Kosten.<br />

Heimische Energieträger br<strong>in</strong>gen Unabhängigkeit von<br />

Ressourcenknappheit und Preisschwankungen auf<br />

dem Weltmarkt.<br />

Die Anwendung neuer Energietechnologien stützt den<br />

Wirtschaftsstandort Oberösterreich, wo zahlreiche<br />

Technologieproduzenten ihren Sitz haben. Ober-<br />

österreichische Unternehmen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesem Sektor<br />

Weltspitze!<br />

Energieeffizienz und der E<strong>in</strong>satz erneuerbarer Energieträger<br />

unterstützen die Erreichung der Klimaschutzziele<br />

und verr<strong>in</strong>gern den CO 2 -Ausstoß Ihres Unternehmens<br />

(Zertifikatshandel).<br />

In zahlreichen <strong>Betrieben</strong> ist energieeffizientes, nachhaltiges<br />

Wirtschaften bereits gelebte Industriepraxis – und<br />

es rechnet sich!<br />

Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />

Individuelle Beratung für Ihren Betrieb rund um<br />

Energieeffizienz und erneuerbare Energieträger<br />

Sie bezahlen nur 25 % der Kosten<br />

2 Beratertage, teilweise vor Ort <strong>in</strong> Ihrem Unternehmen<br />

Sie bestimmen die Themen und setzen Ihre Prioritäten<br />

Sie erhalten e<strong>in</strong>en Endbericht mit Empfehlungen


Aufgaben & Ablauf<br />

Zu den grundlegenden Aufgaben des<br />

Energiemanagements gehören:<br />

Erfassung und Analyse der betrieblichen Energie-<br />

versorgung<br />

Ermittlung von Schwachstellen und Verlustquellen<br />

Beseitigung der Schwachstellen<br />

Laufendes Monitor<strong>in</strong>g des Energieverbrauchs<br />

Die Ist-Zustands-Erhebung ist der wichtigste Erstschritt.<br />

Ohne entsprechende Daten können ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>sparpotenziale<br />

sichtbar gemacht werden. Dokumentation und<br />

kaufmännische Bewertung s<strong>in</strong>d von großer Bedeutung.<br />

Die wichtigsten Datenquellen s<strong>in</strong>d:<br />

Verträge und Abrechnungen von Energielieferanten<br />

Rechnungen und Liefersche<strong>in</strong>e geben e<strong>in</strong>en ersten<br />

Überblick über die Höhe und den zeitlichen Verlauf des<br />

Gesamtenergiebedarfs im Betrieb.<br />

Innerbetriebliche Verbrauchsaufzeichnungen<br />

Die genaue Ermittlung des zeitlichen Verlaufs und die<br />

Zuordnung des Energiebedarfs zu e<strong>in</strong>zelnen Verbrauchern<br />

erfolgen durch <strong>in</strong>terne Zähler (Strom-, Wasser-,<br />

Energiemanagement<br />

Energiemanagement ist e<strong>in</strong> Kontroll<strong>in</strong>strument, das<br />

sicherstellt, dass Energieverbrauch und Energiekosten<br />

laufend überprüft und Abweichungen rasch erkannt<br />

werden. Instrumente wie Energiebuchhaltung, Kennzahlen<br />

und Messdaten helfen mit, den Erfolg der<br />

gesetzten Maßnahmen zu erkennen, zu dokumentieren<br />

und wirtschaftlich zu bewerten.<br />

Wärme-, Gaszähler) sowie durch Protokolle von Rauchfangkehrern<br />

und Prüfberichte von Messfirmen.<br />

S<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Zähler vorhanden, so kann der Energiebedarf<br />

e<strong>in</strong>zelner Anlagen auch über Nennleistung, Durch-<br />

schnittsleistung und Laufzeiten (Betriebsstundenzähler)<br />

abgeschätzt werden. Der E<strong>in</strong>bau von Sub-Zählern für<br />

Strom, Wasser, Gas und Wärme ist oft auch Voraussetzung<br />

für e<strong>in</strong>e verursachergerechte Kostenzuweisung<br />

<strong>in</strong> der Produktion.<br />

Energiebuchhaltung<br />

E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache, <strong>in</strong> Jahreszeiträumen dargestellte Energiebuchhaltung könnte wie folgt aussehen:<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

Elektrische Energie Gas Heizöl Biomasse<br />

E kWh E m 3 E Liter E kg<br />

Energiemanagement<br />

Tel. 0732/7720-14380<br />

www.energiesparverband.at


Energiemanagement<br />

Kennzahlen Gastronomiebetriebe<br />

(bezogen auf die Nutzungsfläche)<br />

Gasthöfe<br />

Ø max. m<strong>in</strong>.<br />

Bezugsfläche m 2 429 752 185<br />

Energie/Bezugsfläche kWh/m 2 452 795 134<br />

Strom/Bezugsfläche kWh/m 2 163 253 99<br />

Brennstoff/<br />

Bezugsfläche<br />

Energie/<br />

Speisenzubereitung<br />

kWh/m 2 382 648 139<br />

kWh/SP 11 18 6<br />

E<strong>in</strong>e Hilfe bei der Berechnung des Stromverbrauchs im<br />

Büro bietet auch der „Energie-Check Büro“ des<br />

O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong>es (siehe www.energiesparverband.at<br />

unter „Unternehmen“). Schon die E<strong>in</strong>gabe<br />

weniger Daten bietet als Ergebnis e<strong>in</strong>en Überblick über<br />

die Energiesituation im eigenen Büro.<br />

Auswertung<br />

Die gewonnenen Energiedaten müssen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e aussagekräftige<br />

Form gebracht werden. Bewährt haben sich hierbei<br />

die Energiebuchhaltung und die Kennzahlenbildung.<br />

Häufig ist es s<strong>in</strong>nvoll, die Daten <strong>in</strong> Monats-, Wochen- oder<br />

Tages<strong>in</strong>tervallen darzustellen. Anhand dieser Darstellung<br />

können Trends, Abweichungen, Fehlentwicklungen u. v. m.<br />

erkannt werden.<br />

Die Energiebuchhaltung kann man selbst erstellen (z. B.<br />

Excel-Tabelle) oder dabei auf fertige Software-Lösungen<br />

zurückgreifen. Es empfiehlt sich, die tabellarisch erfassten<br />

Daten grafisch darzustellen.<br />

Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />

Wichtige Schritte im Energiemanagement:<br />

• Ist-Zustands-Erhebung<br />

• Datenauswertung (Energiebuchhaltung, Kennzahlenbildung)<br />

• Vergleich mit Kennzahlen der Branche und Darstellung<br />

des <strong>in</strong>nerbetrieblichen Energieflusses<br />

• Erstellung und Umsetzung e<strong>in</strong>es Maßnahmenplans<br />

• Dokumentation der Ergebnisse<br />

Systematische Organisation und regelmäßige Durchführung<br />

der Energiedatengew<strong>in</strong>nung<br />

Stromverbrauch [kW/a <strong>in</strong> Tausend]<br />

300<br />

275<br />

250<br />

225<br />

200<br />

175<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

Jährlicher Stromverbrauch im Lebensmittel-<br />

E<strong>in</strong>zelhandel, bezogen auf Verkaufsfläche<br />

0<br />

0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000<br />

Verkaufsfläche [m 2 ]<br />

Kennzahlbildung (Benchmark<strong>in</strong>g)<br />

Aus den gewonnenen Energiedaten sollten Kennzahlen<br />

gebildet werden. Dadurch wird e<strong>in</strong> Vergleich z. B. mit<br />

anderen <strong>Betrieben</strong> Ihrer Branche möglich. Verwenden Sie<br />

Kennzahlen, die relativ leicht zu erheben s<strong>in</strong>d und für Sie<br />

hohe Aussagekraft haben. Grundsätzlich wird immer e<strong>in</strong><br />

Energiebedarf mit e<strong>in</strong>er Bezugsgröße <strong>in</strong> Relation gebracht.<br />

Als Bezugsgrößen eignen sich zum Beispiel:<br />

Spezifischer Energieverbrauch<br />

Energieverbrauch (kWh)/Umsatz (€) oder<br />

Energieverbrauch (kWh)/Anzahl Beschäftigte oder<br />

Energieverbrauch (kWh)/Produkte<strong>in</strong>heit (z. B. kWh/<br />

Hektoliter Bier)<br />

Spezifische Energiekosten<br />

Energiekosten (€)/Umsatz (€) oder<br />

Energiekosten (€)/Anzahl Beschäftigte oder<br />

Energiekosten (€)/Produkte<strong>in</strong>heit<br />

Spezifischer Wärmeverbrauch<br />

Wärmeverbrauch (kWh)/Produktionsfläche (m 2 ) oder<br />

Wärmeverbrauch (kWh)/Anzahl Nächtigungen oder<br />

Wärmeverbrauch (kWh)/Beschichtungen <strong>in</strong> m 2<br />

Spezifische Wärmekosten<br />

Wärmekosten (€)/Produktionsfläche (m 2 ) oder<br />

Wärmekosten (€)/Anzahl Nächtigungen oder<br />

Wärmekosten (€)/Beschichtungen <strong>in</strong> m 2<br />

Spezifischer Stromverbrauch<br />

Stromverbrauch (kWh)/Anzahl verkaufte Speisen oder<br />

Stromverbrauch (kWh)/verkaufte Festmeter Holz<br />

Spezifische Stromkosten<br />

Stromkosten/Anzahl verkaufte Speisen<br />

Weitere Vergleichszahlen von anderen <strong>Betrieben</strong> erhalten<br />

Sie zum Beispiel aus den vom O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong><br />

und der Wirtschaftskammer Oberösterreich erstellten<br />

Branchenkonzepten (www.energiesparverband.at).<br />

Die von Ihnen erstellten Kennzahlen und der Vergleich<br />

mit ähnlichen Unternehmen ermöglichen e<strong>in</strong>e Beurteilung<br />

Ihrer Energiesituation, Sie können daraus Zielvorgaben<br />

ableiten.


Lichttechnische Grundgrößen<br />

Lichtstrom <strong>in</strong> Lumen [lm]:<br />

Gesamte von der Lichtquelle <strong>in</strong> den Raum abgegebene<br />

Strahlungsleistung<br />

Lichtstärke <strong>in</strong> Candela [cd]:<br />

Maß für Intensität des <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e bestimmte Richtung<br />

abgestrahlten Lichts<br />

Leuchtdichte <strong>in</strong> Candela/m² [cd/m²]:<br />

Maß für den Helligkeitse<strong>in</strong>druck, den e<strong>in</strong>e Leuchtquelle<br />

dem Auge vermittelt<br />

Beleuchtungsstärke <strong>in</strong> Lux [lx]:<br />

Verhältnis des auffallenden Lichtstroms zur beleuchteten<br />

Fläche (1 lx = 1 lm/m²)<br />

Beleuchtung<br />

Gutes Licht im Betrieb erhöht sowohl das Wohlbef<strong>in</strong>den<br />

als auch die Leistungsfähigkeit der MitarbeiterInnen. Gute<br />

Beleuchtung und Energiee<strong>in</strong>sparung müssen aber ke<strong>in</strong>e<br />

Gegensätze darstellen. Das E<strong>in</strong>sparpotenzial im Bereich der<br />

Beleuchtung wird häufig unterschätzt, <strong>in</strong> Verwaltungsgebäuden<br />

verursacht die Beleuchtung rund 40 % der Stromkosten.<br />

Lichtausbeute <strong>in</strong> Lumen/Watt [lm/W]:<br />

Lichtstrom e<strong>in</strong>er Lampe bezogen auf ihre elektrische<br />

Leistungsaufnahme; beschreibt, mit welcher Wirtschaftlichkeit<br />

die aufgenommene elektrische Leistung<br />

<strong>in</strong> Licht umgesetzt wird<br />

Leuchtenwirkungsgrad (Leuchtenbetriebswirkungsgrad):<br />

Verhältnis des von der Leuchte abgegebenen Lichtstroms<br />

zum Lichtstrom der <strong>in</strong> der Leuchte e<strong>in</strong>gesetzten<br />

Lampe<br />

E<strong>in</strong> wichtiger Parameter ist auch die Farbwiedergabe, e<strong>in</strong><br />

Maßstab dafür ist der allgeme<strong>in</strong>e Farbwiedergabe-Index<br />

Ra.<br />

Verschiedene Lampenarten und ihre Farbwiedergabe-Eigenschaften<br />

Farbwiedergabe-<br />

eigenschaften<br />

Farbwiedergabestufe Farbwiedergabe-Index Ra Lampenbeispiel<br />

Sehr gut 1A > 90<br />

Sehr gut 1B 80–89 Leuchtstofflampen<br />

Gut 2A 70–79 Leuchtstofflampen<br />

Gut 2 60–69 Leuchtstofflampen<br />

Halogenglühlampen, De-luxe-Leuchtstofflampen,<br />

Metall-Halogen-Dampflampen (HQI)<br />

Genügend 3 40–59 Quecksilberdampflampen<br />

Ungenügend 4 ≤ 39 Natrium-Hoch- und -Niederdruckentladungslampen<br />

Beleuchtung (1)<br />

Tel. 0732/7720-14380<br />

www.energiesparverband.at


Beleuchtung<br />

10<br />

<strong>Effiziente</strong><br />

Beleuchtungssysteme<br />

1. Lampen<br />

Am häufigsten werden <strong>in</strong> der Innenraumbeleuchtung<br />

Temperaturstrahler (Glühlampen, Halogenglühlampen)<br />

und Gasentladungslampen (Leuchtstofflampen, Halogen-<br />

Metalldampflampen) verwendet.<br />

Glühlampen<br />

Nur zwischen 5 und 10 % der elektrischen Energie<br />

werden <strong>in</strong> sichtbares Licht verwandelt, der Rest ist<br />

Wärme. Die Lichtausbeute beträgt nur 9 bis 19 lm/W,<br />

die Lebensdauer ca. 1.000 h.<br />

Halogen-Glühlampen<br />

Die Lebensdauer von Halogen-Glühlampen ist ca.<br />

doppelt so lang wie bei Glühlampen, die Lichtausbeute<br />

ist ca. 20 bis 50 % höher. Sie dürfen allerd<strong>in</strong>gs nicht<br />

mit Energiesparlampen gleichgesetzt werden. Wenn<br />

Halogenlampen e<strong>in</strong>gesetzt werden, dann sollten die<br />

effizienteren Infra-Red-Coated (IRC) Niedervolt-Halogen-Glühlampen<br />

verwendet werden. Sie haben e<strong>in</strong>e<br />

signifikant höhere Lichtausbeute und e<strong>in</strong>e doppelt so<br />

lange Lebensdauer im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Niedervolt-Halogen-Glühlampen.<br />

IRC-Halogen-Glühlampen als Ersatz für Niedervolt-Halogen-Glühlampen<br />

mit etwa gleichem Lichtstrom<br />

IRC-Halogen-<br />

Glühlampen<br />

konventionellen Niedervolt-<br />

Halogen-Glühlampen<br />

20 W entsprechen 35 W<br />

35 W entsprechen 50 W<br />

50 W entsprechen 75 W<br />

Zu beachten ist auch, dass bei vielen Leuchten für Niedervolt-Halogen-Glühlampen<br />

der Transformator auch bei<br />

ausgeschalteter Lampe am Netz bleibt und weiter „Standby“-Strom<br />

verbraucht.<br />

Hochvolt-Halogen-Glühlampen sollten aus Effizienzgründen<br />

durch Kompakt-Leuchtstofflampen ersetzt werden.<br />

Leuchtstofflampen<br />

Leuchtstofflampen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> unterschiedlichen Formen<br />

erhältlich, als stab-, r<strong>in</strong>g- und U-förmige Lampen und<br />

als Kompakt-Leuchtstofflampen. Leuchtstofflampen<br />

benötigen Vorschaltgeräte, wobei elektronische am<br />

effizientesten s<strong>in</strong>d (EVG).<br />

Kompakt-Leuchtstofflampen s<strong>in</strong>d Leuchtstofflampen<br />

kle<strong>in</strong>er Bauform, <strong>in</strong> niedrigen Leistungsstufen von<br />

5 bis 27 W. Mit e<strong>in</strong>gebautem, meist elektronischem<br />

Vorschaltgerät s<strong>in</strong>d sie e<strong>in</strong> sehr wirtschaftlicher Ersatz<br />

für Glühlampen. Wegen der rund zwölffachen Lebensdauer<br />

und der <strong>in</strong> diesem Bereich rund 5-fachen Lichtausbeute<br />

gegenüber Glühlampen werden sie auch als<br />

Energiesparlampen bezeichnet.<br />

Kompakt-Leuchtstofflampen mit e<strong>in</strong>gebautem elektronischem<br />

Vorschaltgerät als Ersatz für Glühlampen mit<br />

etwa gleichem Lichtstrom<br />

Kompakt-Leuchtstofflampen<br />

der Leistung<br />

Glühlampen<br />

der Leistung<br />

5 W entsprechen 25 W<br />

7 W entsprechen 40 W<br />

11 W entsprechen 60 W<br />

15 W entsprechen 75 W<br />

20 W entsprechen 100 W<br />

23 W entsprechen 120 W


Der Rohrdurchmesser von Leuchtstofflampen wird<br />

häufig <strong>in</strong> Achtel-Zoll angegeben. Neben den nach<br />

wie vor verbreiteten Leuchtstofflampen mit 26 mm<br />

Durchmesser (T8-Lampen) setzen sich zunehmend<br />

Leuchtstofflampen mit e<strong>in</strong>em Durchmesser von 16<br />

mm (T5-Lampen) durch. Diese weisen e<strong>in</strong>e höhere<br />

Lichtausbeute und e<strong>in</strong>en höheren Leuchtenwirkungsgrad<br />

auf und können nur mit elektronischen Vorschaltgeräten<br />

betrieben werden.<br />

Daneben unterscheidet man bei Leuchtstofflampen<br />

zwischen Standard- und Dreibanden-Leuchtstofflampen.<br />

Letztere haben sich wegen ihrer 25 bis<br />

45 % höheren Lichtausbeute und des ger<strong>in</strong>geren<br />

Lichtstromrückgangs während der Betriebszeit gegenüber<br />

Standard-Leuchtstofflampen bewährt. Zusätzlich<br />

weisen sie auch sehr gute Farbwiedergabe-Eigenschaften<br />

auf, am besten ist die Farbwiedergabe bei<br />

sogenannten Fünfbandenlampen. Allerd<strong>in</strong>gs haben<br />

diese e<strong>in</strong>e um 30 % reduzierte Lichtausbeute und<br />

sollten daher nur dort e<strong>in</strong>gesetzt werden, wo e<strong>in</strong>e<br />

sehr genaue Farberkennung notwendig ist.<br />

Leuchtdioden (LED)<br />

Leuchtdioden haben derzeit mit bis zu 55 lm/W e<strong>in</strong>e<br />

deutlich höhere Lichtausbeute als Glühlampen,<br />

erreichen aber noch nicht die Effizienz von Leuchtstofflampen.<br />

Hochdruck-Entladungslampen<br />

Empfehlenswert <strong>in</strong> diesem Bereich s<strong>in</strong>d Halogen-Metalldampflampen<br />

mit e<strong>in</strong>er sehr guten Farbwiedergabe<br />

und e<strong>in</strong>er Lichtausbeute von 100 lm/W und mehr.<br />

Am effizientesten s<strong>in</strong>d Natriumdampf-Hochdrucklampen<br />

mit bis zu 150 lm/W, allerd<strong>in</strong>gs weisen sie<br />

e<strong>in</strong>e schlechte Farbwiedergabe auf.<br />

2. Leuchten<br />

E<strong>in</strong> wichtiges Kriterium für energieeffiziente Leuchten ist<br />

der Leuchtenbetriebswirkungsgrad (gibt das Verhältnis<br />

des von der Leuchte abgegebenen Lichtstromes zum<br />

Lichtstrom der e<strong>in</strong>gesetzten Lampe an). Er liegt bei<br />

Standardleuchten bei ca. 0,6, bei Hochleistungsleuchten<br />

bei rund 0,8 bis 0,85 und kann durch Bauelemente wie<br />

Reflektoren verbessert werden.<br />

Beispiele von Betriebswirkungsgraden<br />

von Leuchten für Leuchtstofflampen<br />

Leuchtenart<br />

Deckenanbauleuchte mit opaler Wanne (alt),<br />

für T8-Lampen<br />

Deckenanbauleuchte mit opaler Wanne (neu),<br />

für T8-Lampen<br />

Deckenanbauleuchte mit Prismenwanne,<br />

für T8-Lampen<br />

Deckenanbauleuchte mit optimiertem Spiegel-<br />

reflektor und Prismenwanne, für T8-Lampen<br />

Direktstrahlende Spiegelraster-Leuchte<br />

(hochglänzend) für T5-Lampen<br />

Direktstrahlende Spiegelraster-Leuchte<br />

(hochglänzend) für T8-Lampen<br />

Betriebs-<br />

wirkungsgrad<br />

bis ca. 50 %<br />

bis ca. 75 %<br />

bis ca. 83 %<br />

bis ca. 80 %<br />

bis ca. 75 %<br />

bis ca. 70 %<br />

Lichtbandsystem, freistrahlend für T8-Lampen bis ca. 95 %<br />

Genauso wichtig ist der Beleuchtungswirkungsgrad,<br />

der angibt, wie viel Prozent des Lichtstroms dorth<strong>in</strong> gelenkt<br />

werden, wo das Licht benötigt wird. Er kann durch<br />

lichtlenkende Elemente (Spiegel, Prismen) verbessert<br />

werden. Indirekte Beleuchtung benötigt erheblich mehr<br />

Energie zur Erreichung der gleichen Beleuchtungsstärke<br />

und sollte nur <strong>in</strong> Sonderfällen e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />

Auch die Blendungsbegrenzung ist e<strong>in</strong> lichttechnisches<br />

Gütemerkmal.<br />

Beleuchtung (2)<br />

Tel. 0732/7720-14380<br />

www.energiesparverband.at<br />

11


Beleuchtung<br />

12<br />

Energie<br />

100 %<br />

T8-Lampe<br />

ø 26 mm<br />

1. Stufe<br />

Wege zu e<strong>in</strong>er effizienten<br />

Beleuchtung<br />

Grundsätzlich gilt: Energieeffiziente Beleuchtung ist dann<br />

gewährleistet, wenn Lampen, die sich durch e<strong>in</strong>e hohe<br />

Lichtausbeute auszeichnen, mit elektronischen Vorschaltgeräten<br />

<strong>in</strong> Leuchten mit hohem Betriebswirkungsgrad betrieben<br />

werden – bei gleichzeitig s<strong>in</strong>nvoller Lichtlenkung.<br />

Ersatz von e<strong>in</strong>zelnen Leuchtmitteln<br />

Achten Sie beim Neukauf auf energieeffiziente Systeme.<br />

Die Energiekennzeichnung, das „Pickerl“, gibt Auskunft<br />

über die Energieeffizienz (Klasse „A“ ist am besten, Klasse<br />

„G“ am schlechtesten).<br />

Ersetzen Sie Glühlampen durch Energiesparlampen<br />

Ersetzen Sie Niedervolt-Halogen-Glühlampen durch<br />

IRC-Halogen-Glühlampen<br />

Ersetzen Sie Hochvolt-Halogen-Glühlampen durch<br />

Kompakt-Leuchtstofflampen<br />

Ersetzen Sie Standard-Leuchtstofflampen durch<br />

Dreibanden-Leuchtstofflampen mit elektronischem<br />

Vorschaltgerät<br />

Ersetzen Sie Hochdruck-Entladungslampen durch<br />

Halogen-Metalldampflampen<br />

Nachrüstung<br />

Nachrüstsätze gibt es für viele Leuchtenarten und Anwendungsfälle.<br />

E<strong>in</strong>ige Beispiele:<br />

Reflektoren, die das Licht der Leuchtstofflampe auf die<br />

Nutzfläche lenken; damit lässt sich die Zahl der erforderlichen<br />

Lampen um 30 % verr<strong>in</strong>gern<br />

Aufrüstung konventioneller Leuchten zu energiesparenden<br />

EVG-Leuchten durch Austausch der Starter<br />

und Leuchtstofflampen<br />

Nachrüstset für Pflanzenleuchten zur Reduzierung der<br />

Leistung von 80 auf 20 Watt<br />

Meilenste<strong>in</strong>e der modernen Beleuchtung<br />

70 %<br />

Moderne<br />

Spiegelrasterleuchten<br />

2. Stufe<br />

50 %<br />

Elektronisches<br />

Vorschaltgerät (EVG)<br />

3. Stufe<br />

40 %<br />

T5 Lampe ø 16 mm +<br />

Cut off EVG<br />

4. Stufe<br />

Ersparnis<br />

80 %<br />

20 %<br />

Tageslichtabhängiges<br />

Dimmen<br />

Integration von Bewegungsmeldern, Dimmern, Zeitschaltuhren,<br />

Lichtsensoren bis h<strong>in</strong> zu umfassenden<br />

Lichtmanagement- und Lichtlenkungssystemen<br />

Neuplanung<br />

Je früher die Beleuchtung <strong>in</strong> den Planungsprozess e<strong>in</strong>es<br />

Gebäudes oder Raumes e<strong>in</strong>fließt, desto effizienter, günstiger<br />

und eleganter kann sie gestaltet werden.<br />

Wichtige Punkte, die bei der Planung berücksichtigt<br />

werden sollten:<br />

Nutzen Sie so weit wie möglich natürliches Tageslicht,<br />

evtl. auch durch E<strong>in</strong>satz von Lichtlenksystemen, die Tageslicht<br />

<strong>in</strong> „fensterferne“ Bereiche des Raumes leiten.<br />

Erstellen Sie e<strong>in</strong> bedarfsgerechtes Beleuchtungskonzept.<br />

Fassen Sie e<strong>in</strong>zelne Lampengruppen zu eigenen<br />

Stromkreisen zusammen. Je nach Tageslicht können<br />

dann z. B. Leuchtbänder <strong>in</strong> Fensternähe separat abgeschaltet<br />

werden.<br />

Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />

Nutzen Sie, wann immer es möglich ist, Tageslicht<br />

Benennen Sie verantwortliche MitarbeiterInnen für das<br />

An-/Abschalten der Beleuchtungsanlage<br />

Regelmäßige Re<strong>in</strong>igung der Lampengehäuse und<br />

Reflektoren<br />

Beim Lampentausch wenn möglich auf effizienteren<br />

Lampentyp wechseln (z. B. Energiesparlampe, IRC-<br />

Halogen-Glühlampe, T5-Lampe, Dreibanden-Leuchtstofflampe)<br />

Zeit- und tageslichtabhängige Steuerung<br />

Bereichsabhängige Anpassung der Beleuchtungsstärke<br />

und zielgerichtete Ausleuchtung der relevanten<br />

Bereiche


100 %<br />

90 %<br />

80 %<br />

70 %<br />

60 %<br />

50 %<br />

40 %<br />

30 %<br />

20 %<br />

10 %<br />

0 %<br />

Quelle: Energiebranchenkonzept Bürogebäude<br />

Aufteilung des Stromverbrauchs bei 24 <strong>Betrieben</strong><br />

EDV<br />

und sonstige<br />

Stromverbraucher<br />

Der Bürobereich e<strong>in</strong>es Unternehmens ist häufig<br />

nicht nur der Mittelpunkt der Unternehmensentscheidungen,<br />

auch beim Energieverbrauch spielt er e<strong>in</strong>e<br />

nicht zu vernachlässigende Rolle: Der Stromanteil<br />

am gesamten Energieverbrauch beträgt dabei durchschnittlich<br />

bis zu 50 %.<br />

Umso wichtiger ist es, <strong>in</strong> diesem Bereich Energie-<br />

und Kostene<strong>in</strong>sparungen zu setzen. Die Energiekosten<br />

von Bürogeräten und Anlagen lassen sich oft<br />

mit sehr e<strong>in</strong>fachen Maßnahmen und mit ger<strong>in</strong>gem<br />

f<strong>in</strong>anziellem, technischem und organisatorischem<br />

Aufwand um bis zu 70 % senken.<br />

EDV Beleuchtung Klima<br />

EDV und sonstige Stromverbraucher (1)<br />

1<br />

Tel. 0732/7720-14380<br />

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EDV und sonstige Stromverbraucher<br />

1<br />

Ist Ihr Büro energieeffizient?<br />

Energie wird <strong>in</strong> Büros vor allem für Strom und Raumwärme<br />

verbraucht. Zwar wird mehr Wärmeenergie benötigt,<br />

da diese aber billiger als Strom ist, verursacht sie nur etwa<br />

35 % der Gesamtkosten. Es lohnt sich daher besonders,<br />

den Stromverbrauch genauer unter die Lupe zu nehmen!<br />

Stromverbrauch pro m 2 und Jahr<br />

Schlechter Wert > 80 kWh<br />

Durchschnittlicher Wert 50 kWh<br />

Guter Wert < 25 kWh<br />

Energieverbrauch für Raumwärme pro m 2 und Jahr<br />

Schlechter Wert 200 kWh<br />

Durchschnittlicher Wert 150 kWh<br />

Guter Wert 50 kWh<br />

Sehr guter Wert 35 kWh<br />

Energiekostenverteilung ≠ Energieverbrauch<br />

Wärme<br />

35 %<br />

Strom<br />

65 %<br />

Wärme<br />

70 %<br />

Energiekostenverteilung Energieverbrauch<br />

Strom<br />

30 %<br />

Stand-by-Betrieb<br />

E<strong>in</strong> sehr großer Anteil des Stromsparpotenzials liegt im<br />

Stand-by-Verbrauch der Geräte. Bürogeräte s<strong>in</strong>d meist<br />

während der gesamten Arbeitszeit (oder sogar länger) e<strong>in</strong>geschaltet,<br />

werden aber nur zeitweilig genutzt. Der durch<br />

die Bereitschaftsverluste entstehende Strom-Mehrver-<br />

brauch beträgt oft ebenso viel wie der Stromverbrauch im<br />

Betrieb. Außerdem erhöht der Stand-by-Verbrauch auch<br />

die <strong>in</strong>ternen Wärmegew<strong>in</strong>ne, im Sommer steigt damit die<br />

Kühllast.<br />

In e<strong>in</strong>em typisch ausgestatteten Büro (10 Arbeitsplätze, 4<br />

T<strong>in</strong>tenstrahldrucker, 1 Laserdrucker, 1 Kopiergerät) können<br />

an die 2.700 kWh/Jahr bzw. ca. 400 Euro/Jahr durch<br />

konsequentes Abschalten e<strong>in</strong>gespart werden.<br />

Beispiel: Leistungen <strong>in</strong> Stand-by-Betrieb bei<br />

durchschnittlichen Neugeräten<br />

Gerät Leistung Stand-by (W)<br />

PC <strong>in</strong>kl. Monitor 35,0<br />

Matrixdrucker 16,0<br />

Laserdrucker 13,8<br />

Faxgerät 7,0<br />

T<strong>in</strong>tenstrahldrucker 5,0<br />

Anrufbeantworter 3,0<br />

Notebook 3,0<br />

Kaffeemasch<strong>in</strong>e (mit Uhr) 2,0<br />

Schnurlostelefon 2,0<br />

Tipps:<br />

Geräte abschalten, wenn sie nicht <strong>in</strong> Betrieb s<strong>in</strong>d<br />

E<strong>in</strong>fachste und billigste Energiesparmethode, bei<br />

gleichzeitig großem Stromspareffekt. So spart z. B. das<br />

Abschalten e<strong>in</strong>es nicht genutzten Druckers etwa 70 %<br />

Strom. Die Lebensdauer von Elektrogeräten wird durch<br />

häufiges E<strong>in</strong>- und Ausschalten nicht verkürzt.<br />

Schaltbare Steckerleisten benutzen<br />

Es können gleichzeitig mehrere Peripheriegeräte angesteckt<br />

und geschaltet werden. Spezielle Steckdosenleisten,<br />

die Geräte nach e<strong>in</strong>em längeren Zeitraum ohne<br />

Strom kurz wieder ans Stromnetz schalten, verh<strong>in</strong>dern,<br />

dass „Geräte mit Gedächtnis“ (Uhrzeit, Sondere<strong>in</strong>stellungen)<br />

dieses verlieren.


