Effiziente Energienutzung in Betrieben - O.Ö. Energiesparverband
Effiziente Energienutzung in Betrieben - O.Ö. Energiesparverband
Effiziente Energienutzung in Betrieben - O.Ö. Energiesparverband
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INFO-Mappe<br />
<strong>Energienutzung</strong><br />
<strong>Effiziente</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>Betrieben</strong>
Inhalt<br />
2<br />
Inhalt<br />
<strong>Effiziente</strong> <strong>Energienutzung</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>Betrieben</strong><br />
E<strong>in</strong>führung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3–7<br />
. E<strong>in</strong>leitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
. O .<strong>Ö</strong> ..<strong>Energiesparverband</strong>. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
. Energieberatung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
. Energiemanagement. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
Strom. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9–17<br />
. Beleuchtung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
. EDV.&.sonstige.Stromverbraucher. . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
. <strong>Ö</strong>kostrom. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
Wärme/Kälte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21–35<br />
. Raumwärme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
. Biomasse.für.Unternehmen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />
. Prozesswärme/Prozesskälte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
. Warmwasser. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />
. Thermische.Solaranlagen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />
. Sommerliche.Überhitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />
Luft. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .39–47<br />
. Lüftung.&.Klimatisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />
. Druckluft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />
. Abluftre<strong>in</strong><strong>in</strong>gung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />
. Wärmerückgew<strong>in</strong>nung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />
Anlagen/Transport. . . . . . . . . . . . . . .49–55<br />
. Motoren.und.Antriebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49<br />
. Lackieranlagen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />
. Galvanik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />
. Logistik.&.Transport. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />
Gebäude. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .57–69<br />
. Innovative.Neubauten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57<br />
. Sanierung.von.Betriebsgebäuden . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />
. Innovative.Betriebsgebäude . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63<br />
. Energie-Contract<strong>in</strong>g. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67<br />
. Förderungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
<strong>Effiziente</strong> <strong>Energienutzung</strong><br />
im Unternehmen<br />
Der Energieverbrauch <strong>in</strong> den oö. <strong>Betrieben</strong> steigt – die<br />
Kosten dafür auch! Bislang wurde dieser Kostenfaktor<br />
häufig als Nebensache betrachtet, Optimierungspotenziale<br />
blieben oft unberücksichtigt.<br />
Durch die richtigen Energieeffizienz-Maßnahmen können<br />
betriebliche Energiekosten um bis zu 50 % gesenkt<br />
werden. Darüber h<strong>in</strong>aus leisten Energiesparmaßnahmen<br />
e<strong>in</strong>en aktiven Beitrag zur Reduktion der CO 2 -Emissionen.<br />
Wie spart man Energie?<br />
Viele Energiesparmaßnahmen können schon mit wenig<br />
Aufwand realisiert werden – oft reichen e<strong>in</strong>fache organisatorische<br />
Maßnahmen aus.<br />
Energiesparpotenziale <strong>in</strong> Unternehmen<br />
s<strong>in</strong>d z. B. zu f<strong>in</strong>den bei:<br />
Raumheizung/Prozesswärme/Warmwasser<br />
Masch<strong>in</strong>en/Anlagen/Prozessen<br />
Lüftung/Klimatisierung/Kühlung<br />
Beleuchtung<br />
Energiemanagement<br />
Thermischer Gebäudehülle<br />
E<strong>in</strong>leitung<br />
Energie sparen kann aber nur,<br />
wer se<strong>in</strong>en Betrieb kennt!<br />
Bevor man mit Energiesparmaßnahmen startet, ist e<strong>in</strong>e<br />
Ist-Analyse des Betriebes unerlässlich. E<strong>in</strong> Instrument<br />
zur Selbste<strong>in</strong>schätzung der Energiesituation s<strong>in</strong>d Energie-Kennzahlen.<br />
Diese s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>fach zu berechnen und<br />
ermöglichen den Vergleich mit anderen Unternehmen oder<br />
der Eigenkontrolle.<br />
Energiesparen lohnt sich für<br />
jeden Betrieb<br />
Energiespar- und somit Kostensenkungspotenziale gibt es<br />
<strong>in</strong> allen Branchen – unabhängig von Unternehmensgröße<br />
und Mitarbeiteranzahl. Unterstützung für Energiesparmaßnahmen<br />
jeder Art – z. B. bei Heizungsumstellung, Installation<br />
e<strong>in</strong>er Solaranlage, Neubau/Sanierung oder Energie-<br />
sparen <strong>in</strong> Büro- und Produktionsgebäuden – f<strong>in</strong>den Sie<br />
beim O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong>.<br />
E<strong>in</strong>leitung<br />
Die Info-Mappe „<strong>Effiziente</strong> <strong>Energienutzung</strong> <strong>in</strong> <strong>Betrieben</strong>“<br />
bietet e<strong>in</strong>en Überblick über die wichtigsten betrieblichen<br />
Bereiche, <strong>in</strong> denen Energie effizient e<strong>in</strong>gesetzt werden<br />
kann, und gibt e<strong>in</strong>e Vielzahl von Tipps zur Energie- und<br />
0732/7720-14380<br />
Kostensenkung. Tel.<br />
www.energiesparverband.at
O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong><br />
O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong><br />
Die kompetente Anlaufstelle<br />
<strong>in</strong> Energiefragen<br />
Der O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong>, e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>richtung des<br />
Landes Oberösterreich, <strong>in</strong>formiert als zentrale Anlaufstelle<br />
für unabhängige Energie<strong>in</strong>formation Unternehmen,<br />
Geme<strong>in</strong>den und Haushalte über <strong>Ö</strong>koenergie, Energieeffizienz-Maßnahmen<br />
und <strong>in</strong>novative Energietechnologien.<br />
Egal ob Unternehmen, Geme<strong>in</strong>de oder Privathaushalt, die<br />
EnergieexpertInnen des O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong>es beraten<br />
Sie gerne <strong>in</strong> allen Fragen rund um das Thema Energie.<br />
Der O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong> ist auch für das Management<br />
des <strong>Ö</strong>koenergie-Clusters (OEC), des Netzwerks<br />
der <strong>Ö</strong>koenergie-Unternehmen <strong>in</strong> Oberösterreich, verantwortlich.<br />
Im <strong>Ö</strong>koenergie-Cluster arbeiten derzeit über 145<br />
Unternehmen im Bereich erneuerbare Energie und Energieeffizienz<br />
zusammen, die geme<strong>in</strong>sam über 1,6 Milliarden<br />
e Umsatz erzielen.<br />
Dienstleistungen für Unternehmen<br />
Energieberatung für Unternehmen<br />
<strong>Ö</strong>koenergie-Cluster<br />
Branchen-Energiekonzepte (z. B. Hotels, Büros)<br />
Energie-Technologie-Programm (ETP)<br />
Energie-Contract<strong>in</strong>g<br />
Betriebliche Umweltoffensive, Förderungen<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
Publikationen, Konferenzen, Sem<strong>in</strong>are<br />
Dienstleistungen für Privathaushalte<br />
Infos zum energiesparenden Bauen,<br />
Heizen und Wohnen<br />
Energiespartelefon 0800-205-206 (zum Ortstarif)<br />
Energieberatung<br />
Wohnbauförderung für energiesparenden<br />
Neubau & Sanierung<br />
Energieförderungen<br />
Energiespartipps<br />
Energiesparende Haushaltsgeräte<br />
Vorträge, Sem<strong>in</strong>are, Broschüren<br />
Dienstleistungen für Geme<strong>in</strong>den<br />
Energieberatung für öffentliche Gebäude<br />
Energie-Contract<strong>in</strong>g<br />
<strong>Ö</strong>koenergie für Geme<strong>in</strong>den<br />
Unterstützung bei Architekten-Wettbewerben<br />
Kommunale Energiekonzepte<br />
Geme<strong>in</strong>de-Energie-Beratungstage<br />
Publikationen, Veranstaltungen<br />
Weitere Informationen:<br />
O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong><br />
Landstraße 45, 4020 L<strong>in</strong>z<br />
Tel. 0732/7720-14380<br />
Fax 0732/7720-14383<br />
office@esv.or.at<br />
www.energiesparverband.at<br />
Wir beraten und <strong>in</strong>formieren Sie gerne!
Worum geht es <strong>in</strong> der<br />
Energieberatung?<br />
Optimierung der energetischen Situation (Kostene<strong>in</strong>sparungen)<br />
Nutzung neuer Technologien (Energiesparen mit erneuerbaren<br />
Energieträgern)<br />
Wirtschaftlichkeit (<strong>in</strong> welcher Zeit rechnet sich die<br />
Investition?)<br />
Information über Förderungen von Land/Bund/EU<br />
für Energieeffizienz und erneuerbare Energien<br />
Was kostet e<strong>in</strong>e Beratung?<br />
75 % der Beratungskosten werden vom Land O<strong>Ö</strong>/<br />
Energieressort und Wirtschaftsressort sowie vom Lebensm<strong>in</strong>isterium<br />
im Rahmen der betrieblichen Umweltoffensive<br />
gefördert. Für den Betrieb ist mit Kosten <strong>in</strong> der Höhe von<br />
100 bis 300 e zu rechnen. Die Beratung erfolgt produkt-<br />
und firmenunabhängig.<br />
Wo f<strong>in</strong>det die Beratung statt?<br />
Die Beratung wird vor Ort <strong>in</strong> Ihrem Unternehmen durchgeführt.<br />
Welchen Umfang hat die Beratung?<br />
Die Grundberatung umfasst max. zwei Beratertage, an<br />
denen der Berater üblicherweise e<strong>in</strong>ige Zeit <strong>in</strong> Ihrem Unternehmen<br />
verbr<strong>in</strong>gt. In speziellen Fällen ist e<strong>in</strong>e weiterführende<br />
Detailberatung möglich.<br />
Wer kann die Beratung <strong>in</strong> Anspruch nehmen?<br />
Alle Unternehmen mit Sitz <strong>in</strong> Oberösterreich s<strong>in</strong>d herzlich<br />
e<strong>in</strong>geladen, an dieser Beratungsaktion teilzunehmen!<br />
Energieberatung<br />
für Unternehmen<br />
Sie planen den Neubau oder die Sanierung Ihres Betriebsgebäudes?<br />
Die Erneuerung/Umstellung Ihres Heizsystems oder Ihrer Energieversorgung<br />
ist notwendig?<br />
Sie möchten den Energieverbrauch Ihres Unternehmens optimieren?<br />
Sie überlegen seit längerem die Installation e<strong>in</strong>er Solaranlage?<br />
Die Beratungsaktion des O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong>es bietet Ihnen e<strong>in</strong>e<br />
wichtige Hilfestellung bei der Planung dieser Investitionsmaßnahmen.<br />
Wie komme ich zu e<strong>in</strong>er Energieberatung?<br />
E<strong>in</strong>e Beratung kann unkompliziert beim O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong><br />
angefordert werden. Rufen Sie uns an: 0732/<br />
7720-14381. E<strong>in</strong>er unserer erfahrenen Energieberater<br />
setzt sich <strong>in</strong> der Folge mit Ihnen <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung, um e<strong>in</strong>en<br />
Term<strong>in</strong> zu vere<strong>in</strong>baren.<br />
Konkrete Aufgabenstellungen s<strong>in</strong>d<br />
zum Beispiel:<br />