Computer & Monitore<br />

Tipps:<br />

Energieoptimierung aktivieren<br />

Besitzen Geräte e<strong>in</strong> Energiemanagement, so achten<br />

Sie darauf, dass die Funktion aktiviert ist. Wenn ke<strong>in</strong><br />

Energiemanagement vorhanden ist, können beim Monitor<br />

Zusatzgeräte verwendet werden, die rund 30 %<br />

Strome<strong>in</strong>sparung br<strong>in</strong>gen.<br />

Bei e<strong>in</strong>er Arbeitsunterbrechung von mehr als 10 M<strong>in</strong>uten<br />

das Gerät bzw. nicht genutzte PCs oder Monitore<br />

(z. B. bei Servern) abschalten<br />

LCD-Monitore verwenden<br />

Flachbildschirme verbrauchen weniger Strom, haben<br />

e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>geren Platzbedarf und entwickeln weniger<br />

Wärme, s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> der Anschaffung noch etwas<br />

teurer als herkömmliche Monitore.<br />

Bildschirmschoner erhöhen manchmal sogar die<br />

Leistungsaufnahme und können den Übergang <strong>in</strong> die<br />

Energiesparstellung verzögern.<br />

Lautsprecher und Scanner vom Netz trennen, wenn sie<br />

nicht gebraucht werden<br />

Netzwerk-Server<br />

Netzwerk-Server s<strong>in</strong>d rund um die Uhr <strong>in</strong> Betrieb<br />

und damit permanente Stromverbraucher.<br />

Tipps:<br />

Installation: Im BIOS-Setup sollten die Funktionen des<br />

Power Managements aktiviert und bei der Installation<br />

des Betriebssystems die ACPI-Funktionalität <strong>in</strong>tegriert<br />

werden<br />

Stellen Sie das Energieschema „M<strong>in</strong>imaler Energieverbrauch“<br />

e<strong>in</strong><br />

Betrieb: Am Abend alle Programme auf den angeschlossenen<br />

Client-Computern schließen und ausschalten<br />

Bei kle<strong>in</strong>en Netzwerken (bis max. 5 PCs) kann auch e<strong>in</strong><br />

Herunterfahren des Netzwerkes <strong>in</strong> Zeiten der Nichtbenutzung<br />

(spezielle Vorschaltgeräte erleichtern den<br />

Vorgang) überlegt werden<br />

Vermeidung unnötiger Peripheriegeräte<br />

Vermeidung e<strong>in</strong>er Überdimensionierung der unterbrechungsfreien<br />

Stromversorgung (UVS)<br />

Servervirtualisierung wie z. B. VM Ware, Virtual Server<br />

oder Xen<br />

Verwendung weniger, aber dafür größerer Festplatten<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Raid-Verbund (außer bei großen Mail- und<br />

Datenbanken-Servern)<br />

Verwendung aktueller stromsparender Mehrkern-Prozessoren<br />

Kopiergeräte<br />

Schaffen Sie den Ihrem Bedarf entsprechenden Kopierer<br />

an. Je schneller e<strong>in</strong> Kopierer ist, desto höher ist auch se<strong>in</strong><br />

Stromverbrauch im Betrieb und pro E<strong>in</strong>zelblatt.<br />

Tipps:<br />

Unnötiges Kopieren vermeiden<br />

Doppelseitig kopieren<br />

Gerät erst vor dem ersten Kopiervorgang des Arbeitstages<br />

e<strong>in</strong>schalten<br />

Zu kopierende Dokumente sammeln und geme<strong>in</strong>sam<br />

kopieren<br />

Nach dem Kopieren Stromspartaste drücken – br<strong>in</strong>gt<br />

bis zu 15 % Stromersparnis<br />

Am Ende des Arbeitstages Gerät vollständig ausschalten<br />

EDV und sonstige Stromverbraucher (2)<br />

1<br />

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EDV und sonstige Stromverbraucher<br />

1<br />

Drucker<br />

Drucker verbr<strong>in</strong>gen die meiste Zeit <strong>in</strong> „Warteposition“ auf<br />

e<strong>in</strong>en Druckauftrag – und verbrauchen dabei Stand-by-<br />

Strom.<br />

Tipps:<br />

Arbeitsplatz-Drucker nur bei Nutzung e<strong>in</strong>schalten<br />

Netzwerk-Drucker per Schaltuhr abschalten<br />

Pr<strong>in</strong>ter-Shar<strong>in</strong>g: geme<strong>in</strong>same Nutzung von Druckern für<br />

Arbeitsgruppen<br />

Nach Arbeitsende den Drucker vollständig ausschalten<br />

– das Netzteil verbraucht bei den meisten Geräten<br />

auch im ausgeschalteten Zustand Strom.<br />

Seitenkompression benutzen<br />

Papier sparen (z. B. Rückseite von Konzept-/Falschausdrucken<br />

benutzen)<br />

Telefon & Fax<br />

Faxgeräte benötigen rund 75 % des Stromverbrauchs<br />

für die Bereitschaft und nur 25 % für die tatsächlichen<br />

Sende- und Empfangsvorgänge.<br />

Tipps:<br />

Sonderfunktionen der Telefone nur, wenn erforderlich<br />

E<strong>in</strong>satz von T<strong>in</strong>tenstrahlfaxgeräten statt Laser- und<br />

Thermofaxgeräten bei ger<strong>in</strong>gen Faxe<strong>in</strong>gängen<br />

Zusatzgeräte, die das Fax nur für Empfang und Versendung<br />

e<strong>in</strong>schalten, reduzieren den Stand-by-Verbrauch<br />

Nach der Arbeit das Fax-Gerät abschalten, sofern ke<strong>in</strong>e<br />

weitere Erreichbarkeit gewünscht ist<br />

Außerhalb der Hauptzeiten e<strong>in</strong>zelne Faxgeräte abschalten<br />

und über Rufumleitung e<strong>in</strong>gehende Faxe auf e<strong>in</strong><br />

zentrales Gerät umleiten<br />

Kaffeemasch<strong>in</strong>en,<br />

Getränkeautomaten<br />

Diese „kle<strong>in</strong>en“ Stromverbraucher verursachen <strong>in</strong> vielen<br />

<strong>Betrieben</strong> durch oft lange E<strong>in</strong>schaltzeit e<strong>in</strong>en erheblichen<br />

Stromverbrauch. Die meiste Energie wird hier durch die<br />

„Bereithaltung“ und nicht durch die Getränkezubereitung<br />

verbraucht.<br />

Tipps:<br />

Nutzung von Thermoskannen bei Filterkaffeemasch<strong>in</strong>en<br />

Nur so viel Wasser erhitzen, wie benötigt wird<br />

Abschalten von Espressomasch<strong>in</strong>e und Getränkeautomaten<br />

außerhalb der Betriebszeiten (Zeitschaltuhr,<br />

schaltbare Steckerleiste)<br />

Kühlung bei Getränkeautomaten über Nacht und am<br />

Wochenende ausschalten (Zeitschaltuhr)<br />

Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />

Da Geräte auch dann Strom verbrauchen, wenn sie<br />

im Stand-by-Modus laufen, ist das Abschalten von<br />

Bürogeräten bei Nichtgebrauch die e<strong>in</strong>fachste und<br />

billigste Stromsparmethode. E<strong>in</strong> vollkommen vom Netz<br />

getrenntes Gerät verbraucht sicher ke<strong>in</strong>en Strom.<br />

Ab e<strong>in</strong>er Arbeitsunterbrechung von 10 M<strong>in</strong>uten zahlt es<br />

sich aus, Monitore abzuschalten.<br />

Schaltbare Steckdosenleisten trennen PC, Drucker<br />

und Fax vollständig vom Netz und verh<strong>in</strong>dern so e<strong>in</strong>en<br />

weiteren Stromverbrauch.<br />

Beim Neukauf bedarfsgerechte und richtig dimensionierte<br />

Geräte anschaffen. Achten Sie auf den Stromverbrauch<br />

(Energiepickerl)!<br />

E<strong>in</strong>satz von Vorschalt- bzw. Zusatzgeräten bei Monitoren,<br />

Faxgeräten, Druckern etc., die nicht über e<strong>in</strong><br />

Energiemanagement verfügen.


In den letzten Jahren herrschte <strong>in</strong> Oberösterreich e<strong>in</strong><br />

regelrechter Ausbauboom beim <strong>Ö</strong>kostrom: Durch die<br />

<strong>Ö</strong>kostrom-Offensive des Landes O<strong>Ö</strong> gibt es derzeit über<br />

1.000 PV-Anlagen, 12 Biomasse-Verstromungsanlagen,<br />

80 Biogasanlagen und 23 W<strong>in</strong>dkraftanlagen. Von den<br />

über 500 Kle<strong>in</strong>wasserkraftwerken wurden mehr als 230 <strong>in</strong><br />

den letzten Jahren revitalisiert.<br />

Nutzen auch Sie <strong>in</strong> Ihrem Unternehmen die Möglichkeit,<br />

<strong>Ö</strong>kostrom kostengünstig und umweltfreundlich zu<br />

erzeugen.<br />

Vorteile betrieblicher <strong>Ö</strong>kostrom-<br />

Produktion<br />

Beitrag zum Klimaschutz<br />

Durch die Reduktion fossiler Energie und die damit<br />

verbundene CO 2 -E<strong>in</strong>sparung s<strong>in</strong>d Unternehmen auf<br />

künftige Entwicklungen (z. B. Umsetzung des Kyoto-Pro-<br />

<strong>Ö</strong>kostrom<br />

Oberösterreich ist Vorreiter, was den Ausbau von erneuerbaren<br />

Energien betrifft – <strong>in</strong>sgesamt werden etwa<br />

30 % des Gesamtenergieverbrauchs aus erneuerbaren<br />

Energieträgern und etwa 13 % des Stromverbrauches<br />

durch <strong>Ö</strong>kostrom (ohne große Wasserkraft) gedeckt. <strong>Ö</strong>kostrom<br />

wird umweltfreundlich <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>wasserkraftwerken,<br />

W<strong>in</strong>dkraft-, Photovoltaik-, Biogas- und Biomasseanlagen<br />

erzeugt.<br />

tokolls durch die Industrie, Handel mit Emissionszertifikaten)<br />

vorbereitet. Auch wenn der Betrieb Probleme mit<br />

der E<strong>in</strong>haltung von Emissionsgrenzwerten hat, kann der<br />

E<strong>in</strong>satz von <strong>Ö</strong>kostrom e<strong>in</strong>e Lösung darstellen.<br />

Energie-Unabhängigkeit<br />

<strong>Ö</strong>kostrom br<strong>in</strong>gt auch e<strong>in</strong> Stück Energie-Unabhängigkeit<br />

und ermöglicht die zum<strong>in</strong>dest teilweise Eigenversorgung<br />

oder die Notstromversorgung des Betriebes.<br />

Reduktion der Betriebskosten<br />

E<strong>in</strong> Beispiel stellt der Überschuss an Biomasse <strong>in</strong> vielen<br />

holzbe- und verarbeitenden <strong>Betrieben</strong> dar, der, statt entsorgt<br />

zu werden, zur Stromerzeugung verwendet werden<br />

kann. E<strong>in</strong> weiteres Beispiel ist die Reduktion teuren<br />

Spitzenstroms durch Eigenproduktion von <strong>Ö</strong>kostrom.<br />

Steuerliche Aspekte<br />

Positives Image<br />

<strong>Ö</strong>kostrom trägt dazu bei, das Image des Betriebes<br />

zu heben und ihn als „umweltfreundlichen“ Betrieb zu<br />

positionieren.<br />

Wettbewerbsvorteil<br />

<strong>Ö</strong>kostrom (1)<br />

1<br />

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<strong>Ö</strong>kostrom<br />

1<br />

Kommt <strong>Ö</strong>kostrom-Produktion für<br />

me<strong>in</strong> Unternehmen <strong>in</strong> Frage?<br />

Wann kommt nun e<strong>in</strong>e <strong>Ö</strong>kostrom-Produktion für Ihr<br />

Unternehmen pr<strong>in</strong>zipiell <strong>in</strong> Frage? <strong>Ö</strong>koenergie bietet sich<br />

zum Beispiel an, wenn die betriebliche Energiesituation<br />

ökonomisch und/oder ökologisch verbesserbar ist. Aber<br />

auch <strong>in</strong> allen Fällen, <strong>in</strong> denen e<strong>in</strong>e Erneuerung oder Erweiterung<br />

der Energieanlagen notwendig ist oder ohneh<strong>in</strong><br />

bevorsteht, kann <strong>Ö</strong>koenergie zum Zug kommen. In allen<br />

diesen Fällen kann man zum Beispiel nach folgendem Entscheidungsbaum<br />

vorgehen und damit mögliche E<strong>in</strong>satzbereiche<br />

von <strong>Ö</strong>koenergie und im Speziellen von <strong>Ö</strong>kostrom<br />

f<strong>in</strong>den:<br />

Hoher Niedertemperatur- und Prozesswärmebedarf<br />

– E<strong>in</strong>satz von thermischen Solaranlagen<br />

Niedertemperatur, Prozesswärme<br />

Hochtemperatur bzw. Dampfbedarf<br />

Strom- bzw. Wärmeversorgung zu erneuern?<br />

Hochtemperatur- bzw. Dampfbedarf – Biomassekessel,<br />

Blockheizkraftwerke<br />

Erneuerung der Strom- bzw. Wärmeversorgung geplant<br />

– Biomassekessel, Blockheizkraftwerke<br />

Organische Abfälle vorhanden – Biogasanlage<br />

Kältebedarf – Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage<br />

Fassadenerneuerung geplant – Photovoltaik-Anlage<br />

oder thermische Solaranlage<br />

Probleme mit der <strong>Ö</strong>llagerung – Umstieg auf Biomasse<br />

Biomasse als Abfallholz vorhanden – Umstieg auf<br />

Biomasse<br />

Krisenfeste Energieversorgung gewünscht – Umstieg<br />

auf Biomasse<br />

<strong>Ö</strong>kologisierung des Fuhrparks – Umstieg auf Biodiesel<br />

Kommt <strong>Ö</strong>koenergie-Produktion für me<strong>in</strong> Unternehmen <strong>in</strong> Frage?<br />

Thermische Solaranlage<br />

Organische Abfälle Biogasanlage<br />

Biomassekessel, Blockheizkraftwerk<br />

Kältepark Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung<br />

Erneuerung der Fassade des Firmengebäudes Solar- und Photovoltaik-Anlage<br />

Probleme mit <strong>Ö</strong>llagerung, Biomasse-/Abfallholz vorhanden<br />

Krisenfeste Energieversorgung erwünscht<br />

Biomassenutzung<br />

Fuhrpark vorhanden? Biodiesel


Möglichkeiten der<br />

<strong>Ö</strong>kostrom-Produktion<br />

Welche Möglichkeiten gibt es nun konkret, <strong>Ö</strong>kostrom<br />

im Unternehmen zu erzeugen?<br />

Biomasseanlagen<br />

Biomasse kann mittels Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen<br />

(KWK-Anlagen) zur Erzeugung von Strom und Wärme<br />

genutzt werden. Diese Doppelnutzung gewährleistet e<strong>in</strong>e<br />

hohe Ausnutzung der e<strong>in</strong>gesetzten Primärenergie und<br />

e<strong>in</strong>en guten Gesamtwirkungsgrad der Anlagen.<br />

Je nach betrieblichen Gegebenheiten und Anforderungen<br />

an die Leistung werden verschiedene Technologien<br />

e<strong>in</strong>gesetzt, vor allem Dampfturb<strong>in</strong>en, ORC-Turb<strong>in</strong>en und<br />

Dampfkolbenmotoren. Diese Technologien können, je<br />

nach Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und Anlagenauslegung, alle<br />

Anwendungsfälle für dezentrale Biomasse-KWK-Anlagen<br />

im Leistungsbereich von bis zu 2 MWel abdecken, manche<br />

Technologien auch deutlich größere Leistungsbereiche.<br />

Vor allem im kle<strong>in</strong>en Leistungsbereich (bis 150 kW) gibt<br />

es allerd<strong>in</strong>gs noch großes technisches und wirtschaftliches<br />

Entwicklungspotenzial. Anlagen mit Stirl<strong>in</strong>gmotoren<br />

oder Holzvergaserkraftwerke gelten als vielversprechende<br />

Alternative, s<strong>in</strong>d aber noch nicht serienreif erhältlich.<br />

Bei vorhandenen, mit Diesel betriebenen Anlagen (Spitzenlastaggregate<br />

oder Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen) kann<br />

die Umrüstung auf Biotreibstoffe (Pflanzenöl) überlegt<br />

werden.<br />

Die meist als Nebenprodukt betrachtete Wärme kann zur<br />

Raumwärmeversorgung verwendet werden, <strong>in</strong> manchen<br />

<strong>Betrieben</strong> kann damit auch mittels Absorptionstechnologien<br />

die Kälteerzeugung übernommen werden oder es<br />

wird Prozesswärme auch im Sommer benötigt.<br />

Für Biomasse-Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen s<strong>in</strong>d spezifische<br />

Mehr<strong>in</strong>vestitionskosten gegenüber e<strong>in</strong>er re<strong>in</strong>en<br />

Biomasseheizanlage (Kosten der Stromerzeugung als<br />

Mehrkosten im Vergleich zu e<strong>in</strong>er Biomasse-Heißwasseranlage<br />

gleicher Nutzwärmeleistung) von rund 1.000–<br />

2.000 €/kWel anzusetzen.<br />

Photovoltaik-Anlagen<br />

Als Photovoltaik (PV) bezeichnet man die direkte Umwandlung<br />

von Lichtenergie <strong>in</strong> elektrische Energie. Die<br />

Umwandlung geschieht <strong>in</strong> Solarzellen, den wichtigsten<br />

Elementen e<strong>in</strong>er PV-Anlage. Der erzeugte Strom wird<br />

direkt vom Verbraucher genutzt, <strong>in</strong> Batterien gespeichert<br />

oder kann durch e<strong>in</strong>en Wechselrichter <strong>in</strong> Wechselstrom<br />

umgewandelt und <strong>in</strong> das Stromnetz des Netzbetreibers<br />

e<strong>in</strong>gespeist werden.<br />

Photovoltaik-Anlagen zur Stromerzeugung können zum<br />

Beispiel fassaden<strong>in</strong>tegriert errichtet werden und stellen<br />

dann e<strong>in</strong>en attraktiven Blickpunkt am Gebäude dar. Auch<br />

wenn natürlich im Regelfall nur e<strong>in</strong> Teil des betrieblichen<br />

Stromverbrauches damit gedeckt wird, kann die Außenwirkung<br />

hier im Vordergrund stehen. Neben der üblichen<br />

Montage am Dach können auch PV-Flachdachabdeckungen<br />

angebracht werden.<br />

E<strong>in</strong> 9–10 m 2 großer Solargenerator kann e<strong>in</strong>e elektrische<br />

Leistung von maximal 1.000 Watt erzeugen und wird<br />

deshalb als 1-kWp-Anlage (Wp = Watt Peak) bezeichnet.<br />

1 kWp <strong>in</strong>stallierte Leistung erzeugt <strong>in</strong> <strong>Ö</strong>sterreich – je nach<br />

Standort – e<strong>in</strong>en Energieertrag von ca. 800 kWh–900<br />

kWh pro Jahr. Die Kosten für e<strong>in</strong>e 1-kWp-Anlage belaufen<br />

sich auf 5.000–6.000 €, größere Anlagen erzielen pro<br />

kWp e<strong>in</strong>en günstigeren Preis.<br />

Biogasanlagen<br />

Biogas, auch Faulgas genannt, ist e<strong>in</strong> Gasgemisch, das zu<br />

rund zwei Dritteln aus Methan (CH 4 ), zu über 30 Prozent<br />

aus Kohlendioxid (CO 2 ) sowie zu ger<strong>in</strong>geren Anteilen aus<br />

Wasserstoff und Schwefelwasserstoff besteht.<br />

Je nach Methangehalt entspricht der Heizwert pro m³ Bio-<br />

gas rund 0,6 l Heizöl oder 0,6 m³ Erdgas. Daraus lassen<br />

sich je nach Wirkungsgrad e<strong>in</strong>es Blockheizkraftwerkes<br />

etwa 2 kWh Strom und 3 bis 4 kWh Wärme erzeugen.<br />

Der Strom kann <strong>in</strong>s öffentliche Stromnetz e<strong>in</strong>gespeist, die<br />

Wärme für Heizzwecke oder Trocknungsprozesse (Futter,<br />

Stroh, Holz usw.) verwendet werden.<br />

Bei der sogenannten Kofermentation werden neben Gülle<br />

zusätzliche Stoffe e<strong>in</strong>gesetzt, um e<strong>in</strong>e höhere Gasausbeute<br />

zu erzielen. Neben dem landwirtschaftlichen Flüssig-<br />

<strong>Ö</strong>kostrom (2)<br />

1<br />

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<strong>Ö</strong>kostrom<br />

20<br />

und Festmist bieten sich zur geme<strong>in</strong>samen Vergärung<br />

auch Substrate aus der Agro- und Ernährungs<strong>in</strong>dustrie an,<br />

wie beispielsweise Treber, Trester, Fettabscheider-Rückstände,<br />

Gemüseabfälle oder kommunale Bioabfälle, aber<br />

auch Energiepflanzen (Elefantengras).<br />

Beispiel: Biogasertrag<br />

Spezifischer Biogasertrag Biogas/t E<strong>in</strong>satz<br />

Speisefett 650 m 3<br />

Bioabfall 100 m 3<br />

Gülle 300 m 3<br />

Rechtliche Fragen<br />

E<strong>in</strong>e <strong>Ö</strong>kostromanlage muss zumeist bewilligt und als <strong>Ö</strong>kostromanlage<br />

von der Behörde anerkannt werden. Dann<br />

besteht die Möglichkeit, e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>speisetarif nach dem<br />

Bundes-<strong>Ö</strong>kostromgesetz zu erhalten.<br />

Brennstoffzelle<br />

E<strong>in</strong>e spannende Zukunftstechnologie zur Erzeugung von<br />

Strom und Wärme bietet die Brennstoffzelle. Es gibt<br />

derzeit <strong>in</strong> Oberösterreich e<strong>in</strong>ige Pilotanlagen, die meist im<br />

kle<strong>in</strong>en Leistungsbereich (E<strong>in</strong>satzbereich E<strong>in</strong>familienhaus)<br />

operieren. Grundpr<strong>in</strong>zip der Brennstoffzelle ist, dass aus<br />

Wasserstoff und Sauerstoff auf elektrochemischem Weg<br />

Strom und Wärme erzeugt wird, Reaktionsprodukt ist<br />

dabei re<strong>in</strong>es Wasser. Der erforderliche Wasserstoff wird<br />

derzeit meist aus Erdgas, also e<strong>in</strong>em fossilen Energieträger,<br />

gewonnen. Nur bei E<strong>in</strong>satz von <strong>Ö</strong>koenergie (z. B.<br />

Photovoltaik, Biogas) als Energieträger kann man allerd<strong>in</strong>gs<br />

die Brennstoffzellentechnologie als erneuerbare<br />

Energieerzeugung klassifizieren.<br />

Als Betrieb können Sie aber auch nicht nur <strong>Ö</strong>kostrom<br />

selbst im Unternehmen erzeugen, sondern auch den zugekauften<br />

Stromanteil durch <strong>Ö</strong>kostrom decken.<br />

In <strong>Ö</strong>sterreich herrscht die Verpflichtung für Stromhändler,<br />

die verschiedenen Primärenergieträger, aus denen sie den<br />

angebotenen Strom erzeugen oder zukaufen, auf der Jahresstromrechnung<br />

auszuweisen. Ziel der Stromdeklaration<br />

ist es, KonsumentInnen die Wahlmöglichkeit zu geben,<br />

sich für umweltfreundlichen Strom entscheiden zu können.<br />

Die Stromhändler müssen die Anteile der Primär-<br />

energieträger gegliedert nach <strong>Ö</strong>koenergie, Wasserkraft,<br />

Gas, Erdölprodukten, Kohle, Atomenergie und sonstigen<br />

Energieträgern ausweisen. Achten Sie daher auf Ihrer<br />

nächsten Jahresstromrechnung auf diese Deklaration, nur<br />

der Gesamthändlermix ist aussagekräftig.<br />

Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />

Zahlreiche Vorteile der <strong>Ö</strong>kostrom-Produktion <strong>in</strong> <strong>Betrieben</strong><br />

(Umweltschutz, CO 2 -Reduktion, Unabhängigkeit,<br />

Image, Kostenreduktion)<br />

Wichtige Technologien: Biomasse-Kraft-Wärme-Kopplung,<br />

Photovoltaik, Biogas<br />

Individuelle Lösungen für Ihren Betrieb möglich<br />

Informieren Sie sich über E<strong>in</strong>speisetarife und Förderungen<br />

Stromkennzeichnung auf der Jahresstromrechnung


Die notwendige Raumtemperatur hängt von<br />

e<strong>in</strong>er Vielzahl an Faktoren ab.<br />

Wesentlichen E<strong>in</strong>fluss haben unter anderem:<br />

Nutzung des Raumes (Büro, Verkaufsraum, Produktionshalle)<br />

Art der Tätigkeit (sitzend, stehend; leicht, mittel, schwere<br />

körperliche Arbeit)<br />

Wärmeabgabe von Produktionsprozessen (Wärmestrahlung)<br />

Dauer des Aufenthaltes (Kurzzeit, Dauerarbeitsplatz)<br />

Thermische Qualität des Baukörpers (gute Dämmung<br />

ermöglicht niedrigere Raumlufttemperaturen)<br />

Art der Wärmezufuhr (Heizlüfter, Radiatoren, Deckenheizung,<br />

Wandheizung, Luftheizung)<br />

Solare Wärmee<strong>in</strong>träge<br />

In den Arbeitsstättenrichtl<strong>in</strong>ien werden für unterschiedliche<br />

Bed<strong>in</strong>gungen zulässige Raumtemperaturen angegeben.<br />

Konkrete Raumtemperaturen werden <strong>in</strong> der Arbeitsstättenverordnung<br />

(§§ 28 ff AStV) festgelegt, z. B.:<br />

Richtwerte<br />

Arbeiten mit ger<strong>in</strong>ger körperlicher Belastung 19–25 °C<br />

Arbeiten mit normaler körperlicher Belastung 18–24 °C<br />

Arbeiten mit hoher körperlicher Belastung > 12 °C<br />

Wärmeerzeugung<br />

und -verteilung<br />

Die benötigte Raumwärme wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Wärmeerzeugungsanlage<br />

produziert, zu den benötigten Stellen transportiert<br />

und dort an den Raum abgegeben.<br />

Raumwärme<br />

Zu Unrecht wird der Bereich der Raumheizung <strong>in</strong> <strong>Betrieben</strong> häufig<br />

vernachlässigt, entfällt doch e<strong>in</strong> beachtlicher Teil des Energieverbrauches<br />

auf diesen Bereich. Beim E<strong>in</strong>satz von Lüftungsanlagen<br />

besteht zudem zusätzlicher Wärmebedarf zum Aufheizen der kalten<br />

Frischluft.<br />

Je besser die Wärmedämmung des Gebäudes und je besser <strong>in</strong>nerbetriebliche<br />

Abwärme genutzt wird, desto ger<strong>in</strong>ger ist der Energiebedarf<br />

für die Raumheizung und desto größer auch der Komfort für<br />

die MitarbeiterInnen und KundInnen.<br />

Mögliche Heizungsanlagen/Wärmeerzeuger:<br />

Heizungsanlage fossil (Heizöl, Erdgas, Kohle)<br />

Heizungsanlage Biomasse als Brennstoff (siehe Infoblatt<br />

„Heizen mit Biomasse“)<br />

Wärmepumpe (Luft-Wasser, Wasser-Wasser, Erdreich-<br />

Wasser)<br />

Fernwärme<br />

Solaranlagen zur Unterstützung der Heizungsanlage<br />

Abwärmenutzung zur Raumheizung (siehe Infoblatt<br />

„Wärmerückgew<strong>in</strong>nung“)<br />

Der Transport der Raumwärme erfolgt z. B. mit Warmwasser-Heizungskreisen<br />

oder Warmluftkanälen. E<strong>in</strong>e<br />

<strong>in</strong>teressante Möglichkeit, Raumwärme direkt an der Stelle<br />

des Bedarfs zu erzeugen und auch abzugeben, stellen<br />

Hell- und Dunkelstrahler dar. Die Wärmeabgabe kann<br />

mittels Radiatoren, Heizlüftern, über Lüftungsschlitze von<br />

Warmluftkanälen, Heizdecken und Heizwänden/Fußbodenheizungen,<br />

Hell- und Dunkelstrahlern etc. erfolgen.<br />

Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />

Ausreichende Wärmedämmung des Betriebsgebäudes<br />

reduziert den Heizwärmebedarf<br />

Überlegen Sie den E<strong>in</strong>satz von Biomasse oder Solarenergie<br />

Prüfen Sie e<strong>in</strong>e mögliche Abwärmenutzung als Beitrag<br />

zur Raumwärmeerzeugung<br />

Achten Sie auf regelmäßige Wartung und Re<strong>in</strong>igung<br />

der Heizanlagen<br />

Ausreichende Dämmung von Verteilleitungen und<br />

Armaturen<br />

Optimierung der Regelung von Wärmeverteilung und<br />

-abgabe<br />

Raumwärme<br />

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21


Raumwärme<br />

22<br />

kWh/a<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

+49 %<br />

IST-Zustand<br />

100-Watt-Pumpe<br />

Dauerbetrieb<br />

auch im Sommer<br />

Maßnahmen an Wärmeerzeugern<br />

Nutzen Sie, falls möglich, Heißwasser statt Dampf als<br />

Wärmeträger. Der E<strong>in</strong>satz von Dampf als Wärmetransportmedium<br />

ist mit hohen Umwandlungsverlusten verbunden,<br />

auch s<strong>in</strong>d Temperaturen über 100 °C vielfach<br />

nicht erforderlich.<br />

Schließen Sie nach Möglichkeit Niedertemperatur-Wärmeverbraucher<br />

(z. B. Duschen) an den Rücklauf des<br />

Wärmeverteilsystems an.<br />

Wartung und Re<strong>in</strong>igung<br />

• Regelmäßige Überprüfung von Abgastemperatur,<br />

CO 2 , Ruß, Schadstoffen und Kam<strong>in</strong>zug. Verschlechtern<br />

sich die gemessenen Werte, ist e<strong>in</strong>e Re<strong>in</strong>igung<br />

der Kesselanlage erforderlich.<br />

• Regelmäßige Überprüfung der Brennere<strong>in</strong>stellung<br />

und Düsen<br />

Bei Mehrkesselanlagen ist darauf zu achten, dass der<br />

Reservekessel nicht unnötig auf hoher Temperatur gehalten<br />

wird und dadurch Wärme <strong>in</strong> den Heizraum und<br />

Kam<strong>in</strong> abgibt.<br />

Prüfen Sie die Nutzung von Abwärmepotenzialen (siehe<br />

Infoblatt „Wärmerückgew<strong>in</strong>nung“).<br />

Bei Anlagen, die älter als 15 Jahre s<strong>in</strong>d und e<strong>in</strong>en<br />

schlechten Wirkungsgrad aufweisen, sollte e<strong>in</strong> Kesseltausch<br />

geprüft werden. Dabei sollte <strong>in</strong>sbesondere<br />

Folgendes beachtet werden:<br />

• Wahl des Brennstoffes (siehe auch Infoblatt „Heizen<br />

mit Biomasse“)<br />

• Richtige Kesselgröße, um Überdimensionierung und<br />

damit Bereitschaftsverluste zu vermeiden<br />

• Möglichst niedrige Kesselwassertemperatur<br />

• Wenn möglich, E<strong>in</strong>satz von Brennwerttechnik<br />

Maßnahmen an der Wärmeverteilung<br />

Ausreichende Dämmung der Verteilleitungen und<br />

Armaturen<br />

Umstellung des Heizungssystems von Dampf bzw.<br />

Heißwasser auf Warmwasser<br />

Abschalten von Umwälzpumpen außerhalb der Heiz-<br />

Beispiel: Stromverbrauch e<strong>in</strong>er Heizungsumwälzpumpe<br />

100 %<br />

IST-Zustand mit<br />

100-Watt-Pumpe.<br />

Aus <strong>in</strong> der<br />

heizfreien Zeit<br />

* Voraussetzung: Hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage<br />

–18 %<br />

IST-Zustand<br />

Reduzierung der<br />

nächtlichen Betriebszeit<br />

durch Schaltuhr<br />

Tipps zur Senkung der Heizkosten:<br />

–43 %*<br />

IST-Zustand<br />

zusätzlich Pumpe<br />

auf niedrigster<br />

Drehzahlstufe<br />

–71 %*<br />

Ersatz durch spar-<br />

samste marktgängige<br />

Regelpumpe<br />

20–50 Watt<br />

zeiten bzw. Drehzahlregelung<br />

Optimierung der Regelung:<br />

• Fachmännische hydraulische E<strong>in</strong>regulierung der<br />

Heizung<br />

• Verwendung von Strangregulierverteilern<br />

• Aufteilung <strong>in</strong> Zonen mit getrennter Regelung<br />

Maßnahmen an der Wärmeabgabe<br />

Gezielte Temperierung von e<strong>in</strong>zelnen Zonen (unterschiedliche<br />

Temperaturen, unterschiedliche Wärmeabgabesysteme,<br />

z. B. Strahlungsheizung <strong>in</strong> Magaz<strong>in</strong>en)<br />

Raumtemperaturen nicht höher als notwendig (1 °C<br />

Absenkung senkt Heizkosten um 4–6 %)<br />

Getrennte Steuerung von mehreren Heizlüftern <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Halle (gegebenenfalls Komb<strong>in</strong>ation mit Tür- und Fensterkontaktschalter)<br />

Lüftungsanlagen mit maximal zulässigem Umluftanteil<br />

betreiben<br />

E<strong>in</strong>bau bzw. Optimierung der Regelungsmöglichkeiten<br />

• Heizkörperthermostatventile<br />

• Außentemperaturregelung<br />

• Nacht- und Wochenendabsenkung<br />

• Beachtung von Nord-Süd-Ausrichtungen<br />

Regelmäßige Re<strong>in</strong>igung der Heizkörper/Heizlüfter etc.<br />

Entlüftung des Heizsystems<br />

Wärmeabgabesysteme nicht durch Vorhänge oder<br />

Verbauung etc. verdecken<br />

Maßnahmen am Gebäude und an der Lüftung<br />

Senkung der Wärmeverluste beim Lüften<br />

Prüfung von Schnelllauftoren, Warmluftschleiern etc.<br />

Tür- und Fensterkontakte gekoppelt mit Heizung<br />

Wärmeschutzverglasung bei Fenstern e<strong>in</strong>setzen (U-<br />

Wert


Warum Biomasse?<br />

Holz ist e<strong>in</strong> heimischer, umweltfreundlicher Brennstoff.<br />

Holz ist CO 2 -neutral, Sie reduzieren den CO 2 -Ausstoß<br />

Ihres Unternehmens.<br />

In der Regel folgt Holz nicht den Preisschwankungen<br />

fossiler Energieträger.<br />

Evtl. kann im Betrieb anfallendes Restholz verwertet<br />

werden.<br />

Sie s<strong>in</strong>d unabhängig von Energie-Importen und <strong>in</strong>ternationalen<br />

„Energiekrisen“.<br />

E<strong>in</strong>satzmöglichkeiten von<br />

Biomasse und Technologien<br />

Sie können Biomasse <strong>in</strong> Ihrem Unternehmen zur Raumheizung,<br />

Warmwasserbereitung, Prozesswärme- oder auch<br />

Stromerzeugung e<strong>in</strong>setzen.<br />

Biomasse-Heizungen<br />

Moderne, automatische Biomasse-Heizanlagen gibt es <strong>in</strong><br />

verschiedenen Leistungsbereichen und Technologien.<br />

Je nach e<strong>in</strong>gesetztem Brennstoff unterscheidet man:<br />

Holz-Pelletsfeuerung<br />

Pellets werden aus unbehandeltem Holz unter hohem<br />

Druck und ohne Beigabe von chemischen B<strong>in</strong>demitteln<br />

gepresst. Sie weisen e<strong>in</strong>en Durchmesser von 6–8 mm<br />

Biomasse<br />

für Unternehmen<br />

E<strong>in</strong> großer Teil des betrieblichen Energieverbrauchs<br />

entfällt zumeist auf die<br />

Bereitstellung von Wärme, sei es für<br />

Produktionsprozesse oder zur Gebäudebeheizung.<br />

E<strong>in</strong>e komfortable und umweltfreundliche<br />

Art, den Wärmebedarf im<br />

Unternehmen zu decken, ist der E<strong>in</strong>satz<br />

von Biomasse.<br />

und e<strong>in</strong>e Länge von 1–3 cm auf. Rohstoff s<strong>in</strong>d vor allem<br />

Restprodukte der Holz<strong>in</strong>dustrie wie Säge- und Hobelspäne.<br />

Die Qualität des Brennstoffes wird durch die <strong>Ö</strong>NORM<br />

M 7135 geregelt. Der Heizwert von 2 kg Pellets entspricht<br />

ca. jenem von 1 Liter <strong>Ö</strong>l.<br />

Bei Pellets-Zentralheizanlagen werden die Pellets automatisch<br />

zum Heizkessel transportiert. Die Pelletskessel<br />

s<strong>in</strong>d über e<strong>in</strong>e Förderschnecke (mechanische Brennstoffaustragung)<br />

oder e<strong>in</strong>e Saugaustragung (pneumatische<br />

Austragung) mit dem Pelletslager verbunden, aus dem<br />

die Pellets vollautomatisch zum Heizkessel transportiert<br />

werden. Für die Brennstoffzuführung ist ke<strong>in</strong> manueller<br />

Aufwand erforderlich.<br />

Pellets können über den Brennstoffhandel bezogen<br />

werden, es gibt e<strong>in</strong>e große Zahl an Lieferanten (siehe<br />

auch unter: www.energiesparverband.at; unter: Info &<br />

Service/Pellets). Der Preis ist abhängig von der bezogenen<br />

Menge.<br />

Pellets werden <strong>in</strong> der Regel mit e<strong>in</strong>em Tankwagen zugestellt<br />

und mit e<strong>in</strong>em Pumpschlauch <strong>in</strong> das Lager e<strong>in</strong>geblasen.<br />

Für die Lagerung der Pellets bieten sich verschiedene<br />

Möglichkeiten an, wie unter anderem:<br />

Lagerraum<br />

E<strong>in</strong> massiv ausgeführter, trockener und staubdichter<br />

Raum, der neben oder nahe dem Heizraum situiert ist.<br />

Biomasse für Unternehmen (1)<br />

2<br />

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Biomasse für Unternehmen<br />

2<br />

Auch e<strong>in</strong> ehemaliger <strong>Ö</strong>ltankraum kann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Pelletslagerraum<br />

umfunktioniert werden. Es gilt die Faustregel:<br />

1 kW Heizlast = 0,9 m³ Lagerraum (<strong>in</strong>kl. Leerraum)<br />

und 0,6 m³ (400 kg) Pellets.<br />

Gewebetank (Stahlblechtank)<br />

Antistatisch ausgeführter Gewebebehälter oder Tank<br />

aus verz<strong>in</strong>ktem Stahl. Der Gewebetank kann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Kellerraum oder im Freien aufgestellt werden. Der Tank<br />

ist auch für den späteren E<strong>in</strong>bau geeignet und <strong>in</strong> den<br />

Größen von 1 bis 11 m³ erhältlich. Als Faustregel können<br />

0,6 m³ Tank<strong>in</strong>halt pro kW Heizlast gerechnet werden.<br />

Erdtank<br />

Unterirdischer Tank außerhalb des Gebäudes, wird vor<br />

allem e<strong>in</strong>gesetzt, wenn ke<strong>in</strong> entsprechender Kellerraum<br />

vorhanden ist oder dessen Situierung für die Pelletsanlieferung<br />

ungünstig wäre. Erdtanks s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den Größen<br />

von 6 bis 15 m³ erhältlich.<br />

Conta<strong>in</strong>er<br />

E<strong>in</strong>e relativ neue Möglichkeit der Pelletslagerung, bei<br />

der im Freien e<strong>in</strong> eigener Pelletslagerbehälter (z. B.<br />

Conta<strong>in</strong>er) aufgestellt wird, <strong>in</strong> dem auch die gesamte<br />

Die folgende Tabelle gibt e<strong>in</strong>en kurzen Überblick über die wichtigsten<br />

Hackgut-Technologien und deren E<strong>in</strong>satzbereiche:<br />

Heizanlage (Kessel) untergebracht werden kann. Die<br />

Aufstellung im Freien unmittelbar neben e<strong>in</strong>em Gebäude<br />

ist aber nur bei e<strong>in</strong>er max. Heizleistung von 50 kW<br />

der angeschlossenen Pelletsfeuerstätte und max. 15<br />

m³ Füllvolumen des Pelletslagerbehälters zulässig.<br />

Bei größeren Anlagen M<strong>in</strong>destabstände laut Baubehörde.<br />

Scheitholzkessel – Holzvergaser<br />

Holzvergaserkessel (auch Gebläse-, Vergaser-, oder<br />

Turbokessel) <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit e<strong>in</strong>em Pufferspeicher gewährleisten<br />

hohen Bedienungskomfort und e<strong>in</strong>e sehr gute<br />

Leistungsanpassung. Voraussetzungen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> großes<br />

Füllraumvolumen, trockenes Holz und e<strong>in</strong> Pufferspeicher<br />

mit m<strong>in</strong>destens 10-fachem Inhalt (<strong>in</strong> Liter Wasser) des<br />

Füllraums im Heizkessel.<br />

Hackgutkessel<br />

Die Verfeuerung von Holz <strong>in</strong> Form von Hackschnitzeln<br />

passiert durch automatische Zuführung des Brennstoffs<br />

aus e<strong>in</strong>em Vorratsbehälter mittels Förderschnecke. Die<br />

Verbrennung erfolgt entweder „vor dem Kessel“ (Vorofen-<br />

Typ Leistungsbereich Brennstoffe Wassergehalt <strong>in</strong> % FM*<br />

Unterschubfeuerung 10 kW–2,5 MW Hackschnitzel mit Aschegehalt bis 1 % und Holzpellets 5–50<br />

Vorschubrostfeuerung 150 kW–15 MW alle Holzbrennstoffe, Aschegehalt bis 50 % 5–60<br />

Vorofenfeuerung mit Rost 20 kW–1,5 MW trockene Hackschnitzel, Aschegehalt bis 5 % 5–35<br />

Feuerung mit Rotationsgebläse 80 kW–300 MW Schleifstaub, Späne, Hackschnitzel bis 40<br />

*FM Feuchtmasse


feuerung) oder im bzw. „unter dem Kessel“ (Unterschub-<br />

oder Retortenfeuerung). Das Teillastverhalten ist gut, e<strong>in</strong><br />

Speicher entfällt. Die regulierbare Transportschnecke<br />

ermöglicht e<strong>in</strong>e leistungsgerechte Förderung des Brennstoffs<br />

<strong>in</strong> den Kessel.<br />

Hackschnitzel können entweder im bestehenden Gebäude,<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Raum nahe dem Kesselraum oder <strong>in</strong> Lager-<br />

e<strong>in</strong>richtungen außerhalb des Gebäudes, wie Silos oder<br />

überdachte Lagerstätten, gelagert werden. Die Befüllung<br />

soll am besten von oben möglich se<strong>in</strong>. Die Größe des<br />

Lagerraums richtet sich nach dem Brennstoffbedarf und<br />

der gewünschten Anzahl der Befüllungen pro Jahr.<br />

Der Aschegehalt ist stark vom verwendeten Brennstoff<br />

abhängig. Für Sägespäne und Hackgut ohne R<strong>in</strong>de liegt<br />

der Aschegehalt bei rund 0,5 % der Brennstofftrocken-<br />

Möglichkeiten der Hackschnitzellagerung<br />

Berechnungsbeispiel Lagerraum:<br />

Kesselwirkungsgrad ~ 85 %, Jahresnutzungsgrad ~ 80 %<br />

Hackgut Fichte: 250 kg/m³; 3,7 kWh/kg (abhängig vom Wassergehalt)<br />

Beispiel 1:<br />

Berechnung: . . . . . . . . . . . . . . . 75 kW Kessellast<br />

Heizlast: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75 kW<br />

Energiebedarf: . . . . . . . . . . . . . 187.500 kWh/a<br />

Brennstoffbedarf: . . . . . . . . . . 50.676 kg/a<br />

Brennstoffbedarf: . . . . . . . . . . 203 m 3 /a = srm/a<br />

Mögliche Lagermaße:<br />

bei jährlicher Befüllung . . . . . . . 6 m x 6 m x 6 m<br />

bei wöchentlicher Befüllung . . . 3 m x 3 m x 3 m<br />

Quelle: Fa. Hargassner<br />

substanz. Pellets weisen e<strong>in</strong>en konstanten Aschegehalt<br />

von etwa 0,3 % der Brennstofftrockensubstanz auf.<br />

Zum Ausgleich von Leistungsschwankungen (z. B. bei<br />

Prozesswärmebedarf oder variierendem Warmwasserverbrauch)<br />

empfiehlt sich der E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>es Pufferspeichers.<br />

Bei großen Anlagen ist es üblich, die Leistung mit e<strong>in</strong>em<br />

2-Kessel-System bereitzustellen und dadurch den ungünstigen<br />

Teillastbetrieb zu reduzieren.<br />

Details zu allen Fragen rund um Biomasseheizanlagen<br />

f<strong>in</strong>den Sie auch <strong>in</strong> der Broschüre des O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong>es<br />

„Biomasseheizanlagen für größere Gebäude“. E<strong>in</strong>e<br />

Liste mit Planern von größeren Biomasseheizanlagen ist<br />

auf der Homepage des O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong>es (www.<br />

energiesparverband.at unter „Unternehmen“) veröffentlicht.<br />

Beispiel 2:<br />

Berechnung: . . . . . . . . . . . . . . . 300 kW Kessellast<br />

Heizlast: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 300 kW<br />

Energiebedarf: . . . . . . . . . . . . . 750.000 kWh/a<br />

Brennstoffbedarf: . . . . . . . . . . 202.703 kg/a<br />

Brennstoffbedarf: . . . . . . . . . . 811 m 3 /a = srm/a<br />

Mögliche Lagermaße:<br />

bei jährlicher Befüllung . . . . . . . 11 m x 15 m x 15 m<br />

bei wöchentlicher Befüllung . . . 5 m x 5 m x 2,75 m<br />

Biomasse für Unternehmen (2)<br />

2<br />

Tel. 0732/7720-14380<br />

www.energiesparverband.at


Biomasse für Unternehmen<br />

2<br />

Ermittlung des<br />

Brennstoffbedarfes<br />

Der Brennstoffbedarf ist abhängig von der Qualität des<br />

Holzes. Je höher der Wassergehalt des Holzes, desto<br />

ger<strong>in</strong>ger ist se<strong>in</strong> Heizwert. Der durchschnittliche Heizwert<br />

für alle Holzarten beträgt ca. 5,2 kWh pro Kilogramm<br />

trockenes Holz bzw. 4,9 kWh/kg Pellets.<br />

Folgende Tabelle erleichtert die Abschätzung der<br />

im Betrieb benötigten Biomasse:<br />

Energiee<strong>in</strong>satz<br />

Energie-<br />

dichte H u<br />

Ergebnis<br />

Liter <strong>Ö</strong>l x 0,01 = MWh<br />

m 3 Erdgas x 0,0095 = MWh<br />

m 3 Hackgut trocken x 0,70 = MWh<br />

m 3 Restholz Betrieb x 0,85 = MWh<br />

3 Sägenebenm<br />

produkte (feucht)<br />

x 0,55 = MWh<br />

Summe = MWh<br />

MWh Ergebnis <strong>in</strong> MWh / 0,70 = m 3<br />

Tragen Sie l<strong>in</strong>ks <strong>in</strong> die Tabelle jene Energieträger e<strong>in</strong>, die<br />

Sie derzeit im Betrieb zur Wärmeversorgung benötigen,<br />

z. B. <strong>Ö</strong>l (<strong>in</strong> Liter), Gas (<strong>in</strong> m³), Hackgut (trocken, <strong>in</strong> m³).<br />

Multiplizieren Sie den Betrag mit dem angegebenen Wert<br />

für den Energie<strong>in</strong>halt des Brennstoffes. In der rechten<br />

Spalte erhalten Sie den jeweiligen Energiee<strong>in</strong>satz <strong>in</strong><br />

Megawattstunden (MWh). Die Gesamtsumme der rechten<br />

Spalte dividieren Sie dann durch 0,70 (gerechnet für<br />

trockene Hackschnitzel) und Sie erhalten e<strong>in</strong>e Abschätzung<br />

des für Ihre Wärmeversorgung jährlich erforderlichen<br />

Biomassebedarfs <strong>in</strong> Kubikmeter.<br />

Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)<br />

Biomasse kann mittels Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen<br />

(KWK-Anlagen) zur Erzeugung von Strom und Wärme<br />

genutzt werden. Diese Doppelnutzung gewährleistet e<strong>in</strong>e<br />

hohe Ausnutzung der e<strong>in</strong>gesetzten Primärenergie und<br />

e<strong>in</strong>en guten Gesamtwirkungsgrad der Anlagen.<br />

Je nach betrieblichen Gegebenheiten und den Anforderungen<br />

an die Leistung werden verschiedene Technologien<br />

e<strong>in</strong>gesetzt, vor allem Dampfturb<strong>in</strong>en, ORC-Turb<strong>in</strong>en<br />

und Dampfkolbenmotoren.<br />

Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist der E<strong>in</strong>satz von<br />

KWK-Anlagen <strong>in</strong>sbesondere unter folgenden Voraussetzungen<br />

s<strong>in</strong>nvoll:<br />

Möglichst gleichmäßiger Wärmebedarf und möglichst<br />

gleichzeitiger Wärme- und Strombedarf<br />

Günstiger Brennstoffpreis im Verhältnis zum Strompreis<br />

Hohe jährliche Laufzeiten (über 5.000 Stunden empfohlen)<br />

Besteht e<strong>in</strong> Bedarf an Raum- oder Prozesskälte, kann die<br />

erzeugte Wärme auch zum Betrieb von Ab- oder Adsorptionskälteanlagen<br />

verwendet werden.<br />

Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />

Moderne Holzheizungen bieten hohen Komfort durch<br />

weitgehende Automatisierung<br />

Verschiedene Technologien <strong>in</strong> unterschiedlichen Leistungsbereichen<br />

vorhanden<br />

Verschiedene Lagermöglichkeiten für jeden E<strong>in</strong>satz-<br />

bereich<br />

Nutzen Sie die Förderungen beim Umstieg auf Biomasse<br />

(Land O<strong>Ö</strong>, Bundesumweltförderung/Kommunalkredit)<br />

Größere Biomasse-Anlagen können auch mittels<br />

Anlagen-Contract<strong>in</strong>g, ohne Investitionskosten für Ihr<br />

Unternehmen, f<strong>in</strong>anziert werden


Prozesswärme<br />

Prozesswärme wird mit unterschiedlichen Medien auf<br />

unterschiedlichen Temperaturniveaus benötigt. Als<br />

Energiemedien f<strong>in</strong>den Warmwasser/Heißwasser, Dampf,<br />

elektrische Energie, Heißluft und Verbrennungsgase<br />

Verwendung.<br />

E<strong>in</strong>satzbereiche s<strong>in</strong>d beispielsweise:<br />

Warmwasser/Heißwasser:<br />

Waschen, Re<strong>in</strong>igen, Färben, Kochen<br />

Dampf:<br />

Sterilisieren, Dämpfen, Färben, Destillieren etc.<br />

Elektrische Energie:<br />

S<strong>in</strong>tern, Schmelzen etc.<br />

Heißluft/Rauchgas:<br />

Trocknen, E<strong>in</strong>brennen, Schmelzen etc.<br />

Häufig macht die Prozesswärme e<strong>in</strong>en beachtlichen Anteil<br />

am betrieblichen Gesamtenergiee<strong>in</strong>satz aus. E<strong>in</strong>e Reihe<br />

von Optimierungsmaßnahmen können zur Energie- und<br />

Kostenreduktion beitragen.<br />

Energiespartipps Prozesswärme<br />

Produktionsplanung<br />

Je höher die Masch<strong>in</strong>enauslastung, desto ger<strong>in</strong>ger ist<br />

der spezifische Energieverbrauch.<br />

Prozessabschaltung<br />

Bei Nichtgebrauch der Anlage bzw. von Anlagenteilen<br />

sollte e<strong>in</strong>e Abschaltung geprüft werden.<br />

Prozesswärme<br />

Prozesskälte<br />

Prozesswärme und Prozesskälte für verschiedene<br />

E<strong>in</strong>satzbereiche verursachen <strong>in</strong><br />

<strong>Betrieben</strong> e<strong>in</strong>e großen Teil des Energieverbrauches.<br />

Es lohnt sich daher, vorhandene<br />

Effizienzpotenziale auszuschöpfen.<br />

Wahl des optimalen Mediums und<br />

Temperaturniveaus<br />

Elektrische Energie ist höherwertig (und auch teurer)<br />

als Dampf, Dampf ist höherwertig als Warmwasser.<br />

Es sollte daher für den jeweiligen Prozessschritt <strong>in</strong><br />

Abhängigkeit von den Anforderungen (Temperaturniveau,<br />

Regelbarkeit, Schnelligkeit etc.) e<strong>in</strong> möglichst<br />

niederwertiges Versorgungsmedium gewählt werden.<br />

<strong>Ö</strong>kologisch und ökonomisch ist es daher nicht s<strong>in</strong>nvoll,<br />

z. B. elektrische Energie für Niedertemperaturanwendungen<br />

(Badheizungen, Warmlufterzeugung etc.) zu<br />

verwenden. Der hochwertige Energieträger Strom soll<br />

nur dort e<strong>in</strong>gesetzt werden, wo niederwertige Energieträger<br />

nicht ausreichen. Daraus ergeben sich folgende<br />

Konsequenzen:<br />

• Bei Neubeschaffungen sollte darauf geachtet werden,<br />

die für den jeweiligen E<strong>in</strong>satzbereich geeigneten<br />

Energiemedien auszuwählen.<br />

• <strong>Ö</strong>kologisch und ökonomisch s<strong>in</strong>nvoll ist i. d. R. die<br />

Verwendung von Warmwasser, das nicht elektrisch<br />

erwärmt wurde (z. B. Solaranlage, Biomasseheizung).<br />

M<strong>in</strong>imierung von Verlusten<br />

• Wärmedämmung der Anlagenteile<br />

• Geräte mit hohem Wirkungsgrad verwenden<br />

• Richtige Dimensionierung der Anlagen<br />

• Dezentrale Versorgungen schaffen<br />

E<strong>in</strong>satz erneuerbarer Energieträger<br />

• Biomasse: Moderne Holzheizungen bieten hohen<br />

Komfort durch weitgehende Automatisierung,<br />

Prozesswärme/Prozesskälte<br />

2<br />

Tel. 0732/7720-14380<br />

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Prozesswärme/Prozesskälte<br />

2<br />

verschiedene Technologien <strong>in</strong> unterschiedlichen<br />

Leistungsbereichen ermöglichen auch den E<strong>in</strong>satz<br />

von Biomasse <strong>in</strong> Ihrem Unternehmen (siehe Infoblatt<br />

„Heizen mit Biomasse“).<br />

• Solarenergie: Thermische Solaranlagen werden<br />

vorwiegend zur Brauchwassererwärmung, für Prozesswärme<br />

und zur teilsolaren Raumheizung e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Ideal ist der E<strong>in</strong>satz vor allem bei ganzjährigem<br />

Wärmebedarf (siehe Infoblatt „Solarthermie“).<br />

Nutzung von Abwärme (siehe Infoblatt „Wärmerückgew<strong>in</strong>nung“)<br />

Energiebuchhaltung: Regelmäßige Überprüfung und<br />

Kontrolle der Verbräuche (siehe Infoblatt „Energiemanagement“)<br />

Prozesskälte<br />

Kältesysteme<br />

Vere<strong>in</strong>fachte Darstellung Kühlmöbel mit<br />

Kälteanlage und Wärmerückgew<strong>in</strong>nung<br />

M<br />

Kondensator<br />

Verdichter <strong>Ö</strong>labscheider<br />

Kältemittel<br />

flüssig, teilweise Dampf<br />

Sammler<br />

Kältemittel<br />

Dampf<br />

Prozesskälte wird <strong>in</strong> unterschiedlichsten Bereichen benötigt:<br />

Sie kühlt Waren <strong>in</strong> Lagerhäusern, Lebensmittel <strong>in</strong><br />

Geschäftsräumen, Masch<strong>in</strong>en und Anlagen etc. Die Kälteversorgung<br />

erfolgt auf Basis von Wasser, Luft oder mit<br />

erzeugter Kälte aus e<strong>in</strong>er Kälteanlage. Bei der Kälteanlage<br />

existieren im Wesentlichen zwei Hauptverfahren: der Kompressionskälteprozess<br />

und der Absorptionskälteprozess.<br />

Energiespartipps Prozesskälte<br />

Warmwassererwärmer<br />

Luft-<br />

erwärmer<br />

Kältemittel<br />

flüssig<br />

Vermeidung unnötiger <strong>in</strong>nerer Wärmelasten (Beleuchtung,<br />

Türrahmenheizung, Abtauung etc.)<br />

Vermeidung unnötiger äußerer Wärmelasten, Vermeidung<br />

sommerlicher Überhitzung durch<br />

• Wärmedämmung<br />

• Sonnenschutz<br />

• Kaltluftvorhänge, Türdichtungen, Abdeckungen für<br />

offene Kühlungen<br />

• M<strong>in</strong>imierung der <strong>Ö</strong>ffnungszeiten von Kühlräumen<br />

• Trennung <strong>in</strong> Heißzone und Kaltzone<br />

Kühltemperatur nicht tiefer wählen als unbed<strong>in</strong>gt notwendig<br />

Regelmäßige Wartung der Kälteanlagen<br />

Regelmäßige Re<strong>in</strong>igung der Wärmetauscherflächen<br />

(Kondensator und Verdampfer)<br />

Wärmedämmung der kälteführenden Anlagenteile und<br />

Rohrleitungen<br />

Unterstützte Wärmeabfuhr der Kälteanlagen durch<br />

möglichst kalte Luft, schattige Aufstellung des Kondensators,<br />

Wasserkühlung etc.<br />

Anpassung der Abtauung an die Erfordernisse (Wochenende,<br />

Raumfeuchte, Jahreszeit, Durchsatz etc.)<br />

Richtige Dimensionierung der Kälteanlage, Verbundanlagen<br />

E<strong>in</strong>zelanlagen vorziehen, Verwendung drehzahlgeregelter<br />

Kompressoren etc.<br />

Nutzung der Abwärme der Kälteanlage (siehe Infoblatt<br />

„Wärmerückgew<strong>in</strong>nung“)<br />

neue Technologie: solare Kühlung<br />

Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />

Richtige Energieträger und Temperaturniveau<br />

für den jeweiligen E<strong>in</strong>satzbereich wählen<br />

Nichtbenötigte Anlagen(teile) abschalten<br />

Ke<strong>in</strong>e Überdimensionierung der Anlagen<br />

Verluste m<strong>in</strong>imieren<br />

Abwärmenutzung prüfen<br />

Vermeidung unnötiger <strong>in</strong>nerer und äußerer<br />

Wärmekosten<br />

Regelmäßige Re<strong>in</strong>igung und Wartung der Anlagen


Warmwasserbedarf – Abschätzung<br />

Warmwasserbereitung<br />

Die Warmwasserbereitung erfolgt zuerst mittels Tr<strong>in</strong>kwasser-Erwärmungsanlagen.<br />

Die Energie zur Erwärmung des<br />

Wassers kann durch fossile Energieträger oder <strong>Ö</strong>koenergieträger<br />

bereitgestellt werden.<br />

Häufig wird Warmwasser noch elektrisch erzeugt. Aus<br />

ökonomischen Gründen sollte diese Art der Wassererwärmung<br />

auf Sonderfälle beschränkt se<strong>in</strong>.<br />

E<strong>in</strong>e sehr gute Methode zur Brauchwassererwärmung s<strong>in</strong>d<br />

Solaranlagen. Besonders bei niedrigen Endtemperaturen von<br />

Warmwasser<br />

Warmwasser (Brauchwasser) wird <strong>in</strong> <strong>Betrieben</strong> auch für<br />

Produktionsanwendungen wie unter anderem Waschen,<br />

Re<strong>in</strong>igen, Badfüllung, Verdünnen, Lösen etc. e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Bedarfsfall Bedarf Temperatur<br />

Krankenhäuser 100–300 l/Tag, Bett 60 °C<br />

Kasernen 30–50 l/Tag, Person 45 °C<br />

Bürogebäude 10–40 l/Tag, Person 45 °C<br />

Mediz<strong>in</strong>ische Bäder 200–400 l/Tag, Patient 45 °C<br />

Kaufhäuser 10–40 l/Tag, Beschäftigte 45 °C<br />

Schulen (bei 250 Tagen/a)<br />

ohne Duschanlagen 5–15 l/Tag, Schüler 45 °C<br />

mit Duschanlagen 30–50 l/Tag, Schüler 45 °C<br />

Sportanlagen mit Duschanlage 50–70 l/Tag, Sportler 45 °C<br />

Bäckereien 105–150 l/Tag, Beschäftigte 45 °C<br />

für Re<strong>in</strong>igung 10–15 l/Tag 45 °C<br />

für Produktion 40–50 l/100 kg Mehl 70 °C<br />

Friseure (e<strong>in</strong>schl. Kunden) 150–200 l/Tag, Beschäftigter 45 °C<br />

Brauereien e<strong>in</strong>schl. Produktion 250–300 l/100 l Bier 60 °C<br />

Wäschereien 250–300 l/100 kg Wäsche 75 °C<br />

Molkereien<br />

Fleischereien<br />

1–1,5 l/l Milch<br />

durchschnittlich 4000–5000 l/Tag<br />

75 °C<br />

ohne Produktion 150–200 l/Tag, Beschäftigter 45 °C<br />

mit Produktion<br />

Quelle: Recknagel/Sprengel<br />

400–500 l/Tag<br />

Die exakte Menge kann durch die <strong>in</strong>dividuelle Erfassung im Betrieb festgestellt werden.<br />

40 °C bis 60 °C garantieren diese hohe solare Erträge. Solaranlagen<br />

weisen daher niedrigere Amortisationszeiten auf.<br />

Stehen nicht direkt nutzbare Niedertemperaturquellen zur<br />

Verfügung, können auch elektrisch betriebene Wärmepumpen<br />

zur Brauchwassererwärmung e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />

E<strong>in</strong>e effiziente Methode, Brauchwasser ökologisch und ökonomisch<br />

günstig zu erzeugen, ist die Nutzung von Abwärme<br />

aus Prozessen oder Anlagen. Beispielsweise wird von den<br />

Druckluftanlagenherstellern Brauchwassererwärmung mit<br />

Druckluftkompressorabwärme angeboten. Die Wirtschaftlichkeit<br />

dieser Wärmerückgew<strong>in</strong>nung ist sehr günstig.<br />

Warmwasser<br />

2<br />

Tel. 0732/7720-14380<br />

www.energiesparverband.at


Warmwasser<br />

0<br />

Energiespartipps<br />

Prüfen Sie den E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>er Solaranlage. Die solare<br />

Brauchwassererwärmung im Betrieb weist, auch durch<br />

die gute Fördersituation, besonders niedrige Amortisationszeiten<br />

auf (siehe Infoblatt „Solarthermie“).<br />

Prüfen Sie Möglichkeiten von Abwärmenutzung zur<br />

Brauchwassererwärmung, z. B. aus folgenden Quellen:<br />

• Druckluftabwärme<br />

• Abwärme von Abluft<br />

• Rauchgasabwärme<br />

• Abwärme von Niedertemperaturströmen (Abwasser,<br />

Kühlwasser etc.)<br />

• Abwärme von Kühlaggregaten etc.<br />

(siehe Infoblatt „Wärmerückgew<strong>in</strong>nung“)<br />

Erzeugen Sie Warmwasser möglichst nicht mit elektrischer<br />

Energie, dies ist e<strong>in</strong>e teure und energetisch<br />

<strong>in</strong>effiziente Lösung.<br />

Prüfen Sie die Umrüstung größerer elektrischer Verbraucher<br />

(wie Waschmasch<strong>in</strong>en u. Ä.) auf Solarbetrieb.<br />

Auch e<strong>in</strong>e Kopplung mit dem Heizsystem oder dezentrale,<br />

nicht-elektrische Versorgung ist empfehlenswert.<br />

Schalten Sie Zirkulationspumpen außerhalb der Entnahmezeiten<br />

ab (Zeitschaltuhr).<br />

Schalten Sie Warmwasserspeicher außerhalb der<br />

Betriebszeiten ab, die Speicher werden üblicherweise<br />

automatisch hochgeladen.<br />

Sorgen Sie für e<strong>in</strong>e ausreichende Wärmedämmung der<br />

Warmwasserleitungen und Armaturen.<br />

Überlegen Sie die Entkopplung von Raumheizung und<br />

Warmwasserversorgung. Komb<strong>in</strong>ationskessel ermöglichen<br />

e<strong>in</strong>en völlig unabhängigen Betrieb von Heizung<br />

und Warmwasserversorgung.<br />

Achten Sie auf kurze Leitungen von der Warmwasserversorgung<br />

zur Speicherung und Verwendung. Die<br />

Wassermenge, die beim ersten <strong>Ö</strong>ffnen des Warmwasserhahnes<br />

kalt abfließt, ist die Wassermenge, die <strong>in</strong> der<br />

Leitung abgekühlt ist. Diese Wärme und auch diese<br />

Wassermenge gehen ungenutzt verloren.<br />

Prüfen Sie die dezentrale Versorgung kle<strong>in</strong>er Verbraucher<br />

bei langen Leitungen oder ger<strong>in</strong>gem Verbrauch.<br />

Verwenden Sie Mischer-Armaturen mit Thermostat statt<br />

nebene<strong>in</strong>ander angeordneter Zapfstellen kalt/heiß.<br />

Vermeiden Sie Brauchwassertemperaturen von über<br />

60 °C, auch zur Verhütung von Kesselste<strong>in</strong>bildung. Zur<br />

Bekämpfung von Legionellen reicht die periodische<br />

Aufheizung des Tr<strong>in</strong>kwasser<strong>in</strong>haltes des Boilers auf<br />

60 °C.<br />

Verwenden Sie Wasserspar-Armaturen.<br />

Vermeiden Sie tropfende Wasserhähne.<br />

Bei hohem Wasserverbrauch könnte e<strong>in</strong>e Wärmerückgew<strong>in</strong>nung<br />

des abfließenden Brauchwassers z. B. zur<br />

Frischwasservorwärmung <strong>in</strong>teressant se<strong>in</strong>.<br />

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mit dem Test für Ihre Heizungs- und Warmwasserpumpen<br />

Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />

Prüfen Sie den E<strong>in</strong>satz von Solaranlagen und Abwärme<br />

zur Warmwasserbereitung<br />

Achten Sie auf ausreichende Wärmedämmung der<br />

Verteilleitungen und Armaturen<br />

Verwenden Sie Wasserspar-Armaturen<br />

Bei entfernt liegenden Verbrauchern kann auch e<strong>in</strong>e<br />

dezentrale Warmwasserbereitung s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong><br />

Zirkulationspumpen bedarfsgerecht betreiben<br />

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Wie funktioniert die Solaranlage?<br />

Solaranlagen wandeln die Sonnene<strong>in</strong>strahlung <strong>in</strong> Wärme<br />

um und führen diese über e<strong>in</strong> Wärmeträgermedium<br />

e<strong>in</strong>em Verbraucher (Warmwasserspeicher, Raumheizung,<br />

Schwimmbad) entweder direkt oder über e<strong>in</strong>en Wärmetauscher<br />

zu. Das Herz der Solaranlage ist der Kollektor.<br />

Welche Kollektortypen werden bei<br />

uns e<strong>in</strong>gesetzt?<br />

Flachkollektoren<br />

Werden für die Warmwasserbereitung und die Raumheizung<br />

<strong>in</strong> der Übergangszeit verwendet. Sie bestehen im<br />

Wesentlichen aus Kollektorgehäuse, Absorber, Wärmedämmung<br />

und transparenter Abdeckung (Glas). Die e<strong>in</strong>fallende<br />

Sonnenstrahlung durchdr<strong>in</strong>gt das Glas und trifft<br />

auf den Absorber (schwarz beschichtete Metallplatte).<br />

Dieser wandelt die Strahlungsenergie der Sonne durch<br />

Absorption <strong>in</strong> Wärme um.<br />

Vakuumkollektoren (meist Röhrenkollektoren)<br />

Durch Evakuierung des Raumes zwischen Glasabdeckung<br />

und Absorber werden die Verluste sehr stark reduziert.<br />

Vakuumkollektoren weisen e<strong>in</strong>e hohe Leistungsfähigkeit<br />

bei großen Temperaturdifferenzen zwischen Absorber und<br />

Umgebung auf, s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs auch höher im Preis.<br />