Erstellung e<strong>in</strong>es umfassenden Strome<strong>in</strong>sparkonzeptes<br />
(Fenster- und Türenproduktion)<br />
Thermische Sanierung e<strong>in</strong>es Firmengebäudes und Nutzung<br />
von Solarenergie (Umwelttechnik-Unternehmen)<br />
Grobplanung e<strong>in</strong>er Photovoltaik-Anlage (Gastronomiebetrieb)<br />
Planung e<strong>in</strong>er Biomasseheizanlage (Schlosserei-<br />
betrieb)<br />
Kraft-Wärme-Kopplung für e<strong>in</strong>e neue Produktionsstätte<br />
(Druck-/Beschriftungsunternehmen)<br />
Planung der Heizungsumstellung von Schweröl auf<br />
Biomasse <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Landmasch<strong>in</strong>enwerkstätte<br />
Energetisches Sanierungskonzept der Gebäudehülle<br />
e<strong>in</strong>es EDV-Unternehmens<br />
Druckluftkonzept für e<strong>in</strong> Baustoffunternehmen<br />
Beleuchtungs- und Stromkonzept für e<strong>in</strong> Handelsunternehmen<br />
Energiekonzept für e<strong>in</strong> Trafo- und Schaltschrankbau-<br />
unternehmen<br />
Grobplanung e<strong>in</strong>er Photovoltaik-Anlage und e<strong>in</strong>er<br />
thermischen Solaranlage für e<strong>in</strong> Metallverarbeitungs-<br />
unternehmen<br />
Energieberatung<br />
Tel. 0732/7720-14380<br />
www.energiesparverband.at
Energieberatung<br />
Beispiele für bereits<br />
erfolgreich durchgeführte<br />
Beratungen:<br />
Hydro Alum<strong>in</strong>ium Mandl & Berger, L<strong>in</strong>z<br />
Die Firma Hydro Alum<strong>in</strong>ium GmbH ist weltweit <strong>in</strong> der<br />
Alum<strong>in</strong>iumbranche tätig. Nach e<strong>in</strong>er Energieberatung<br />
wurde e<strong>in</strong>e 541-kW-Wärmerückgew<strong>in</strong>nungsanlage<br />
<strong>in</strong>stalliert. Das durch Prozessenergie vorgewärmte<br />
Kühlwasser wird zur Erwärmung der Zuluft e<strong>in</strong>er<br />
Produktionshalle verwendet. Die Anlage wurde über<br />
Contract<strong>in</strong>g f<strong>in</strong>anziert, mit e<strong>in</strong>er garantierten Energiee<strong>in</strong>sparung<br />
von 1,5 Mio. kWh pro Jahr.<br />
Hotel Irmgard<br />
Besonders <strong>in</strong> Hotels und Pensionen ist der Warmwasserbedarf<br />
gerade auch dann besonders groß, wenn die<br />
Sonne sche<strong>in</strong>t. Nach e<strong>in</strong>er Energieberatung entschied<br />
sich die Eigentümerfamilie des Hotels Irmgard <strong>in</strong> Straß<br />
im Attergau/Salzkammergut dafür, e<strong>in</strong>e Solaranlage zu<br />
<strong>in</strong>stallieren, um kostengünstiger Warmwasser für die<br />
Gäste zur Verfügung zu stellen. Seit 2005 übernimmt<br />
e<strong>in</strong>e 35-m 2 -Solaranlage die Warmwasserbereitung, es<br />
wird mit e<strong>in</strong>er jährlichen Energiee<strong>in</strong>sparung von 50.000<br />
kWh gerechnet. Im Rahmen der Energieberatung<br />
wurde die Familie auch bei der Antragstellung für die<br />
Solaranlagenförderung unterstützt.<br />
Wor<strong>in</strong> liegen die Vorteile von<br />
Energieeffizienz und<br />
erneuerbaren Energieträgern?<br />
Energieeffizientes Wirtschaften spart Kosten.<br />
Heimische Energieträger br<strong>in</strong>gen Unabhängigkeit von<br />
Ressourcenknappheit und Preisschwankungen auf<br />
dem Weltmarkt.<br />
Die Anwendung neuer Energietechnologien stützt den<br />
Wirtschaftsstandort Oberösterreich, wo zahlreiche<br />
Technologieproduzenten ihren Sitz haben. Ober-<br />
österreichische Unternehmen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesem Sektor<br />
Weltspitze!<br />
Energieeffizienz und der E<strong>in</strong>satz erneuerbarer Energieträger<br />
unterstützen die Erreichung der Klimaschutzziele<br />
und verr<strong>in</strong>gern den CO 2 -Ausstoß Ihres Unternehmens<br />
(Zertifikatshandel).<br />
In zahlreichen <strong>Betrieben</strong> ist energieeffizientes, nachhaltiges<br />
Wirtschaften bereits gelebte Industriepraxis – und<br />
es rechnet sich!<br />
Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />
Individuelle Beratung für Ihren Betrieb rund um<br />
Energieeffizienz und erneuerbare Energieträger<br />
Sie bezahlen nur 25 % der Kosten<br />
2 Beratertage, teilweise vor Ort <strong>in</strong> Ihrem Unternehmen<br />
Sie bestimmen die Themen und setzen Ihre Prioritäten<br />
Sie erhalten e<strong>in</strong>en Endbericht mit Empfehlungen
Aufgaben & Ablauf<br />
Zu den grundlegenden Aufgaben des<br />
Energiemanagements gehören:<br />
Erfassung und Analyse der betrieblichen Energie-<br />
versorgung<br />
Ermittlung von Schwachstellen und Verlustquellen<br />
Beseitigung der Schwachstellen<br />
Laufendes Monitor<strong>in</strong>g des Energieverbrauchs<br />
Die Ist-Zustands-Erhebung ist der wichtigste Erstschritt.<br />
Ohne entsprechende Daten können ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>sparpotenziale<br />
sichtbar gemacht werden. Dokumentation und<br />
kaufmännische Bewertung s<strong>in</strong>d von großer Bedeutung.<br />
Die wichtigsten Datenquellen s<strong>in</strong>d:<br />
Verträge und Abrechnungen von Energielieferanten<br />
Rechnungen und Liefersche<strong>in</strong>e geben e<strong>in</strong>en ersten<br />
Überblick über die Höhe und den zeitlichen Verlauf des<br />
Gesamtenergiebedarfs im Betrieb.<br />
Innerbetriebliche Verbrauchsaufzeichnungen<br />
Die genaue Ermittlung des zeitlichen Verlaufs und die<br />
Zuordnung des Energiebedarfs zu e<strong>in</strong>zelnen Verbrauchern<br />
erfolgen durch <strong>in</strong>terne Zähler (Strom-, Wasser-,<br />
Energiemanagement<br />
Energiemanagement ist e<strong>in</strong> Kontroll<strong>in</strong>strument, das<br />
sicherstellt, dass Energieverbrauch und Energiekosten<br />
laufend überprüft und Abweichungen rasch erkannt<br />
werden. Instrumente wie Energiebuchhaltung, Kennzahlen<br />
und Messdaten helfen mit, den Erfolg der<br />
gesetzten Maßnahmen zu erkennen, zu dokumentieren<br />
und wirtschaftlich zu bewerten.<br />
Wärme-, Gaszähler) sowie durch Protokolle von Rauchfangkehrern<br />
und Prüfberichte von Messfirmen.<br />
S<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Zähler vorhanden, so kann der Energiebedarf<br />
e<strong>in</strong>zelner Anlagen auch über Nennleistung, Durch-<br />
schnittsleistung und Laufzeiten (Betriebsstundenzähler)<br />
abgeschätzt werden. Der E<strong>in</strong>bau von Sub-Zählern für<br />
Strom, Wasser, Gas und Wärme ist oft auch Voraussetzung<br />
für e<strong>in</strong>e verursachergerechte Kostenzuweisung<br />
<strong>in</strong> der Produktion.<br />
Energiebuchhaltung<br />
E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache, <strong>in</strong> Jahreszeiträumen dargestellte Energiebuchhaltung könnte wie folgt aussehen:<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
Elektrische Energie Gas Heizöl Biomasse<br />
E kWh E m 3 E Liter E kg<br />
Energiemanagement<br />
Tel. 0732/7720-14380<br />
www.energiesparverband.at
Energiemanagement<br />
Kennzahlen Gastronomiebetriebe<br />
(bezogen auf die Nutzungsfläche)<br />
Gasthöfe<br />
Ø max. m<strong>in</strong>.<br />
Bezugsfläche m 2 429 752 185<br />
Energie/Bezugsfläche kWh/m 2 452 795 134<br />
Strom/Bezugsfläche kWh/m 2 163 253 99<br />
Brennstoff/<br />
Bezugsfläche<br />
Energie/<br />
Speisenzubereitung<br />
kWh/m 2 382 648 139<br />
kWh/SP 11 18 6<br />
E<strong>in</strong>e Hilfe bei der Berechnung des Stromverbrauchs im<br />
Büro bietet auch der „Energie-Check Büro“ des<br />
O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong>es (siehe www.energiesparverband.at<br />
unter „Unternehmen“). Schon die E<strong>in</strong>gabe<br />
weniger Daten bietet als Ergebnis e<strong>in</strong>en Überblick über<br />
die Energiesituation im eigenen Büro.<br />
Auswertung<br />
Die gewonnenen Energiedaten müssen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e aussagekräftige<br />
Form gebracht werden. Bewährt haben sich hierbei<br />
die Energiebuchhaltung und die Kennzahlenbildung.<br />
Häufig ist es s<strong>in</strong>nvoll, die Daten <strong>in</strong> Monats-, Wochen- oder<br />
Tages<strong>in</strong>tervallen darzustellen. Anhand dieser Darstellung<br />
können Trends, Abweichungen, Fehlentwicklungen u. v. m.<br />
erkannt werden.<br />
Die Energiebuchhaltung kann man selbst erstellen (z. B.<br />
Excel-Tabelle) oder dabei auf fertige Software-Lösungen<br />
zurückgreifen. Es empfiehlt sich, die tabellarisch erfassten<br />
Daten grafisch darzustellen.<br />
Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />
Wichtige Schritte im Energiemanagement:<br />
• Ist-Zustands-Erhebung<br />
• Datenauswertung (Energiebuchhaltung, Kennzahlenbildung)<br />
• Vergleich mit Kennzahlen der Branche und Darstellung<br />
des <strong>in</strong>nerbetrieblichen Energieflusses<br />
• Erstellung und Umsetzung e<strong>in</strong>es Maßnahmenplans<br />
• Dokumentation der Ergebnisse<br />
Systematische Organisation und regelmäßige Durchführung<br />
der Energiedatengew<strong>in</strong>nung<br />
Stromverbrauch [kW/a <strong>in</strong> Tausend]<br />
300<br />
275<br />
250<br />
225<br />
200<br />
175<br />
150<br />
125<br />
100<br />
75<br />
50<br />
25<br />
Jährlicher Stromverbrauch im Lebensmittel-<br />
E<strong>in</strong>zelhandel, bezogen auf Verkaufsfläche<br />
0<br />
0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000<br />
Verkaufsfläche [m 2 ]<br />
Kennzahlbildung (Benchmark<strong>in</strong>g)<br />
Aus den gewonnenen Energiedaten sollten Kennzahlen<br />
gebildet werden. Dadurch wird e<strong>in</strong> Vergleich z. B. mit<br />
anderen <strong>Betrieben</strong> Ihrer Branche möglich. Verwenden Sie<br />
Kennzahlen, die relativ leicht zu erheben s<strong>in</strong>d und für Sie<br />
hohe Aussagekraft haben. Grundsätzlich wird immer e<strong>in</strong><br />
Energiebedarf mit e<strong>in</strong>er Bezugsgröße <strong>in</strong> Relation gebracht.<br />
Als Bezugsgrößen eignen sich zum Beispiel:<br />
Spezifischer Energieverbrauch<br />
Energieverbrauch (kWh)/Umsatz (€) oder<br />
Energieverbrauch (kWh)/Anzahl Beschäftigte oder<br />
Energieverbrauch (kWh)/Produkte<strong>in</strong>heit (z. B. kWh/<br />
Hektoliter Bier)<br />
Spezifische Energiekosten<br />
Energiekosten (€)/Umsatz (€) oder<br />
Energiekosten (€)/Anzahl Beschäftigte oder<br />
Energiekosten (€)/Produkte<strong>in</strong>heit<br />
Spezifischer Wärmeverbrauch<br />
Wärmeverbrauch (kWh)/Produktionsfläche (m 2 ) oder<br />
Wärmeverbrauch (kWh)/Anzahl Nächtigungen oder<br />
Wärmeverbrauch (kWh)/Beschichtungen <strong>in</strong> m 2<br />
Spezifische Wärmekosten<br />
Wärmekosten (€)/Produktionsfläche (m 2 ) oder<br />
Wärmekosten (€)/Anzahl Nächtigungen oder<br />
Wärmekosten (€)/Beschichtungen <strong>in</strong> m 2<br />
Spezifischer Stromverbrauch<br />
Stromverbrauch (kWh)/Anzahl verkaufte Speisen oder<br />
Stromverbrauch (kWh)/verkaufte Festmeter Holz<br />
Spezifische Stromkosten<br />
Stromkosten/Anzahl verkaufte Speisen<br />
Weitere Vergleichszahlen von anderen <strong>Betrieben</strong> erhalten<br />
Sie zum Beispiel aus den vom O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong><br />
und der Wirtschaftskammer Oberösterreich erstellten<br />
Branchenkonzepten (www.energiesparverband.at).<br />
Die von Ihnen erstellten Kennzahlen und der Vergleich<br />
mit ähnlichen Unternehmen ermöglichen e<strong>in</strong>e Beurteilung<br />
Ihrer Energiesituation, Sie können daraus Zielvorgaben<br />
ableiten.