Schwimmbad-Absorber<br />

S<strong>in</strong>d als Kunststoffabsorber ausgeführt und werden auf<br />

Grund ihrer begrenzten Leistungsfähigkeit hauptsächlich für<br />

die Wassererwärmung von Schwimmbädern verwendet.<br />

Thermische Solaranlagen<br />

Über 800.000 m² thermische Solaranlagen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Oberösterreich<br />

bereits <strong>in</strong>stalliert. Die Vorteile der Sonnenenergienutzung liegen auf<br />

der Hand: Kostenlose, umweltfreundliche <strong>Energienutzung</strong> sichert<br />

Ihre Unabhängigkeit. Solaranlagen können optisch ansprechend <strong>in</strong><br />

das Dach <strong>in</strong>tegriert werden und werden vom Land Oberösterreich<br />

umfassend gefördert. E<strong>in</strong>gesetzt werden sie überwiegend zur Warmwasserbereitung,<br />

für Prozesswärme und zur teilsolaren Raumheizung.<br />

Solarenergie könnte auch für Ihren Betrieb e<strong>in</strong>e umweltfreundliche,<br />

kostengünstige Alternative se<strong>in</strong>.<br />

Bestandteile e<strong>in</strong>er Brauchwasser-Solaranlage<br />

Wichtigste Bestandteile e<strong>in</strong>er<br />

Brauchwasser-Solaranlage<br />

Die e<strong>in</strong>gestrahlte Sonnenenergie wird vom Kollektor (1) <strong>in</strong><br />

Wärme umgewandelt. Diese Wärme wird über e<strong>in</strong> Wärmeträgermedium<br />

(Wasser-Frostschutzgemisch) <strong>in</strong> Rohrleitungen<br />

(2) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Warmwasserspeicher (3) transportiert.<br />

Dort wird die Wärme über den unteren Wärmetauscher<br />

(4) an das Nutzwasser übertragen und somit nutzbar<br />

gemacht. Dieser Speicher sollte so dimensioniert se<strong>in</strong>,<br />

dass die Speicherung von Warmwasser über mehrere<br />

Tage möglich ist.<br />

Bei unzureichender Sonnene<strong>in</strong>strahlung erfolgt die Nachheizung<br />

(5) durch den Kessel über den oberen Wärmetauscher<br />

(evtl. auch über e<strong>in</strong>e E-Heizpatrone). Das über<br />

den Wärmetauscher abgekühlte Wasser fließt dann zum<br />

Kollektor zurück. Das Wärmeträgermedium wird mit Hilfe<br />

e<strong>in</strong>er Pumpe (6) umgewälzt.<br />

1<br />

5<br />

3<br />

4<br />

10<br />

12<br />

2<br />

11 6<br />

8<br />

7<br />

9<br />

Thermische Solaranlagen (1)<br />

Tel. 0732/7720-14380<br />

www.energiesparverband.at<br />

1


Thermische Solaranlagen<br />

2<br />

Beispiel: Entscheidungshilfe für Solaranlagen – kommt für me<strong>in</strong>en Betrieb e<strong>in</strong>e Solaranlage <strong>in</strong> Frage?<br />

Prüfung der E<strong>in</strong>satzmöglichkeiten<br />

P1<br />

Der Standort ist pr<strong>in</strong>zipiell<br />

geeignet (ke<strong>in</strong>e groß-<br />

flächige Verschattung)<br />

Ja<br />

Temperierung e<strong>in</strong>es Freibades<br />

gewünscht?<br />

Ne<strong>in</strong><br />

Aufstellw<strong>in</strong>kel der<br />

Kollektorfläche<br />

größer 30° möglich?<br />

Ausrichtung zwischen<br />

Süd-Ost und<br />

Süd-West möglich?<br />

Ne<strong>in</strong><br />

Aufstellw<strong>in</strong>kel kle<strong>in</strong>er als<br />

20°?<br />

Ne<strong>in</strong><br />

Ausrichtung zwischen<br />

Süd-Ost und Süd-West<br />

möglich?<br />

Ja<br />

Verschattung?<br />

Ne<strong>in</strong><br />

Anwendung 2<br />

P3<br />

Ja<br />

Ausrichtung zwischen<br />

Süd-Ost und Süd-West<br />

möglich?<br />

Verschattung im Sommer<br />

Anwendung 1<br />

P2<br />

Ja<br />

Ne<strong>in</strong><br />

Dieser Standort ist<br />

nicht geeignet! Besserer<br />

Standort möglich?<br />

Ne<strong>in</strong><br />

E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>er thermischen<br />

Solaranlage überdenken!<br />

Ne<strong>in</strong><br />

E<strong>in</strong>e elektronische Steuerung (7) sorgt dafür, dass die Pumpe<br />

nur dann <strong>in</strong> Gang gesetzt wird, wenn e<strong>in</strong> Energiegew<strong>in</strong>n<br />

vom Kollektor zu erwarten ist, d. h., wenn der Kollektor<br />

wärmer ist als das Nutzwasser im Speicher. Sowohl der<br />

Speicher als auch die Rohrleitungen werden gut wärmegedämmt,<br />

um unnötige Wärmeverluste zu vermeiden.<br />

Zur weiteren Grundausstattung der Anlage gehört e<strong>in</strong><br />

Manometer (8), das am besten <strong>in</strong> der Nähe des Speichers<br />

montiert wird. Durch das Ausdehnungsgefäß (9) werden<br />

Volumsänderungen der Flüssigkeit bei wechselnden Temperaturen<br />

ausgeglichen und der Betriebsdruck der Anlage<br />

gleichmäßig gehalten.<br />

Ja<br />

Ja<br />

Ja<br />

Ja<br />

Ne<strong>in</strong><br />

Ja<br />

Ja<br />

Anwendung 1<br />

Anwendung 2<br />

P3<br />

Verschattung<br />

im Sommer<br />

Ne<strong>in</strong><br />

Anwendung 3<br />

P2<br />

P3<br />

Ja<br />

P2<br />

Anwendung 1<br />

Temperierung e<strong>in</strong>es<br />

Freibades ohne zusätzliche<br />

Wärmeversorgung<br />

gewünscht<br />

Ja<br />

Anwendungsmöglichkeiten<br />

Wirtschaftlicher E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>er thermischen<br />

Solaranlage mit Absorbermatten möglich<br />

Ja<br />

Genügend horizontale (oder bis 45°<br />

schräge Süd-Ost- bis Süd-West-orientierte)<br />

Fläche für die benötigten Absorbermatten<br />

zur Verfügung?<br />

(0,5 bis 0,7 mal Beckenoberfläche)<br />

Ja<br />

Anwendung 2<br />

Solare Versorgung des Hallenbades<br />

gewünscht?<br />

Ja<br />

Ist <strong>in</strong> Folge e<strong>in</strong>e solare Warmwasserbereitung<br />

erwünscht?<br />

E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den der solaren Hallenbaderwärmung<br />

zur solaren Warmwasserbereitungsanlage<br />

erwünscht?<br />

Solare Zusatzversorgung e<strong>in</strong>es<br />

Hallenbades ohne Wunsch der<br />

solaren Warmwasserbereitung<br />

des Betriebes erwünscht!<br />

Ne<strong>in</strong><br />

Ne<strong>in</strong><br />

E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>er<br />

thermischen<br />

Solaranlage<br />

nicht möglich<br />

Die zusätzlich zur WW-Bereitung benötigte Flachkollektorfläche<br />

für das Hallenbad beträgt 0,4 x Hallenbadoberfläche<br />

Anwendung 3<br />

Ja<br />

Ja<br />

Re<strong>in</strong>e solare Warmwasserbereitung<br />

gewünscht?<br />

Ja<br />

Ist die Auslastung Ihres Betriebes <strong>in</strong> den<br />

Sommermonaten größer als 15 %?<br />

Ja<br />

Platz zum Aufstellen e<strong>in</strong>es Boilers oder<br />

Puffers im Heizraum vorhanden?<br />

Ja<br />

Die solare WW-Bereitung ist möglich.<br />

Ne<strong>in</strong><br />

Ne<strong>in</strong><br />

Ne<strong>in</strong><br />

Ne<strong>in</strong><br />

Ne<strong>in</strong><br />

Anwendung 3<br />

Anwendung 1<br />

Anwendung 3<br />

Anwendung 1<br />

E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>er<br />

thermischen<br />

Solaranlage ist<br />

fraglich<br />

Anwendung 1<br />

Die Schwerkraftbremse (11) verh<strong>in</strong>dert bei Stillstand der<br />

Anlage den Rückfluss der Wärme nach oben. E<strong>in</strong> Überdruckventil<br />

(10) ist als Sicherheitsablassventil bei überhöhtem<br />

Druck zuständig. E<strong>in</strong> Entlüftungsventil (12) wird<br />

an der höchsten Stelle montiert, damit <strong>in</strong> der Installation<br />

vorhandene Luft entweichen kann. Füll- und Entleerhähne<br />

komplettieren die Anlage.<br />

Durch den E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>es Wärmemengenzählers können<br />

Sie die gewonnene Energie und das Funktionieren der<br />

Anlage genau feststellen.


Sonnenkollektor e<strong>in</strong>er Tischlerei<br />

spezifische Systemkosten (e/m 2 )<br />

1090,0<br />

1017,4<br />

944,8<br />

871,2<br />

798,6<br />

726,0<br />

654,0<br />

581,2<br />

508,7<br />

436,0<br />

Systemkostendiagramm<br />

363,6<br />

0 40 80 120 160 200 240 280<br />

Grafik: ASIC<br />

ungünstige Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

normale Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

günstige Rahmenbed<strong>in</strong>gugen<br />

Kollektorfläche (m 2 )<br />

Was kostet e<strong>in</strong>e Solaranlage?<br />

Die Investitionskosten reichen von 500 €/m² (große Anlagen)<br />

bis 2.000 €/m² (kle<strong>in</strong>e Anlagen). Große Systeme<br />

über 100 m² können häufig auch unter 500 €/m² realisiert<br />

werden, kle<strong>in</strong>e Komplettanlagen (8 m², 400 Liter Speicher)<br />

kosten zwischen 4.000 und 6.000 €.<br />

Bsp.: F<strong>in</strong>anzierung e<strong>in</strong>er thermischen Solaranlage <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Unternehmen<br />

Installierte Fläche 100 m²<br />

Kosten pro m² 600 €<br />

Gesamtsystemkosten <strong>in</strong>kl. Planung 60.000 €<br />

Erzeugte Energie (350 kWh/m²)<br />

€/a Annuität Betriebskosten Abschreibung Steuerersparnis Energiekostenersparnis Ergebnis<br />

35.000<br />

kWh/a<br />

Substituierter Energieträger <strong>Ö</strong>l* 0,6 €/l<br />

eta Warmwassererzeugung bei 10 kWh/l 0,6<br />

Kostenersparnis Nutzenergie 0,1 €/kWh<br />

Kostenersparnis 3.500 €/a<br />

Stromkosten 320 €/a<br />

Wartung/Reparatur (1%) 600 €/a<br />

Abschreibdauer 10 a<br />

Steuer 25 %<br />

Förderung 44 %<br />

Annuität für F<strong>in</strong>anzierung bei 10a und 5 % 0,1265<br />

*Annahme 20 Jahre konstant<br />

2007–2016 4.250 920 3.360 840 3.500 –830 x 10<br />

2017–2026 0 920 0 0 3.500 2.580 x 10<br />

17.500 €<br />

Nach dieser re<strong>in</strong> betriebswirtschaftlichen Kalkulation, die ke<strong>in</strong>e volkswirtschaftlichen, ökologischen oder Image-Effekte berücksichtigt<br />

und von e<strong>in</strong>em konstanten <strong>Ö</strong>lpreis ausgeht, können Sie nach erfolgter Abschreibung ab dem 11. Jahr 2.580 €<br />

jährliche Kosten durch die Nutzung der Solaranlage e<strong>in</strong>sparen.<br />

Thermische Solaranlagen (2)<br />

Tel. 0732/7720-14380<br />

www.energiesparverband.at


Thermische Solaranlagen<br />

Werden Solaranlagen gefördert?<br />

Zusätzlich zur Bundesförderung durch die Kommunalkredit<br />

Austria AG (bis 30 % der Investitionskosten) erhalten<br />

Betriebe, die <strong>in</strong> die Neuanschaffung e<strong>in</strong>er Solaranlage<br />

<strong>in</strong>vestieren, 20 % Investitionsförderung vom Land Ober-<br />

österreich. Mit <strong>in</strong>sgesamt bis zu 44 % Förderung werden<br />

Solaranlagen damit noch attraktiver.<br />

Wann amortisiert sich e<strong>in</strong>e<br />

Solaranlage?<br />

Unabhängig vom Imagegew<strong>in</strong>n und der Unabhängigkeit,<br />

die Sie durch die Nutzung von Sonnenenergie für Ihr Unternehmen<br />

erhalten, rechnen sich Solaranlagen auch.<br />

Anwendungsbeispiele<br />

Solaranlagen werden <strong>in</strong> Unternehmen vorwiegend<br />

<strong>in</strong> folgenden Bereichen e<strong>in</strong>gesetzt:<br />

Warmwassererwärmung<br />

Klassischer E<strong>in</strong>satzbereich der Solarenergie ist der<br />

Warmwasserbereich, wie z. B. <strong>in</strong> Gastronomiebetrieben<br />

mit hohem ganzjährigem Warmwasserbedarf.<br />

Bei e<strong>in</strong>em solaren Deckungsgrad von 35-50 % (d. h.,<br />

35–50 % des jährlichen Warmwasserbedarfes deckt<br />

die Solaranlage) erreichen Solaranlagen hier e<strong>in</strong>e sehr<br />

hohe Wirtschaftlichkeit.<br />

Teilsolare Raumheizung<br />

Sonnenenergie kann auch e<strong>in</strong>en Beitrag zur Gebäudebeheizung<br />

leisten. Voraussetzung dafür ist e<strong>in</strong> guter<br />

Wärmedämmstandard sowie e<strong>in</strong> Niedertemperatur-Heizungssystem.<br />

Prozesswärme<br />

Solaranlagen eignen sich auch zur Erzeugung von<br />

Niedertemperatur-Prozesswärme. Vor allem bei ganzjährigem<br />

Prozesswärmebedarf auf niedrigem Temperaturniveau<br />

bietet sich der E<strong>in</strong>satz von Solaranlagen an.<br />

Trocknungsprozesse<br />

Die solar erzeugte Wärme kann auch für verschiedene<br />

Trocknungsprozesse genutzt werden, häufiger E<strong>in</strong>satzbereich<br />

ist hier zum Beispiel die Holz<strong>in</strong>dustrie.<br />

Schwimmbäder/Hallenbäder<br />

Im Tourismusbereich werden Solaranlagen auch häufig<br />

zur Wassererwärmung von Schwimmbädern e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Für die Wassererwärmung im Freibad eignen<br />

sich auch kostengünstig unverglaste Kunststoffabsorber,<br />

wegen der höheren Wassertemperaturen und der<br />

ganzjährigen Nutzung s<strong>in</strong>d bei Hallenbädern h<strong>in</strong>gegen<br />

verglaste Kollektoren meist die bessere Wahl.<br />

Solare Kühlung<br />

Die Anwendung neuer Technologiekonzepte ermöglicht<br />

auch das Kühlen mit Solarenergie.<br />

Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />

Thermische Solaranlagen werden vorwiegend zur<br />

Brauchwassererwärmung, für Prozesswärme und zur<br />

teilsolaren Raumheizung e<strong>in</strong>gesetzt<br />

Ideal ist ihr E<strong>in</strong>satz bei e<strong>in</strong>em ganzjährigen Wärme-<br />

bedarf<br />

Bei <strong>Betrieben</strong> werden bis zu 44 % der Investitions-<br />

kosten gefördert<br />

Sie können zur Grobplanung e<strong>in</strong>e Energieberatung <strong>in</strong><br />

Anspruch nehmen


Hierzu ist es unabd<strong>in</strong>gbar, dem sommerlichen Wärmeschutz<br />

schon <strong>in</strong> der Planungsphase große Bedeutung<br />

beizumessen. Die entscheidende Erkenntnis dazu lautet<br />

folgendermaßen:<br />

Der Mensch ist der „Indikator“ für den nachhaltigen<br />

„Effizienzerfolg“ e<strong>in</strong>es Gebäudes.<br />

Die Gebäudetechnik hat dienende Funktion.<br />

Die Gestaltung des Innenklimas wird zu e<strong>in</strong>er bedeutenden<br />

<strong>in</strong>tegralen Aufgabe. Diese bezieht sich auf<br />

Orientierung, Gebäudegestalt und -form, Grundrissgestaltung,<br />

Materialien und Konstruktion.<br />

Tageslichtversorgung und Temperierung s<strong>in</strong>d wesentliche<br />

Elemente der Planung.<br />

Passive, selbstregulierende Konzepte stehen im Mittelpunkt<br />

des Architekturkonzeptes, aktive technische<br />

Komponenten werden so weit wie möglich reduziert.<br />

Nur menschengemäße Gebäude s<strong>in</strong>d langfristig auch<br />

energieeffizient.<br />

Sommertauglich<br />

entwerfen und bauen<br />

Energiesparen beim Kühlen<br />

Um die Energieeffizienz von Gebäuden zu steigern,<br />

wurden <strong>in</strong> den vergangenen Jahrzehnten <strong>in</strong>tensiv Möglichkeiten<br />

zur Verr<strong>in</strong>gerung von Heizwärmeverlusten bei<br />

Gebäuden diskutiert. Gleichzeitig kommen verstärkt<br />

energieeffiziente Wärmeerzeuger und <strong>Ö</strong>koenergieträger<br />

zum E<strong>in</strong>satz. Der stark steigende Energiebedarf aktiver<br />

sommerlicher Kühlung von Gebäuden f<strong>in</strong>det dagegen<br />

deutlich weniger Beachtung. Und das, obwohl dieser<br />

Bedarf gerade im modernen Verwaltungs- und Dienstleistungsbereich<br />

<strong>in</strong> vielen Fällen dem Aufwand für Heizung<br />

gleichkommt oder diesen sogar noch übertrifft.<br />

Verm<strong>in</strong>derung des Wärmee<strong>in</strong>trags<br />

Wie beim Heizenergiesparen gilt auch hier: Vermeiden<br />

geht vor Reparieren. Der sommerliche Wärmee<strong>in</strong>trag<br />

e<strong>in</strong>es Gebäudes wird bestimmt von:<br />

Besonnungszeit/Dauer des solaren E<strong>in</strong>trags<br />

E<strong>in</strong>strahlungsw<strong>in</strong>kel<br />

Verhältnis: Größe verglaste Fläche/Größe nichttransparente<br />

Fläche (Tatsächlich s<strong>in</strong>d die Wärmeerträge<br />

über die nichttransparenten Flächen im Vergleich zu<br />

den transparenten Flächen für den Sommerfall eher zu<br />

vernachlässigen, beim Wärmeabfluss im W<strong>in</strong>ter spielen<br />

sie allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e wesentliche Rolle.)<br />

Glasqualitäten: Transmissionsgrad, Energiedurchlassgrad<br />

und U-Wert<br />

Wärmedurchgang und Wärmekapazität nichttransparenter<br />

Flächen<br />

Möglichkeiten der Verschattung durch Sonnenschutz,<br />

auskragende Bauteile, Bepflanzung etc.<br />

Interne Wärmequellen (Personen, Beleuchtung, Geräte)<br />

Außenlufte<strong>in</strong>trag (Lüftung, Luftwechsel)<br />

Sommerliche Überhitzung (1)<br />

Tel. 0732/7720-14380<br />

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Sommerliche Überhitzung<br />

6 %<br />

27 %<br />

46 %<br />

13 %<br />

Glasarchitektur<br />

Strahlungsbilanz am Fenster<br />

16 %<br />

) 5 % )<br />

14 %<br />

27 % 54 %<br />

13 %<br />

48 %<br />

86 %<br />

17 %<br />

mit <strong>in</strong>nenliegender Jalousie mit außenliegender Jalousie<br />

14 %<br />

aus „Handbuch der passiven Kühlung“<br />

Nach wie vor s<strong>in</strong>d Ganzglas-Gebäude e<strong>in</strong> häufig gewähltes<br />

Architektur-Konzept. Sie stehen für Transparenz,<br />

Offenheit, Kommunikation und Innovation. Nicht zuletzt<br />

deshalb werden viele dieser Gebäude realisiert, obwohl<br />

sie zwangsläufig Innenklimaprobleme erzeugen, die nur<br />

mit erheblichem technischem Aufwand gemeistert werden<br />

können.<br />

Der Verglasungsanteil orientiert sich bei e<strong>in</strong>er an Nutzung,<br />

Wohlbef<strong>in</strong>den und Energieeffizienz ausgerichteten<br />

Planung an der erforderlichen Belichtung und der Möglichkeit<br />

e<strong>in</strong>es ausreichenden visuellen Außenbezugs. Das<br />

bedeutet e<strong>in</strong>en transparenten Anteil von max. 50 Prozent<br />

der Fassadenfläche.<br />

Grundsätzlich gilt, dass Ganzglasfassaden ohne technische<br />

Klimatisierung nur mit großem technischem und<br />

f<strong>in</strong>anziellem Aufwand zu beherrschen s<strong>in</strong>d und an Süd-<br />

und Westseiten häufig ke<strong>in</strong>en ausreichenden Schutz vor<br />

sommerlicher Überhitzung gewährleisten können. Bei<br />

Bürogebäuden tragen Verglasungen unterhalb der Arbeitsfläche<br />

weder zur Belichtung noch zum Ausblick bei,<br />

erhöhen aber den Wärmee<strong>in</strong>trag bei solarer E<strong>in</strong>strahlung.<br />

Grundsätzlich lassen sich Lochfassaden thermisch besser<br />

regulieren und optimieren.<br />

Sonnenschutz<br />

Bei Gebäuden ohne technische Klimatisierung ist auf den<br />

besonnten Fassaden e<strong>in</strong> Sonnenschutz unverzichtbar. Beschichtungen<br />

von Gläsern gewährleisten bis dato ke<strong>in</strong>en<br />

ausreichenden Schutz vor Überhitzung. E<strong>in</strong> wirksamer<br />

Sonnenschutz <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit natürlicher Lüftung<br />

ermöglicht unter hiesigen klimatischen Bed<strong>in</strong>gungen den<br />

Verzicht auf technische Klimatisierung.<br />

Zu unterscheiden ist zwischen<br />

passivem, feststehendem Sonnenschutz und<br />

aktivem, beweglichem Sonnenschutz.<br />

Abschattungsvorrichtung Faktor<br />

Ke<strong>in</strong>e Abschattungsvorrichtung 1,00<br />

Außenjalousie, Fensterläden mit Jalousiefüllung<br />

(beweglich, unterlüftet, Belichtung ohne künstliche<br />

Beleuchtung möglich)<br />

0,27<br />

Zwischenjalousie 0,53<br />

Innenjalousie (je nach Farbe und Material) 0,75<br />

Beschattungswirksame Vordächer, Balkone und<br />

horizontale Lamellenblende<br />

0,32<br />

Markisen (seitlicher Lichte<strong>in</strong>fall möglich) 0,43<br />

Rolläden, Fensterläden mit voller Füllung 0,32<br />

Helle Innenvorhänge, Reflektionsvorhänge und<br />

Innenmarkisen<br />

0,75<br />

Außenbepflanzung 0,50–1,00<br />

Richtwerte für Abschattungsfaktoren gem. <strong>Ö</strong>NORM


Leistung (W/m 2 )<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Interne Wärmequellen<br />

Typischer Tagesgang der <strong>in</strong>ternen Lasten e<strong>in</strong>es Verwaltungsgebäudes<br />

Interne Wärmequellen spielen bei Verwaltungsgebäuden<br />

e<strong>in</strong>e entscheidende Rolle. Belegungsdichte, Beleuchtung<br />

sowie der E<strong>in</strong>satz von Geräten tragen wesentlich zu e<strong>in</strong>er<br />

Aufheizung bei. Computer mit LCD/TFT-Bildschirmen<br />

verr<strong>in</strong>gern die Wärmeabgabe um bis zu 50 Prozent.<br />

Zeitgleich mit wärmetechnischen Verbesserungen s<strong>in</strong>d<br />

die Gerätedichte und die Nutzungsdauer elektronischer<br />

Geräte gestiegen, so dass auch längerfristig mit entsprechendem<br />

Strombedarf und Wärmeabgabe zu rechnen ist.<br />

Elektrische Beleuchtung als Wärmequelle lässt sich durch<br />

Tageslichtnutzung wesentlich reduzieren. Zur Beleuchtungsergänzung<br />

ist der E<strong>in</strong>satz tageslichtabhängiger<br />

Steuerungssysteme für Kunstlicht s<strong>in</strong>nvoll.<br />

Tageszeit<br />

Speichermasse<br />

Personen<br />

Beleuchtung<br />

Sonstiges Arbeitshilfen<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24<br />

Das stabilisierende Element der Innenraumtemperatur ist<br />

die Speichermasse des Gebäudes. Je träger das Temperaturverhalten,<br />

desto langsamer die Wärmeaufnahme und<br />

desto wirkungsvoller die Kühlespeicherung. In der Regel<br />

ist durch ausreichenden E<strong>in</strong>satz massiver Bauteile (Betondecken,<br />

gemauerte Innenwände) ausreichend Speichermasse<br />

gegeben, wenn diese nicht durch Verkleidungen<br />

(z. B. abgehängte Decken etc.) von der umströmenden<br />

kühlen Nachtluft abgeschirmt wird.<br />

Sommerliche Überhitzung (2)<br />

Tel. 0732/7720-14380<br />

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Sommerliche Überhitzung<br />

Kühlung<br />

Bei längeren Sonnenperioden im Sommer müssen manche<br />

Gebäude gekühlt werden. Dies kann durch passive,<br />

hybride oder aktive Kühlung geschehen.<br />

Als passive Kühlung bezeichnet man Systeme, die ohne<br />

mechanische Antriebe arbeiten. Dazu gehören bauliche<br />

Vorkehrungen zum sommerlichen Wärmeschutz, Beschattung<br />

und Belüftung bzw. Gestaltung des Mikroklimas.<br />

Hybride Systeme gründen auf e<strong>in</strong>fachen haustechnischen<br />

Komponenten und nutzen natürliche Kältequellen wie z. B.<br />

Erdreich, kühle Nachtluft, Grundwasser <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit<br />

Speichermedien wie z. B. Betondecken.<br />

Passive und hybride Systeme werden als Passivsysteme<br />

bezeichnet.<br />

Aktive Systeme wie z. B. Kältemasch<strong>in</strong>en müssen dann<br />

e<strong>in</strong>gesetzt werden, wenn aus Planungsdefiziten oder<br />

speziellen Nutzungsansprüchen besondere Wärmelasten<br />

entstehen, die mit Passivsystemen nicht steuerbar s<strong>in</strong>d.<br />

Nachtkühlung<br />

Die e<strong>in</strong>fachste Form passiver Kühlung ist die Nachtkühlung.<br />

Diese wirkt, wenn die Nachttemperatur für m<strong>in</strong>destens<br />

fünf Stunden unter 21°C liegt. Dies ist <strong>in</strong> unseren<br />

Klimazonen nahezu immer gegeben.<br />

Die manuelle Fensterlüftung verlangt allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong> entsprechendes<br />

Verhalten der NutzerInnen. Durch E<strong>in</strong>satz<br />

von Querlüftungen kann das Ergebnis leicht optimiert<br />

werden. Mit e<strong>in</strong>em mechanischen Lüftungssystem können<br />

Kühllasten nachts gezielter und gesteuert abgeführt werden,<br />

wobei der Hilfsenergieaufwand für den notwendigen<br />

Luftwechsel zu berücksichtigen ist.<br />

Auch ausreichende Speichermasse unterstützt die Kühlespeicherung.<br />

Neue Materialen wie PCMs (Phase Change<br />

Materials) können zur passiven Solarenergienutzung und<br />

Kühlung bereits erfolgreich e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />

Pflanzen für e<strong>in</strong> gutes Raumklima<br />

Daneben kann e<strong>in</strong>e fachgerechte Auswahl und Betreuung<br />

von Pflanzen im Gebäude<strong>in</strong>neren das Raumtemperaturempf<strong>in</strong>den<br />

signifikant bee<strong>in</strong>flussen. Pflanzen regulieren<br />

den Feuchtigkeitshaushalt der Räume und weisen auch<br />

e<strong>in</strong>e signifikante Kühlleistung durch Transpiration auf.<br />

Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />

Schritte zum sommertauglichen Gebäude – es<br />

gilt: „Vermeiden geht vor Reparieren“<br />

1. Regulierung des Licht- und Wärmee<strong>in</strong>trages <strong>in</strong> der<br />

Planungsphase<br />

2. Ausreichende Speichermasse als stabilisierendes<br />

Element<br />

3. Klimaorientierte Grundrissgestaltung<br />

4. E<strong>in</strong>satz von Kühlsystemen<br />

5. Pflanzen zur Regulierung des Feuchtigkeitshaushaltes<br />

der Räume


Anlagen zur Lüftung und Klimatisierung haben <strong>in</strong> vielen<br />

<strong>Betrieben</strong> e<strong>in</strong>en erheblichen Anteil am Gesamtenergieverbrauch.<br />

Der Energiebedarf ist dabei abhängig von den zu<br />

erzielenden Raumbed<strong>in</strong>gungen (Temperatur), den <strong>in</strong>neren<br />

Funktion und Nutzung<br />

des Gebäudes<br />

Abhängig von den Anforderungen an die lufttechnischen<br />

Anlagen ist e<strong>in</strong>e Vielzahl von unterschiedlichen Systemen<br />

im E<strong>in</strong>satz. Je höher die technischen Anforderungen an<br />

Fugenlüftung<br />

Fensterlüftung<br />

Schachtlüftung<br />

Dachaufsatzlüftung<br />

Lüftung & Klimatisierung<br />

Raumklima<br />

Interne Lasten<br />

Raumgröße,<br />

Gestaltung<br />

Architektur<br />

Externe Lasten<br />

Entlüftung<br />

Belüftung<br />

Luftheizung<br />

Faktoren für den Energiebedarf<br />

Raumkonditionierung<br />

Außenluftzufuhr<br />

Verschiedene Systeme<br />

Lasten (z. B. Abwärme von Masch<strong>in</strong>en und Geräten), dem<br />

Schadstoffanfall, der Raumgröße, der Personenbelegung,<br />

der Architektur und externen Lasten.<br />

Lüftungstechnisches<br />

System<br />

Freie Lüftung Lüftungs- und Klimaanlagen<br />

E<strong>in</strong>fache Lüftungsanlagen/Ersatzluftanlagen<br />

Erwärmung<br />

Kühlung<br />

Befeuchtung<br />

Entfeuchtung<br />

Quelle: Heizungs- und Lüftungstechnik, Christoph Schmid, Taubner Verlag, Stuttgart, 1993<br />

Energiebedarf<br />

Quelle: Ravel<br />

e<strong>in</strong>e Anlage s<strong>in</strong>d, desto höher ist meist der damit verbundene<br />

Energieverbrauch.<br />

Teilklimaanlagen Klimaanlagen<br />

Nur Luft Luft – Wasser<br />

E<strong>in</strong>kanal- oder<br />

Zweikanalanlage<br />

E<strong>in</strong>- oder<br />

Mehrzonenanlage<br />

Volumenstrom<br />

konstant oder<br />

variabel<br />

Niederdruck oder<br />

Hochdruck<br />

Hochdruck-Primärluftanlagen<br />

mit<br />

Induktionsgeräten<br />

(Klimakonvek-<br />

toren); 2-, 3- oder<br />

4-Rohrsystem<br />

Ventilator-Konvek-<br />

toren (Fan Coil)<br />

Lüftung & Klimatisierung (1)<br />

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Lüftung & Klimatisierung<br />

0<br />

Abschätzung der jährlichen Betriebskosten<br />

e<strong>in</strong>er Lüftungs- und Klimaanlage<br />

Die Betriebskosten für e<strong>in</strong>e Lüftungs- und Klimaanlage<br />

umfassen die Positionen Energiekosten (Strom, Wärme,<br />

Kälte, Wasser), Wartungs-, Instandhaltungs- und Bedienungskosten<br />

und die Kapitalkosten der Investition.<br />

Für e<strong>in</strong>ige Branchen bzw. Anwendungen von Lüftung<br />

und Klimatisierung existieren Energiekennzahlen, die<br />

Aufschluss über die Effizienz der Anlage geben. Beispiels-<br />

Die Energiekosten für e<strong>in</strong>e Vollklimaanlage mit e<strong>in</strong>er Luftleistung<br />

von 10.000 m 3 /h und e<strong>in</strong>er Laufzeit von 10 Stunden/Tag<br />

an 5 Tagen pro Woche liegen etwa <strong>in</strong> folgenden<br />

Bereichen:<br />

Energieverbrauch [kWh/a]<br />

Energiepreis<br />

Energiekosten [€/a]<br />

von bis<br />

[€/kWh]<br />

von bis<br />

Stromverbrauch Ventilatoren 11.000 14.000 0,1 € 1.100 € 1.600<br />

Lüftungswärmeverluste 40.000 200.000 0,045 € 1.800 € 9.000<br />

Befeuchtungswärme 40.000 50.000 0,045 € 1.800 € 2.250<br />

Heizwärme 5.000 75.000 0,045 € 225 € 3.375<br />

Kälte Außenluftkühlung 5.000 6.500 0,045 € 167 € 217<br />

Kälte Entfeuchtung 7.500 8.500 0,033 € 248 € 281<br />

Kälte Kühllast 20.000 40.000 0,033 € 660 € 1.320<br />

Summe 128.500 394.000 € 5.999 € 17.842<br />

weise gelten folgende Richtwerte für den Stromverbrauch<br />

(ohne Wärme und Kälte) der Lüftungsanlage von Bürogebäuden:<br />

Personenfläche Spez. Stromverbrauch – typisch Spez. Stromverbrauch – effizient<br />

Belegung Nichtraucher Raucher Nichtraucher Raucher<br />

m 2 /P kWh/m 2 /a kWh/m 2 /a kWh/m 2 /a kWh/m 2 /a<br />

sehr dicht 5 29 58 17 34<br />

dicht 10 14 28 8 17<br />

mittel 15 10 21 6 11<br />

schwach 20 7 15 4 8


In den letzten Jahren ist der E<strong>in</strong>satz von Klimaanlagen<br />

stark gestiegen, was auch die Energiekosten im Unternehmen<br />

anwachsen lässt. Bei Beachtung e<strong>in</strong>iger Tipps<br />

können bei der Lüftung und Klimatisierung erhebliche<br />

Kosten e<strong>in</strong>gespart werden.<br />

Energieeffizienz-Maßnahmen<br />

E<strong>in</strong>satzbereiche von Klimaanlagen m<strong>in</strong>imieren<br />

Klimaanlagen können zum Beispiel beim Neubau durch<br />

richtige Planung des Gebäudes gänzlich vermieden<br />

werden. Gute Wärmedämmung, geeigneter Sonnenschutz<br />

sowie die Reduktion der <strong>in</strong>neren Wärmelasten<br />

helfen mit, den E<strong>in</strong>satz von Klimaanlagen überflüssig<br />

zu machen. Auch der E<strong>in</strong>satz von Pflanzen im Bürobereich<br />

kann mithelfen, die Kühllast zu verr<strong>in</strong>gern und<br />

das Raumklima zu verbessern (siehe auch Infoblatt<br />

„Sommerliche Überhitzung“).<br />

Bedarfsgerechte Betriebsweise<br />

Die Anlagen sollten nur dann laufen, wenn tatsächlicher<br />

Bedarf herrscht, und sie sollten <strong>in</strong> dieser Zeit nur<br />

mit der tatsächlich notwendigen Leistung betrieben<br />

werden. Dies kann durch Zeitschaltuhren, Präsenzmelder,<br />

Fühler (Temperatur, Feuchtigkeit, Kohlendioxid),<br />

drehzahlgeregelte Ventilatoren, variable Umluftteile und<br />

durch gleitende Raumbed<strong>in</strong>gung <strong>in</strong> Abhängigkeit von<br />

der Außenluft erreicht werden.<br />

Luftbedarf möglichst ger<strong>in</strong>g halten<br />

Dadurch werden die Heiz- und Kühllast und der<br />

Strombedarf für die Luftförderung verkle<strong>in</strong>ert (doppelte<br />

Luftmenge bedeutet 8-fachen Strombedarf), es treten<br />

weniger Zugersche<strong>in</strong>ungen auf, die Behaglichkeit<br />

steigt. Dies kann unter anderem durch Vermeidung von<br />

Überdimensionierungen, gezielte Luftführung für die<br />

Zu- und Abluft sowie durch Reduktion von Emissionsquellen<br />

und <strong>in</strong>neren Lasten erreicht werden.<br />

<strong>Effiziente</strong>r Betrieb und Instandhaltung<br />

Regelmäßige Wartung der Anlage (Keilriemen, Filter,<br />

Wärmetauscher, Verdampfer usw.), Überprüfung auf<br />

Dichtheit, Schließen der Abluftklappen außerhalb der<br />

Betriebszeiten<br />

E<strong>in</strong>satz von Wärmerückgew<strong>in</strong>nungsanlagen<br />

Möglichkeiten zur Reduktion des Heizwärmebedarfs<br />

s<strong>in</strong>d zum Beispiel die Abwärmenutzung zur Zuluftvorerwärmung<br />

Optimale Planung und<br />

Anlagendimensionierung<br />

• Strömungstechnisch optimierte Teile und Komponenten<br />

mit möglichst ger<strong>in</strong>gem Druckverlust<br />

• Energieeffiziente Aggregate, Betriebspunkte von<br />

Motor und Ventilator, Kompressor im Wirkungsgradmaximum<br />

betreiben<br />

• Optimierung der Luftgeschw<strong>in</strong>digkeiten<br />

• M<strong>in</strong>imierung der Kanallängen durch z. B. optimale<br />

Positionierung der Lüftungszentrale<br />

• Achten Sie beim E<strong>in</strong>bau von Lüftungskanälen auf<br />

möglichst ger<strong>in</strong>ge Strömungswiderstände (ausreichende<br />

Leitungsquerschnitte, Bögen statt W<strong>in</strong>kel,<br />

glatte Rohre)<br />

• Wärmedämmung der wärme- und kälteführenden<br />

Leitungen<br />

• <strong>Effiziente</strong> Kälteerzeugung (siehe Infoblatt „Prozesskälte“)<br />

• Verwendung von Umluft, Nutzung von Wärmeüberschuss<br />

aus anderen Hallen (Betriebsteilen)<br />

• Nutzung der Nachtkälte durch Spaltlüftung, Ansaugung<br />

der Frischluft über Erdkanäle, Bauteilaktivierung<br />

etc.<br />

Lüftung & Klimatisierung (2)<br />

Tel. 0732/7720-14380<br />

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1


Lüftung & Klimatisierung<br />

2<br />

Welches Kühlsystem für<br />

welchen E<strong>in</strong>satzbereich?<br />

Zur Prozesskühlung bietet sich, falls möglich, die Nutzung<br />

von kaltem Grundwasser an. Dies ist <strong>in</strong> der Regel die<br />

energiesparendste Variante und stellt das ganze Jahr über<br />

e<strong>in</strong> Kühltemperaturniveau von ca. 8–10 °C zur Verfügung.<br />

Bis zu e<strong>in</strong>er Kühltempereatur von ca. 14 °C kommen als<br />

zweitbeste Lösung auch Kühltürme oder Trockenkühler <strong>in</strong><br />

Betracht. Ist der E<strong>in</strong>satz von Kältemasch<strong>in</strong>en notwendig,<br />

sollten die Möglichkeiten der Abwärmenutzung ausgeschöpft<br />

werden.<br />

Wenn gleichzeitig mit dem Kühlbedarf erhebliche Abwärmemengen<br />

von m<strong>in</strong>d. 75 °C zur Verfügung stehen, kann<br />

die Nutzung von Adsorptions- und Absorptionskälteanlagen<br />

s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong>. Der Wärmeüberschuss kann im Sommer<br />

z. B. aus Produktionsprozessen von e<strong>in</strong>er KWK-Anlage<br />

oder e<strong>in</strong>er Solaranlage stammen.<br />

Klimatisierung von<br />

Büro- und Verwaltungsgebäuden<br />

Energie<strong>in</strong>tensive Kühlung und Klimatisierung von Büroräumen<br />

kann vermieden werden, wenn u. a. folgende Punkte<br />

berücksichtigt werden:<br />

Sehr gute Wärmedämmung des Gebäudes<br />

Ke<strong>in</strong>e vollflächige Fassadenverglasung, sie führt fast<br />

immer zu hohen Wärmeverlusten im W<strong>in</strong>ter und Überhitzung<br />

im Sommer<br />

Massive Bauten können im Sommer überschüssige<br />

Wärme besser „puffern“ als Leichtbauten, bei Leichtbauten<br />

kann die Wärme nachts evtl. durch „Luftspülung“<br />

abgeführt werden<br />

Achten Sie auf e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>imierung der <strong>in</strong>neren Wärmelasten<br />

(z. B. durch Verwendung energiesparender<br />

Bürogeräte wie Flachbildschirme)<br />

Geeigneter Sonnenschutz<br />

Fenster im Sommer bei Hitze geschlossen halten<br />

E<strong>in</strong>e Wärmerückgew<strong>in</strong>nungsanlage kann die Frischluft<br />

im Sommer abkühlen, e<strong>in</strong>e Ansaugung der Luft über<br />

Erdkanäle verr<strong>in</strong>gert den Wärmee<strong>in</strong>trag<br />

Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />

Bedarf von Klimaanlagen durch verschiedene<br />

Maßnahmen m<strong>in</strong>imieren<br />

Bedarfsgerechte Betriebsweise der Anlagen<br />

Auf ger<strong>in</strong>gen Luftbedarf achten<br />

E<strong>in</strong>satz von Kälte- und Wärmerückgew<strong>in</strong>nungsanlagen<br />

<strong>Effiziente</strong>r Betrieb und regelmäßige Wartung der<br />

Anlagen<br />

Wo möglich, Grundwasser-Kühlung e<strong>in</strong>setzen, wenn<br />

das nicht möglich ist, Kühltürme /Trockenkühler, erst<br />

dann Absorbations- oder elektrische Kompressions-<br />

anlagen.<br />

Neue Bürogebäude so planen, dass ke<strong>in</strong>e Klimatisierung<br />

erforderlich ist


Kosten der Drucklufterzeugung<br />

Druckluft wird direkt vor Ort erzeugt. Oft s<strong>in</strong>d dem Unternehmen die Kosten der Drucklufterzeugung nicht bekannt.<br />

Zur Abschätzung der Druckluftkosten kann folgende Formel dienen:<br />

Leistung (kW) x Betriebsstunde (h) x Strompreis (€/kWh) x % Zeit x % Leistung<br />

Kosten (E) =<br />

Motorwirkungsgrad<br />

E<strong>in</strong> Beispiel: E<strong>in</strong> Betrieb verfügt über e<strong>in</strong>en 20-kW-Kompressor (Gesamtleistungsaufnahme 23 kW),<br />

der 2.000 Stunden pro Jahr im E<strong>in</strong>satz ist. Unter Volllast wird die Anlage 85 % der Zeit betrieben (Motorwirkungsgrad<br />

= 95 %) und bef<strong>in</strong>det sich 15 % der Jahreszeit im Teillastbetrieb (Motorwirkungsgrad = 90 %, Betrieb mit 25<br />

% der Maximalleistung). Die Kosten für die elektrische Energie betragen € 0,13/kWh.<br />

Kosten für Volllast = 23 kW x 2.000 h x 0,13 €/kWh x 0,85 x 1 = 5.351 €<br />

0,95<br />

Kosten für Teillast = 23 kW x 6.800 h x 0,13 €/kWh x 0,15 x 0,25 = 803 €<br />

0,9<br />

Jährliche Energiekosten = 5.351€ + 803 € = 6.154 €<br />

Druckluft<br />

In Industrie- und Gewerbebetrieben liegt der Energiebedarf<br />

zur Drucklufterzeugung bei durchschnittlich 10 % des<br />

betrieblichen Strombedarfes, aber auch 30 % und mehr<br />

s<strong>in</strong>d möglich. Da die Drucklufterzeugung sehr energie-<br />

und kosten<strong>in</strong>tensiv ist, ist sie e<strong>in</strong> besonders lohnender<br />

Bereich, um Effizienzmaßnahmen zu setzen. Das E<strong>in</strong>sparpotenzial<br />

liegt bei durchschnittlich 30–50 %.<br />

Zentrale Druckluftversorgung<br />

Bei zentraler Druckluftversorgung ist es notwendig, e<strong>in</strong> Rohrleitungssystem zu <strong>in</strong>stallieren, das die e<strong>in</strong>zelnen Verbraucher<br />

mit Druckluft versorgt.<br />

Die Aufgabe des Leitungsnetzes besteht dar<strong>in</strong>, Druckluft<br />

<strong>in</strong> ausreichender Menge<br />

mit dem nötigen Druck<br />

<strong>in</strong> der benötigten Qualität<br />

bei möglichst ger<strong>in</strong>gem Druckabfall<br />

sicher<br />

und kostengünstig<br />

den Druckluftverbrauchern zur Verfügung zu stellen.<br />

Leistung (kW) = Gesamtleistungsaufnahme<br />

der Kompressoranlage <strong>in</strong> kW (Motor, Lüfter,<br />

Elektrik, Keilriemen, Getriebe etc.), %Z eit =<br />

Prozentanteil der Zeit, bei der die Anlage auf<br />

e<strong>in</strong>er bestimmten Laststufe läuft, % Leistung =<br />

Prozentanteil der Maximalleistung der Anlage<br />

Druckluft<br />

Tel. 0732/7720-14380<br />

www.energiesparverband.at


Druckluft<br />

Das Zusammenspiel von Rohrleitungslängen, Luftleistung,<br />

Rohrdurchmesser, Netzdruck und Druckverlusten wird <strong>in</strong><br />

folgendem Nomogramm dargestellt:<br />

20<br />

50<br />

100<br />

200<br />

500<br />

1.000<br />

2.000<br />

5.000<br />

Nomogramm zur Leitungsdimensionierung<br />

Rohrlänge<br />

[m]<br />

10<br />

Ansaugmenge<br />

[m 3 /h]<br />

10.000<br />

5.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

500<br />

200<br />

100<br />

E<strong>in</strong>e schnelle, ungefähre Dimensionierung e<strong>in</strong>er Druckluftleitung<br />

kann mit diesem Nomogramm (= zweidimensionales<br />

Diagramm) durchgeführt werden.<br />

Messung der Leckagenmenge<br />

Die Leckagenmenge e<strong>in</strong>es Druckluftsystems kann durch<br />

Behälterentleerung gemessen werden. Dabei wird gemessen,<br />

<strong>in</strong> welchem Zeitraum der Behälterdruck um welchen<br />

Wert fällt. Wichtig dabei ist jedoch, dass diese Messung<br />

während e<strong>in</strong>es Betriebsstillstandes (z. B. nach Arbeitsende<br />

oder am Wochenende) durchgeführt wird, d. h.,<br />

es dürfen ke<strong>in</strong>e Luftverbraucher e<strong>in</strong>geschaltet se<strong>in</strong>, der<br />

Kompressor darf während der Messzeit nicht laufen.<br />

Mit folgender Formel kann die annähernde<br />

Leckagenmenge berechnet werden:<br />

V L = V B x (P A – P E )<br />

t<br />

Lichte Rohrweite<br />

[mm]<br />

500<br />

400<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

70<br />

50<br />

40<br />

30<br />

25<br />

20<br />

Überdruck<br />

[bar]<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

7<br />

10<br />

15<br />

20<br />

Druckverlust<br />

[bar]<br />

VL = Leckagenmenge <strong>in</strong> Liter/m<strong>in</strong><br />

VB = Behälter<strong>in</strong>halt <strong>in</strong> Liter<br />

PA = Anfangs-Behälterdruck <strong>in</strong> bar<br />

PE = End-Behälterdruck <strong>in</strong> bar<br />

t = Messzeit <strong>in</strong> M<strong>in</strong>uten<br />

0,03<br />

0,04<br />

0,05<br />

0,07<br />

0,15<br />

0,2<br />

0,3<br />

0,4<br />

0,5<br />

Tipps und Maßnahmen zur<br />

Senkung der Druckluftkosten<br />

E<strong>in</strong>fache organisatorische Maßnahmen:<br />

Regelmäßige Wartung von Kältetrocknern, Ansaugfiltern,<br />

Kompressoren etc.<br />

Geeigneter Aufstellungsort für die Anlage, damit trockene,<br />

kalte und saubere Luft angesaugt wird<br />

Netzdruck möglichst ger<strong>in</strong>g halten und periodische<br />

Kontrolle der Druckniveaus<br />

0,1<br />

0,7<br />

1,0<br />

1,5<br />

Druckluft nur dort verwenden, wo es für die Fertigung<br />

unbed<strong>in</strong>gt erforderlich ist (z. B. ist Druckluft nicht unbed<strong>in</strong>gt<br />

für Re<strong>in</strong>igung, Kühlung oder Trocknung notwendig,<br />

stattdessen Verwendung von Elektrowerkzeugen)<br />

Periodische Berechnung der Druckluftkosten für den<br />

Betrieb mit Analyse der Betriebsstunden und Laststufen<br />

Installation e<strong>in</strong>er „Druckluftgruppe“ zur Bestimmung<br />

aller größeren Druckluftverbraucher<br />

Leckagebestimmung und periodische Beseitigung der<br />

Leckagen<br />

E<strong>in</strong>fache technische Maßnahmen:<br />

Niedriger Netzdruck<br />

E<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e dezentrale Kompressoranlage oder e<strong>in</strong><br />

eigenes Netz zur Versorgung der e<strong>in</strong>zelnen Dauerverbraucher<br />

Optimierung der Auslegung der Druckluftstation<br />

Abstimmung des Druckluftangebotes mit dem jeweiligen<br />

Bedarf und Abschalten von Kompressor, Kältetrockner<br />

und Hauptschalter sowie Netz während der<br />

Betriebszeit<br />

Vermeidung von Druckverlusten<br />

Ausreichende Druckluftspeicher <strong>in</strong> der Nähe von<br />

Anlagen mit starken Verbrauchsschwankungen, richtige<br />

Ausführung des Leitungsnetzes<br />

Technisch optimierte Kompressoren und moderne<br />

Antriebe verwenden<br />

Wärmerückgew<strong>in</strong>nung<br />

Druckluftanlagen eignen sich hervorragend zur Wärmerückgew<strong>in</strong>nung.<br />

Die Abwärme der Kompressoren<br />

kann für Raumheizung oder Warmwassergew<strong>in</strong>nung<br />

genützt werden.<br />

Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />

Auf Kostentransparenz achten (Kostenstelle Druckluft)<br />

Optimierung von Angebot und Bedarf nach dem Pr<strong>in</strong>zip<br />

„so viel wie nötig – so wenig wie möglich“<br />

Regelmäßige Wartung und Überprüfung auf Leckagen<br />

Wärmerückgew<strong>in</strong>nung nutzen<br />

Auf niedrigen Netzdruck und Vermeidung von Druckverlusten<br />

achten


Verfahren zur Abluftre<strong>in</strong>igung abhängig vom E<strong>in</strong>satzbereich und den Ablufttemperaturen<br />

Verfahren Typischer E<strong>in</strong>satzbereich Typische E<strong>in</strong>trittstemp. Typische Baugrößen Bemerkung<br />

Phys. oder lockere<br />

chem. Absorption<br />

<strong>in</strong> wässriger<br />

Lösung<br />

Adsorption an<br />

Festkörper:<br />

z. B. Rotations-<br />

adsorption<br />

Kondensation<br />

durch Temperaturerniedrigung<br />

Gaspermeation<br />

(Membrantechniken)<br />

Katalytische<br />

Nachverbrennung<br />

Thermische<br />

Nachverbrennung<br />

Biofilter,<br />

Biowäscher<br />

eher nur zur<br />

Vorabscheidung<br />

schwach belastete<br />

Abluftströme mit<br />

Konzentrationen von<br />

0,1–15 mg/m³<br />

hohe Beladungen<br />

(10–1.000 g/m 3 )<br />

eher nur zur<br />

Vorabscheidung<br />

< 30 °C erfordert großvolumigen<br />

Wäscher mit Waschlösungsregeneration<br />

< 30 °C Aktivkohle bis<br />

30.000 m 3 /h; darüber<br />

andere Bauweisen<br />

(bis zu 400.000 m 3 /h)<br />

< 30 °C nur für kle<strong>in</strong>e Volumenströme<br />

(1.000 m 3 /h)<br />

bis 10 g/m 3 bis 300 °C bis 60.000 m 3 /h<br />

bis 20 g/m 3 bis 800 °C bis 250.000 m 3 /h<br />

je nach Schadstoff<br />

sehr unterschiedliche<br />

Voraussetzungen<br />

Abluftre<strong>in</strong>igung<br />

Der überwiegende Teil der im Betrieb e<strong>in</strong>gesetzten Energie wird<br />

<strong>in</strong> Wärme umgewandelt und verlässt das Betriebsgebäude mit<br />

der Abluft. Wenn diese Abluft mit den verschiedensten Schadstoffen<br />

(Lösungsmittel, Rauchgase, Schwellgase, Geruchsstoffe<br />

etc.) belastet ist, ist die Re<strong>in</strong>igung meist mit erheblichem energetischem<br />

und technischem Aufwand verbunden.<br />

Je nach Re<strong>in</strong>igungsverfahren und Menge an Schadgasen kann<br />

die Abluftre<strong>in</strong>igung durchaus 20 % des gesamten betrieblichen<br />

Energiebedarfes erreichen.<br />

Die Notwendigkeit e<strong>in</strong>er Abluftre<strong>in</strong>igung ist <strong>in</strong> vielen Branchen<br />

gegeben, zum Beispiel <strong>in</strong> Druckereien, Spanplattenerzeugung,<br />

Textil<strong>in</strong>dustrie, Nahrungs- und Genussmittel<strong>in</strong>dustrie, Elektrodenherstellung,<br />

<strong>in</strong> der chemischen Industrie, Kunststoffverarbeitung<br />

oder <strong>in</strong> Gießereien.<br />

beschränkte Volumen-<br />

ströme oder entspre-<br />

chende Baugrößen<br />

Regeneration erfolgt<br />

mit heißer Luft (Wärme<br />

aus TNV oder Kessel)<br />

braucht für Kondensation<br />

der Lösungsmittel sehr<br />

tiefe Temperaturen<br />

erfordert kont<strong>in</strong>uierliche<br />

Konzentrations-, Temperatur-,<br />

Feuchtebed<strong>in</strong>gungen<br />

für stabilen Prozess<br />

Abluftre<strong>in</strong>igung<br />

Tel. 0732/7720-14380<br />

www.energiesparverband.at


Abluftre<strong>in</strong>igung<br />

Zünd- u.<br />

Kühlluft<br />

Erdgas<br />

Abluftsammler<br />

Primärluft<br />

Zündgas<br />

Hauptgas<br />

Frischluft<br />

Sekundärluft<br />

Kühllufte<strong>in</strong>tritt<br />

Schema e<strong>in</strong>er TNV-Anlage (Fa. Blohm + Voss)<br />

Schema der TNV-Anlage TNV-Anlage<br />

Heißwassererhitzer<br />

Thermalölerhitzer<br />

Brennkammer<br />

Brenner<br />

Aus energietechnischer Sicht ist die thermische<br />

Nachverbrennung (TNV) von besonderer Bedeutung.<br />

Bei der thermischen Nachverbrennung erfolgt die Verbrennung<br />

von Abgas<strong>in</strong>haltsstoffen ohne Zuhilfenahme e<strong>in</strong>es<br />

Katalysators bei e<strong>in</strong>er Verbrennungstemperatur von etwa<br />

700–900 °C. Zur Aufrechterhaltung dieses Temperaturniveaus<br />

ist meistens e<strong>in</strong>e Stützfeuerung notwendig.<br />

Der Re<strong>in</strong>igungseffekt der TNV hängt neben anderen Faktoren<br />

vor allem von der Verweilzeit <strong>in</strong> der Brennkammer<br />

und der Endtemperatur ab. E<strong>in</strong>e lange Verweilzeit erreicht<br />

man mit großen Anlagen (höhere Investitionskosten), e<strong>in</strong>e<br />

hohe Endtemperatur durch den E<strong>in</strong>satz größerer Energiemengen<br />

(höhere Betriebskosten).<br />

Mögliche Energieeffizienz-<br />

Maßnahmen<br />

Gebläse<br />

Luftaufheizung<br />

Luftvorwärmer<br />

Kühlluftaustritt<br />

Die thermische Nachverbrennung wird umso energieeffizienter,<br />

je mehr man sich dem autothermen Betriebszustand<br />

nähert. Ab diesem Zeitpunkt ist zur Verbrennung und<br />

damit zur Re<strong>in</strong>igung der Schadluft ke<strong>in</strong>e externe Energiezufuhr<br />

mehr nötig.<br />

Bestehende Anlagen können <strong>in</strong> Richtung autothermen<br />

Betrieb optimiert werden, zum Beispiel<br />

durch:<br />

Gezielte Absaugung der belasteten Abluftströme und<br />

Verh<strong>in</strong>derung von Falschluftansaugung<br />

Mehrfachverwendung der Luft oder auch Teil-Kreislaufführung<br />

Prüfung bei diskont<strong>in</strong>uierlicher Belastung von Abluftströmen<br />

mit Schadstoffen, ob zeitweilig (bei schadstofffreier<br />

Abluft) die Anlage umgangen werden kann<br />

E<strong>in</strong>satz von vorgeschalteten Anlagen zur Schadstoffreduktion<br />

(Absorption, Adsorption, Kondensation,<br />

Permeation)<br />

Schornste<strong>in</strong><br />

Wärmeverbraucher<br />

mg/m 3<br />

Re<strong>in</strong>gaswerte<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

CO<br />

C ges<br />

0<br />

670 690 710 730 750 770 790 °C<br />

Brennkammertemperatur<br />

Nutzung der Abwärme der Anlage zur Schadluftvorwärmung<br />

Verbesserung des thermischen Wirkungsgrades durch<br />

Optimierung von Füllkörpern (Geometrie, Füllstand,<br />

Strömungsverhältnisse, Materialauswahl)<br />

Ergänzend s<strong>in</strong>d folgende Optimierungsmöglichkeiten<br />

s<strong>in</strong>nvoll:<br />

Reduktion der Wärmeverluste durch Wärmedämmung<br />

der Anlage<br />

Regelmäßige Überprüfung der Brennere<strong>in</strong>stellung<br />

Exakte Regelung der Feuerungsleistung<br />

Abschaltung von Zündbrennern bei ausreichender<br />

Temperatur<br />

Wärmerückgew<strong>in</strong>nung und Abwärmenutzung (siehe<br />

Infoblatt „Wärmerückgew<strong>in</strong>nung“)<br />

NO x<br />

Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />

Optimierung der energie<strong>in</strong>tensiven thermischen Nachverbrennung<br />

durch gezielte Maßnahmen, wie z. B.<br />

• gezielte Absaugung<br />

• Abwärmenutzung<br />

• Mehrfachverwendung (Kreislaufführung) der Luft<br />

• vorgeschaltete Anlagen<br />

Sorgen Sie für e<strong>in</strong>e Anlagenoptimierung u. a. durch<br />

die Reduktion der Wärmeverluste und ausreichende<br />

Wärmedämmung der Anlagen


Was ist Abwärme?<br />

Abwärme ist Energie und kann daher <strong>in</strong> <strong>Betrieben</strong><br />

wieder genutzt werden. Nicht alle Abwärmeströme s<strong>in</strong>d<br />

jedoch wirtschaftlich/technisch s<strong>in</strong>nvoll gew<strong>in</strong>nbar und<br />

(wieder)verwertbar. Durch das betriebs<strong>in</strong>terne Energiemanagement<br />

(siehe Infoblatt „Energiemanagement“) und e<strong>in</strong>e<br />

Analyse der Energieflüsse können die nutzbaren Abwärmemengen<br />

ermittelt werden.<br />

Abwärmenutzung kann daher <strong>in</strong> folgenden<br />

E<strong>in</strong>satzbereichen s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong>:<br />

Raumluftvorwärmung<br />

Raumheizung<br />

Warmwasserversorgung<br />

Prozesswassererwärmung<br />

Medienerwärmung<br />

Verbrennungsluftvorwärmung<br />

Trocknungsluftvorwärmung<br />

etc.<br />

Wärmerückgew<strong>in</strong>nung<br />

Selbst <strong>in</strong> <strong>Betrieben</strong>, die bereits e<strong>in</strong>e Reihe von<br />

Energiespar-Maßnahmen gesetzt haben, schlummert<br />

oft noch e<strong>in</strong> großes Potenzial an ungenutzter<br />

Energie, nämlich <strong>in</strong> der Abwärme.<br />

Abwärme fällt <strong>in</strong> unterschiedlichster<br />

Ausprägung an den unterschiedlichsten<br />

Stellen an, wie zum Beispiel:<br />

Motoren<br />

Masch<strong>in</strong>en<br />

Kühlaggregate<br />

Produktionsanlagen<br />

Lüftung<br />

Wo entsteht Abwärme?<br />

Abwässer<br />

Trocknungsprozesse<br />

Fertigungsprozesse<br />

Bürogeräte & EDV<br />

Abwärme entsteht <strong>in</strong> fast allen gewerblichen und betrieblichen<br />

Bereichen. Im Handel wird zum Beispiel der<br />

Großteil der Energie für den Betrieb von Kühlaggregaten<br />

verbraucht. Jede Kilowattstunde Strom, die für Fleisch-<br />

und Wursttheken, Tiefkühltruhen, Kühlschränke oder<br />

gekühlte Lagerräume aufgewandt wird, erzeugt Abwärme.<br />

Abwärme ist e<strong>in</strong> wertvolles „Abfallprodukt“, mit dem Wasser<br />

erwärmt oder Räume beheizt werden könnten.<br />

Ähnlich sieht es im Produktionsbereich aus; die von Industrieanlagen<br />

erzeugte Abwärme kann an anderer Stelle<br />

genutzt werden.<br />

Typischerweise fällt <strong>in</strong> <strong>Betrieben</strong> folgende Abwärme<br />

mit unterschiedlichen Temperaturen an:<br />

Abluft aus der Raumluft 16–26 °C<br />

Abwasser aus Kühl- und Prozessanlagen 20–60 °C<br />

Abluft aus Kühlprozessen 20–60 °C<br />

Abgase aus Verbrennungs- und Verfahrensprozessen<br />

160–450 °C<br />

Wärmerückgew<strong>in</strong>nung<br />

Tel. 0732/7720-14380<br />

www.energiesparverband.at


Wärmerückgew<strong>in</strong>nung<br />

Übersicht über Wärmegew<strong>in</strong>nungsmethoden<br />

A = Außenluft, F = Fortluft<br />

1<br />

Rotations-<br />

Wärmeaus-<br />

tauscher<br />

2 Kreislauf-<br />

verbund<br />

3 Kapillar-<br />

Ventilator<br />

A<br />

F<br />

A<br />

F<br />

4 Wärmepumpe<br />

Möglichkeiten der<br />

Abwärme-Nutzung<br />

A<br />

Typische Möglichkeiten zur Wärmerückgew<strong>in</strong>nung<br />

und damit zur energetischen Nutzung der<br />

Abwärme s<strong>in</strong>d:<br />

Wärmerückgew<strong>in</strong>nung aus Lüftungsanlagen<br />

durch Rückgew<strong>in</strong>nung des Wärme<strong>in</strong>halts der Fortluft<br />

Abwärmenutzung von Kälteanlagen<br />

Abwärmenutzung von Wässern und Medien<br />

(Prozesswässer, Kühlwässer, Milch, Getränke etc.)<br />

Abwärmenutzung von Druckluft<br />

Jede Kompressoranlage bietet Möglichkeiten zur<br />

Wärmerückgew<strong>in</strong>nung. Bei e<strong>in</strong>em ölfrei verdichtenden<br />

Kompressor können bis zu 94 % der dem Kompressor<br />

zugeführten Energie wieder zurückgewonnen werden.<br />

Abwärmenutzung von Rauchgasen oder Prozessgasen<br />

Abwärmenutzung durch Wärmepumpen<br />

Ist das Temperaturniveau der Abwärme für e<strong>in</strong>e direkte<br />

Nutzung zu ger<strong>in</strong>g, kann die Temperatur durch e<strong>in</strong>e<br />

Wärmepumpe angehoben werden.<br />

Checkliste zur<br />

Wärmerückgew<strong>in</strong>nung<br />

F<br />

A<br />

F<br />

5<br />

Plattenwärmeaustauscher<br />

A F<br />

6 Wärme-<br />

rohre<br />

Identifizieren Sie, wo <strong>in</strong> Ihrem Betrieb Abwärme anfällt<br />

(Abwässer, Abluft, <strong>Ö</strong>lkühler, Kühlanlagen, Kühlräume,<br />

Absaugungen usw.).<br />

Schätzen Sie den jeweiligen Energieanfall ab (Temperatur,<br />

Volumenstrom, zeitliches Profil, Energieverbrauch<br />

der Anlagen etc.).<br />

A<br />

A<br />

F<br />

F<br />

Wärmequelle<br />

Abwärmenutzung von Druckluft<br />

Duschwasser Erwärmen von<br />

Heizkörpern<br />

Heißwassererzeugung<br />

Wärmepumpe<br />

Niederdruck Hochdruck<br />

Motor<br />

Kompressor<br />

Verdampfer Verflüssiger<br />

Expansionsventil<br />

Jede Kompressoranlage bietet<br />

Möglichkeiten zur Wärmegew<strong>in</strong>nung.<br />

Bei e<strong>in</strong>em ölfrei verdichtenden<br />

Kompressor können bis zu 94 % der<br />

dem Kompressor zugeführten Energie<br />

wieder zurückgewonnen werden.<br />

Quelle: Handbuch der Drucklufttechnik<br />

Atlas Copco<br />

Wärmenutzung<br />

Suchen Sie Abnehmer für die Wärme<br />

(Brauchwasser, Luftvorwärmung, Medienvorwärmung,<br />

Raumheizung etc.).<br />

Prüfen Sie, ob Wärmeangebot und Wärmebedarf zeitlich<br />

möglichst übere<strong>in</strong>stimmen.<br />

Nach Möglichkeit sollten Abwärmeangebot und Abwärmenutzung<br />

auch räumlich nahe liegen.<br />

Wenn die nutzbare Wärme (wirtschaftlich) <strong>in</strong>teressant<br />

ersche<strong>in</strong>t, leiten Sie die weiteren Schritte zur Realisierung<br />

der Wärmerückgew<strong>in</strong>nung e<strong>in</strong> (Beratung, Konzeption,<br />