Lichttechnische Grundgrößen<br />
Lichtstrom <strong>in</strong> Lumen [lm]:<br />
Gesamte von der Lichtquelle <strong>in</strong> den Raum abgegebene<br />
Strahlungsleistung<br />
Lichtstärke <strong>in</strong> Candela [cd]:<br />
Maß für Intensität des <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e bestimmte Richtung<br />
abgestrahlten Lichts<br />
Leuchtdichte <strong>in</strong> Candela/m² [cd/m²]:<br />
Maß für den Helligkeitse<strong>in</strong>druck, den e<strong>in</strong>e Leuchtquelle<br />
dem Auge vermittelt<br />
Beleuchtungsstärke <strong>in</strong> Lux [lx]:<br />
Verhältnis des auffallenden Lichtstroms zur beleuchteten<br />
Fläche (1 lx = 1 lm/m²)<br />
Beleuchtung<br />
Gutes Licht im Betrieb erhöht sowohl das Wohlbef<strong>in</strong>den<br />
als auch die Leistungsfähigkeit der MitarbeiterInnen. Gute<br />
Beleuchtung und Energiee<strong>in</strong>sparung müssen aber ke<strong>in</strong>e<br />
Gegensätze darstellen. Das E<strong>in</strong>sparpotenzial im Bereich der<br />
Beleuchtung wird häufig unterschätzt, <strong>in</strong> Verwaltungsgebäuden<br />
verursacht die Beleuchtung rund 40 % der Stromkosten.<br />
Lichtausbeute <strong>in</strong> Lumen/Watt [lm/W]:<br />
Lichtstrom e<strong>in</strong>er Lampe bezogen auf ihre elektrische<br />
Leistungsaufnahme; beschreibt, mit welcher Wirtschaftlichkeit<br />
die aufgenommene elektrische Leistung<br />
<strong>in</strong> Licht umgesetzt wird<br />
Leuchtenwirkungsgrad (Leuchtenbetriebswirkungsgrad):<br />
Verhältnis des von der Leuchte abgegebenen Lichtstroms<br />
zum Lichtstrom der <strong>in</strong> der Leuchte e<strong>in</strong>gesetzten<br />
Lampe<br />
E<strong>in</strong> wichtiger Parameter ist auch die Farbwiedergabe, e<strong>in</strong><br />
Maßstab dafür ist der allgeme<strong>in</strong>e Farbwiedergabe-Index<br />
Ra.<br />
Verschiedene Lampenarten und ihre Farbwiedergabe-Eigenschaften<br />
Farbwiedergabe-<br />
eigenschaften<br />
Farbwiedergabestufe Farbwiedergabe-Index Ra Lampenbeispiel<br />
Sehr gut 1A > 90<br />
Sehr gut 1B 80–89 Leuchtstofflampen<br />
Gut 2A 70–79 Leuchtstofflampen<br />
Gut 2 60–69 Leuchtstofflampen<br />
Halogenglühlampen, De-luxe-Leuchtstofflampen,<br />
Metall-Halogen-Dampflampen (HQI)<br />
Genügend 3 40–59 Quecksilberdampflampen<br />
Ungenügend 4 ≤ 39 Natrium-Hoch- und -Niederdruckentladungslampen<br />
Beleuchtung (1)<br />
Tel. 0732/7720-14380<br />
www.energiesparverband.at
Beleuchtung<br />
10<br />
<strong>Effiziente</strong><br />
Beleuchtungssysteme<br />
1. Lampen<br />
Am häufigsten werden <strong>in</strong> der Innenraumbeleuchtung<br />
Temperaturstrahler (Glühlampen, Halogenglühlampen)<br />
und Gasentladungslampen (Leuchtstofflampen, Halogen-<br />
Metalldampflampen) verwendet.<br />
Glühlampen<br />
Nur zwischen 5 und 10 % der elektrischen Energie<br />
werden <strong>in</strong> sichtbares Licht verwandelt, der Rest ist<br />
Wärme. Die Lichtausbeute beträgt nur 9 bis 19 lm/W,<br />
die Lebensdauer ca. 1.000 h.<br />
Halogen-Glühlampen<br />
Die Lebensdauer von Halogen-Glühlampen ist ca.<br />
doppelt so lang wie bei Glühlampen, die Lichtausbeute<br />
ist ca. 20 bis 50 % höher. Sie dürfen allerd<strong>in</strong>gs nicht<br />
mit Energiesparlampen gleichgesetzt werden. Wenn<br />
Halogenlampen e<strong>in</strong>gesetzt werden, dann sollten die<br />
effizienteren Infra-Red-Coated (IRC) Niedervolt-Halogen-Glühlampen<br />
verwendet werden. Sie haben e<strong>in</strong>e<br />
signifikant höhere Lichtausbeute und e<strong>in</strong>e doppelt so<br />
lange Lebensdauer im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Niedervolt-Halogen-Glühlampen.<br />
IRC-Halogen-Glühlampen als Ersatz für Niedervolt-Halogen-Glühlampen<br />
mit etwa gleichem Lichtstrom<br />
IRC-Halogen-<br />
Glühlampen<br />
konventionellen Niedervolt-<br />
Halogen-Glühlampen<br />
20 W entsprechen 35 W<br />
35 W entsprechen 50 W<br />
50 W entsprechen 75 W<br />
Zu beachten ist auch, dass bei vielen Leuchten für Niedervolt-Halogen-Glühlampen<br />
der Transformator auch bei<br />
ausgeschalteter Lampe am Netz bleibt und weiter „Standby“-Strom<br />
verbraucht.<br />
Hochvolt-Halogen-Glühlampen sollten aus Effizienzgründen<br />
durch Kompakt-Leuchtstofflampen ersetzt werden.<br />
Leuchtstofflampen<br />
Leuchtstofflampen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> unterschiedlichen Formen<br />
erhältlich, als stab-, r<strong>in</strong>g- und U-förmige Lampen und<br />
als Kompakt-Leuchtstofflampen. Leuchtstofflampen<br />
benötigen Vorschaltgeräte, wobei elektronische am<br />
effizientesten s<strong>in</strong>d (EVG).<br />
Kompakt-Leuchtstofflampen s<strong>in</strong>d Leuchtstofflampen<br />
kle<strong>in</strong>er Bauform, <strong>in</strong> niedrigen Leistungsstufen von<br />
5 bis 27 W. Mit e<strong>in</strong>gebautem, meist elektronischem<br />
Vorschaltgerät s<strong>in</strong>d sie e<strong>in</strong> sehr wirtschaftlicher Ersatz<br />
für Glühlampen. Wegen der rund zwölffachen Lebensdauer<br />
und der <strong>in</strong> diesem Bereich rund 5-fachen Lichtausbeute<br />
gegenüber Glühlampen werden sie auch als<br />
Energiesparlampen bezeichnet.<br />
Kompakt-Leuchtstofflampen mit e<strong>in</strong>gebautem elektronischem<br />
Vorschaltgerät als Ersatz für Glühlampen mit<br />
etwa gleichem Lichtstrom<br />
Kompakt-Leuchtstofflampen<br />
der Leistung<br />
Glühlampen<br />
der Leistung<br />
5 W entsprechen 25 W<br />
7 W entsprechen 40 W<br />
11 W entsprechen 60 W<br />
15 W entsprechen 75 W<br />
20 W entsprechen 100 W<br />
23 W entsprechen 120 W
Der Rohrdurchmesser von Leuchtstofflampen wird<br />
häufig <strong>in</strong> Achtel-Zoll angegeben. Neben den nach<br />
wie vor verbreiteten Leuchtstofflampen mit 26 mm<br />
Durchmesser (T8-Lampen) setzen sich zunehmend<br />
Leuchtstofflampen mit e<strong>in</strong>em Durchmesser von 16<br />
mm (T5-Lampen) durch. Diese weisen e<strong>in</strong>e höhere<br />
Lichtausbeute und e<strong>in</strong>en höheren Leuchtenwirkungsgrad<br />
auf und können nur mit elektronischen Vorschaltgeräten<br />
betrieben werden.<br />
Daneben unterscheidet man bei Leuchtstofflampen<br />
zwischen Standard- und Dreibanden-Leuchtstofflampen.<br />
Letztere haben sich wegen ihrer 25 bis<br />
45 % höheren Lichtausbeute und des ger<strong>in</strong>geren<br />
Lichtstromrückgangs während der Betriebszeit gegenüber<br />
Standard-Leuchtstofflampen bewährt. Zusätzlich<br />
weisen sie auch sehr gute Farbwiedergabe-Eigenschaften<br />
auf, am besten ist die Farbwiedergabe bei<br />
sogenannten Fünfbandenlampen. Allerd<strong>in</strong>gs haben<br />
diese e<strong>in</strong>e um 30 % reduzierte Lichtausbeute und<br />
sollten daher nur dort e<strong>in</strong>gesetzt werden, wo e<strong>in</strong>e<br />
sehr genaue Farberkennung notwendig ist.<br />
Leuchtdioden (LED)<br />
Leuchtdioden haben derzeit mit bis zu 55 lm/W e<strong>in</strong>e<br />
deutlich höhere Lichtausbeute als Glühlampen,<br />
erreichen aber noch nicht die Effizienz von Leuchtstofflampen.<br />
Hochdruck-Entladungslampen<br />
Empfehlenswert <strong>in</strong> diesem Bereich s<strong>in</strong>d Halogen-Metalldampflampen<br />
mit e<strong>in</strong>er sehr guten Farbwiedergabe<br />
und e<strong>in</strong>er Lichtausbeute von 100 lm/W und mehr.<br />
Am effizientesten s<strong>in</strong>d Natriumdampf-Hochdrucklampen<br />
mit bis zu 150 lm/W, allerd<strong>in</strong>gs weisen sie<br />
e<strong>in</strong>e schlechte Farbwiedergabe auf.<br />
2. Leuchten<br />
E<strong>in</strong> wichtiges Kriterium für energieeffiziente Leuchten ist<br />
der Leuchtenbetriebswirkungsgrad (gibt das Verhältnis<br />
des von der Leuchte abgegebenen Lichtstromes zum<br />
Lichtstrom der e<strong>in</strong>gesetzten Lampe an). Er liegt bei<br />
Standardleuchten bei ca. 0,6, bei Hochleistungsleuchten<br />
bei rund 0,8 bis 0,85 und kann durch Bauelemente wie<br />
Reflektoren verbessert werden.<br />
Beispiele von Betriebswirkungsgraden<br />
von Leuchten für Leuchtstofflampen<br />
Leuchtenart<br />
Deckenanbauleuchte mit opaler Wanne (alt),<br />
für T8-Lampen<br />
Deckenanbauleuchte mit opaler Wanne (neu),<br />
für T8-Lampen<br />
Deckenanbauleuchte mit Prismenwanne,<br />
für T8-Lampen<br />
Deckenanbauleuchte mit optimiertem Spiegel-<br />
reflektor und Prismenwanne, für T8-Lampen<br />
Direktstrahlende Spiegelraster-Leuchte<br />
(hochglänzend) für T5-Lampen<br />
Direktstrahlende Spiegelraster-Leuchte<br />
(hochglänzend) für T8-Lampen<br />
Betriebs-<br />
wirkungsgrad<br />
bis ca. 50 %<br />
bis ca. 75 %<br />
bis ca. 83 %<br />
bis ca. 80 %<br />
bis ca. 75 %<br />
bis ca. 70 %<br />
Lichtbandsystem, freistrahlend für T8-Lampen bis ca. 95 %<br />
Genauso wichtig ist der Beleuchtungswirkungsgrad,<br />
der angibt, wie viel Prozent des Lichtstroms dorth<strong>in</strong> gelenkt<br />
werden, wo das Licht benötigt wird. Er kann durch<br />
lichtlenkende Elemente (Spiegel, Prismen) verbessert<br />
werden. Indirekte Beleuchtung benötigt erheblich mehr<br />
Energie zur Erreichung der gleichen Beleuchtungsstärke<br />
und sollte nur <strong>in</strong> Sonderfällen e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />
Auch die Blendungsbegrenzung ist e<strong>in</strong> lichttechnisches<br />
Gütemerkmal.<br />
Beleuchtung (2)<br />
Tel. 0732/7720-14380<br />
www.energiesparverband.at<br />
11
Beleuchtung<br />
12<br />
Energie<br />
100 %<br />
T8-Lampe<br />
ø 26 mm<br />
1. Stufe<br />
Wege zu e<strong>in</strong>er effizienten<br />
Beleuchtung<br />
Grundsätzlich gilt: Energieeffiziente Beleuchtung ist dann<br />
gewährleistet, wenn Lampen, die sich durch e<strong>in</strong>e hohe<br />
Lichtausbeute auszeichnen, mit elektronischen Vorschaltgeräten<br />
<strong>in</strong> Leuchten mit hohem Betriebswirkungsgrad betrieben<br />
werden – bei gleichzeitig s<strong>in</strong>nvoller Lichtlenkung.<br />
Ersatz von e<strong>in</strong>zelnen Leuchtmitteln<br />
Achten Sie beim Neukauf auf energieeffiziente Systeme.<br />
Die Energiekennzeichnung, das „Pickerl“, gibt Auskunft<br />
über die Energieeffizienz (Klasse „A“ ist am besten, Klasse<br />
„G“ am schlechtesten).<br />
Ersetzen Sie Glühlampen durch Energiesparlampen<br />
Ersetzen Sie Niedervolt-Halogen-Glühlampen durch<br />
IRC-Halogen-Glühlampen<br />
Ersetzen Sie Hochvolt-Halogen-Glühlampen durch<br />
Kompakt-Leuchtstofflampen<br />
Ersetzen Sie Standard-Leuchtstofflampen durch<br />
Dreibanden-Leuchtstofflampen mit elektronischem<br />
Vorschaltgerät<br />
Ersetzen Sie Hochdruck-Entladungslampen durch<br />
Halogen-Metalldampflampen<br />
Nachrüstung<br />
Nachrüstsätze gibt es für viele Leuchtenarten und Anwendungsfälle.<br />
E<strong>in</strong>ige Beispiele:<br />
Reflektoren, die das Licht der Leuchtstofflampe auf die<br />
Nutzfläche lenken; damit lässt sich die Zahl der erforderlichen<br />
Lampen um 30 % verr<strong>in</strong>gern<br />
Aufrüstung konventioneller Leuchten zu energiesparenden<br />
EVG-Leuchten durch Austausch der Starter<br />
und Leuchtstofflampen<br />
Nachrüstset für Pflanzenleuchten zur Reduzierung der<br />
Leistung von 80 auf 20 Watt<br />
Meilenste<strong>in</strong>e der modernen Beleuchtung<br />
70 %<br />
Moderne<br />
Spiegelrasterleuchten<br />
2. Stufe<br />
50 %<br />
Elektronisches<br />
Vorschaltgerät (EVG)<br />
3. Stufe<br />
40 %<br />
T5 Lampe ø 16 mm +<br />
Cut off EVG<br />
4. Stufe<br />
Ersparnis<br />
80 %<br />
20 %<br />
Tageslichtabhängiges<br />
Dimmen<br />
Integration von Bewegungsmeldern, Dimmern, Zeitschaltuhren,<br />
Lichtsensoren bis h<strong>in</strong> zu umfassenden<br />
Lichtmanagement- und Lichtlenkungssystemen<br />
Neuplanung<br />
Je früher die Beleuchtung <strong>in</strong> den Planungsprozess e<strong>in</strong>es<br />
Gebäudes oder Raumes e<strong>in</strong>fließt, desto effizienter, günstiger<br />
und eleganter kann sie gestaltet werden.<br />
Wichtige Punkte, die bei der Planung berücksichtigt<br />
werden sollten:<br />
Nutzen Sie so weit wie möglich natürliches Tageslicht,<br />
evtl. auch durch E<strong>in</strong>satz von Lichtlenksystemen, die Tageslicht<br />
<strong>in</strong> „fensterferne“ Bereiche des Raumes leiten.<br />
Erstellen Sie e<strong>in</strong> bedarfsgerechtes Beleuchtungskonzept.<br />
Fassen Sie e<strong>in</strong>zelne Lampengruppen zu eigenen<br />
Stromkreisen zusammen. Je nach Tageslicht können<br />
dann z. B. Leuchtbänder <strong>in</strong> Fensternähe separat abgeschaltet<br />
werden.<br />
Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />
Nutzen Sie, wann immer es möglich ist, Tageslicht<br />
Benennen Sie verantwortliche MitarbeiterInnen für das<br />
An-/Abschalten der Beleuchtungsanlage<br />
Regelmäßige Re<strong>in</strong>igung der Lampengehäuse und<br />
Reflektoren<br />
Beim Lampentausch wenn möglich auf effizienteren<br />
Lampentyp wechseln (z. B. Energiesparlampe, IRC-<br />
Halogen-Glühlampe, T5-Lampe, Dreibanden-Leuchtstofflampe)<br />
Zeit- und tageslichtabhängige Steuerung<br />
Bereichsabhängige Anpassung der Beleuchtungsstärke<br />
und zielgerichtete Ausleuchtung der relevanten<br />
Bereiche
100 %<br />
90 %<br />
80 %<br />
70 %<br />
60 %<br />
50 %<br />
40 %<br />
30 %<br />
20 %<br />
10 %<br />
0 %<br />
Quelle: Energiebranchenkonzept Bürogebäude<br />
Aufteilung des Stromverbrauchs bei 24 <strong>Betrieben</strong><br />
EDV<br />
und sonstige<br />
Stromverbraucher<br />
Der Bürobereich e<strong>in</strong>es Unternehmens ist häufig<br />
nicht nur der Mittelpunkt der Unternehmensentscheidungen,<br />
auch beim Energieverbrauch spielt er e<strong>in</strong>e<br />
nicht zu vernachlässigende Rolle: Der Stromanteil<br />
am gesamten Energieverbrauch beträgt dabei durchschnittlich<br />
bis zu 50 %.<br />
Umso wichtiger ist es, <strong>in</strong> diesem Bereich Energie-<br />
und Kostene<strong>in</strong>sparungen zu setzen. Die Energiekosten<br />
von Bürogeräten und Anlagen lassen sich oft<br />
mit sehr e<strong>in</strong>fachen Maßnahmen und mit ger<strong>in</strong>gem<br />
f<strong>in</strong>anziellem, technischem und organisatorischem<br />
Aufwand um bis zu 70 % senken.<br />
EDV Beleuchtung Klima<br />
EDV und sonstige Stromverbraucher (1)<br />
1<br />
Tel. 0732/7720-14380<br />
www.energiesparverband.at
EDV und sonstige Stromverbraucher<br />
1<br />
Ist Ihr Büro energieeffizient?<br />
Energie wird <strong>in</strong> Büros vor allem für Strom und Raumwärme<br />
verbraucht. Zwar wird mehr Wärmeenergie benötigt,<br />
da diese aber billiger als Strom ist, verursacht sie nur etwa<br />
35 % der Gesamtkosten. Es lohnt sich daher besonders,<br />
den Stromverbrauch genauer unter die Lupe zu nehmen!<br />
Stromverbrauch pro m 2 und Jahr<br />
Schlechter Wert > 80 kWh<br />
Durchschnittlicher Wert 50 kWh<br />
Guter Wert < 25 kWh<br />
Energieverbrauch für Raumwärme pro m 2 und Jahr<br />
Schlechter Wert 200 kWh<br />
Durchschnittlicher Wert 150 kWh<br />
Guter Wert 50 kWh<br />
Sehr guter Wert 35 kWh<br />
Energiekostenverteilung ≠ Energieverbrauch<br />
Wärme<br />
35 %<br />
Strom<br />
65 %<br />
Wärme<br />
70 %<br />
Energiekostenverteilung Energieverbrauch<br />
Strom<br />
30 %<br />
Stand-by-Betrieb<br />
E<strong>in</strong> sehr großer Anteil des Stromsparpotenzials liegt im<br />
Stand-by-Verbrauch der Geräte. Bürogeräte s<strong>in</strong>d meist<br />
während der gesamten Arbeitszeit (oder sogar länger) e<strong>in</strong>geschaltet,<br />
werden aber nur zeitweilig genutzt. Der durch<br />
die Bereitschaftsverluste entstehende Strom-Mehrver-<br />
brauch beträgt oft ebenso viel wie der Stromverbrauch im<br />
Betrieb. Außerdem erhöht der Stand-by-Verbrauch auch<br />
die <strong>in</strong>ternen Wärmegew<strong>in</strong>ne, im Sommer steigt damit die<br />
Kühllast.<br />
In e<strong>in</strong>em typisch ausgestatteten Büro (10 Arbeitsplätze, 4<br />
T<strong>in</strong>tenstrahldrucker, 1 Laserdrucker, 1 Kopiergerät) können<br />
an die 2.700 kWh/Jahr bzw. ca. 400 Euro/Jahr durch<br />
konsequentes Abschalten e<strong>in</strong>gespart werden.<br />
Beispiel: Leistungen <strong>in</strong> Stand-by-Betrieb bei<br />
durchschnittlichen Neugeräten<br />
Gerät Leistung Stand-by (W)<br />
PC <strong>in</strong>kl. Monitor 35,0<br />
Matrixdrucker 16,0<br />
Laserdrucker 13,8<br />
Faxgerät 7,0<br />
T<strong>in</strong>tenstrahldrucker 5,0<br />
Anrufbeantworter 3,0<br />
Notebook 3,0<br />
Kaffeemasch<strong>in</strong>e (mit Uhr) 2,0<br />
Schnurlostelefon 2,0<br />
Tipps:<br />
Geräte abschalten, wenn sie nicht <strong>in</strong> Betrieb s<strong>in</strong>d<br />
E<strong>in</strong>fachste und billigste Energiesparmethode, bei<br />
gleichzeitig großem Stromspareffekt. So spart z. B. das<br />
Abschalten e<strong>in</strong>es nicht genutzten Druckers etwa 70 %<br />
Strom. Die Lebensdauer von Elektrogeräten wird durch<br />
häufiges E<strong>in</strong>- und Ausschalten nicht verkürzt.<br />
Schaltbare Steckerleisten benutzen<br />
Es können gleichzeitig mehrere Peripheriegeräte angesteckt<br />
und geschaltet werden. Spezielle Steckdosenleisten,<br />
die Geräte nach e<strong>in</strong>em längeren Zeitraum ohne<br />
Strom kurz wieder ans Stromnetz schalten, verh<strong>in</strong>dern,<br />
dass „Geräte mit Gedächtnis“ (Uhrzeit, Sondere<strong>in</strong>stellungen)<br />
dieses verlieren.
Computer & Monitore<br />
Tipps:<br />
Energieoptimierung aktivieren<br />
Besitzen Geräte e<strong>in</strong> Energiemanagement, so achten<br />
Sie darauf, dass die Funktion aktiviert ist. Wenn ke<strong>in</strong><br />
Energiemanagement vorhanden ist, können beim Monitor<br />
Zusatzgeräte verwendet werden, die rund 30 %<br />
Strome<strong>in</strong>sparung br<strong>in</strong>gen.<br />
Bei e<strong>in</strong>er Arbeitsunterbrechung von mehr als 10 M<strong>in</strong>uten<br />
das Gerät bzw. nicht genutzte PCs oder Monitore<br />
(z. B. bei Servern) abschalten<br />
LCD-Monitore verwenden<br />
Flachbildschirme verbrauchen weniger Strom, haben<br />
e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>geren Platzbedarf und entwickeln weniger<br />
Wärme, s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> der Anschaffung noch etwas<br />
teurer als herkömmliche Monitore.<br />
Bildschirmschoner erhöhen manchmal sogar die<br />
Leistungsaufnahme und können den Übergang <strong>in</strong> die<br />
Energiesparstellung verzögern.<br />
Lautsprecher und Scanner vom Netz trennen, wenn sie<br />
nicht gebraucht werden<br />
Netzwerk-Server<br />
Netzwerk-Server s<strong>in</strong>d rund um die Uhr <strong>in</strong> Betrieb<br />
und damit permanente Stromverbraucher.<br />
Tipps:<br />
Installation: Im BIOS-Setup sollten die Funktionen des<br />
Power Managements aktiviert und bei der Installation<br />
des Betriebssystems die ACPI-Funktionalität <strong>in</strong>tegriert<br />
werden<br />
Stellen Sie das Energieschema „M<strong>in</strong>imaler Energieverbrauch“<br />
e<strong>in</strong><br />
Betrieb: Am Abend alle Programme auf den angeschlossenen<br />
Client-Computern schließen und ausschalten<br />
Bei kle<strong>in</strong>en Netzwerken (bis max. 5 PCs) kann auch e<strong>in</strong><br />
Herunterfahren des Netzwerkes <strong>in</strong> Zeiten der Nichtbenutzung<br />
(spezielle Vorschaltgeräte erleichtern den<br />
Vorgang) überlegt werden<br />
Vermeidung unnötiger Peripheriegeräte<br />
Vermeidung e<strong>in</strong>er Überdimensionierung der unterbrechungsfreien<br />
Stromversorgung (UVS)<br />
Servervirtualisierung wie z. B. VM Ware, Virtual Server<br />
oder Xen<br />
Verwendung weniger, aber dafür größerer Festplatten<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Raid-Verbund (außer bei großen Mail- und<br />
Datenbanken-Servern)<br />
Verwendung aktueller stromsparender Mehrkern-Prozessoren<br />
Kopiergeräte<br />
Schaffen Sie den Ihrem Bedarf entsprechenden Kopierer<br />
an. Je schneller e<strong>in</strong> Kopierer ist, desto höher ist auch se<strong>in</strong><br />
Stromverbrauch im Betrieb und pro E<strong>in</strong>zelblatt.<br />
Tipps:<br />
Unnötiges Kopieren vermeiden<br />
Doppelseitig kopieren<br />
Gerät erst vor dem ersten Kopiervorgang des Arbeitstages<br />
e<strong>in</strong>schalten<br />
Zu kopierende Dokumente sammeln und geme<strong>in</strong>sam<br />
kopieren<br />
Nach dem Kopieren Stromspartaste drücken – br<strong>in</strong>gt<br />
bis zu 15 % Stromersparnis<br />
Am Ende des Arbeitstages Gerät vollständig ausschalten<br />
EDV und sonstige Stromverbraucher (2)<br />
1<br />
Tel. 0732/7720-14380<br />
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EDV und sonstige Stromverbraucher<br />
1<br />
Drucker<br />
Drucker verbr<strong>in</strong>gen die meiste Zeit <strong>in</strong> „Warteposition“ auf<br />
e<strong>in</strong>en Druckauftrag – und verbrauchen dabei Stand-by-<br />
Strom.<br />
Tipps:<br />
Arbeitsplatz-Drucker nur bei Nutzung e<strong>in</strong>schalten<br />
Netzwerk-Drucker per Schaltuhr abschalten<br />
Pr<strong>in</strong>ter-Shar<strong>in</strong>g: geme<strong>in</strong>same Nutzung von Druckern für<br />
Arbeitsgruppen<br />
Nach Arbeitsende den Drucker vollständig ausschalten<br />
– das Netzteil verbraucht bei den meisten Geräten<br />
auch im ausgeschalteten Zustand Strom.<br />
Seitenkompression benutzen<br />
Papier sparen (z. B. Rückseite von Konzept-/Falschausdrucken<br />
benutzen)<br />
Telefon & Fax<br />
Faxgeräte benötigen rund 75 % des Stromverbrauchs<br />
für die Bereitschaft und nur 25 % für die tatsächlichen<br />
Sende- und Empfangsvorgänge.<br />
Tipps:<br />
Sonderfunktionen der Telefone nur, wenn erforderlich<br />
E<strong>in</strong>satz von T<strong>in</strong>tenstrahlfaxgeräten statt Laser- und<br />
Thermofaxgeräten bei ger<strong>in</strong>gen Faxe<strong>in</strong>gängen<br />
Zusatzgeräte, die das Fax nur für Empfang und Versendung<br />
e<strong>in</strong>schalten, reduzieren den Stand-by-Verbrauch<br />
Nach der Arbeit das Fax-Gerät abschalten, sofern ke<strong>in</strong>e<br />
weitere Erreichbarkeit gewünscht ist<br />
Außerhalb der Hauptzeiten e<strong>in</strong>zelne Faxgeräte abschalten<br />
und über Rufumleitung e<strong>in</strong>gehende Faxe auf e<strong>in</strong><br />
zentrales Gerät umleiten<br />
Kaffeemasch<strong>in</strong>en,<br />
Getränkeautomaten<br />
Diese „kle<strong>in</strong>en“ Stromverbraucher verursachen <strong>in</strong> vielen<br />
<strong>Betrieben</strong> durch oft lange E<strong>in</strong>schaltzeit e<strong>in</strong>en erheblichen<br />
Stromverbrauch. Die meiste Energie wird hier durch die<br />
„Bereithaltung“ und nicht durch die Getränkezubereitung<br />
verbraucht.<br />
Tipps:<br />
Nutzung von Thermoskannen bei Filterkaffeemasch<strong>in</strong>en<br />
Nur so viel Wasser erhitzen, wie benötigt wird<br />
Abschalten von Espressomasch<strong>in</strong>e und Getränkeautomaten<br />
außerhalb der Betriebszeiten (Zeitschaltuhr,<br />
schaltbare Steckerleiste)<br />
Kühlung bei Getränkeautomaten über Nacht und am<br />
Wochenende ausschalten (Zeitschaltuhr)<br />
Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />
Da Geräte auch dann Strom verbrauchen, wenn sie<br />
im Stand-by-Modus laufen, ist das Abschalten von<br />
Bürogeräten bei Nichtgebrauch die e<strong>in</strong>fachste und<br />
billigste Stromsparmethode. E<strong>in</strong> vollkommen vom Netz<br />
getrenntes Gerät verbraucht sicher ke<strong>in</strong>en Strom.<br />
Ab e<strong>in</strong>er Arbeitsunterbrechung von 10 M<strong>in</strong>uten zahlt es<br />
sich aus, Monitore abzuschalten.<br />
Schaltbare Steckdosenleisten trennen PC, Drucker<br />
und Fax vollständig vom Netz und verh<strong>in</strong>dern so e<strong>in</strong>en<br />
weiteren Stromverbrauch.<br />
Beim Neukauf bedarfsgerechte und richtig dimensionierte<br />
Geräte anschaffen. Achten Sie auf den Stromverbrauch<br />
(Energiepickerl)!<br />
E<strong>in</strong>satz von Vorschalt- bzw. Zusatzgeräten bei Monitoren,<br />
Faxgeräten, Druckern etc., die nicht über e<strong>in</strong><br />
Energiemanagement verfügen.