Planung, Ausführung).<br />

Beachten Sie, dass bei H<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>anderschaltung von<br />

Verbrauchern mit s<strong>in</strong>kendem Temperaturbedarf sogar<br />

e<strong>in</strong>e Mehrfachnutzung der Wärme möglich wird.<br />

Liegt die Abwärmetemperatur unterhalb der Temperatur<br />

für den Abwärmeabnehmer, kann durch den E<strong>in</strong>satz<br />

e<strong>in</strong>er Wärmepumpe die Temperatur erhöht werden.<br />

Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />

Abwärme ist Energie, die häufig s<strong>in</strong>nvoll wiederverwendet<br />

werden kann<br />

Das betriebs<strong>in</strong>terne Energiemanagementsystem gibt Ihnen<br />

Auskunft über die betrieblichen Abwärmepotenziale<br />

Erkundigen Sie sich nach den vielfältigen Formen der<br />

Abwärmenutzung, wie z. B. Wärmerückgew<strong>in</strong>nung aus<br />

Lüftungsanlagen, Abwärmenutzung aus Wasser, Druckluft,<br />

Kälteanlagen, Rauch-/Prozessgasen, Abwärmenutzung<br />

mittels Wärmepumpen


Elektromotoren wurden vor über 100 Jahren erfunden<br />

und haben sich bis heute nicht wesentlich verändert. Die<br />

Fortschritte <strong>in</strong> der Elektronik haben die Möglichkeiten der<br />

Antriebstechnik aber stark erweitert. Die im Masch<strong>in</strong>enbau<br />

gebräuchlichen Antriebe lassen sich <strong>in</strong> folgende 4<br />

Gruppen e<strong>in</strong>teilen:<br />

Kollektormasch<strong>in</strong>en<br />

Synchronmasch<strong>in</strong>en<br />

Obwohl Elektrostrommotoren im Vergleich zu anderen<br />

Techniken und Anlagen grundsätzlich relativ hohe Wirkungsgrade<br />

aufweisen, s<strong>in</strong>d die Energieverluste oft beträchtlich.<br />

Die Wirkungsgrade hängen vom e<strong>in</strong>gesetzten Motortyp, von<br />

der Auslastung und den Betriebszuständen ab.<br />

Verlauf des Motorwirkungsgrades<br />

Die erzielbaren Wirkungsgrade nehmen mit der Leistungsgröße<br />

der Motoren zu und hängen gleichzeitig auch<br />

von der effektiven Belastung ab. Auch das gewählte<br />

Motorkonzept hat E<strong>in</strong>fluss auf den Wirkungsgrad. Bei<br />

Asynchronmotoren mit Käfigläufer wird e<strong>in</strong> höherer<br />

Wirkungsgrad erzielt als z. B. bei Drehstommotoren<br />

mit Schleifr<strong>in</strong>ganker gleicher Leistungsgröße. Weitere<br />

Steigerungen s<strong>in</strong>d bei E<strong>in</strong>satz von Synchronmotoren mit<br />

Nennwirkungsgrad<br />

100 %<br />

95 %<br />

90 %<br />

85 %<br />

80 %<br />

75 %<br />

Motorwirkungsgrad<br />

EFF1<br />

EFF2<br />

Asynchronmasch<strong>in</strong>en<br />

Reluktanzmasch<strong>in</strong>en<br />

Motoren und Antriebe<br />

Permanentmagneten möglich. Der Wirkungsgrad-Verlauf<br />

zeigt, dass e<strong>in</strong>e starke Überdimensionierung der Motoren<br />

aus energetischen Gründen nicht s<strong>in</strong>nvoll ist.<br />

Um den unterschiedlichen Wirkungsgraden von Elektromotoren<br />

Rechnung zu tragen, wurden Effizienzklassen<br />

e<strong>in</strong>geführt. EFF1 bedeutet höchste Wirkungsgradklasse,<br />

EFF3 bedeutet niedrigste Energieeffizienz.<br />

Wirtschaftlichkeitsbetrachtung<br />

Bei der Investitionsentscheidung empfiehlt sich e<strong>in</strong>e<br />

Wirtschaftlichkeitsbetrachtung über den gesamten<br />

Produktlebenszyklus, die nicht nur die Investitionskosten,<br />

sondern auch die laufenden Betriebs(strom)kosten über<br />

die Nutzungsdauer der Anlage berücksichtigt. Über die<br />

Lebensdauer betrachtet, dom<strong>in</strong>ieren die Stromkosten,<br />

die Investitionskosten haben e<strong>in</strong>en wesentlich ger<strong>in</strong>geren<br />

Stellenwert als häufig angenommen.<br />

Welcher Motor für welchen<br />

E<strong>in</strong>satzbereich?<br />

E<strong>in</strong>e Verbesserung des Wirkungsgrades ist immer mit<br />

höheren Investitionskosten verbunden. E<strong>in</strong> Vergleich der<br />

Wirkungsgrade e<strong>in</strong>zelner Produkte sollte nur auf der Basis<br />

von Garantiewerten der e<strong>in</strong>zelnen Motorenhersteller und<br />

nicht mit Richtwerten der Motoren-Dokumentation erfolgen.<br />

Motoren und Antriebe<br />

Der E<strong>in</strong>satz energiesparender Motoren ist überall dort<br />

s<strong>in</strong>nvoll, wo längere Zeit im Dauerbetrieb mit Volllast<br />

gefahren wird und wo hohe Kosten für die elektrische<br />

Energie aufzuwenden s<strong>in</strong>d.<br />

Neben dem E<strong>in</strong>satz von Drehstrom-Käfigläufer-Mo-<br />

EFF3<br />

toren nach IEC-Norm besteht auch die Möglichkeit des<br />

Überganges auf Synchronmotoren, die auf Grund ihres<br />

Funktionspr<strong>in</strong>zips speziell <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit e<strong>in</strong>gebauten<br />

Permanent-Magneten zusätzliche Sparpotenziale freisetzen<br />

können. Da diese Motoren im Vergleich zu Drehstrom-Asynchronmotoren<br />

bei gleicher Leistung etwa um den Faktor 5<br />

teurer s<strong>in</strong>d, bleibt die Anwendung dieser Motoren zum<strong>in</strong>-<br />

0732/7720-14380<br />

Nennleistung (kW) Tel.<br />

dest mittelfristig auf wenige E<strong>in</strong>satzbereiche beschränkt.<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90<br />

In <strong>Betrieben</strong> kommt e<strong>in</strong>e Vielzahl von Elektromotoren für die unterschiedlichsten<br />

Zwecke zum E<strong>in</strong>satz, die beachtliche Energiekosten verursachen.<br />

Das E<strong>in</strong>sparpotenzial wird durchschnittlich auf rund e<strong>in</strong> Drittel geschätzt.<br />

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Motoren und Antriebe<br />

0<br />

Entscheidungskriterien bei der Auswahl<br />

Realisierbare Energiee<strong>in</strong>sparung<br />

F<strong>in</strong>anzieller Aufwand bei allfälligen Mehr<strong>in</strong>vestitionen<br />

Effektiver Leistungsbedarf<br />

Energiekosten<br />

Effektive Betriebszeit des Motors bzw. Lebenszyklus der<br />

angetriebenen Arbeitsmasch<strong>in</strong>e<br />

Drehzahlregulierung<br />

Beim Antrieb von Arbeitsmasch<strong>in</strong>en, deren Produktions-<br />

oder Förderleistung über die Antriebsdrehzahl des Motors<br />

bee<strong>in</strong>flusst werden kann, kann mittels variabler Drehzahl<br />

Energie e<strong>in</strong>gespart werden. Dies gilt ganz besonders, wenn<br />

mit der Drehzahländerung des Motors auch starke Änderungen<br />

der benötigten Leistung verknüpft s<strong>in</strong>d.<br />

Zu beachten ist auch, dass sich der Leistungsbedarf bei<br />

Gebläsen und Zentrifugalpumpen mit der dritten Potenz<br />

ihrer Drehzahl ändert. Zur Anpassung der Fördermenge<br />

e<strong>in</strong>er Zentrifugalpumpe an e<strong>in</strong>en gegebenen Prozess bietet<br />

sich der E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>es <strong>in</strong> der Drehzahl steuerbaren Motors<br />

an. Im Gegensatz zu der immer noch gebräuchlichen<br />

Volumenstrom-Regelung mittels mechanischer Drosselung<br />

und starrer Antriebsdrehzahl s<strong>in</strong>d mit drehzahlvariablen<br />

Antrieben bei starker Reduktion der Fördermengen Energiee<strong>in</strong>sparungen<br />

von bis zu 70 % möglich.<br />

Maßnahmen und Tipps zum<br />

Energiesparen<br />

Neu<strong>in</strong>vestition<br />

Achten Sie beim Neukauf von Motoren auf höchste Energieeffizienz.<br />

Die höheren Anschaffungskosten werden<br />

i. d. R. rasch durch die ger<strong>in</strong>geren Stromkosten wettgemacht.<br />

Überdimensionierte Motoren haben sehr hohe Energieverluste,<br />

auf unnötige Leistungsreserven sollte verzichtet<br />

werden. Kle<strong>in</strong>ere Motoren s<strong>in</strong>d neben der Energiee<strong>in</strong>sparung<br />

auch günstiger <strong>in</strong> der Anschaffung.<br />

Abschalten<br />

Vor allem Masch<strong>in</strong>en mit hoher Leerlaufleistung sollten<br />

nur laufen, wenn sie Arbeit haben. Das gilt auch für die<br />

Zusatzaggregate (Hydraulikpumpe, Lüfter, Lampen usw.).<br />

Am wirksamsten s<strong>in</strong>d Geräte, die automatisch starten und<br />

stoppen. Kritische Elemente wie e<strong>in</strong>e Computersteuerung<br />

können auch e<strong>in</strong>geschaltet bleiben. Das Abschalten lohnt<br />

sich i. d. R. bei Pausen, die länger als die fünffache Hochlaufzeit<br />

dauern.<br />

Auslastung<br />

Die e<strong>in</strong>fachste Methode, um e<strong>in</strong>e bessere Auslastung der<br />

Antriebe zu erreichen, ist die Anpassung der <strong>in</strong>stallierten<br />

elektrischen Antriebsleistung an den tatsächlichen Bedarf<br />

der jeweiligen Anlage. Obwohl bei voller Auslastung mehr<br />

Leistung benötigt wird als im Teillastbetrieb, ist der Energieverbrauch<br />

pro Produktionse<strong>in</strong>heit ger<strong>in</strong>ger.<br />

E<strong>in</strong> Beispiel:<br />

5 kW Voll-Lastbetrieb während 400 Stunden ergeben<br />

2.000 kWh/a,<br />

4 kW Halb-Lastbetrieb während 800 Stunden ergeben<br />

3.200 kWh/a.<br />

Kann der Motor von Stern- auf Dreieckschaltung umgeschaltet<br />

werden, reduziert sich die Nennleistung des Motors auf<br />

e<strong>in</strong> Drittel. Die E<strong>in</strong>sparung liegt dabei bei etwa 15 %.<br />

Regelung<br />

E<strong>in</strong>e Anpassung der Prozessgeschw<strong>in</strong>digkeit an den aktuellen<br />

Bedarf erfolgt am effizientesten über drehzahlvariable<br />

Motoren. Bei Umwälzpumpen und Ventilatoren steigt die<br />

Leistungsaufnahme kubisch mit der Drehzahl. Bei Förderpumpen,<br />

Umlaufketten usw. ist die Leistungsaufnahme und<br />

der Verschleiß proportional zur Drehzahl. Die erreichbaren<br />

Strome<strong>in</strong>sparungen können bei über 40 % liegen.<br />

Antriebssystem<br />

Für Antriebsaufgaben s<strong>in</strong>d Elektromotoren etwa doppelt so<br />

effizient wie Hydraulikantriebe und rund zehnmal effizienter<br />

als Druckluftantriebe.<br />

Prozesskontrolle<br />

Wichtige Produktionsmasch<strong>in</strong>en sollten mit e<strong>in</strong>em Betriebsstunden-<br />

und e<strong>in</strong>em eigenen Stromzähler ausgerüstet se<strong>in</strong>.<br />

Es gibt auch die Möglichkeit der Onl<strong>in</strong>e-Erfassung, mit der<br />

regelmäßigen Auswertung kann der Zustand der Masch<strong>in</strong>e<br />

überwacht werden (Qualitätssicherung).<br />

Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />

Wählen Sie den richtigen Motor (Antrieb) für den jeweiligen<br />

E<strong>in</strong>satzbereich<br />

Beachten Sie beim Motorenvergleich die gesamten<br />

Kosten (Investitions- und Betriebskosten)<br />

Ke<strong>in</strong>e Überdimensionierung – drehzahlvariable Motoren<br />

verwenden<br />

Abschalten der Anlagen während Betriebsstillstand<br />

oder -unterbrechung<br />

Prozesskontrolle durch eigene Betriebsstunden- und<br />

Stromzähler


Prozessschritte<br />

Jedes Werkstück, das durch e<strong>in</strong>e Lackieranlage geht,<br />

durchläuft unterschiedliche Prozessschritte und Temperaturen.<br />

Im ersten Schritt werden die Teile gere<strong>in</strong>igt und<br />

vorbehandelt. In der Re<strong>in</strong>igungszone betragen die Temperaturen<br />

etwa 40–70 °C, danach erfolgt die Aufheizung <strong>in</strong><br />

Haftwassertrocknern auf bis zu 150 °C. Vor Aufbr<strong>in</strong>gung<br />

der Farbe muss auf etwa Raumtemperatur abgekühlt werden.<br />

Danach erfolgt die Oberflächenschichtbildung bei bis<br />

zu 220 °C. Abschließend werden die fertigen Teile wieder<br />

auf handhabbare Temperaturen abgekühlt.<br />

Bei konsequenter Nutzung der Abwärme e<strong>in</strong>er Prozesszone<br />

für die Wärmebereitstellung e<strong>in</strong>er anderen Prozesszone<br />

kann der Wärmebedarf deutlich reduziert werden<br />

(kaskadische Nutzung der Wärme).<br />

Die Aufteilung der Energiemenge zwischen Wärme und<br />

Strom beträgt bei typischen Lackierereien etwa 5 : 1.<br />

60 %<br />

50 %<br />

40 %<br />

30 %<br />

20 %<br />

10 %<br />

0 %<br />

Energieverbrauch bei Pulverbeschichtung<br />

55 %<br />

5 %<br />

35 %<br />

5 %<br />

Re<strong>in</strong>igung Lackierung Ofen Rest<br />

Lackieranlagen<br />

Lackieranlagen benötigen viel Energie. Die Energie wird als<br />

Wärme für die Vorbehandlung, Trocknung und Lackierung<br />

der Teile sowie für das E<strong>in</strong>brennverfahren benötigt. Zusätzlich<br />

ist zur Trocknung und Farbauftragung Druckluft erforderlich.<br />

Für Pumpen, Gebläse und Ventilatoren, Licht und Infrastruktur<br />

ist elektrische Energie notwendig. In e<strong>in</strong>er Lackiererei<br />

stecken <strong>in</strong> vielen Fällen große Möglichkeiten zur Steigerung<br />

der Energieeffizienz für Wärme und Strom.<br />

Energiespartipps &<br />

Maßnahmen<br />

Mit den folgenden, teils e<strong>in</strong>fach realisierbaren Maßnahmen<br />

können Sie e<strong>in</strong>en beträchtlichen Teil an Energie und<br />

Kosten e<strong>in</strong>sparen.<br />

Produktionsplanung & Auslastung<br />

Je höher die Anlagenauslastung, desto ger<strong>in</strong>ger ist<br />

der spezifische Energieverbrauch und der Lohnkostenanteil.<br />

Anlage bzw. Anlagenteile bei Nichtbedarf abschalten:<br />

Bei Farbwechsel, oder Produktionsstörungen oder<br />

Rüstzeiten sollten die jeweiligen Aggregate (Pumpen,<br />

Ventilatoren) automatisch abgeschaltet werden.<br />

Vorbehandlung<br />

Mit optimalen Re<strong>in</strong>igungsmitteln kann die Temperatur <strong>in</strong><br />

der Vorbehandlungszone deutlich reduziert werden<br />

(z. B. von 70 °C auf 40 °C, dies entspricht e<strong>in</strong>er Halbierung<br />

des Wärmebedarfs).<br />

Die Restwasserentfernung kann mit bedarfsgerecht<br />

gesteuerter und zielgerichteter Druckluft effizienter als<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Wärmeprozess erfolgen.<br />

Kaskadische Nutzung der Vorre<strong>in</strong>igungsbäder spart<br />

Wärme, Wasser und Chemikalien.<br />

E<strong>in</strong>satz von Solarenergie (siehe Infoblatt „Solarthermie“)<br />

Optimierung der Kammeröffnungen<br />

Werden die Kammeröffnungen der jeweiligen Gehängegröße<br />

angepasst und abgedichtet (z. B. durch Bleche), so<br />

reduzieren sich Wärme- und Luftverlust.<br />

Lackieranlagen<br />

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1


Lackieranlagen<br />

2<br />

Lackierarbeiten<br />

M<strong>in</strong>imierung des Druckluftverbrauches<br />

Der energie<strong>in</strong>tensive Drucklufte<strong>in</strong>satz kann zum Beispiel<br />

bei der Farbaufbr<strong>in</strong>gung durch Düsenoptimierung,<br />

Wartung/Re<strong>in</strong>igung der Düsen, E<strong>in</strong>satz des niedrigstmöglichen<br />

Druckluftnetzdruckes etc. reduziert werden (siehe<br />

Infoblatt „Druckluft“).<br />

Lüftungsanlage<br />

E<strong>in</strong>satz angepasster Luftmenge durch Drehzahlregelung<br />

(siehe Infoblatt „Lüftung“)<br />

Wärmerückgew<strong>in</strong>nung aus der Abluft (siehe Infoblatt<br />

„Wärmerückgew<strong>in</strong>nung“)<br />

Kaskadische Nutzung der Wärme<br />

Die Abwärme des Ofens (200 °C) kann den Trockner<br />

(100 °C) mitheizen. Die Abwärme des Trockners kann die<br />

Vorbehandlung (50 °C) mitheizen. Bei Neuanlagen kann<br />

durch optimale Anordnung der e<strong>in</strong>zelnen Zonen Energie<br />

gespart werden. So kann z. B. die aufsteigende Wärme<br />

des Ofens den darüber angeordneten Trockner unterstützen.<br />

Die noch unbeschichteten Teile sollten <strong>in</strong> der Nähe<br />

der Kühlzone der beschichteten Teile angeordnet se<strong>in</strong>.<br />

Dadurch erfolgt e<strong>in</strong>e Vorwärmung der noch unbeschichteten<br />

Teile bei gleichzeitig schnellerem Abkühlen der<br />

beschichteten Teile.<br />

Wärmedämmung<br />

Trockner und Ofen sollten mit e<strong>in</strong>er guten Wärmedämmung<br />

ausgestattet werden. In der Vorbehandlungszone<br />

ist die Wärmedämmung häufig sehr ger<strong>in</strong>g, hier empfiehlt<br />

es sich, auch nachträglich e<strong>in</strong>e Wärmedämmung anzubr<strong>in</strong>-<br />

gen. E<strong>in</strong>e ausreichende Wärmedämmung ist auch für die<br />

Heizwasserleitungen und Warmluftleitungen wichtig.<br />

Abwärmenutzung<br />

Neben der kaskadischen Nutzung <strong>in</strong>nerhalb der Anlage<br />

ist es s<strong>in</strong>nvoll, die Abwärme der Anlage <strong>in</strong> anderen<br />

Betriebszonen zu nutzen (siehe Infoblatt „Wärmerückgew<strong>in</strong>nung“).<br />

Ist e<strong>in</strong>e thermische oder katalytische Abluftre<strong>in</strong>igungsanlage<br />

<strong>in</strong>stalliert, kann deren Abwärme genutzt werden<br />

(siehe Infoblatt „Abgasre<strong>in</strong>igung und Wärmerückgew<strong>in</strong>nung“).<br />

E<strong>in</strong>satz von erneuerbarer Energie<br />

Solarenergie (siehe Infoblatt „Solarthermie“)<br />

Biomasse (siehe Infoblatt „Heizen mit Biomasse“)<br />

Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />

Achten Sie auf optimale Anlagenauslastung und schalten<br />

Sie nichtbenötigte Anlagen(teile) ab<br />

<strong>Effiziente</strong> Vorbehandlung spart Energiekosten<br />

Kaskadische Abwärmenutzung und Wärmerückgew<strong>in</strong>nung<br />

überlegen<br />

E<strong>in</strong>fache Maßnahmen zur M<strong>in</strong>imierung des Druckluftverbrauches<br />

umsetzen<br />

Für ausreichende Wärmedämmung von Anlagenteilen<br />

und Leitungen sorgen


Galvanische Metallabscheidungsverfahren s<strong>in</strong>d auf Grund<br />

wichtiger Prozessparameter wie Prozessspannung,<br />

Gleichstrommenge und Prozesstemperatur sehr energie<strong>in</strong>tensiv.<br />

Auch die Abluftanlagen, die neben Re<strong>in</strong>igungssystemen<br />

für die Abluft fallweise auch Elektrolyt-Rückführsysteme<br />

(Verdunster) enthalten, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> hohem Maße<br />

energie<strong>in</strong>tensiv.<br />

Für Galvanikbetriebe mittlerer Größe kann der jährliche<br />

Energieverbrauch ca. 5–10 Mio. kWh betragen. Nach<br />

e<strong>in</strong>er Erhebung <strong>in</strong> <strong>Betrieben</strong> der Galvanik<strong>in</strong>dustrie beträgt<br />

das wirtschaftlich erschließbare E<strong>in</strong>sparpotenzial durchschnittlich<br />

rund 10–20 %.<br />

Typischer Verfahrensablauf<br />

Vorbehandlung<br />

Entfetten,<br />

Beizen, Re<strong>in</strong>igen,<br />

Ätzen etc.<br />

Hauptbehandlung<br />

galvanische<br />

Metallabscheidung,<br />

gegebenenfalls<br />

mehrstufig<br />

Rohmaterial<br />

Prozesswärme<br />

Druckluft<br />

Zu- und Abluft<br />

Antriebe<br />

Gleichstrom<br />

Prozesswärme<br />

Prozesskälte<br />

Zu- u. Abluft<br />

Antriebe<br />

Galvanik<br />

Typische Anwendungen<br />

galvanischer Prozesse s<strong>in</strong>d:<br />

• Verz<strong>in</strong>kung<br />

• Verchromung<br />

• Vernickelung<br />

• Verkupferung<br />

• Versilberung<br />

Neben den prozessbed<strong>in</strong>gten „Hauptverbrauchern“ gibt<br />

es weitere attraktive E<strong>in</strong>sparpotenziale, u. a. im Bereich<br />

Prozesswärme/Heizung, Druckluft, Zu- und Abluftanlagen<br />

(siehe Infoblätter „Druckluft“, „Lüftung“, „Raumwärme“).<br />

Je nach Prozess und verwendetem Metall werden<br />

unterschiedliche Badtemperaturen von 30 °C bis 70 °C<br />

benötigt.<br />

Beispiel der Aufteilung des Energie-<br />

verbrauchs e<strong>in</strong>es Galvanikbetriebes<br />

Gleichrichter 32 %<br />

Prozesswärme 23 %<br />

Sonstige <strong>in</strong>kl.<br />

Raumwärme 27 %<br />

Druckluft 2 %<br />

Beleuchtung 2 %<br />

Trockner 2 %<br />

Motoren <strong>in</strong>kl.<br />

Ventilatoren 12 %<br />

Galvanik<br />

Nachbehandlung<br />

Prozesswärme<br />

Aufbr<strong>in</strong>gung von<br />

Aus der Abbildung wird ersichtlich, dass etwa e<strong>in</strong> Drittel<br />

Prozesskälte<br />

Konversions- u.<br />

Zu- und Abluft<br />

des Energiee<strong>in</strong>satzes für den sogenannten „Gleichrichter“<br />

Schutzschichten etc.,<br />

Antriebe<br />

(zur Umwandlung von Wechselspannung <strong>in</strong> Gleichspan-<br />

Trocknen etc.<br />

nung) benötigt wird. Die folgenden Optimierungsmöglichkeiten<br />

betreffen daher diesen Bereich. Zu den anderen<br />

0732/7720-14380<br />

Fertigprodukt Tel.<br />

Verbrauchsgruppen siehe die jeweiligen Infoblätter.<br />

www.energiesparverband.at


Galvanik<br />

Kontaktblock Dichtdeckel Abdeckungen<br />

Optimierungsmöglichkeiten<br />

Gleichrichter<br />

Die Gleichstromversorgung <strong>in</strong> der galvanischen Fertigung<br />

zählt zu den wichtigsten Prozessfaktoren. Der spezifische<br />

Stromverbrauch ist <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen galvanischen Verfahren<br />

unterschiedlich hoch.<br />

Grundsätzlich unterscheidet man<br />

3 Gleichrichtertypen:<br />

Motorisch geregelte Gleichrichter (Stelltrafo) – öl- oder<br />

luftgekühlt<br />

Thyristor-geregelte Gleichrichter – öl-, luft- oder wassergekühlt<br />

bzw. komb<strong>in</strong>iert<br />

Getaktete Gleichrichter – luft- oder wassergekühlt<br />

Maßnahmen und Tipps<br />

Umrüstung älterer Selen-Dioden auf Silizium-Dioden:<br />

Das E<strong>in</strong>sparpotenzial an Energiekosten beträgt <strong>in</strong><br />

Abhängigkeit von Alterung und Neuspannung ca.<br />

10–20 %.<br />

Nutzung der Abwärme der Gleichrichter durch<br />

• Wasser – Luft – Wärmetauscher<br />

• Wasser – <strong>Ö</strong>l – Wärmetauscher, z. B. für Raumwärmeversorgung<br />

(siehe Infoblatt „Wärmerückgew<strong>in</strong>nung“)<br />

M<strong>in</strong>imierung der Spannungsverluste an den Kontakten<br />

durch<br />

• Austausch schadhafter Kontakte durch z. B. Klemmsysteme<br />

• regelmäßige Re<strong>in</strong>igung der Kontaktböcke<br />

• E<strong>in</strong>satz von Polfett als Rostschutz<br />

• Verbesserung des Stromübergangs vom Gestell zum<br />

Produkt<br />

• Vermeidung von gekühlten Kontaktböcken<br />

Reduktion der Spannungsverluste <strong>in</strong> Elektrolyten durch<br />

• Erhöhung der Leitfähigkeit der Elektrolyten<br />

• Verr<strong>in</strong>gerung des Abstandes Anode/Kathode<br />

• Anpassung der Anode an den Warenträger (Galvanisierungstrommel)<br />

Nutzung von Abdeckungen, die durch den Transportwagen<br />

betätigt oder seitlich verfahrbar s<strong>in</strong>d, bzw. auch<br />

Teilabdeckungen am Gestellträger mit dem Ziel<br />

• M<strong>in</strong>imierung der Abluftmengen (und damit Zuluftmengen)<br />

• M<strong>in</strong>imierung des Wärmebedarfs der Badheizung<br />

Nutzung von Niedertemperaturquellen zur Badheizung,<br />

z. B.<br />

• Niedertemperaturabwärme aus anderen Betriebsteilen<br />

• E<strong>in</strong>satz von Solarenergie<br />

Nutzung dezentraler Druckluftstationen mit ger<strong>in</strong>gem<br />

Betriebsdruck zur Badbewegung<br />

Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />

Energiee<strong>in</strong>sparung durch Reduzierung der<br />

Abluftmengen<br />

Weitgehende Abdeckung der Prozessbehälter<br />

Energieoptimierte Zu- und Abluftführung<br />

Technische Optimierung der Gleichrichteranlagen,<br />

z. B. durch<br />

• Umrüstung auf Silizium-Dioden<br />

• Nutzung der Gleichrichterabwärme<br />

• M<strong>in</strong>imierung der Spannungsverluste an den Kontakten<br />

und <strong>in</strong> Elektrolyten<br />

• E<strong>in</strong>satz von Abdeckungen<br />

• Nutzung von Niedertemperaturquellen<br />

• Dezentrale Druckluftstationen


Logistik ist die „Kunst“, „die richtige Menge der richtigen<br />

Güter zur richtigen Zeit <strong>in</strong> der richtigen Qualität zu den<br />

richtigen Kosten am richtigen Ort mit der richtigen Information<br />

für alle Beteiligten“ zu bewerkstelligen. Insbesondere<br />

<strong>in</strong> der bedarfsorientierten („just <strong>in</strong> time“) Fertigung<br />

spielt die Informationsbearbeitung e<strong>in</strong>e große Rolle.<br />

Der Bereich Logistik wird h<strong>in</strong>sichtlich se<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>sparpotenziale<br />

häufig unterschätzt. Durch gezielte Gestaltung<br />

der Arbeitsabläufe und e<strong>in</strong> durchdachtes Fuhrpark- und<br />

Mobilitätsmanagement können auch <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eren Unternehmen<br />

merkliche Energiee<strong>in</strong>sparungen erzielt und<br />

e<strong>in</strong>e rationelle und umweltbewusste Arbeitsgestaltung<br />

erreicht werden.<br />

Fuhrparkmanagement<br />

Fast jeder Betrieb verfügt über e<strong>in</strong>e mehr oder weniger<br />

große Flotte an Betriebsfahrzeugen. Das bei großen Unternehmen<br />

und Logistikfirmen bereits selbstverständliche<br />

Fuhrparkmanagement lohnt sich häufig auch bei kle<strong>in</strong>en<br />

Unternehmen. Das Flottenmanagement umfasst das<br />

Planen, Steuern und Kontrollieren von Fahrzeugflotten,<br />

also mehreren Fahrzeugen. Dabei werden die Touren der<br />

Fahrzeuge festgelegt und aufe<strong>in</strong>ander abgestimmt.<br />

Wesentliche Bestandteile e<strong>in</strong>es auf Energiee<strong>in</strong>sparung<br />

ausgerichteten Fuhrparkmanagements<br />

s<strong>in</strong>d z. B.:<br />

Anschaffung verbrauchsarmer Fahrzeuge<br />

Regelmäßige Wartung der Fahrzeuge (Reifendruck)<br />

Leichtlaufreifen und -öle verm<strong>in</strong>dern den CO 2 -Ausstoß<br />

Logistik<br />

& Transport<br />

Unter Logistik versteht man die <strong>in</strong>tegrierte Planung, Organisation,<br />

Steuerung, Abwicklung und Kontrolle des gesamten Material- und<br />

Warenflusses mit den damit verbundenen Informationsflüssen,<br />

beg<strong>in</strong>nend beim Lieferanten, durch die (eigenen) betrieblichen<br />

Wertschöpfungsstufen (z. B. Produktions- und/oder Distributionsstufen)<br />

bis zur Auslieferung der Produkte beim Kunden, <strong>in</strong>klusive<br />

der Abfallentsorgung und des Recycl<strong>in</strong>gs.<br />

Koord<strong>in</strong>ation der Fahrzeugnutzung<br />

Fahrtra<strong>in</strong><strong>in</strong>g für MitarbeiterInnen<br />

Das E<strong>in</strong>sparpotenzial liegt bei rund 20 % der Energiekosten.<br />

Auch externe Dienstleistungsunternehmen können mit<br />

dem Fuhrparkmanagement betraut werden. Ihre Dienstleistung<br />

umfasst <strong>in</strong> der Regel das gesamte Fuhrparkmanagement<br />

von der organisatorischen Abwicklung und der<br />

Beschaffung über die Verwaltung (<strong>in</strong>kl. Versicherungs- und<br />

Schadensabwicklung) und Controll<strong>in</strong>g bis zur Instandsetzung<br />

und zum Verkauf der Fahrzeuge.<br />

Weiters werden elektronische Flottenmanagement-Systeme<br />

angeboten. Sie ermöglichen Controll<strong>in</strong>g, Flottensteuerung<br />

und Disposition mit speziellen, auf Ihr Unternehmen<br />

abgestimmten Lösungen. Häufig ist auch der E<strong>in</strong>satz von<br />

Satellitentechnik (GPS), Geo-Informationssystemen und<br />

Kommunikationsdiensten (Mobilfunk).<br />

E<strong>in</strong>satz von Biotreibstoffen<br />

In Zeiten von steigenden Treibstoffpreisen stellen Biotreibstoffe<br />

nicht nur e<strong>in</strong>e umwelt- und klimaschonende,<br />

sondern auch kostengünstige Alternative dar. So können<br />

z. B. durch die Verwendung von Rapsöl als Treibstoff bis<br />

zu 30 % der Kraftstoffkosten e<strong>in</strong>gespart werden.<br />

Die Umstellung e<strong>in</strong>es Fuhrparks auf Biotreibstoffe wird<br />

durch die Bundesumweltförderung, abgewickelt duch<br />

die Kommunalkredit Austria AG, mit bis zu 30 % der<br />

Investitionskosten gefördert, wenn die CO 2 -Relevanz der<br />

Maßnahmen nachgewiesen wird.<br />

Logistik & Transport<br />

Tel. 0732/7720-14380<br />

www.energiesparverband.at


Logistik & Transport<br />

Bei der Umstellung e<strong>in</strong>es Fuhrparks oder e<strong>in</strong>zelner<br />

Fahrzeuge auf Biotreibstoffe sollten u. a.<br />

folgende Punkte berücksichtigt werden:<br />

Wahl des Treibstoffes<br />

Derzeit s<strong>in</strong>d Biodiesel und Pflanzenöl die gängigsten Bio-<br />

treibstoffe <strong>in</strong> <strong>Ö</strong>sterreich. Beide können sowohl <strong>in</strong> re<strong>in</strong>er<br />