In den letzten Jahren herrschte <strong>in</strong> Oberösterreich e<strong>in</strong><br />
regelrechter Ausbauboom beim <strong>Ö</strong>kostrom: Durch die<br />
<strong>Ö</strong>kostrom-Offensive des Landes O<strong>Ö</strong> gibt es derzeit über<br />
1.000 PV-Anlagen, 12 Biomasse-Verstromungsanlagen,<br />
80 Biogasanlagen und 23 W<strong>in</strong>dkraftanlagen. Von den<br />
über 500 Kle<strong>in</strong>wasserkraftwerken wurden mehr als 230 <strong>in</strong><br />
den letzten Jahren revitalisiert.<br />
Nutzen auch Sie <strong>in</strong> Ihrem Unternehmen die Möglichkeit,<br />
<strong>Ö</strong>kostrom kostengünstig und umweltfreundlich zu<br />
erzeugen.<br />
Vorteile betrieblicher <strong>Ö</strong>kostrom-<br />
Produktion<br />
Beitrag zum Klimaschutz<br />
Durch die Reduktion fossiler Energie und die damit<br />
verbundene CO 2 -E<strong>in</strong>sparung s<strong>in</strong>d Unternehmen auf<br />
künftige Entwicklungen (z. B. Umsetzung des Kyoto-Pro-<br />
<strong>Ö</strong>kostrom<br />
Oberösterreich ist Vorreiter, was den Ausbau von erneuerbaren<br />
Energien betrifft – <strong>in</strong>sgesamt werden etwa<br />
30 % des Gesamtenergieverbrauchs aus erneuerbaren<br />
Energieträgern und etwa 13 % des Stromverbrauches<br />
durch <strong>Ö</strong>kostrom (ohne große Wasserkraft) gedeckt. <strong>Ö</strong>kostrom<br />
wird umweltfreundlich <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>wasserkraftwerken,<br />
W<strong>in</strong>dkraft-, Photovoltaik-, Biogas- und Biomasseanlagen<br />
erzeugt.<br />
tokolls durch die Industrie, Handel mit Emissionszertifikaten)<br />
vorbereitet. Auch wenn der Betrieb Probleme mit<br />
der E<strong>in</strong>haltung von Emissionsgrenzwerten hat, kann der<br />
E<strong>in</strong>satz von <strong>Ö</strong>kostrom e<strong>in</strong>e Lösung darstellen.<br />
Energie-Unabhängigkeit<br />
<strong>Ö</strong>kostrom br<strong>in</strong>gt auch e<strong>in</strong> Stück Energie-Unabhängigkeit<br />
und ermöglicht die zum<strong>in</strong>dest teilweise Eigenversorgung<br />
oder die Notstromversorgung des Betriebes.<br />
Reduktion der Betriebskosten<br />
E<strong>in</strong> Beispiel stellt der Überschuss an Biomasse <strong>in</strong> vielen<br />
holzbe- und verarbeitenden <strong>Betrieben</strong> dar, der, statt entsorgt<br />
zu werden, zur Stromerzeugung verwendet werden<br />
kann. E<strong>in</strong> weiteres Beispiel ist die Reduktion teuren<br />
Spitzenstroms durch Eigenproduktion von <strong>Ö</strong>kostrom.<br />
Steuerliche Aspekte<br />
Positives Image<br />
<strong>Ö</strong>kostrom trägt dazu bei, das Image des Betriebes<br />
zu heben und ihn als „umweltfreundlichen“ Betrieb zu<br />
positionieren.<br />
Wettbewerbsvorteil<br />
<strong>Ö</strong>kostrom (1)<br />
1<br />
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<strong>Ö</strong>kostrom<br />
1<br />
Kommt <strong>Ö</strong>kostrom-Produktion für<br />
me<strong>in</strong> Unternehmen <strong>in</strong> Frage?<br />
Wann kommt nun e<strong>in</strong>e <strong>Ö</strong>kostrom-Produktion für Ihr<br />
Unternehmen pr<strong>in</strong>zipiell <strong>in</strong> Frage? <strong>Ö</strong>koenergie bietet sich<br />
zum Beispiel an, wenn die betriebliche Energiesituation<br />
ökonomisch und/oder ökologisch verbesserbar ist. Aber<br />
auch <strong>in</strong> allen Fällen, <strong>in</strong> denen e<strong>in</strong>e Erneuerung oder Erweiterung<br />
der Energieanlagen notwendig ist oder ohneh<strong>in</strong><br />
bevorsteht, kann <strong>Ö</strong>koenergie zum Zug kommen. In allen<br />
diesen Fällen kann man zum Beispiel nach folgendem Entscheidungsbaum<br />
vorgehen und damit mögliche E<strong>in</strong>satzbereiche<br />
von <strong>Ö</strong>koenergie und im Speziellen von <strong>Ö</strong>kostrom<br />
f<strong>in</strong>den:<br />
Hoher Niedertemperatur- und Prozesswärmebedarf<br />
– E<strong>in</strong>satz von thermischen Solaranlagen<br />
Niedertemperatur, Prozesswärme<br />
Hochtemperatur bzw. Dampfbedarf<br />
Strom- bzw. Wärmeversorgung zu erneuern?<br />
Hochtemperatur- bzw. Dampfbedarf – Biomassekessel,<br />
Blockheizkraftwerke<br />
Erneuerung der Strom- bzw. Wärmeversorgung geplant<br />
– Biomassekessel, Blockheizkraftwerke<br />
Organische Abfälle vorhanden – Biogasanlage<br />
Kältebedarf – Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage<br />
Fassadenerneuerung geplant – Photovoltaik-Anlage<br />
oder thermische Solaranlage<br />
Probleme mit der <strong>Ö</strong>llagerung – Umstieg auf Biomasse<br />
Biomasse als Abfallholz vorhanden – Umstieg auf<br />
Biomasse<br />
Krisenfeste Energieversorgung gewünscht – Umstieg<br />
auf Biomasse<br />
<strong>Ö</strong>kologisierung des Fuhrparks – Umstieg auf Biodiesel<br />
Kommt <strong>Ö</strong>koenergie-Produktion für me<strong>in</strong> Unternehmen <strong>in</strong> Frage?<br />
Thermische Solaranlage<br />
Organische Abfälle Biogasanlage<br />
Biomassekessel, Blockheizkraftwerk<br />
Kältepark Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung<br />
Erneuerung der Fassade des Firmengebäudes Solar- und Photovoltaik-Anlage<br />
Probleme mit <strong>Ö</strong>llagerung, Biomasse-/Abfallholz vorhanden<br />
Krisenfeste Energieversorgung erwünscht<br />
Biomassenutzung<br />
Fuhrpark vorhanden? Biodiesel
Möglichkeiten der<br />
<strong>Ö</strong>kostrom-Produktion<br />
Welche Möglichkeiten gibt es nun konkret, <strong>Ö</strong>kostrom<br />
im Unternehmen zu erzeugen?<br />
Biomasseanlagen<br />
Biomasse kann mittels Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen<br />
(KWK-Anlagen) zur Erzeugung von Strom und Wärme<br />
genutzt werden. Diese Doppelnutzung gewährleistet e<strong>in</strong>e<br />
hohe Ausnutzung der e<strong>in</strong>gesetzten Primärenergie und<br />
e<strong>in</strong>en guten Gesamtwirkungsgrad der Anlagen.<br />
Je nach betrieblichen Gegebenheiten und Anforderungen<br />
an die Leistung werden verschiedene Technologien<br />
e<strong>in</strong>gesetzt, vor allem Dampfturb<strong>in</strong>en, ORC-Turb<strong>in</strong>en und<br />
Dampfkolbenmotoren. Diese Technologien können, je<br />
nach Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und Anlagenauslegung, alle<br />
Anwendungsfälle für dezentrale Biomasse-KWK-Anlagen<br />
im Leistungsbereich von bis zu 2 MWel abdecken, manche<br />
Technologien auch deutlich größere Leistungsbereiche.<br />
Vor allem im kle<strong>in</strong>en Leistungsbereich (bis 150 kW) gibt<br />
es allerd<strong>in</strong>gs noch großes technisches und wirtschaftliches<br />
Entwicklungspotenzial. Anlagen mit Stirl<strong>in</strong>gmotoren<br />
oder Holzvergaserkraftwerke gelten als vielversprechende<br />
Alternative, s<strong>in</strong>d aber noch nicht serienreif erhältlich.<br />
Bei vorhandenen, mit Diesel betriebenen Anlagen (Spitzenlastaggregate<br />
oder Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen) kann<br />
die Umrüstung auf Biotreibstoffe (Pflanzenöl) überlegt<br />
werden.<br />
Die meist als Nebenprodukt betrachtete Wärme kann zur<br />
Raumwärmeversorgung verwendet werden, <strong>in</strong> manchen<br />
<strong>Betrieben</strong> kann damit auch mittels Absorptionstechnologien<br />
die Kälteerzeugung übernommen werden oder es<br />
wird Prozesswärme auch im Sommer benötigt.<br />
Für Biomasse-Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen s<strong>in</strong>d spezifische<br />
Mehr<strong>in</strong>vestitionskosten gegenüber e<strong>in</strong>er re<strong>in</strong>en<br />
Biomasseheizanlage (Kosten der Stromerzeugung als<br />
Mehrkosten im Vergleich zu e<strong>in</strong>er Biomasse-Heißwasseranlage<br />
gleicher Nutzwärmeleistung) von rund 1.000–<br />
2.000 €/kWel anzusetzen.<br />
Photovoltaik-Anlagen<br />
Als Photovoltaik (PV) bezeichnet man die direkte Umwandlung<br />
von Lichtenergie <strong>in</strong> elektrische Energie. Die<br />
Umwandlung geschieht <strong>in</strong> Solarzellen, den wichtigsten<br />
Elementen e<strong>in</strong>er PV-Anlage. Der erzeugte Strom wird<br />
direkt vom Verbraucher genutzt, <strong>in</strong> Batterien gespeichert<br />
oder kann durch e<strong>in</strong>en Wechselrichter <strong>in</strong> Wechselstrom<br />
umgewandelt und <strong>in</strong> das Stromnetz des Netzbetreibers<br />
e<strong>in</strong>gespeist werden.<br />
Photovoltaik-Anlagen zur Stromerzeugung können zum<br />
Beispiel fassaden<strong>in</strong>tegriert errichtet werden und stellen<br />
dann e<strong>in</strong>en attraktiven Blickpunkt am Gebäude dar. Auch<br />
wenn natürlich im Regelfall nur e<strong>in</strong> Teil des betrieblichen<br />
Stromverbrauches damit gedeckt wird, kann die Außenwirkung<br />
hier im Vordergrund stehen. Neben der üblichen<br />
Montage am Dach können auch PV-Flachdachabdeckungen<br />
angebracht werden.<br />
E<strong>in</strong> 9–10 m 2 großer Solargenerator kann e<strong>in</strong>e elektrische<br />
Leistung von maximal 1.000 Watt erzeugen und wird<br />
deshalb als 1-kWp-Anlage (Wp = Watt Peak) bezeichnet.<br />
1 kWp <strong>in</strong>stallierte Leistung erzeugt <strong>in</strong> <strong>Ö</strong>sterreich – je nach<br />
Standort – e<strong>in</strong>en Energieertrag von ca. 800 kWh–900<br />
kWh pro Jahr. Die Kosten für e<strong>in</strong>e 1-kWp-Anlage belaufen<br />
sich auf 5.000–6.000 €, größere Anlagen erzielen pro<br />
kWp e<strong>in</strong>en günstigeren Preis.<br />
Biogasanlagen<br />
Biogas, auch Faulgas genannt, ist e<strong>in</strong> Gasgemisch, das zu<br />
rund zwei Dritteln aus Methan (CH 4 ), zu über 30 Prozent<br />
aus Kohlendioxid (CO 2 ) sowie zu ger<strong>in</strong>geren Anteilen aus<br />
Wasserstoff und Schwefelwasserstoff besteht.<br />
Je nach Methangehalt entspricht der Heizwert pro m³ Bio-<br />
gas rund 0,6 l Heizöl oder 0,6 m³ Erdgas. Daraus lassen<br />
sich je nach Wirkungsgrad e<strong>in</strong>es Blockheizkraftwerkes<br />
etwa 2 kWh Strom und 3 bis 4 kWh Wärme erzeugen.<br />
Der Strom kann <strong>in</strong>s öffentliche Stromnetz e<strong>in</strong>gespeist, die<br />
Wärme für Heizzwecke oder Trocknungsprozesse (Futter,<br />
Stroh, Holz usw.) verwendet werden.<br />
Bei der sogenannten Kofermentation werden neben Gülle<br />
zusätzliche Stoffe e<strong>in</strong>gesetzt, um e<strong>in</strong>e höhere Gasausbeute<br />
zu erzielen. Neben dem landwirtschaftlichen Flüssig-<br />
<strong>Ö</strong>kostrom (2)<br />
1<br />
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<strong>Ö</strong>kostrom<br />
20<br />
und Festmist bieten sich zur geme<strong>in</strong>samen Vergärung<br />
auch Substrate aus der Agro- und Ernährungs<strong>in</strong>dustrie an,<br />
wie beispielsweise Treber, Trester, Fettabscheider-Rückstände,<br />
Gemüseabfälle oder kommunale Bioabfälle, aber<br />
auch Energiepflanzen (Elefantengras).<br />
Beispiel: Biogasertrag<br />
Spezifischer Biogasertrag Biogas/t E<strong>in</strong>satz<br />
Speisefett 650 m 3<br />
Bioabfall 100 m 3<br />
Gülle 300 m 3<br />
Rechtliche Fragen<br />
E<strong>in</strong>e <strong>Ö</strong>kostromanlage muss zumeist bewilligt und als <strong>Ö</strong>kostromanlage<br />
von der Behörde anerkannt werden. Dann<br />
besteht die Möglichkeit, e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>speisetarif nach dem<br />
Bundes-<strong>Ö</strong>kostromgesetz zu erhalten.<br />
Brennstoffzelle<br />
E<strong>in</strong>e spannende Zukunftstechnologie zur Erzeugung von<br />
Strom und Wärme bietet die Brennstoffzelle. Es gibt<br />
derzeit <strong>in</strong> Oberösterreich e<strong>in</strong>ige Pilotanlagen, die meist im<br />
kle<strong>in</strong>en Leistungsbereich (E<strong>in</strong>satzbereich E<strong>in</strong>familienhaus)<br />
operieren. Grundpr<strong>in</strong>zip der Brennstoffzelle ist, dass aus<br />
Wasserstoff und Sauerstoff auf elektrochemischem Weg<br />
Strom und Wärme erzeugt wird, Reaktionsprodukt ist<br />
dabei re<strong>in</strong>es Wasser. Der erforderliche Wasserstoff wird<br />
derzeit meist aus Erdgas, also e<strong>in</strong>em fossilen Energieträger,<br />
gewonnen. Nur bei E<strong>in</strong>satz von <strong>Ö</strong>koenergie (z. B.<br />
Photovoltaik, Biogas) als Energieträger kann man allerd<strong>in</strong>gs<br />
die Brennstoffzellentechnologie als erneuerbare<br />
Energieerzeugung klassifizieren.<br />
Als Betrieb können Sie aber auch nicht nur <strong>Ö</strong>kostrom<br />
selbst im Unternehmen erzeugen, sondern auch den zugekauften<br />
Stromanteil durch <strong>Ö</strong>kostrom decken.<br />
In <strong>Ö</strong>sterreich herrscht die Verpflichtung für Stromhändler,<br />
die verschiedenen Primärenergieträger, aus denen sie den<br />
angebotenen Strom erzeugen oder zukaufen, auf der Jahresstromrechnung<br />
auszuweisen. Ziel der Stromdeklaration<br />
ist es, KonsumentInnen die Wahlmöglichkeit zu geben,<br />
sich für umweltfreundlichen Strom entscheiden zu können.<br />
Die Stromhändler müssen die Anteile der Primär-<br />
energieträger gegliedert nach <strong>Ö</strong>koenergie, Wasserkraft,<br />
Gas, Erdölprodukten, Kohle, Atomenergie und sonstigen<br />
Energieträgern ausweisen. Achten Sie daher auf Ihrer<br />
nächsten Jahresstromrechnung auf diese Deklaration, nur<br />
der Gesamthändlermix ist aussagekräftig.<br />
Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />
Zahlreiche Vorteile der <strong>Ö</strong>kostrom-Produktion <strong>in</strong> <strong>Betrieben</strong><br />
(Umweltschutz, CO 2 -Reduktion, Unabhängigkeit,<br />
Image, Kostenreduktion)<br />
Wichtige Technologien: Biomasse-Kraft-Wärme-Kopplung,<br />
Photovoltaik, Biogas<br />
Individuelle Lösungen für Ihren Betrieb möglich<br />
Informieren Sie sich über E<strong>in</strong>speisetarife und Förderungen<br />
Stromkennzeichnung auf der Jahresstromrechnung
Die notwendige Raumtemperatur hängt von<br />
e<strong>in</strong>er Vielzahl an Faktoren ab.<br />
Wesentlichen E<strong>in</strong>fluss haben unter anderem:<br />
Nutzung des Raumes (Büro, Verkaufsraum, Produktionshalle)<br />
Art der Tätigkeit (sitzend, stehend; leicht, mittel, schwere<br />
körperliche Arbeit)<br />
Wärmeabgabe von Produktionsprozessen (Wärmestrahlung)<br />
Dauer des Aufenthaltes (Kurzzeit, Dauerarbeitsplatz)<br />
Thermische Qualität des Baukörpers (gute Dämmung<br />
ermöglicht niedrigere Raumlufttemperaturen)<br />
Art der Wärmezufuhr (Heizlüfter, Radiatoren, Deckenheizung,<br />
Wandheizung, Luftheizung)<br />
Solare Wärmee<strong>in</strong>träge<br />
In den Arbeitsstättenrichtl<strong>in</strong>ien werden für unterschiedliche<br />
Bed<strong>in</strong>gungen zulässige Raumtemperaturen angegeben.<br />
Konkrete Raumtemperaturen werden <strong>in</strong> der Arbeitsstättenverordnung<br />
(§§ 28 ff AStV) festgelegt, z. B.:<br />
Richtwerte<br />
Arbeiten mit ger<strong>in</strong>ger körperlicher Belastung 19–25 °C<br />
Arbeiten mit normaler körperlicher Belastung 18–24 °C<br />
Arbeiten mit hoher körperlicher Belastung > 12 °C<br />
Wärmeerzeugung<br />
und -verteilung<br />
Die benötigte Raumwärme wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Wärmeerzeugungsanlage<br />
produziert, zu den benötigten Stellen transportiert<br />
und dort an den Raum abgegeben.<br />
Raumwärme<br />
Zu Unrecht wird der Bereich der Raumheizung <strong>in</strong> <strong>Betrieben</strong> häufig<br />
vernachlässigt, entfällt doch e<strong>in</strong> beachtlicher Teil des Energieverbrauches<br />
auf diesen Bereich. Beim E<strong>in</strong>satz von Lüftungsanlagen<br />
besteht zudem zusätzlicher Wärmebedarf zum Aufheizen der kalten<br />
Frischluft.<br />
Je besser die Wärmedämmung des Gebäudes und je besser <strong>in</strong>nerbetriebliche<br />
Abwärme genutzt wird, desto ger<strong>in</strong>ger ist der Energiebedarf<br />
für die Raumheizung und desto größer auch der Komfort für<br />
die MitarbeiterInnen und KundInnen.<br />
Mögliche Heizungsanlagen/Wärmeerzeuger:<br />
Heizungsanlage fossil (Heizöl, Erdgas, Kohle)<br />
Heizungsanlage Biomasse als Brennstoff (siehe Infoblatt<br />
„Heizen mit Biomasse“)<br />
Wärmepumpe (Luft-Wasser, Wasser-Wasser, Erdreich-<br />
Wasser)<br />
Fernwärme<br />
Solaranlagen zur Unterstützung der Heizungsanlage<br />
Abwärmenutzung zur Raumheizung (siehe Infoblatt<br />
„Wärmerückgew<strong>in</strong>nung“)<br />
Der Transport der Raumwärme erfolgt z. B. mit Warmwasser-Heizungskreisen<br />
oder Warmluftkanälen. E<strong>in</strong>e<br />
<strong>in</strong>teressante Möglichkeit, Raumwärme direkt an der Stelle<br />
des Bedarfs zu erzeugen und auch abzugeben, stellen<br />
Hell- und Dunkelstrahler dar. Die Wärmeabgabe kann<br />
mittels Radiatoren, Heizlüftern, über Lüftungsschlitze von<br />
Warmluftkanälen, Heizdecken und Heizwänden/Fußbodenheizungen,<br />
Hell- und Dunkelstrahlern etc. erfolgen.<br />
Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />
Ausreichende Wärmedämmung des Betriebsgebäudes<br />
reduziert den Heizwärmebedarf<br />
Überlegen Sie den E<strong>in</strong>satz von Biomasse oder Solarenergie<br />
Prüfen Sie e<strong>in</strong>e mögliche Abwärmenutzung als Beitrag<br />
zur Raumwärmeerzeugung<br />
Achten Sie auf regelmäßige Wartung und Re<strong>in</strong>igung<br />
der Heizanlagen<br />
Ausreichende Dämmung von Verteilleitungen und<br />
Armaturen<br />
Optimierung der Regelung von Wärmeverteilung und<br />
-abgabe<br />
Raumwärme<br />
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21
Raumwärme<br />
22<br />
kWh/a<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
+49 %<br />
IST-Zustand<br />
100-Watt-Pumpe<br />
Dauerbetrieb<br />
auch im Sommer<br />
Maßnahmen an Wärmeerzeugern<br />
Nutzen Sie, falls möglich, Heißwasser statt Dampf als<br />
Wärmeträger. Der E<strong>in</strong>satz von Dampf als Wärmetransportmedium<br />
ist mit hohen Umwandlungsverlusten verbunden,<br />
auch s<strong>in</strong>d Temperaturen über 100 °C vielfach<br />
nicht erforderlich.<br />
Schließen Sie nach Möglichkeit Niedertemperatur-Wärmeverbraucher<br />
(z. B. Duschen) an den Rücklauf des<br />
Wärmeverteilsystems an.<br />
Wartung und Re<strong>in</strong>igung<br />
• Regelmäßige Überprüfung von Abgastemperatur,<br />
CO 2 , Ruß, Schadstoffen und Kam<strong>in</strong>zug. Verschlechtern<br />
sich die gemessenen Werte, ist e<strong>in</strong>e Re<strong>in</strong>igung<br />
der Kesselanlage erforderlich.<br />
• Regelmäßige Überprüfung der Brennere<strong>in</strong>stellung<br />
und Düsen<br />
Bei Mehrkesselanlagen ist darauf zu achten, dass der<br />
Reservekessel nicht unnötig auf hoher Temperatur gehalten<br />
wird und dadurch Wärme <strong>in</strong> den Heizraum und<br />
Kam<strong>in</strong> abgibt.<br />
Prüfen Sie die Nutzung von Abwärmepotenzialen (siehe<br />
Infoblatt „Wärmerückgew<strong>in</strong>nung“).<br />
Bei Anlagen, die älter als 15 Jahre s<strong>in</strong>d und e<strong>in</strong>en<br />
schlechten Wirkungsgrad aufweisen, sollte e<strong>in</strong> Kesseltausch<br />
geprüft werden. Dabei sollte <strong>in</strong>sbesondere<br />
Folgendes beachtet werden:<br />
• Wahl des Brennstoffes (siehe auch Infoblatt „Heizen<br />
mit Biomasse“)<br />
• Richtige Kesselgröße, um Überdimensionierung und<br />
damit Bereitschaftsverluste zu vermeiden<br />
• Möglichst niedrige Kesselwassertemperatur<br />
• Wenn möglich, E<strong>in</strong>satz von Brennwerttechnik<br />
Maßnahmen an der Wärmeverteilung<br />
Ausreichende Dämmung der Verteilleitungen und<br />
Armaturen<br />
Umstellung des Heizungssystems von Dampf bzw.<br />
Heißwasser auf Warmwasser<br />
Abschalten von Umwälzpumpen außerhalb der Heiz-<br />
Beispiel: Stromverbrauch e<strong>in</strong>er Heizungsumwälzpumpe<br />
100 %<br />
IST-Zustand mit<br />
100-Watt-Pumpe.<br />
Aus <strong>in</strong> der<br />
heizfreien Zeit<br />
* Voraussetzung: Hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage<br />
–18 %<br />
IST-Zustand<br />
Reduzierung der<br />
nächtlichen Betriebszeit<br />
durch Schaltuhr<br />
Tipps zur Senkung der Heizkosten:<br />
–43 %*<br />
IST-Zustand<br />
zusätzlich Pumpe<br />
auf niedrigster<br />
Drehzahlstufe<br />
–71 %*<br />
Ersatz durch spar-<br />
samste marktgängige<br />
Regelpumpe<br />
20–50 Watt<br />
zeiten bzw. Drehzahlregelung<br />
Optimierung der Regelung:<br />
• Fachmännische hydraulische E<strong>in</strong>regulierung der<br />
Heizung<br />
• Verwendung von Strangregulierverteilern<br />
• Aufteilung <strong>in</strong> Zonen mit getrennter Regelung<br />
Maßnahmen an der Wärmeabgabe<br />
Gezielte Temperierung von e<strong>in</strong>zelnen Zonen (unterschiedliche<br />
Temperaturen, unterschiedliche Wärmeabgabesysteme,<br />
z. B. Strahlungsheizung <strong>in</strong> Magaz<strong>in</strong>en)<br />
Raumtemperaturen nicht höher als notwendig (1 °C<br />
Absenkung senkt Heizkosten um 4–6 %)<br />
Getrennte Steuerung von mehreren Heizlüftern <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Halle (gegebenenfalls Komb<strong>in</strong>ation mit Tür- und Fensterkontaktschalter)<br />
Lüftungsanlagen mit maximal zulässigem Umluftanteil<br />
betreiben<br />
E<strong>in</strong>bau bzw. Optimierung der Regelungsmöglichkeiten<br />
• Heizkörperthermostatventile<br />
• Außentemperaturregelung<br />
• Nacht- und Wochenendabsenkung<br />
• Beachtung von Nord-Süd-Ausrichtungen<br />
Regelmäßige Re<strong>in</strong>igung der Heizkörper/Heizlüfter etc.<br />
Entlüftung des Heizsystems<br />
Wärmeabgabesysteme nicht durch Vorhänge oder<br />
Verbauung etc. verdecken<br />
Maßnahmen am Gebäude und an der Lüftung<br />
Senkung der Wärmeverluste beim Lüften<br />
Prüfung von Schnelllauftoren, Warmluftschleiern etc.<br />
Tür- und Fensterkontakte gekoppelt mit Heizung<br />
Wärmeschutzverglasung bei Fenstern e<strong>in</strong>setzen (U-<br />
Wert
Warum Biomasse?<br />
Holz ist e<strong>in</strong> heimischer, umweltfreundlicher Brennstoff.<br />
Holz ist CO 2 -neutral, Sie reduzieren den CO 2 -Ausstoß<br />
Ihres Unternehmens.<br />
In der Regel folgt Holz nicht den Preisschwankungen<br />
fossiler Energieträger.<br />
Evtl. kann im Betrieb anfallendes Restholz verwertet<br />
werden.<br />
Sie s<strong>in</strong>d unabhängig von Energie-Importen und <strong>in</strong>ternationalen<br />
„Energiekrisen“.<br />
E<strong>in</strong>satzmöglichkeiten von<br />
Biomasse und Technologien<br />
Sie können Biomasse <strong>in</strong> Ihrem Unternehmen zur Raumheizung,<br />
Warmwasserbereitung, Prozesswärme- oder auch<br />
Stromerzeugung e<strong>in</strong>setzen.<br />
Biomasse-Heizungen<br />
Moderne, automatische Biomasse-Heizanlagen gibt es <strong>in</strong><br />
verschiedenen Leistungsbereichen und Technologien.<br />
Je nach e<strong>in</strong>gesetztem Brennstoff unterscheidet man:<br />
Holz-Pelletsfeuerung<br />
Pellets werden aus unbehandeltem Holz unter hohem<br />
Druck und ohne Beigabe von chemischen B<strong>in</strong>demitteln<br />
gepresst. Sie weisen e<strong>in</strong>en Durchmesser von 6–8 mm<br />
Biomasse<br />
für Unternehmen<br />
E<strong>in</strong> großer Teil des betrieblichen Energieverbrauchs<br />
entfällt zumeist auf die<br />
Bereitstellung von Wärme, sei es für<br />
Produktionsprozesse oder zur Gebäudebeheizung.<br />
E<strong>in</strong>e komfortable und umweltfreundliche<br />
Art, den Wärmebedarf im<br />
Unternehmen zu decken, ist der E<strong>in</strong>satz<br />
von Biomasse.<br />