Form als auch als Beimischung zum herkömmlichen Treibstoff<br />

genutzt werden. Biodiesel und Pflanzenöl können<br />

grundsätzlich nur <strong>in</strong> Dieselfahrzeugen e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />

Biotreibstofftauglichkeit<br />

Über die Biodieseltauglichkeit geben Autohersteller und<br />

Markenwerkstätten Auskunft (siehe auch: www.ufop.de).<br />

S<strong>in</strong>d Fahrzeuge nicht biodieseltauglich, kann e<strong>in</strong>e Umrüstung<br />

<strong>in</strong> Erwägung gezogen werden.<br />

Die Beimengung von Pflanzenöl zum M<strong>in</strong>eralöldiesel ist je<br />

nach Motortyp und Jahreszeit bis ca. 20 % ohne Umrüstung,<br />

darüber h<strong>in</strong>aus jedoch nur mit Umbau möglich.<br />

Die Kosten s<strong>in</strong>d je nach gewählter Tanktechnik (1- oder<br />

2-Tanktechnik), Werkstätte und Fahrzeugtyp sehr unterschiedlich<br />

und liegen zwischen 2.000 E und 5.000 E.<br />

Der Umbau e<strong>in</strong>es Kraftfahrzeuges – vor allem wenn es gewerblich<br />

<strong>in</strong>tensiv genutzt wird – amortisiert sich aufgrund<br />

des niedrigen Treibstoffpreises von ca. 70 Cent oft schon<br />

<strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Jahres.<br />

Tanktechnik<br />

Überlegenswert kann die Errichtung e<strong>in</strong>er betriebseigenen<br />

Biotreibstoff-Tankstelle oder die Umstellung e<strong>in</strong>er bereits<br />

vorhandenen auf Biotreibstoff se<strong>in</strong>. Sowohl biodieseltaug-<br />

liche Tankstellen als auch Pflanzenöl-Tankstellen werden <strong>in</strong><br />

verschiedensten Größen und Bauarten von Tankstellenlieferanten<br />

angeboten.<br />

Bezugsquellen<br />

Ob sich auch <strong>in</strong> Ihrer Nähe bereits e<strong>in</strong>e Biodiesel-Tankstelle<br />

bef<strong>in</strong>det, ist <strong>in</strong> den aktuellen Biodiesel-Tankstellenlisten<br />

(z. B.: www.oeamtc.at, www.blt.bmlf.gv.at) nachzulesen.<br />

Ist e<strong>in</strong>mal ke<strong>in</strong>e Biodieseltankstelle <strong>in</strong> der Nähe, kann<br />

jederzeit auch M<strong>in</strong>eralöldiesel zugetankt werden.<br />

In letzter Zeit wurden zwar e<strong>in</strong>ige Pflanzenölproduktionsstätten<br />

<strong>in</strong> Oberösterreich im landwirtschaftlichen Umfeld<br />

<strong>in</strong>s Leben gerufen, e<strong>in</strong>e eigene Tankstelle ist aber hier<br />

dennoch oft die beste Lösung, um die Versorgung mit<br />

Pflanzenöl zu sichern.<br />

Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />

Überlegen Sie den E<strong>in</strong>satz von Fuhrpark- und Mobilitätsmanagement<br />

auch <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eren Unternehmen<br />

Achten Sie auf e<strong>in</strong>e effiziente Gestaltung der Arbeitsabläufe<br />

mit m<strong>in</strong>imalen <strong>in</strong>nerbetrieblichen Transportwegen<br />

und e<strong>in</strong>er optimierten Prozesskopplung<br />

Ermöglichen Sie Ihren MitarbeiterInnen die Anreise mit<br />

öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

Richtiges Flottenmanagement kann bis zu 20 % Energiekosten<br />

sparen<br />

Prüfen Sie den E<strong>in</strong>satz von Biotreibstoffen für Ihren<br />

Fuhrpark


Was bei „Häuslbauern“ schon länger selbstverständlich<br />

ist (rund 95 % aller neu errichteten E<strong>in</strong>familienhäuser<br />

werden <strong>in</strong> energiesparender Bauweise errichtet!), ist auch<br />

für Firmengebäude der Trend. Sie sparen mit e<strong>in</strong>em energiesparend<br />

gebauten Gebäude nicht nur Energiekosten,<br />

sondern erhöhen auch die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeiter-<br />

Innen durch e<strong>in</strong> behaglicheres Raumklima und können<br />

auch als Vorzeige-Unternehmen Ihr Image bei den Kund-<br />

Innen verbessern.<br />

Um Gebäude und deren thermische Qualität vergleichen<br />

zu können, werden „Energiekennzahlen“ (EKZ) verwendet.<br />

Ähnlich wie beim Auto durch Angabe des Treibstoffverbrauchs<br />

(l/100 km) ermöglicht die Energiekennzahl den<br />

Vergleich des Energieverbrauchs von Gebäuden. Die EKZ<br />

gibt den jährlichen Heizenergiebedarf pro Quadratmeter<br />

an und hilft die Energiesparqualität des Gebäudes zu<br />

dokumentieren. Die Verwendung von Energiekennzahlen<br />

ist nicht nur für Wohnbauten s<strong>in</strong>nvoll, auch Betriebs- und<br />

Bürogebäude können so auf ihre thermische Qualität<br />

überprüft werden.<br />

kWh/m 2 a<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

E<strong>in</strong>sparung<br />

19 %<br />

102<br />

115<br />

125<br />

Energiesparendes Bauen<br />

Neben vielen Fragen, die sich beim Neubau e<strong>in</strong>es<br />

Betriebsgebäudes stellen, sollte – nicht zuletzt auch<br />

angesichts steigender Energiepreise – energiesparendes<br />

Bauen e<strong>in</strong> zentrales Thema se<strong>in</strong>. Energiesparend bauen<br />

bedeutet, durch optimale Gebäudeplanung und gute<br />

Wärmedämmung die Wärmeverluste nach außen zu<br />

m<strong>in</strong>imieren und solare Gew<strong>in</strong>ne zu nutzen.<br />

Grundregeln für<br />

energiesparendes Bauen<br />

Wenn Sie e<strong>in</strong> energiesparendes Betriebsgebäude<br />

errichten wollen, sollten Sie folgende Grundregeln<br />

beachten:<br />

E<strong>in</strong>e kompakte Bauweise (möglichst rechteckiger<br />

Grundriss) verr<strong>in</strong>gert die Gebäudeoberfläche und somit<br />

auch die Wärmeverluste. Aus- und E<strong>in</strong>buchtungen, wie<br />

z. B. Erker, erhöhen die Außenflächen und damit die<br />

Wärmeverluste.<br />

Durch e<strong>in</strong>e Südausrichtung des Gebäudes können<br />

Sie die Sonnene<strong>in</strong>strahlung besser nutzen. E<strong>in</strong> Großteil<br />

der Fensterflächen sollten möglichst nach Süden bzw.<br />

Südwesten gerichtet se<strong>in</strong>. Moderne, nach Süden orientierte<br />

Fenster weisen e<strong>in</strong>e positive Energiebilanz auf, das<br />

heißt, die Wärmegew<strong>in</strong>ne durch Sonnene<strong>in</strong>strahlung s<strong>in</strong>d<br />

<strong>in</strong> der Heizsaison größer als deren Verluste. Zur Vermeidung<br />

sommerlicher Überhitzung müssen z. B. konstruktive<br />

Gebäudearten: Energiekennzahlen Wärmeklimakorrigiert Basisjahr 1994 (kWh/m 2 a)<br />

71<br />

139<br />

132<br />

Gesamt Verwaltungs-<br />

Amts-<br />

gebäude<br />

(e<strong>in</strong>gemietet)<br />

97<br />

103<br />

105<br />

Verwaltungs-<br />

Amts-<br />

gebäude<br />

131<br />

143<br />

141<br />

Straßenmeisterei<br />

175<br />

218<br />

225<br />

Sonstige<br />

Gebäude<br />

138<br />

170<br />

210<br />

Pflegeanstalt<br />

98<br />

78<br />

71<br />

100<br />

107<br />

126<br />

Museum Landwirtschaftliche<br />

Fach- und<br />

Berufschule<br />

135<br />

144<br />

133<br />

Kunst,<br />

Kultur<br />

156<br />

156<br />

200<br />

82<br />

102<br />

112<br />

Jugend- Bezirks-<br />

Erholungs- hauptmann<br />

K<strong>in</strong>derheim, schaftJugendherberge<br />

87<br />

97<br />

112<br />

Berufsschule<br />

2004<br />

2000<br />

1994<br />

128<br />

143<br />

165<br />

Bauhof<br />

Quelle: S. Hübler<br />

Innovative Neubauten<br />

Tel. 0732/7720-14380<br />

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Innovative Neubauten<br />

Maßnahmen (wie Dachvorsprung) oder (außenliegender)<br />

Sonnenschutz vorgesehen werden.<br />

Gute Dämmeigenschaften der Bauteile (niedrige<br />

U-Werte) zu unbeheizten Räumen sowie zur Außenluft<br />

senken den Energiebedarf. Gute Wärmedämmung heißt<br />

Wärmeschutzverglasung bei den Fenstern (U-Wert von<br />

1,1 bis 0,7 W/m²K), Wärmedämmung der obersten<br />

Geschoßdecke mit m<strong>in</strong>d. 25 cm Dämmung und gut<br />

gedämmte Außenwände (z. B. e<strong>in</strong> 50 cm hochporosierter<br />

Hochlochziegel, e<strong>in</strong> 25 bzw. 30 cm hochporosierter<br />

Hochlochziegel mit m<strong>in</strong>d. 16 cm Dämmung oder e<strong>in</strong>e<br />

Holzriegelwand mit 25 bis 30 cm Dämmstoff).<br />

Folgende Tabelle gibt e<strong>in</strong>en groben Überblick über die<br />

unterschiedlichen Anforderungen an den Dämmstandard.<br />

Für e<strong>in</strong>e gesamthafte Beurteilung des Gebäudes, wie<br />

sie bei der Berechnung der Energiekennzahl erfolgt, s<strong>in</strong>d<br />

jedoch weitere Faktoren e<strong>in</strong>zubeziehen (z. B. solare Gew<strong>in</strong>ne,<br />

Lüftungsverluste, Kompaktheit).<br />

Zwei Passivhaus-Bürogebäude <strong>in</strong> Stadl-Paura und Steyr<br />

Solare<br />

Gew<strong>in</strong>ne 12 %<br />

Wände 21 %<br />

Beispiel für e<strong>in</strong>e Energiebilanz<br />

Energiebilanz E<strong>in</strong>familienhaus Heizung 12 %<br />

Dach 10 %<br />

Innere<br />

Gew<strong>in</strong>ne 6 %<br />

Keller 6 %<br />

Sorgfältige Bauausführung ohne Wärmebrücken und<br />

e<strong>in</strong>e luftdichte Gebäudehülle s<strong>in</strong>d nicht nur zur Erreichung<br />

e<strong>in</strong>er niedrigen Energiekennzahl wichtig, sondern<br />

helfen mit, Bauschäden zu vermeiden, und sorgen für e<strong>in</strong><br />

behagliches Raumklima.<br />

Voraussetzung für das Erreichen e<strong>in</strong>es Niedrigstenergiestandards<br />

ist <strong>in</strong> der Regel der E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>er Be- und<br />

Entlüftungsanlage. Dabei wird die zugeführte Luftmenge<br />

genau dem hygienischen Frischluftbedarf angepasst.<br />

Zusätzlich kann die <strong>in</strong> der Abluft enthaltene Wärme<br />

zur Vorerwärmung der Zuluft genutzt werden. Mit der<br />

Lüftungsanlage können bis zu 90 % der <strong>in</strong> der Abluft<br />

enthaltenen Wärme zurückgewonnen werden.<br />

U-Wert EKZ (kWh/m²a) Fenster Außenwand Oberste Geschoßdecke Kellerdecke<br />

Oö. Niedrigenergiehaus 50 1,1 0,2 0,15 (= ca. 25 cm Dämmung) 0,25<br />

Oö. Niedrigstenergiehaus 30 1,1 0,16 0,12 (= ca. 30 cm Dämmung) 0,2<br />

Lüftung 29 %<br />

Oö. Passivhaus 10 0,8 0,12 0,1 (= ca. 40 cm Dämmung) 0,15<br />

Fenster 22 %


Wodurch wird e<strong>in</strong> Gebäude<br />

zum Niedrigstenergie- bzw.<br />

Passivhaus?<br />

Der Bau erfordert e<strong>in</strong>e exakte und umfassende Planung.<br />

Niedrigstenergie- und Passivhäuser haben e<strong>in</strong>e besonders<br />

gute Wärmedämmung, vermeiden Wärmebrücken<br />

und haben e<strong>in</strong>e hohe Luftdichtheit. E<strong>in</strong>e optimale Nutzung<br />

der Sonnenenergie erfolgt durch Südorientierung des Gebäudes<br />

sowie spezielle Fenster mit großer Dämmwirkung<br />

und hochlichtdurchlässiger Verglasung. Der verbleibende<br />

Restenergiebedarf wird dann im Idealfall durch erneuerbare<br />

Energieträger (z. B. thermische Solaranlage zur<br />

Warmwasserbereitung und Biomasseheizung) gedeckt.<br />

Ger<strong>in</strong>gste Wärmeverluste<br />

Dämmung<br />

Die Wärmedämmwerte (U-Werte) der Bauteile liegen<br />

unter 0,10 W/m²K. E<strong>in</strong>e hochgedämmte Außenwand<br />

ist Grundvoraussetzung. Mauerste<strong>in</strong>e mit 20 bis 30 cm<br />

Wärmedämmung oder Holzriegelkonstruktionen mit 30<br />

bis 40 cm Dämmung s<strong>in</strong>d üblich. Die Wärmedämmung<br />

der obersten Geschoßdecke beträgt bis zu e<strong>in</strong>em<br />

Niedrigstenergie-<br />

& Passivhäuser<br />

Passivhäuser s<strong>in</strong>d Gebäude, die ohne herkömmliches<br />

Heizsystem auch <strong>in</strong> unseren Breiten e<strong>in</strong><br />

behagliches Raumklima bieten. Der Jahresheizwärmebedarf<br />

liegt laut den oberösterreichischen<br />

gesetzlichen Regelungen bei Passivhäusern unter<br />

10 kWh/m²a, bei Niedrigstenergiehäusern unter 30<br />

kWh/m²a.<br />

halben Meter. Und auch die Wärmeverluste nach unten<br />

(Keller) werden mit hohen Dämmstärken von 20 bis<br />

30 cm kle<strong>in</strong> gehalten.<br />

Bei den Fenstern wird auf e<strong>in</strong>en guten Wärmedämmwert<br />

von Verglasung und Rahmen geachtet. Wärmeschutzverglasung<br />

(U g -Wert < 0,5 W/m²K) und supergedämmte<br />

Fensterrahmen mit reduziertem Verlust am<br />

Glasrand s<strong>in</strong>d erforderlich. Der Gesamt-U w -Wert (Glas<br />

und Rahmen) sollte möglichst unter 0,8 W/m²K liegen.<br />

Wichtig bei der Auswahl der Fenster ist auch, wie viel<br />

Sonnenenergie durch die Fenster <strong>in</strong>s Haus kommt. Der<br />

Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert) sollte möglichst<br />

über 50 % liegen.<br />

Luftdichtheit<br />

Die Dämmung e<strong>in</strong>es Gebäudes ist nur dann wirksam,<br />

wenn die Gebäudehülle auch dicht ist. Die Gebäudedichtheit<br />

sollte durch e<strong>in</strong>e Luftdichtheitsmessung<br />

nachgewiesen werden. Die so gemessene Luftmenge<br />

bezogen auf das Raumluftvolumen (nL50) sollte beim<br />

Passivhaus den genormten Luftwechsel von 0,6 h-1<br />

pro Stunde nicht überschreiten.<br />

Wärmebrücken<br />

Bei e<strong>in</strong>em Passivhaus ist e<strong>in</strong>e wärmebrückenfreie<br />

Konstruktion unbed<strong>in</strong>gt erforderlich.<br />

Innovative Neubauten<br />

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Innovative Neubauten<br />

0<br />

Passive<br />

Sonnenenergienutzung<br />

Durch e<strong>in</strong>e Ausrichtung der Fenster nach Süden kann die<br />

passive Sonnenenergienutzung optimiert werden. Große<br />

Glasflächen <strong>in</strong> andere Himmelsrichtungen sollten vermieden<br />

werden. E<strong>in</strong> Fensteranteil an der Südfassade von 30<br />

bis 50 % br<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>en Beitrag zur Raumheizung von nahezu<br />

40 %. Vor allem bei großen Fensterflächen muss aber<br />

wegen Überhitzungsgefahr im Sommer e<strong>in</strong>e Abschattung<br />

(z. B. außenliegender Sonnenschutz) vorgesehen werden.<br />

Effektiv lüften<br />

Niedrigstenergie- und Passivhäuser werden über e<strong>in</strong>e<br />

kontrollierte Be- und Entlüftungsanlage automatisch mit<br />

Frischluft versorgt. Die kontrollierte Raumlüftung garantiert<br />

e<strong>in</strong>e dauerhaft gute Raumluftqualität bei gleichzeitiger<br />

Energiee<strong>in</strong>sparung durch Wärmerückgew<strong>in</strong>nung aus der<br />

Abluft. E<strong>in</strong>e zusätzliche Vorerwärmung der Frischluft über<br />

e<strong>in</strong>en Erdreich-Wärmetauscher ist möglich und bei Passivhäusern<br />

meist notwendig. Im Sommer kann im Erdreich-<br />

Wärmetauscher die Frischluft auch gekühlt werden.<br />

Etwas heizen<br />

Auch wenn der Heizenergiebedarf sehr ger<strong>in</strong>g ist, muss<br />

selbst beim Passivhaus fallweise trotzdem geheizt werden.<br />

Aus Umweltschutzgründen sollte die erforderliche<br />

Wärmeversorgung mit erneuerbaren Energieträgern erfolgen.<br />

E<strong>in</strong>e weitere Möglichkeit ist die Heizung <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation<br />

mit der Lüftungsanlage.<br />

Bürogebäude <strong>in</strong><br />

Passivhausbauweise<br />

Obwohl das Passivhaus-Konzept ursprünglich für den<br />

privaten Wohnbau entwickelt wurde, ist es auch auf<br />

Bürogebäude sehr gut übertragbar. Es wurden bereits<br />

Passivhaus-Bürogebäude ohne Mehrkosten gegenüber<br />

herkömmlicher Bauweise realisiert. Neben den oben<br />

angeführten Kriterien sollte bei Bürogebäuden im Passivhausstandard<br />

besonders auf die optimale E<strong>in</strong>regelung der<br />

Gebäudetechnik und die Qualitätskontrolle geachtet werden.<br />

Auch Lichtlenkung zur Verr<strong>in</strong>gerung des Bedarfs an<br />

künstlichem Licht und Nachtlüftung haben sich <strong>in</strong> diesem<br />

Bereich sehr bewährt.<br />

Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />

Errichten Sie Ihr neues Betriebsgebäude <strong>in</strong> energiesparender<br />

Bauweise – Sie sparen damit Betriebskosten,<br />

verbessern das Raumklima und schonen die<br />

Umwelt.<br />

Passivhäuser benötigen 80 % weniger Heizenergie als<br />

herkömmliche Gebäude.<br />

Es gibt bereits e<strong>in</strong>e Reihe von <strong>in</strong>novativen Betriebsneubauten,<br />

die zeigen, wie die praktische Umsetzung<br />

möglich ist.


Gute Wärmedämmung von Betriebsgebäuden, Leitungen<br />

und Armaturen spart nicht nur Energie, sondern verbessert<br />

auch den Komfort durch Vermeidung unnötiger Wärmelasten<br />

im Sommer. Auch richtiges Benutzerverhalten<br />

trägt zur Verr<strong>in</strong>gerung der Energiekosten im Unternehmen<br />

bei: Vermeiden Sie zum Beispiel Dauerlüften bei gekippten<br />

Fenstern <strong>in</strong> Bürogebäuden.<br />

Wann sollte man an<br />

e<strong>in</strong>e Sanierung denken?<br />

Grundsätzlich können Sie davon ausgehen, dass bei<br />

e<strong>in</strong>em 15 bis 20 Jahre alten Gebäude e<strong>in</strong>zelne Sanierungsmaßnahmen<br />

bereits notwendig se<strong>in</strong> können. Auf<br />

Grund der raschen Entwicklung bei Baumaterialien und<br />

Dämmstandards benötigen neue Niedrigenergiehäuser<br />

weniger als e<strong>in</strong> Drittel der Energie zum Beheizen als herkömmliche<br />

Gebäude.<br />

E<strong>in</strong> Beispiel:<br />

E<strong>in</strong>sparungspotenzial Heizenergie<br />

bei der Sanierung e<strong>in</strong>es typischen Bürogebäudes*<br />

Gebäudebestand durchschnittlich 200 kWh/m²a<br />

Energieeffiziente Sanierung 40 kWh/m²a<br />

E<strong>in</strong>sparung Sanierung 160 kWh/m²a<br />

* Vergleich der Energiekennzahlen, das heißt der jährliche Heizwärmebedarf<br />

pro Quadratmeter<br />

Durch die umfassende Sanierung des Betriebsgebäudes<br />

können <strong>in</strong> diesem Beispiel jährlich rund 160 kWh/m² e<strong>in</strong>gespart<br />

und gleichzeitig der CO 2 -Ausstoß reduziert werden.<br />

Sanierung von<br />

Betriebsgebäuden<br />

Die Sanierung von bestehenden Gebäuden ist oft sowohl vom<br />

ökonomischen als auch vom ökologischen Standpunkt gesehen<br />

e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Investition. Durch verbesserten Wärmeschutz<br />

sparen Sie Heizkosten, tragen damit zum Umweltschutz bei und<br />

erhöhen auch die Lebensqualität am Arbeitsplatz.<br />

Wann rechnet sich e<strong>in</strong>e Sanierung<br />

gegenüber e<strong>in</strong>em Neubau?<br />

Stellt man die Investitionskosten e<strong>in</strong>es Neubaus des<br />

Betriebsgebäudes den Sanierungskosten gegenüber<br />

und bezieht die Betriebskosten für e<strong>in</strong>en Zeitraum von 80<br />

Jahren mit e<strong>in</strong>, so wird sich im Regelfall der Neubau erst<br />

nach über 100 Jahren amortisieren.<br />

E<strong>in</strong> Beispiel:<br />

Vergleich Neubau und Sanierung e<strong>in</strong>es Objektes mit<br />

gleicher Nutzfläche, Gegenüberstellung der Errichtungskosten<br />

und der Betriebskosten über e<strong>in</strong>en Lebenszyklus<br />

von 80 Jahren*:<br />

Investitionskosten<br />

Neubau Passivhaus (Abriss Bestand,<br />

Errichtung)<br />

Sanierung zum Niedrigenergiehaus<br />

(40 kWh/m²a)<br />

982.000 €<br />

460.000 €<br />

Mehrkosten Neubau 522.000 €<br />

Betriebskosten<br />

Neubau (14.960 €/a) 1.197.000 €<br />

Sanierung (19.110 €/a) 1.529.000 €<br />

M<strong>in</strong>derkosten Neubau/a 4.160 €<br />

Amortisierung des Neubaus <strong>in</strong> 125 Jahren!<br />

* Rentabilitätsrechnung mittels Lebenszyklusanalyse nach IFIB Uni Karlsruhe, ebök<br />

Prof. Claus Kahlert<br />

Natürlich kann der Neubau aus anderen Gründen notwendig<br />

oder s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong>, z. B. geänderte Anforderungen,<br />

Erweiterung geplant etc.<br />

Sanierung von Betriebsgebäuden<br />

Tel. 0732/7720-14380<br />

www.energiesparverband.at<br />

1


Sanierung von Betriebsgebäuden<br />

2<br />

Richtige Reihenfolge bei<br />

der Sanierung<br />

Jede e<strong>in</strong>zelne Maßnahme hilft mit, Ihre Energiekosten<br />

zu senken. Natürlich ist e<strong>in</strong>e umfassende, gesamthafte<br />

Sanierung meist die beste Lösung, Sie können aber auch<br />

schrittweise e<strong>in</strong>zelne Maßnahmen setzen. Empfehlenswert<br />

ist dabei oft folgende Reihenfolge:<br />

1. Oberste Geschoßdecke dämmen: Diese Maßnahme<br />

br<strong>in</strong>gt mit relativ ger<strong>in</strong>gen Kosten häufig die größten<br />

E<strong>in</strong>sparungen.<br />

2. Fenster sanieren: Oft lassen sich Fenster auch mit<br />

e<strong>in</strong>fachen Maßnahmen wie E<strong>in</strong>stellen der Beschläge<br />

oder Erneuerung der Dichtungen sanieren; e<strong>in</strong> sofortiger<br />

Fenstertausch ist nicht unbed<strong>in</strong>gt erforderlich.<br />

Falls die Fensterrahmen noch <strong>in</strong> Ordnung s<strong>in</strong>d, können<br />

Sie auch nur das Glas gegen e<strong>in</strong>e moderne Wärmeschutzverglasung<br />

tauschen.<br />

3. Kellerdecke von unten dämmen: 10 cm zusätzliche<br />

Wärmedämmung der Kellerdecke schafft Abhilfe bei<br />

„kalten“ Fußböden.<br />

4. Außenwände dämmen: Idealerweise verb<strong>in</strong>den Sie<br />

e<strong>in</strong>e ohneh<strong>in</strong> notwendige Fassadenerneuerung mit<br />

e<strong>in</strong>er Wärmedämmung der Außenwände. E<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>destdämmstärke<br />

von 24 cm ist empfehlenswert.<br />

5. Warmwasserbereitung im Sommer von der Heizung<br />

trennen: Wird das Warmwasser im Sommer mit der<br />

Heizungsanlage bereitet, ist der Heizkessel für diesen<br />

Zweck <strong>in</strong> der Regel zu groß dimensioniert und arbeitet<br />

mit ger<strong>in</strong>gem Wirkungsgrad. E<strong>in</strong>e sehr gute Lösung s<strong>in</strong>d<br />

Sonnenkollektoren zur Warmwasserbereitung im Sommer;<br />

die Heizungsanlage wird nur im W<strong>in</strong>ter verwendet.<br />

6. Fenstertausch: E<strong>in</strong>e moderne Wärmeschutzverglasung<br />

ist heute beim Neubau Stand der Technik.<br />

7. Heizung sanieren: Auch ohne Heizungstausch lassen<br />

sich mit e<strong>in</strong>fachen Maßnahmen Verbesserungen<br />

erzielen, wie z. B. durch Dämmen der Verteilleitungen,<br />

E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>er modernen Regelungsanlage.<br />

8. Heizkessel tauschen: Nach erfolgter Sanierung des<br />

Gebäudes ist der Energiebedarf wesentlich ger<strong>in</strong>ger<br />

und der Heizkessel daher meist überdimensioniert. Bei<br />

e<strong>in</strong>er Heizungserneuerung sollten Sie die Möglichkeit<br />

zum Umstieg auf erneuerbare Energieträger nutzen.<br />

Durch e<strong>in</strong>e thermische Sanierung können auch vorhandene<br />

Wärmebrücken beseitigt werden; achten Sie auf<br />

ausreichende Wärmedämmung und fachliche richtige<br />

Ausführung von Bauteilübergängen (z. B. Wand/Decken/<br />

Fensteranschlüsse). Richtiger Sonnenschutz und e<strong>in</strong>e<br />

Reduktion der <strong>in</strong>neren Gew<strong>in</strong>ne durch Energiespargeräte<br />

(weniger Abwärme) verr<strong>in</strong>gern die Gefahr sommerlicher<br />

Überhitzung.<br />

Gibt es für Betriebe Unterstützung<br />

bei Sanierungsvorhaben?<br />

Nutzen Sie die vielfachen Möglichkeiten, professionelle<br />

Beratung und f<strong>in</strong>anzielle Unterstützung bei der Sanierung<br />

Ihres Betriebsgebäudes zu erhalten.<br />

1. Energieberatung für Betriebe<br />

2. Förderung für die thermische Sanierung von Betriebsgebäuden<br />

3. Beachten Sie auch die Förderungen für den E<strong>in</strong>satz<br />

von thermischen Solaranlagen, Biomasse-Anlagen sowie<br />

Be- und Entlüftungsanlagen <strong>in</strong> Unternehmen (siehe<br />

Kapitel Förderungen).<br />

4. E<strong>in</strong>e Möglichkeit der F<strong>in</strong>anzierung von Energie-Investitionen<br />

zum Nulltarif, d. h. ohne Ihr Firmenbudget zu belasten,<br />

ist auch das Energie-Contract<strong>in</strong>g (siehe Kapitel<br />

Contract<strong>in</strong>g).<br />

Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />

E<strong>in</strong> modernes Outfit für Ihr Betriebsgebäude hebt das<br />

Image.<br />

Sanierung spart Energie und Heizkosten und schafft<br />

e<strong>in</strong> behagliches Arbeitsklima.<br />

Nutzen Sie die Gelegenheit der Sanierung auf umweltfreundliche<br />

Energieträger umzusteigen.<br />

Für Sanierungsmaßnahmen gibt es Förderungen und<br />

Unterstützungsmaßnahmen.


Energieeffiziente<br />

Betriebsgebäude – Neubau<br />

Bürogebäude<br />

<strong>in</strong> Passivhausbauweise<br />

Von den Architekten Poppe*Prehal wurde 2006 e<strong>in</strong> dreigeschoßiges<br />

Bürogebäude <strong>in</strong> Steyr mit 330 m 2 Nutzfläche<br />

<strong>in</strong> Passivbauweise errichtet. Der Passivhausstandard des<br />

Bürohauses, mit e<strong>in</strong>er Energiekennzahl von nur 6 kWh/m 2 a,<br />

wurde durch e<strong>in</strong>e massive Bauweise mit Vollwärmeschutz<br />

sowie durch die Ausführung aller Bauteile entsprechend dem<br />

Passivhausstandard gewährleistet. Auch der E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>er Lüftungsanlage<br />

mit Wärmerückgew<strong>in</strong>nung ist für das Erreichen<br />

e<strong>in</strong>er so ger<strong>in</strong>gen Energiekennzahl unerlässlich, zusätzlich<br />

werden die Räumlichkeiten ständig mit Frischluft versorgt. Da<br />

die Längsseite des Gebäudes nach Süden orientiert ist, ist im<br />

Sommer e<strong>in</strong>e automatische Verschattung unbed<strong>in</strong>gt notwendig,<br />

um e<strong>in</strong>e Überhitzung des Gebäudes zu verh<strong>in</strong>dern.<br />

Innovative<br />

Betriebsgebäude<br />

E<strong>in</strong>ige ausgewählte Beispiele<br />

Viele Betriebe <strong>in</strong> Oberösterreich haben sich schon für<br />

energieeffiziente Gebäude entschieden und setzen auf den<br />

E<strong>in</strong>satz erneuerbarer Energieträger.<br />

Im Folgenden e<strong>in</strong>ige Beispiele.<br />

Biohof Achleitner<br />

Passivhausbetriebsgebäude aus<br />

Holz, Lehm und Stroh<br />

Das 2005 neu eröffnete Betriebsgebäude des Biohofes<br />

Achleitner im Eferd<strong>in</strong>ger Becken wurde im Passivhaus-<br />

Standard <strong>in</strong> nur acht Monaten Bauzeit errichtet. Als<br />

Baumaterialien wurden Holz, Lehm und Stroh (von den<br />

Feldern des Biohofes) verwendet. Kühlung und Heizung<br />

erfolgen durch Erdwärme, Sonnenenergie und Pflanzen.<br />

E<strong>in</strong>e Photovoltaik-Anlage mit e<strong>in</strong>er Nennleistung von 19,6<br />

kWp wurde <strong>in</strong>stalliert. Auf den E<strong>in</strong>satz regionaler Baustoffe<br />

wurde besonders geachtet. Das Gebäude nutzt das<br />

vorhandene Tageslicht optimal aus und verfügt zusätzlich<br />

über e<strong>in</strong> ausgeklügeltes Verschattungssystem, das sommerlicher<br />

Überhitzung vorbeugt. Im Zuge des Neubaus<br />

wurde e<strong>in</strong>e Tankstelle errichtet, bei der Biotreibstoff aus<br />

Sonnenblumen direkt vor Ort gepresst wird und für die<br />

Fahrzeuge des Biohofes zur Verfügung steht.<br />

Innovative Betriebsgebäude<br />

Tel. 0732/7720-14380<br />

www.energiesparverband.at


Innovative Betriebsgebäude<br />

Energiewerkstatt<br />

Fertigungshalle Obermayr<br />

Energiewerkstatt GmbH<br />

Das Bürogebäude der Energiewerkstatt GmbH wurde<br />

als Niedrigenergiehaus zu Kosten von 1.000 €/m² mit<br />

e<strong>in</strong>er 100%igen Energieversorgung aus den erneuerbaren<br />

Energieträgern errichtet. Auf e<strong>in</strong>er Nutzfläche von<br />

380 m² s<strong>in</strong>d derzeit 18 MitarbeiterInnen beschäftigt. Der<br />

Holzriegelbau weist e<strong>in</strong>e sehr gute Wärmedämmung auf<br />

(Außenwand mit U-Wert von 0,147 W/m²K, Dachschräge<br />

mit U-Wert von 0,15 W/m²K, Fenster mit U-Wert von 0,7<br />

W/m²K etc.).<br />

Stolz ist man aber vor allem auf die Energieversorgung,<br />

die zu 100 % auf erneuerbaren Energieträgern basiert.<br />

Die Stromversorgung des Gebäudes erfolgt teilweise<br />

über e<strong>in</strong>e Photovoltaik-Anlage (3.100 Wp) und teilweise<br />

durch die Beteiligung an e<strong>in</strong>er W<strong>in</strong>dkraftanlage. E<strong>in</strong>e 22<br />

m² große thermische Solaranlage dient der Warmwasserbereitung<br />

und der Übergangsheizung. E<strong>in</strong>e vollautomatische<br />

Pelletsheizung (15 kW) liefert die restliche Wärmeenergie.<br />

Autoglas Pichler<br />

Fertigungshalle Obermayr<br />

Die Fa. Obermayr Holzkonstruktionen hat <strong>in</strong> Schwanenstadt<br />

e<strong>in</strong>e neue Fertigungshalle im Passivhausstandard<br />

errichtet. Die Halle ist die erste großvolumige Produktionshalle<br />

<strong>in</strong> <strong>Ö</strong>sterreich (3.500 m²), die im Passivhausstandard<br />

errichtet wurde. Besonderer Wert wurde auch auf die Nutzung<br />

von Tageslicht gelegt und e<strong>in</strong> <strong>in</strong>novatives Tages- und<br />

Kunstlichtmanagement umgesetzt. Auf diese Weise ist<br />

es gelungen, ohne neues Heizsystem auszukommen, den<br />

Energieverbrauch für die Beleuchtung zu m<strong>in</strong>imieren und<br />

möglichst tageslichtnahe Lichtverhältnisse für optimale<br />

Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen zu schaffen.<br />

Autoglas Pichler<br />

Solar- & lichtoptimiertes Betriebsgebäude<br />

Ziel des <strong>in</strong>novativen Projektes ist die Entwicklung e<strong>in</strong>es<br />

neuartigen Betriebsgebäudes mit Licht- und Solar-<br />

Optimierung. Das Betriebsgebäude <strong>in</strong> Niedrigstenergiebauweise<br />

mit tageslichtoptimierten Arbeitsräumen<br />

und Maßnahmen gegen die sommerliche Überhitzung<br />

spart rund 80 % Heizenergie gegenüber konventionell<br />

errichteten Betriebsgebäuden e<strong>in</strong> und kommt ohne Energie<br />

für die Kühlung aus. E<strong>in</strong> wesentlicher <strong>in</strong>novativer<br />

Bestandteil des Gebäudekonzeptes ist auch die Tageslichtoptimierung<br />

aller Räume, <strong>in</strong>sbesondere im Bereich<br />

der Werkstätte. Erstmals kommt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em derartigen<br />

Gebäude e<strong>in</strong>e solarbeschichtete Polycarbonat-Fassade<br />

zum E<strong>in</strong>satz. Dies dient vor allem der Verbesserung des<br />

Sommerklimas.