und e<strong>in</strong>e Länge von 1–3 cm auf. Rohstoff s<strong>in</strong>d vor allem<br />
Restprodukte der Holz<strong>in</strong>dustrie wie Säge- und Hobelspäne.<br />
Die Qualität des Brennstoffes wird durch die <strong>Ö</strong>NORM<br />
M 7135 geregelt. Der Heizwert von 2 kg Pellets entspricht<br />
ca. jenem von 1 Liter <strong>Ö</strong>l.<br />
Bei Pellets-Zentralheizanlagen werden die Pellets automatisch<br />
zum Heizkessel transportiert. Die Pelletskessel<br />
s<strong>in</strong>d über e<strong>in</strong>e Förderschnecke (mechanische Brennstoffaustragung)<br />
oder e<strong>in</strong>e Saugaustragung (pneumatische<br />
Austragung) mit dem Pelletslager verbunden, aus dem<br />
die Pellets vollautomatisch zum Heizkessel transportiert<br />
werden. Für die Brennstoffzuführung ist ke<strong>in</strong> manueller<br />
Aufwand erforderlich.<br />
Pellets können über den Brennstoffhandel bezogen<br />
werden, es gibt e<strong>in</strong>e große Zahl an Lieferanten (siehe<br />
auch unter: www.energiesparverband.at; unter: Info &<br />
Service/Pellets). Der Preis ist abhängig von der bezogenen<br />
Menge.<br />
Pellets werden <strong>in</strong> der Regel mit e<strong>in</strong>em Tankwagen zugestellt<br />
und mit e<strong>in</strong>em Pumpschlauch <strong>in</strong> das Lager e<strong>in</strong>geblasen.<br />
Für die Lagerung der Pellets bieten sich verschiedene<br />
Möglichkeiten an, wie unter anderem:<br />
Lagerraum<br />
E<strong>in</strong> massiv ausgeführter, trockener und staubdichter<br />
Raum, der neben oder nahe dem Heizraum situiert ist.<br />
Biomasse für Unternehmen (1)<br />
2<br />
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Biomasse für Unternehmen<br />
2<br />
Auch e<strong>in</strong> ehemaliger <strong>Ö</strong>ltankraum kann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Pelletslagerraum<br />
umfunktioniert werden. Es gilt die Faustregel:<br />
1 kW Heizlast = 0,9 m³ Lagerraum (<strong>in</strong>kl. Leerraum)<br />
und 0,6 m³ (400 kg) Pellets.<br />
Gewebetank (Stahlblechtank)<br />
Antistatisch ausgeführter Gewebebehälter oder Tank<br />
aus verz<strong>in</strong>ktem Stahl. Der Gewebetank kann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Kellerraum oder im Freien aufgestellt werden. Der Tank<br />
ist auch für den späteren E<strong>in</strong>bau geeignet und <strong>in</strong> den<br />
Größen von 1 bis 11 m³ erhältlich. Als Faustregel können<br />
0,6 m³ Tank<strong>in</strong>halt pro kW Heizlast gerechnet werden.<br />
Erdtank<br />
Unterirdischer Tank außerhalb des Gebäudes, wird vor<br />
allem e<strong>in</strong>gesetzt, wenn ke<strong>in</strong> entsprechender Kellerraum<br />
vorhanden ist oder dessen Situierung für die Pelletsanlieferung<br />
ungünstig wäre. Erdtanks s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den Größen<br />
von 6 bis 15 m³ erhältlich.<br />
Conta<strong>in</strong>er<br />
E<strong>in</strong>e relativ neue Möglichkeit der Pelletslagerung, bei<br />
der im Freien e<strong>in</strong> eigener Pelletslagerbehälter (z. B.<br />
Conta<strong>in</strong>er) aufgestellt wird, <strong>in</strong> dem auch die gesamte<br />
Die folgende Tabelle gibt e<strong>in</strong>en kurzen Überblick über die wichtigsten<br />
Hackgut-Technologien und deren E<strong>in</strong>satzbereiche:<br />
Heizanlage (Kessel) untergebracht werden kann. Die<br />
Aufstellung im Freien unmittelbar neben e<strong>in</strong>em Gebäude<br />
ist aber nur bei e<strong>in</strong>er max. Heizleistung von 50 kW<br />
der angeschlossenen Pelletsfeuerstätte und max. 15<br />
m³ Füllvolumen des Pelletslagerbehälters zulässig.<br />
Bei größeren Anlagen M<strong>in</strong>destabstände laut Baubehörde.<br />
Scheitholzkessel – Holzvergaser<br />
Holzvergaserkessel (auch Gebläse-, Vergaser-, oder<br />
Turbokessel) <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit e<strong>in</strong>em Pufferspeicher gewährleisten<br />
hohen Bedienungskomfort und e<strong>in</strong>e sehr gute<br />
Leistungsanpassung. Voraussetzungen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> großes<br />
Füllraumvolumen, trockenes Holz und e<strong>in</strong> Pufferspeicher<br />
mit m<strong>in</strong>destens 10-fachem Inhalt (<strong>in</strong> Liter Wasser) des<br />
Füllraums im Heizkessel.<br />
Hackgutkessel<br />
Die Verfeuerung von Holz <strong>in</strong> Form von Hackschnitzeln<br />
passiert durch automatische Zuführung des Brennstoffs<br />
aus e<strong>in</strong>em Vorratsbehälter mittels Förderschnecke. Die<br />
Verbrennung erfolgt entweder „vor dem Kessel“ (Vorofen-<br />
Typ Leistungsbereich Brennstoffe Wassergehalt <strong>in</strong> % FM*<br />
Unterschubfeuerung 10 kW–2,5 MW Hackschnitzel mit Aschegehalt bis 1 % und Holzpellets 5–50<br />
Vorschubrostfeuerung 150 kW–15 MW alle Holzbrennstoffe, Aschegehalt bis 50 % 5–60<br />
Vorofenfeuerung mit Rost 20 kW–1,5 MW trockene Hackschnitzel, Aschegehalt bis 5 % 5–35<br />
Feuerung mit Rotationsgebläse 80 kW–300 MW Schleifstaub, Späne, Hackschnitzel bis 40<br />
*FM Feuchtmasse
feuerung) oder im bzw. „unter dem Kessel“ (Unterschub-<br />
oder Retortenfeuerung). Das Teillastverhalten ist gut, e<strong>in</strong><br />
Speicher entfällt. Die regulierbare Transportschnecke<br />
ermöglicht e<strong>in</strong>e leistungsgerechte Förderung des Brennstoffs<br />
<strong>in</strong> den Kessel.<br />
Hackschnitzel können entweder im bestehenden Gebäude,<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Raum nahe dem Kesselraum oder <strong>in</strong> Lager-<br />
e<strong>in</strong>richtungen außerhalb des Gebäudes, wie Silos oder<br />
überdachte Lagerstätten, gelagert werden. Die Befüllung<br />
soll am besten von oben möglich se<strong>in</strong>. Die Größe des<br />
Lagerraums richtet sich nach dem Brennstoffbedarf und<br />
der gewünschten Anzahl der Befüllungen pro Jahr.<br />
Der Aschegehalt ist stark vom verwendeten Brennstoff<br />
abhängig. Für Sägespäne und Hackgut ohne R<strong>in</strong>de liegt<br />
der Aschegehalt bei rund 0,5 % der Brennstofftrocken-<br />
Möglichkeiten der Hackschnitzellagerung<br />
Berechnungsbeispiel Lagerraum:<br />
Kesselwirkungsgrad ~ 85 %, Jahresnutzungsgrad ~ 80 %<br />
Hackgut Fichte: 250 kg/m³; 3,7 kWh/kg (abhängig vom Wassergehalt)<br />
Beispiel 1:<br />
Berechnung: . . . . . . . . . . . . . . . 75 kW Kessellast<br />
Heizlast: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75 kW<br />
Energiebedarf: . . . . . . . . . . . . . 187.500 kWh/a<br />
Brennstoffbedarf: . . . . . . . . . . 50.676 kg/a<br />
Brennstoffbedarf: . . . . . . . . . . 203 m 3 /a = srm/a<br />
Mögliche Lagermaße:<br />
bei jährlicher Befüllung . . . . . . . 6 m x 6 m x 6 m<br />
bei wöchentlicher Befüllung . . . 3 m x 3 m x 3 m<br />
Quelle: Fa. Hargassner<br />
substanz. Pellets weisen e<strong>in</strong>en konstanten Aschegehalt<br />
von etwa 0,3 % der Brennstofftrockensubstanz auf.<br />
Zum Ausgleich von Leistungsschwankungen (z. B. bei<br />
Prozesswärmebedarf oder variierendem Warmwasserverbrauch)<br />
empfiehlt sich der E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>es Pufferspeichers.<br />
Bei großen Anlagen ist es üblich, die Leistung mit e<strong>in</strong>em<br />
2-Kessel-System bereitzustellen und dadurch den ungünstigen<br />
Teillastbetrieb zu reduzieren.<br />
Details zu allen Fragen rund um Biomasseheizanlagen<br />
f<strong>in</strong>den Sie auch <strong>in</strong> der Broschüre des O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong>es<br />
„Biomasseheizanlagen für größere Gebäude“. E<strong>in</strong>e<br />
Liste mit Planern von größeren Biomasseheizanlagen ist<br />
auf der Homepage des O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong>es (www.<br />
energiesparverband.at unter „Unternehmen“) veröffentlicht.<br />
Beispiel 2:<br />
Berechnung: . . . . . . . . . . . . . . . 300 kW Kessellast<br />
Heizlast: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 300 kW<br />
Energiebedarf: . . . . . . . . . . . . . 750.000 kWh/a<br />
Brennstoffbedarf: . . . . . . . . . . 202.703 kg/a<br />
Brennstoffbedarf: . . . . . . . . . . 811 m 3 /a = srm/a<br />
Mögliche Lagermaße:<br />
bei jährlicher Befüllung . . . . . . . 11 m x 15 m x 15 m<br />
bei wöchentlicher Befüllung . . . 5 m x 5 m x 2,75 m<br />
Biomasse für Unternehmen (2)<br />
2<br />
Tel. 0732/7720-14380<br />
www.energiesparverband.at
Biomasse für Unternehmen<br />
2<br />
Ermittlung des<br />
Brennstoffbedarfes<br />
Der Brennstoffbedarf ist abhängig von der Qualität des<br />
Holzes. Je höher der Wassergehalt des Holzes, desto<br />
ger<strong>in</strong>ger ist se<strong>in</strong> Heizwert. Der durchschnittliche Heizwert<br />
für alle Holzarten beträgt ca. 5,2 kWh pro Kilogramm<br />
trockenes Holz bzw. 4,9 kWh/kg Pellets.<br />
Folgende Tabelle erleichtert die Abschätzung der<br />
im Betrieb benötigten Biomasse:<br />
Energiee<strong>in</strong>satz<br />
Energie-<br />
dichte H u<br />
Ergebnis<br />
Liter <strong>Ö</strong>l x 0,01 = MWh<br />
m 3 Erdgas x 0,0095 = MWh<br />
m 3 Hackgut trocken x 0,70 = MWh<br />
m 3 Restholz Betrieb x 0,85 = MWh<br />
3 Sägenebenm<br />
produkte (feucht)<br />
x 0,55 = MWh<br />
Summe = MWh<br />
MWh Ergebnis <strong>in</strong> MWh / 0,70 = m 3<br />
Tragen Sie l<strong>in</strong>ks <strong>in</strong> die Tabelle jene Energieträger e<strong>in</strong>, die<br />
Sie derzeit im Betrieb zur Wärmeversorgung benötigen,<br />
z. B. <strong>Ö</strong>l (<strong>in</strong> Liter), Gas (<strong>in</strong> m³), Hackgut (trocken, <strong>in</strong> m³).<br />
Multiplizieren Sie den Betrag mit dem angegebenen Wert<br />
für den Energie<strong>in</strong>halt des Brennstoffes. In der rechten<br />
Spalte erhalten Sie den jeweiligen Energiee<strong>in</strong>satz <strong>in</strong><br />
Megawattstunden (MWh). Die Gesamtsumme der rechten<br />
Spalte dividieren Sie dann durch 0,70 (gerechnet für<br />
trockene Hackschnitzel) und Sie erhalten e<strong>in</strong>e Abschätzung<br />
des für Ihre Wärmeversorgung jährlich erforderlichen<br />
Biomassebedarfs <strong>in</strong> Kubikmeter.<br />
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)<br />
Biomasse kann mittels Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen<br />
(KWK-Anlagen) zur Erzeugung von Strom und Wärme<br />
genutzt werden. Diese Doppelnutzung gewährleistet e<strong>in</strong>e<br />
hohe Ausnutzung der e<strong>in</strong>gesetzten Primärenergie und<br />
e<strong>in</strong>en guten Gesamtwirkungsgrad der Anlagen.<br />
Je nach betrieblichen Gegebenheiten und den Anforderungen<br />
an die Leistung werden verschiedene Technologien<br />
e<strong>in</strong>gesetzt, vor allem Dampfturb<strong>in</strong>en, ORC-Turb<strong>in</strong>en<br />
und Dampfkolbenmotoren.<br />
Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist der E<strong>in</strong>satz von<br />
KWK-Anlagen <strong>in</strong>sbesondere unter folgenden Voraussetzungen<br />
s<strong>in</strong>nvoll:<br />
Möglichst gleichmäßiger Wärmebedarf und möglichst<br />
gleichzeitiger Wärme- und Strombedarf<br />
Günstiger Brennstoffpreis im Verhältnis zum Strompreis<br />
Hohe jährliche Laufzeiten (über 5.000 Stunden empfohlen)<br />
Besteht e<strong>in</strong> Bedarf an Raum- oder Prozesskälte, kann die<br />
erzeugte Wärme auch zum Betrieb von Ab- oder Adsorptionskälteanlagen<br />
verwendet werden.<br />
Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />
Moderne Holzheizungen bieten hohen Komfort durch<br />
weitgehende Automatisierung<br />
Verschiedene Technologien <strong>in</strong> unterschiedlichen Leistungsbereichen<br />
vorhanden<br />
Verschiedene Lagermöglichkeiten für jeden E<strong>in</strong>satz-<br />