Rosenbauer Allianz<br />

Acamp<br />

Energieeffiziente Betriebsgebäude – Sanierung<br />

Rosenbauer International AG<br />

Die Fa. Rosenbauer <strong>in</strong> Leond<strong>in</strong>g hat im Rahmen e<strong>in</strong>es<br />

Contract<strong>in</strong>g-Projektes e<strong>in</strong>e Reihe von Energieeffizienz-<br />

Maßnahmen umgesetzt, um die Energiekosten zu senken,<br />

wie u. a.<br />

Optimierung der Heizungsanlagen<br />

E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>er Gebäudeleittechnik<br />

Energierückgew<strong>in</strong>nung am Motorenprüfstand<br />

Fernaufschaltung<br />

Energie-Spitzenlastmanagement<br />

Optimierung der Kompressoren<br />

Reparatur sämtlicher Fenster im Bürotrakt<br />

Durch diese Optimierungsmaßnahmen wird e<strong>in</strong>e Energieersparnis<br />

von ca. 1.463 kWh/a bzw. 53.500 €/a erreicht.<br />

Die Investitionssumme von 365.000 € wird durch die s<strong>in</strong>kenden<br />

laufenden Energiekosten <strong>in</strong>nerhalb von 6,5 Jahren<br />

an den Contractor rückerstattet.<br />

Allianz Versicherung<br />

Ziel der Sanierung des Bürogebäudes der Allianz Versicherung<br />

war es, e<strong>in</strong> umfassendes Sanierungskonzept<br />

mit wesentlicher Verbesserung der thermischen Qualität<br />

des Gebäudes umzusetzen. Die großen Fensterflächen<br />

und der schlechte Dämmstandard des Bürogebäudes<br />

boten e<strong>in</strong>en idealen Ausgangszustand für die Errichtung<br />

e<strong>in</strong>er Solarfassade. Das 5-geschoßige Bürogebäude ist<br />

e<strong>in</strong> Stahlskelettbau mit Holzrahmenwänden. Die neue<br />

Fassade besteht aus 1.200 m² Solarwänden <strong>in</strong> der Firmenfarbe<br />

der Allianz Versicherung. Durch diese Maßnahmen<br />

zur Verbesserung der thermischen Hülle wird heute<br />

e<strong>in</strong>e Energiekennzahl von 39 kWh/m²a erreicht, das ist<br />

e<strong>in</strong>e Verbesserung um 264 kWh/m²a. Bei den Heiz- und<br />

Kühlkosten kann durch diese Energieeffizienz-Maßnahmen<br />

e<strong>in</strong>e Ersparnis von 26.348 €/Jahr erreicht werden.<br />

Acamp AG<br />

Die Firma Acamp AG <strong>in</strong> Vorchdorf produziert mit ca. 260<br />

MitarbeiterInnen vorwiegend Gartenmöbel. Im Rahmen<br />

e<strong>in</strong>es Energie-Contract<strong>in</strong>-Pprojektes wurde das 1967<br />

errichtete Firmengebäude umfassend saniert.<br />

Zu den umgesetzten Maßnahmen zählen:<br />

Optimierung der gesamten Heizungsanlage und<br />

-hydraulik sowie der Regelungsanlage<br />

E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>er zentralen Gebäudeleittechnik<br />

(Bus-Netzwerk)<br />

Renovierung der Beleuchtung<br />

Renovierung der Druckluftanlage<br />

Neue Bl<strong>in</strong>dstromkompensationsanlage<br />

Sanierung und Abdichtung sämtlicher Fenster<br />

Insgesamt wurden 380.200 E <strong>in</strong> die Sanierung <strong>in</strong>vestiert.<br />

Der Contractor garantiert E<strong>in</strong>sparungen von 24,4 % pro<br />

Jahr, was etwa 809.000 kWh bzw. 71.500 E pro Jahr<br />

entspricht.<br />

Innovative Betriebsgebäude<br />

Tel. 0732/7720-14380<br />

www.energiesparverband.at


Innovative Betriebsgebäude<br />

Gesundheitshotel Aspach Weber Hydraulik Hotel Irmgard<br />

Betriebsgebäude, die<br />

erneuerbare Energieträger nutzen<br />

Gesundheitshotel Aspach<br />

setzt auf Pellets<br />

Das Gesundheitshotel <strong>in</strong> Aspach im Mühlviertel wurde im<br />

Juni 2004 eröffnet. E<strong>in</strong>e beheizte Fläche von 3.000 m²<br />

wird mit umweltfreundlicher Wärme aus e<strong>in</strong>em 500-kW-<br />

Pelletskessel versorgt. Zusätzlich ist e<strong>in</strong> Fernwärmeanschluss<br />

vorhanden, der die unterstützende Energie <strong>in</strong><br />

den W<strong>in</strong>termonaten liefert. Rund 70.000 E wurden <strong>in</strong> die<br />

Heizanlage <strong>in</strong>vestiert. Entscheidend für den E<strong>in</strong>satz von<br />

Biomasse war vor allem der Wunsch nach e<strong>in</strong>er nachhaltigen<br />

Lösung, um nicht von fossilen Brennstoffen abhängig<br />

zu se<strong>in</strong>.<br />

Weber Hydraulik heizt<br />

mit Hackschnitzel<br />

Bed<strong>in</strong>gt durch die Firmenerweiterung wurde e<strong>in</strong> neues<br />

Heizsystem benötigt; die Fa. Weber Hydraulik aus<br />

Losenste<strong>in</strong> setzt dabei auf heimische Biomasse. E<strong>in</strong>e<br />

Hackschnitzel-Heizanlage (500 kW für den W<strong>in</strong>terbetrieb<br />

+ 85 kW für den Sommerbetrieb) versorgen nun das<br />

Betriebsareal mit Raum- und Prozesswärme. Der jährliche<br />

Wärmebedarf beträgt ca. 720 MWh. Durch den Umstieg<br />

auf Biomasse werden jährlich (gegenüber e<strong>in</strong>er <strong>Ö</strong>lheizanlage)<br />

ca. 12.000 E an Heizkosten e<strong>in</strong>gespart. Umgesetzt<br />

wurde die Hackschnitzelheizanlage ohne Investitionskosten<br />

für das Unternehmen im Rahmen e<strong>in</strong>es Contract<strong>in</strong>g-<br />

Projektes.<br />

Hotel Irmgard nutzt Solarenergie<br />

Besonders <strong>in</strong> Hotels und Pensionen ist der Warmwasserbedarf<br />

gerade auch dann besonders groß, wenn die Sonne<br />

sche<strong>in</strong>t. Nach e<strong>in</strong>er Energieberatung entschied sich die<br />

Eigentümerfamilie des Hotels Irmgard <strong>in</strong> Straß im Attergau/<br />

Salzkammergut dafür, e<strong>in</strong>e Solaranlage zu <strong>in</strong>stallieren, um<br />

kostengünstiger Warmwasser für die Gäste zur Verfügung<br />

zu stellen. Seit 2005 übernimmt e<strong>in</strong>e 35-m 2 -Solaranlage die<br />

Nordpool, Steyr<br />

Warmwasserbereitung, es wird mit e<strong>in</strong>er jährlichen Energiee<strong>in</strong>sparung<br />

von 50.000 kWh gerechnet. Im Rahmen der<br />

Energieberatung wurde die Familie auch bei der Antragstellung<br />

für die Solaranlagenförderung unterstützt.<br />

Bürogebäude Nordpool, Steyr<br />

Aus e<strong>in</strong>em Stahlbetonbau ohne ausreichende Wärmedämmung<br />

und mit wenig Komfort entstand beim „Nordpool-Gebäude“<br />

<strong>in</strong> Steyr e<strong>in</strong> modernes, energiesparendes<br />

Bürogebäude, <strong>in</strong> dem sich MitarbeiterInnen und Kund-<br />

Innen gleichermaßen wohl fühlen – und das <strong>in</strong> nur wenigen<br />

Monaten Bauzeit und mit ger<strong>in</strong>gen Sanierungskosten.<br />

Die Energiekennzahl dieses Vorzeigeprojektes wurde<br />

von 270 auf 37 kWh/m²a gesenkt. Das wirkt sich natürlich<br />

<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>geren Heizkosten aus: Sie konnten um den<br />

Faktor 20 (!), nämlich von 50.000 € auf 2.500 € pro Jahr<br />

reduziert werden! Der verbleibende Energiebedarf wird<br />

umweltfreundlich gedeckt und e<strong>in</strong> <strong>in</strong>telligentes Energiekonzept<br />

sorgt für die Nutzung vorhandener Anlagenteile.<br />

So werden Fußboden- und Wandheizungen aus über 100<br />

m² Sonnenkollektoren mit Wärme versorgt und die alten<br />

<strong>Ö</strong>ltanks als Pufferspeicher verwendet. Gelungen ist die<br />

vorbildliche Sanierung überdies mit ger<strong>in</strong>gen Sanierungskosten<br />

von nur 356 € pro Quadratmeter.


„Energie-Contract<strong>in</strong>g“ –<br />

was ist das?<br />

E<strong>in</strong> spezialisiertes Unternehmen, e<strong>in</strong> sogenannter „Contractor“,<br />

tätigt Energie-Investitionen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Unternehmen<br />

(= „Contract<strong>in</strong>g-Nehmer“). Ref<strong>in</strong>anziert werden diese<br />

Investitionen durch die erzielten Energiee<strong>in</strong>sparungen<br />

bzw. aus dem Verkauf von Wärme und Kälte oder Strom.<br />

Interessant ist Energie-Contract<strong>in</strong>g vor allem für größere<br />

Energieanlagen oder umfangreiche Sanierungsmaßnahmen.<br />

E<strong>in</strong>spar-Contract<strong>in</strong>g<br />

Beim „E<strong>in</strong>spar-Contract<strong>in</strong>g“ führt der Contractor Ener-<br />

giee<strong>in</strong>spar-Maßnahmen im Unternehmen durch (z. B.<br />

Wärmedämmung, effiziente Beleuchtung), die zu ger<strong>in</strong>geren<br />

Energiekosten führen, und garantiert e<strong>in</strong> bestimmtes<br />

E<strong>in</strong>sparpotenzial. Aus den erzielten E<strong>in</strong>sparungen werden<br />

die Investitionskosten des Contractors ref<strong>in</strong>anziert.<br />

Energiekosten<br />

bisherige Energiekosten<br />

• Energiespar<strong>in</strong>vestition<br />

Pr<strong>in</strong>zip des E<strong>in</strong>spar-Contract<strong>in</strong>g<br />

Vorbereitungsphase<br />

Vertragsdauer<br />

Ref<strong>in</strong>anzierung<br />

und Gew<strong>in</strong>n für<br />

den Contractor<br />

neue Energiekosten<br />

Vertragsbeg<strong>in</strong>n Vertragsende<br />

Energie-Contract<strong>in</strong>g<br />

Gew<strong>in</strong>n für<br />

Auftraggeber<br />

Zeit<br />

E<strong>in</strong>e Möglichkeit, modernste Energie-Investitionen zum Nulltarif<br />

zu erhalten und langfristig Kosten zu sparen, ist z. B. das<br />

<strong>in</strong>novative F<strong>in</strong>anzierungs- und Betreibermodell Contract<strong>in</strong>g.<br />

Anlagen-Contract<strong>in</strong>g<br />

Der Contractor errichtet e<strong>in</strong>e neue Energieanlage direkt<br />

beim Contract<strong>in</strong>g-Nehmer. Der Contractor kümmert sich <strong>in</strong><br />

der Regel um Planung, F<strong>in</strong>anzierung, Bau, Inbetriebnahme,<br />

Betrieb und Service der Anlage und übernimmt das Funktions-<br />

und Leistungsrisiko. Die Energielieferung kann z. B.<br />

Wärme, Kälte, Dampf, Strom oder Druckluft umfassen.<br />

Welche Vorteile bietet Contract<strong>in</strong>g<br />

Ihrem Unternehmen?<br />

Nicht <strong>in</strong> jedem Fall stellt Contract<strong>in</strong>g die beste Lösung<br />

dar; es gibt auch andere Möglichkeiten, Energie-Investitionen<br />

umzusetzen. Stimmen die Rahmend<strong>in</strong>gungen, bietet<br />

Energie-Contract<strong>in</strong>g allerd<strong>in</strong>gs vielfältige Vorteile, u. a.:<br />

Erfolgsgarantie – ke<strong>in</strong> Investitionsrisiko<br />

Das f<strong>in</strong>anzielle und technische Risiko der Investition<br />

trägt der Contractor; dieser verpflichtet sich, e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>deste<strong>in</strong>sparung<br />

bzw. planbare Energiekosten zu erzielen.<br />

Investitionsmittel s<strong>in</strong>nvoll e<strong>in</strong>setzen<br />

Kapital bleibt im Unternehmen und muss nicht <strong>in</strong>vestiert<br />

werden.<br />

<strong>Effiziente</strong> Anlagen und Objekte<br />

Professionelle Planung und Errichtung von Energieanlagen<br />

bzw. energetische Verbesserungsmaßnahmen<br />

durch den Contractor als Energieexperten.<br />

Outsourc<strong>in</strong>g<br />

Outsourc<strong>in</strong>g von Energiedienstleistung erspart eigene<br />

Fachleute.<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Je nach Energieträger kann sich der Umstieg auf erneuerbare<br />

Energieträger teilweise sehr rasch rechnen.<br />

Zusatznutzen<br />

Günstig ist es, E<strong>in</strong>spar-Maßnahmen mit dem E<strong>in</strong>satz<br />

erneuerbarer Energieträger zu koppeln.<br />

Energie-Contract<strong>in</strong>g<br />

Tel. 0732/7720-14380<br />

www.energiesparverband.at


Energie-Contract<strong>in</strong>g<br />

Anwendungsbeispiele<br />

Anlagen-Contract<strong>in</strong>g Fa. Fronius:<br />

Auf dem neuen Standort der Fa. Fronius <strong>in</strong> Sattledt errichtet<br />

der Contractor (Fa. Ing. Aigner) e<strong>in</strong> Biomasseheizwerk<br />

mit zwei Kesseln zu 1.200 kW (W<strong>in</strong>terbetrieb) und 350<br />

kW (Sommerbetrieb). Kesselhaus und Hackschnitzellager<br />

s<strong>in</strong>d unterirdisch angeordnet, das Hackgut wird vom<br />

Contractor von lokalen Landwirten bezogen. Damit kann<br />

der Gesamtwärmebedarf zu 95 % abgedeckt und rund<br />

1.000 Tonnen pro Jahr – im Vergleich zu Erdgas – e<strong>in</strong>gespart<br />

werden.<br />

E<strong>in</strong>spar-Contract<strong>in</strong>g Fa. Rosenbauer:<br />

Mittels E<strong>in</strong>spar-Contract<strong>in</strong>g wurde die Sanierung der<br />

energierelevanten haustechnischen Anlagen der Firma<br />

Rosenbauer <strong>in</strong> Leond<strong>in</strong>g f<strong>in</strong>anziert. Als Maßnahmen wurden<br />

z. B. der E<strong>in</strong>bau von Wärmerückgew<strong>in</strong>nungsanlagen,<br />

Sanierung der Hydraulik, die optimale E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung des<br />

Blockheizkraftwerkes, Fenstersanierung etc. durchgeführt.<br />

Investiert wurden 365.000 E. Das garantierte E<strong>in</strong>sparpotenzial<br />

beträgt 21,5 % bei Wärme und 27 % bei Strom,<br />

was 53.500 E/a entspricht.<br />

Wird Contract<strong>in</strong>g auch<br />

gefördert?<br />

Das Energie-Contract<strong>in</strong>g-Programm (ECP) des<br />

Landes Oberösterreich fördert die F<strong>in</strong>anzierung<br />

von Investitionen<br />

zur Errichtung von Energieanlagen, die überwiegend<br />

erneuerbare Energieträger nutzen (Anlagen-Contract<strong>in</strong>g)<br />

und<br />

zur energetischen Sanierung von Gebäuden (E<strong>in</strong>spar-<br />

Contract<strong>in</strong>g).<br />

Die Förderung wird <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es „fiktiven jährlichen<br />

Z<strong>in</strong>senzuschusses“ berechnet. Die Auszahlung der Förderung<br />

erfolgt barwertisiert als E<strong>in</strong>malprämie nach getätigter<br />

Investition. Das anerkennbare Investitionsvolumen muss<br />

m<strong>in</strong>d. 40.000 € betragen. Diese Förderung unterliegt der<br />

„De-m<strong>in</strong>imis-Regel“.<br />

Worauf muss ich beim Abschluss<br />

e<strong>in</strong>es Contract<strong>in</strong>g-Projektes<br />

achten?<br />

E<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>dest<strong>in</strong>vestitionssumme ist erforderlich, damit<br />

beide Vertragsparteien vom Contract<strong>in</strong>g profitieren<br />

können.<br />

E<strong>in</strong> gewisser M<strong>in</strong>destvertrags<strong>in</strong>halt dient dem Schutz<br />

beider Vertragsparteien und ist auch Voraussetzung für<br />

den Erhalt der ECP-Förderung.<br />

Wichtig ist die gute Vorbereitung des Projektes<br />

(Zeit nehmen) und die fachliche Befähigung des<br />

Contractors (z. B. Referenzliste auf der Homepage<br />

www.energiesparverband.at).<br />

Nutzen Sie die unabhängige Beratung durch den O.<strong>Ö</strong>.<br />

<strong>Energiesparverband</strong> im Rahmen der Abwicklung der<br />

ECP-Förderung.<br />

Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />

Contract<strong>in</strong>g ist e<strong>in</strong> modernes F<strong>in</strong>anzierungs- und Betreibermodell<br />

für Energie<strong>in</strong>vestitionen.<br />

Sie erhalten Energie<strong>in</strong>vestitionen ohne Investitionskosten<br />

für Ihr Budget.<br />

Der Contractor plant, errichtet, f<strong>in</strong>anziert und betreibt<br />

die Energieanlage bzw. plant, f<strong>in</strong>anziert und setzt die<br />

Energieeffizienz-Maßnahmen <strong>in</strong> Ihrem Betrieb um.<br />

Die Ref<strong>in</strong>anzierung der Investitionskosten erfolgt aus<br />

den erzielten E<strong>in</strong>sparungen bzw. aus dem Verkauf von<br />

Wärme, Kälte oder Strom.<br />

Energie-Contract<strong>in</strong>g wird vom Land Oberösterreich<br />

gefördert.


Energieberatung für Betriebe<br />

Die Beratungsaktion des O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong>es<br />

bietet Ihnen wichtige Hilfestellung bei der Planung von<br />

Energie-Investitionen. Erfahrene Energieberater des O.<strong>Ö</strong>.<br />

<strong>Energiesparverband</strong>es beraten Sie vor Ort. 75 % der<br />

Beratungskosten werden vom Land O<strong>Ö</strong>, Wirtschafts- und<br />

Energieressort und dem Lebensm<strong>in</strong>isterium im Rahmen<br />

der betrieblichen Umweltoffensive gefördert. Für den<br />

Betrieb ist mit Kosten von 100–250 € zu rechnen.<br />

Informationen: O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong>,<br />

Tel. (0732) 7720-14380<br />

Thermische Sanierung<br />

von Betriebsgebäuden<br />

Die thermische Sanierung von Betriebsgebäuden wird<br />

vom Land Oberösterreich mit 10 % der Investitionskosten,<br />

zusätzlich zur Bundesumweltförderung, unterstützt. In<br />

Abhängigkeit von der erreichten Energiekennzahl können<br />

damit bis zu 37 % der Kosten als e<strong>in</strong>maliger Investitionszuschuss<br />

ausbezahlt werden.<br />

Informationen: Land O<strong>Ö</strong>, Abt. Umwelt- &<br />

Anlagentechnik, Tel. (0732) 7720-13677<br />

Thermische Solaranlagen<br />

Oberösterreichische Betriebe, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e thermische Solaranlage<br />

<strong>in</strong>vestieren, erhalten zusätzlich zur Bundesumweltförderung<br />

20 % der Investitionskosten vom Land O<strong>Ö</strong><br />

– <strong>in</strong> Summe beträgt die Förderung damit bis zu 44 %.<br />

Informationen: O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong><br />

Land O<strong>Ö</strong>, Abt. Umwelt- & Anlagentechnik,<br />

Tel. (0732) 7720-13677<br />

Förderungen<br />

Energieförderungen für Betriebe<br />

Im Zuge des Neubaus oder der Erweiterung e<strong>in</strong>es Betriebes<br />

gibt es oft die e<strong>in</strong>malige Chance, kosten- und energiesparende<br />

Maßnahmen zu setzen. E<strong>in</strong> effizienter Umgang mit den Energieressourcen<br />

stellt nicht nur für die Umwelt e<strong>in</strong>en Gew<strong>in</strong>n dar,<br />

sondern br<strong>in</strong>gt auch Kostenentlastungen für die Unternehmen.<br />

Zahlreiche Maßnahmen und Förderungen des Landes Ober-<br />

österreich und des Bundes unterstützen Unternehmen dabei,<br />

<strong>Ö</strong>koenergie und Energieeffizienz umzusetzen.<br />

Biomasse-Anlagen<br />

Betriebliche Biomasse-Anlagen werden mit zusätzlichen<br />

20 % zur Bundesumweltförderung unterstützt – <strong>in</strong>sgesamt<br />

werden damit betriebliche Biomasse-Anlagen mit bis<br />

zu 44 % gefördert.<br />

Informationen: O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong>,<br />

Land O<strong>Ö</strong>, Abt. Umwelt- & Anlagentechnik,<br />

Tel. (0732) 7720-13639<br />

Lüftungsanlagen<br />

Be- und Entlüftungsanlagen mit Wärmerückgew<strong>in</strong>nung zur<br />

kontrollierten Raumlüftung werden mit bis zu max 1.400 €<br />

gefördert. Konventionelle Lüftungs- und Klimaanlagen zur<br />

Abdeckung der Kühllast/Heizlast sowie zur Be- und Entfeuchtung<br />

der Raumluft und Be- und Entlüftungsanlagen<br />

ohne Wärmerückgew<strong>in</strong>nung werden nicht gefördert. Nicht<br />

gefördert werden auch bauliche Maßnahmen, Anlagenkomponenten<br />

für e<strong>in</strong>e elektrische Nachheizung oder zur<br />

re<strong>in</strong>en Kühlfunktion bzw. allfällige Eigenleistungen.<br />

Informationen: O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong><br />

Land O<strong>Ö</strong>, Abt. Umwelt- & Anlagentechnik,<br />

Tel. (0732) 7720-13639<br />

Energie-Technologie-Programm<br />

Innovative Forschungs- und Entwicklungsprojekte zur Steigerung<br />

der Energieeffizienz und der verstärkten Nutzung erneuerbarer<br />

Energie werden durch das Energie-Technologie-<br />

Programm (ETP) des Landes Oberösterreich unterstützt.<br />

Gefördert werden die <strong>in</strong>novativen Teile der Projektgesamtkosten<br />

mit bis zu 75 % für <strong>in</strong>dustrielle Forschung und bis<br />

50 % für vorwettbewerbliche Entwicklungen.<br />

Förderungen<br />

Tel. 0732/7720-14380<br />

www.energiesparverband.at


Förderungen<br />

0<br />

Informationen: O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong>,<br />

Tel. (0732) 7720-14380<br />

Energie-Contract<strong>in</strong>g-Programm<br />

Mit dem Energie-Contract<strong>in</strong>g-Programm (ECP) unterstützt<br />

das Land O<strong>Ö</strong> das <strong>in</strong>novative F<strong>in</strong>anzierungs- und<br />

Betreibermodell „Contract<strong>in</strong>g“ für Energie-Investitionen.<br />

Geeignet ist dieses Förderprogramm vor allem für größere<br />

Anlagen und umfangreiche Sanierungsmaßnahmen (M<strong>in</strong>dest<strong>in</strong>vestitionssumme<br />

40.000 €).<br />

Informationen: O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong>,<br />

Tel. (0732) 7720-14380<br />

Umweltförderung des Landes O<strong>Ö</strong><br />

Das Land Oberösterreich fördert aus dem Landesumweltfonds<br />

unter anderem Umweltschutzmaßnahmen und<br />

Aktionen, durch die Belastungen der Umwelt vermieden<br />

oder verr<strong>in</strong>gert werden können, wie Energieeffizienz-Maßnahmen<br />

und Maßnahmen zum verstärkten E<strong>in</strong>satz erneuerbarer<br />

Energieträger.<br />

Informationen: Land O<strong>Ö</strong>/Abt. Umwelt- &<br />

Anlagentechnik, Tel. (0732) 7720-13639<br />

Förderprogramme für <strong>Ö</strong>kostrom<br />

<strong>Ö</strong>kostrom-Programm Oberösterreich (<strong>Ö</strong>KOP)<br />

Das <strong>Ö</strong>KOP fördert die Nutzung erneuerbarer Energieträger<br />

für die Stromerzeugung und ergänzt die E<strong>in</strong>speisetarife<br />

der Bundesökostrom-Verordnung. Folgende Technologien<br />

werden gefördert:<br />

Planung<br />

Kosten für die Planung, Bewilligung und Anerkennung<br />

von neuen <strong>Ö</strong>kostromanlagen <strong>in</strong> Oberösterreich, für die<br />

e<strong>in</strong> vollständiger Antrag (Anbot) auf Vertragsabschluss<br />

über die Abnahme von <strong>Ö</strong>kostrom an die <strong>Ö</strong>kostromabwicklungsstelle<br />

gestellt und von dieser nicht angenommen<br />

wurde, da die Annahme e<strong>in</strong>e Überschreitung des<br />

kontrahierbaren E<strong>in</strong>speisevolumens zur Folge hätte.<br />

Biogas<br />

25 % der ökostromrelevanten Investitionskosten (d. h.<br />

abzüglich wärmerelevanter Investitionskosten), max.<br />

1.200 € pro kW EPL, max. 100.000 €<br />

Kle<strong>in</strong>wasserkraft<br />

25 % der Investitionskosten, max. 50.000 €, M<strong>in</strong>dest-<br />

<strong>in</strong>vestitionskosten 7.500 €<br />

E<strong>in</strong>speisetarife für <strong>Ö</strong>kostrom<br />

Die E<strong>in</strong>speisetarife für <strong>Ö</strong>kostrom s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der <strong>Ö</strong>kostrom-<br />

Verordnung des Bundes festgelegt und gelten für<br />

anerkannte <strong>Ö</strong>kostrom-Anlagen. Um den Tarif zu erhalten,<br />

müssen genehmigte Anlagen bei der Bundesstromabwicklungsstelle<br />

(oemag) e<strong>in</strong>gereicht werden. Gerade<br />

im Bereich <strong>Ö</strong>kostrom gibt es häufige Änderungen der<br />

Förderbed<strong>in</strong>gungen. Informieren Sie sich daher über die<br />

aktuelle Situation beim O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong>.<br />

Informationen: O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong>,<br />

Tel. (0732) 7720-14380<br />

Bundesumweltförderung<br />

Die Umweltförderung des Bundes, abgewickelt durch<br />

die Kommunalkredit Austria AG, unterstützt verschiedene<br />

betriebliche Umweltschutzmaßnahmen nach Förderaktionen<br />

und -schwerpunkten. E<strong>in</strong>ige Beispiele: thermische<br />

Gebäudesanierung, effiziente <strong>Energienutzung</strong>, Biomasse-<br />

Anlagen, biologische Abluftre<strong>in</strong>igung.<br />

Informationen: Kommunalkredit Austria AG,<br />

www.kommunalkredit.at/foerdermappe_ufi.htm<br />

E<strong>in</strong>en Überblick über die aktuellen Energie-Förderungen<br />

<strong>in</strong> Oberösterreich f<strong>in</strong>den Sie auch auf<br />

der Homepage des O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong>es.<br />

Dort f<strong>in</strong>den Sie auch weitere Informationen und<br />

Antragsformulare zu allen Förderungen:<br />

www.energiesparverband.at unter Förderung/<br />

Unternehmen.


Im OEC s<strong>in</strong>d über 145 Unternehmen aus den<br />

folgenden Branchen<br />

Sonnenenergie (Solarthermie, Photovoltaik)<br />

Biomasse und Biogas<br />

W<strong>in</strong>denergie<br />

Kle<strong>in</strong>wasserkraft<br />

Passiv- und Niedrigenergiehäuser<br />

Energie-Contract<strong>in</strong>g<br />

mit e<strong>in</strong>em Gesamtumsatz von rund 1,6 Mrd. Euro und e<strong>in</strong>er<br />

Exportquote von mehr als 50 % vernetzt, sie beschäftigen<br />

über 3.600 MitarbeiterInnen.<br />

Alle Firmen und E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> Oberösterreich, die<br />

erneuerbare Energietechnologien herstellen bzw. als Zulieferer<br />

auf den verschiedenen Liefer- und Dienstleistungsebenen<br />

tätig s<strong>in</strong>d, können Cluster-Partner werden.<br />

Ziel des OEC ist es, die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Unternehmen der <strong>Ö</strong>koenergie-Branche<br />

<strong>Ö</strong>koenergie-<br />

Cluster (OEC)<br />

Das Netzwerk der <strong>Ö</strong>koenergie-<br />

Unternehmen <strong>in</strong> Oberösterreich<br />

Um die führende Marktposition Oberösterreichs<br />

im Bereich erneuerbarer Energien weiter<br />

auszubauen, wurde im Jahr 2000 der <strong>Ö</strong>koenergie-Cluster<br />

(OEC) vom Land Oberösterreich<br />

e<strong>in</strong>gerichtet. Der OEC wird vom O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong><br />

betreut.<br />

zu steigern und damit zu e<strong>in</strong>er positiven Marktentwicklung<br />

im Bereich erneuerbarer Energie beizutragen.<br />

Der OEC ist <strong>in</strong> folgenden Bereichen aktiv:<br />

Information und Kommunikation<br />

Qualifizierung / Weiterbildung<br />

Kooperation & Technologieschwerpunkte<br />

Forschung & Entwicklung<br />

Export und Internationalisierung<br />

Market<strong>in</strong>g und PR<br />

Die Branche <strong>in</strong> Oberösterreich boomt: <strong>Ö</strong>koenergie-Unternehmen<br />

<strong>in</strong>vestierten mehr als 100 Mio. Euro <strong>in</strong> neue<br />

Betriebsgebäude und Produktionsanlagen, etwa 500<br />

neue Arbeitsplätze wurden dadurch geschaffen.<br />

<strong>Ö</strong>koenergie-Cluster<br />

Tel. 0732/7720-14380<br />

www.energiesparverband.at<br />

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Herausgeber:<br />

O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong><br />

Dr. Gerhard Dell<br />

Landstraße 45, A-4020 L<strong>in</strong>z<br />

Tel. 0732/7720-14380, Fax 0732/7720-14383<br />

office@esv.or.at, www.energiesparverband.at<br />

ZVR 171568947<br />

L<strong>in</strong>z, Frühjahr 2007<br />

AutorInnen:<br />

Mag. Christ<strong>in</strong>e <strong>Ö</strong>hl<strong>in</strong>ger<br />

Dr. Roland Brandstätter<br />

Mag. Christiane Egger<br />

Ulrike Haghofer<br />

Dr. Gerhard Dell

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