bereich<br />
Nutzen Sie die Förderungen beim Umstieg auf Biomasse<br />
(Land O<strong>Ö</strong>, Bundesumweltförderung/Kommunalkredit)<br />
Größere Biomasse-Anlagen können auch mittels<br />
Anlagen-Contract<strong>in</strong>g, ohne Investitionskosten für Ihr<br />
Unternehmen, f<strong>in</strong>anziert werden
Prozesswärme<br />
Prozesswärme wird mit unterschiedlichen Medien auf<br />
unterschiedlichen Temperaturniveaus benötigt. Als<br />
Energiemedien f<strong>in</strong>den Warmwasser/Heißwasser, Dampf,<br />
elektrische Energie, Heißluft und Verbrennungsgase<br />
Verwendung.<br />
E<strong>in</strong>satzbereiche s<strong>in</strong>d beispielsweise:<br />
Warmwasser/Heißwasser:<br />
Waschen, Re<strong>in</strong>igen, Färben, Kochen<br />
Dampf:<br />
Sterilisieren, Dämpfen, Färben, Destillieren etc.<br />
Elektrische Energie:<br />
S<strong>in</strong>tern, Schmelzen etc.<br />
Heißluft/Rauchgas:<br />
Trocknen, E<strong>in</strong>brennen, Schmelzen etc.<br />
Häufig macht die Prozesswärme e<strong>in</strong>en beachtlichen Anteil<br />
am betrieblichen Gesamtenergiee<strong>in</strong>satz aus. E<strong>in</strong>e Reihe<br />
von Optimierungsmaßnahmen können zur Energie- und<br />
Kostenreduktion beitragen.<br />
Energiespartipps Prozesswärme<br />
Produktionsplanung<br />
Je höher die Masch<strong>in</strong>enauslastung, desto ger<strong>in</strong>ger ist<br />
der spezifische Energieverbrauch.<br />
Prozessabschaltung<br />
Bei Nichtgebrauch der Anlage bzw. von Anlagenteilen<br />
sollte e<strong>in</strong>e Abschaltung geprüft werden.<br />
Prozesswärme<br />
Prozesskälte<br />
Prozesswärme und Prozesskälte für verschiedene<br />
E<strong>in</strong>satzbereiche verursachen <strong>in</strong><br />
<strong>Betrieben</strong> e<strong>in</strong>e großen Teil des Energieverbrauches.<br />
Es lohnt sich daher, vorhandene<br />
Effizienzpotenziale auszuschöpfen.<br />
Wahl des optimalen Mediums und<br />
Temperaturniveaus<br />
Elektrische Energie ist höherwertig (und auch teurer)<br />
als Dampf, Dampf ist höherwertig als Warmwasser.<br />
Es sollte daher für den jeweiligen Prozessschritt <strong>in</strong><br />
Abhängigkeit von den Anforderungen (Temperaturniveau,<br />
Regelbarkeit, Schnelligkeit etc.) e<strong>in</strong> möglichst<br />
niederwertiges Versorgungsmedium gewählt werden.<br />
<strong>Ö</strong>kologisch und ökonomisch ist es daher nicht s<strong>in</strong>nvoll,<br />
z. B. elektrische Energie für Niedertemperaturanwendungen<br />
(Badheizungen, Warmlufterzeugung etc.) zu<br />
verwenden. Der hochwertige Energieträger Strom soll<br />
nur dort e<strong>in</strong>gesetzt werden, wo niederwertige Energieträger<br />
nicht ausreichen. Daraus ergeben sich folgende<br />
Konsequenzen:<br />
• Bei Neubeschaffungen sollte darauf geachtet werden,<br />
die für den jeweiligen E<strong>in</strong>satzbereich geeigneten<br />
Energiemedien auszuwählen.<br />
• <strong>Ö</strong>kologisch und ökonomisch s<strong>in</strong>nvoll ist i. d. R. die<br />
Verwendung von Warmwasser, das nicht elektrisch<br />
erwärmt wurde (z. B. Solaranlage, Biomasseheizung).<br />
M<strong>in</strong>imierung von Verlusten<br />
• Wärmedämmung der Anlagenteile<br />
• Geräte mit hohem Wirkungsgrad verwenden<br />
• Richtige Dimensionierung der Anlagen<br />
• Dezentrale Versorgungen schaffen<br />
E<strong>in</strong>satz erneuerbarer Energieträger<br />
• Biomasse: Moderne Holzheizungen bieten hohen<br />
Komfort durch weitgehende Automatisierung,<br />
Prozesswärme/Prozesskälte<br />
2<br />
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Prozesswärme/Prozesskälte<br />
2<br />
verschiedene Technologien <strong>in</strong> unterschiedlichen<br />
Leistungsbereichen ermöglichen auch den E<strong>in</strong>satz<br />
von Biomasse <strong>in</strong> Ihrem Unternehmen (siehe Infoblatt<br />
„Heizen mit Biomasse“).<br />
• Solarenergie: Thermische Solaranlagen werden<br />
vorwiegend zur Brauchwassererwärmung, für Prozesswärme<br />
und zur teilsolaren Raumheizung e<strong>in</strong>gesetzt.<br />
Ideal ist der E<strong>in</strong>satz vor allem bei ganzjährigem<br />
Wärmebedarf (siehe Infoblatt „Solarthermie“).<br />
Nutzung von Abwärme (siehe Infoblatt „Wärmerückgew<strong>in</strong>nung“)<br />
Energiebuchhaltung: Regelmäßige Überprüfung und<br />
Kontrolle der Verbräuche (siehe Infoblatt „Energiemanagement“)<br />
Prozesskälte<br />
Kältesysteme<br />
Vere<strong>in</strong>fachte Darstellung Kühlmöbel mit<br />
Kälteanlage und Wärmerückgew<strong>in</strong>nung<br />
M<br />
Kondensator<br />
Verdichter <strong>Ö</strong>labscheider<br />
Kältemittel<br />
flüssig, teilweise Dampf<br />
Sammler<br />
Kältemittel<br />
Dampf<br />
Prozesskälte wird <strong>in</strong> unterschiedlichsten Bereichen benötigt:<br />
Sie kühlt Waren <strong>in</strong> Lagerhäusern, Lebensmittel <strong>in</strong><br />
Geschäftsräumen, Masch<strong>in</strong>en und Anlagen etc. Die Kälteversorgung<br />
erfolgt auf Basis von Wasser, Luft oder mit<br />
erzeugter Kälte aus e<strong>in</strong>er Kälteanlage. Bei der Kälteanlage<br />
existieren im Wesentlichen zwei Hauptverfahren: der Kompressionskälteprozess<br />
und der Absorptionskälteprozess.<br />
Energiespartipps Prozesskälte<br />
Warmwassererwärmer<br />
Luft-<br />
erwärmer<br />
Kältemittel<br />
flüssig<br />
Vermeidung unnötiger <strong>in</strong>nerer Wärmelasten (Beleuchtung,<br />
Türrahmenheizung, Abtauung etc.)<br />
Vermeidung unnötiger äußerer Wärmelasten, Vermeidung<br />
sommerlicher Überhitzung durch<br />
• Wärmedämmung<br />
• Sonnenschutz<br />
• Kaltluftvorhänge, Türdichtungen, Abdeckungen für<br />
offene Kühlungen<br />
• M<strong>in</strong>imierung der <strong>Ö</strong>ffnungszeiten von Kühlräumen<br />
• Trennung <strong>in</strong> Heißzone und Kaltzone<br />
Kühltemperatur nicht tiefer wählen als unbed<strong>in</strong>gt notwendig<br />
Regelmäßige Wartung der Kälteanlagen<br />
Regelmäßige Re<strong>in</strong>igung der Wärmetauscherflächen<br />
(Kondensator und Verdampfer)<br />
Wärmedämmung der kälteführenden Anlagenteile und<br />
Rohrleitungen<br />
Unterstützte Wärmeabfuhr der Kälteanlagen durch<br />
möglichst kalte Luft, schattige Aufstellung des Kondensators,<br />
Wasserkühlung etc.<br />
Anpassung der Abtauung an die Erfordernisse (Wochenende,<br />
Raumfeuchte, Jahreszeit, Durchsatz etc.)<br />
Richtige Dimensionierung der Kälteanlage, Verbundanlagen<br />
E<strong>in</strong>zelanlagen vorziehen, Verwendung drehzahlgeregelter<br />
Kompressoren etc.<br />
Nutzung der Abwärme der Kälteanlage (siehe Infoblatt<br />
„Wärmerückgew<strong>in</strong>nung“)<br />
neue Technologie: solare Kühlung<br />
Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />
Richtige Energieträger und Temperaturniveau<br />
für den jeweiligen E<strong>in</strong>satzbereich wählen<br />
Nichtbenötigte Anlagen(teile) abschalten<br />
Ke<strong>in</strong>e Überdimensionierung der Anlagen<br />
Verluste m<strong>in</strong>imieren<br />
Abwärmenutzung prüfen<br />
Vermeidung unnötiger <strong>in</strong>nerer und äußerer<br />
Wärmekosten<br />
Regelmäßige Re<strong>in</strong>igung und Wartung der Anlagen
Warmwasserbedarf – Abschätzung<br />
Warmwasserbereitung<br />
Die Warmwasserbereitung erfolgt zuerst mittels Tr<strong>in</strong>kwasser-Erwärmungsanlagen.<br />
Die Energie zur Erwärmung des<br />
Wassers kann durch fossile Energieträger oder <strong>Ö</strong>koenergieträger<br />
bereitgestellt werden.<br />
Häufig wird Warmwasser noch elektrisch erzeugt. Aus<br />
ökonomischen Gründen sollte diese Art der Wassererwärmung<br />
auf Sonderfälle beschränkt se<strong>in</strong>.<br />
E<strong>in</strong>e sehr gute Methode zur Brauchwassererwärmung s<strong>in</strong>d<br />
Solaranlagen. Besonders bei niedrigen Endtemperaturen von<br />
Warmwasser<br />
Warmwasser (Brauchwasser) wird <strong>in</strong> <strong>Betrieben</strong> auch für<br />
Produktionsanwendungen wie unter anderem Waschen,<br />
Re<strong>in</strong>igen, Badfüllung, Verdünnen, Lösen etc. e<strong>in</strong>gesetzt.<br />
Bedarfsfall Bedarf Temperatur<br />
Krankenhäuser 100–300 l/Tag, Bett 60 °C<br />
Kasernen 30–50 l/Tag, Person 45 °C<br />
Bürogebäude 10–40 l/Tag, Person 45 °C<br />
Mediz<strong>in</strong>ische Bäder 200–400 l/Tag, Patient 45 °C<br />
Kaufhäuser 10–40 l/Tag, Beschäftigte 45 °C<br />
Schulen (bei 250 Tagen/a)<br />
ohne Duschanlagen 5–15 l/Tag, Schüler 45 °C<br />
mit Duschanlagen 30–50 l/Tag, Schüler 45 °C<br />
Sportanlagen mit Duschanlage 50–70 l/Tag, Sportler 45 °C<br />
Bäckereien 105–150 l/Tag, Beschäftigte 45 °C<br />
für Re<strong>in</strong>igung 10–15 l/Tag 45 °C<br />
für Produktion 40–50 l/100 kg Mehl 70 °C<br />
Friseure (e<strong>in</strong>schl. Kunden) 150–200 l/Tag, Beschäftigter 45 °C<br />
Brauereien e<strong>in</strong>schl. Produktion 250–300 l/100 l Bier 60 °C<br />
Wäschereien 250–300 l/100 kg Wäsche 75 °C<br />
Molkereien<br />
Fleischereien<br />
1–1,5 l/l Milch<br />
durchschnittlich 4000–5000 l/Tag<br />
75 °C<br />
ohne Produktion 150–200 l/Tag, Beschäftigter 45 °C<br />
mit Produktion<br />
Quelle: Recknagel/Sprengel<br />
400–500 l/Tag<br />
Die exakte Menge kann durch die <strong>in</strong>dividuelle Erfassung im Betrieb festgestellt werden.<br />
40 °C bis 60 °C garantieren diese hohe solare Erträge. Solaranlagen<br />
weisen daher niedrigere Amortisationszeiten auf.<br />
Stehen nicht direkt nutzbare Niedertemperaturquellen zur<br />
Verfügung, können auch elektrisch betriebene Wärmepumpen<br />
zur Brauchwassererwärmung e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />
E<strong>in</strong>e effiziente Methode, Brauchwasser ökologisch und ökonomisch<br />
günstig zu erzeugen, ist die Nutzung von Abwärme<br />
aus Prozessen oder Anlagen. Beispielsweise wird von den<br />
Druckluftanlagenherstellern Brauchwassererwärmung mit<br />
Druckluftkompressorabwärme angeboten. Die Wirtschaftlichkeit<br />
dieser Wärmerückgew<strong>in</strong>nung ist sehr günstig.<br />
Warmwasser<br />
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Warmwasser<br />
0<br />
Energiespartipps<br />
Prüfen Sie den E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>er Solaranlage. Die solare<br />
Brauchwassererwärmung im Betrieb weist, auch durch<br />
die gute Fördersituation, besonders niedrige Amortisationszeiten<br />
auf (siehe Infoblatt „Solarthermie“).<br />
Prüfen Sie Möglichkeiten von Abwärmenutzung zur<br />
Brauchwassererwärmung, z. B. aus folgenden Quellen:<br />
• Druckluftabwärme<br />
• Abwärme von Abluft<br />
• Rauchgasabwärme<br />
• Abwärme von Niedertemperaturströmen (Abwasser,<br />
Kühlwasser etc.)<br />
• Abwärme von Kühlaggregaten etc.<br />
(siehe Infoblatt „Wärmerückgew<strong>in</strong>nung“)<br />
Erzeugen Sie Warmwasser möglichst nicht mit elektrischer<br />
Energie, dies ist e<strong>in</strong>e teure und energetisch<br />
<strong>in</strong>effiziente Lösung.<br />
Prüfen Sie die Umrüstung größerer elektrischer Verbraucher<br />
(wie Waschmasch<strong>in</strong>en u. Ä.) auf Solarbetrieb.<br />
Auch e<strong>in</strong>e Kopplung mit dem Heizsystem oder dezentrale,<br />
nicht-elektrische Versorgung ist empfehlenswert.<br />
Schalten Sie Zirkulationspumpen außerhalb der Entnahmezeiten<br />
ab (Zeitschaltuhr).<br />
Schalten Sie Warmwasserspeicher außerhalb der<br />
Betriebszeiten ab, die Speicher werden üblicherweise<br />
automatisch hochgeladen.<br />
Sorgen Sie für e<strong>in</strong>e ausreichende Wärmedämmung der<br />
Warmwasserleitungen und Armaturen.<br />
Überlegen Sie die Entkopplung von Raumheizung und<br />
Warmwasserversorgung. Komb<strong>in</strong>ationskessel ermöglichen<br />
e<strong>in</strong>en völlig unabhängigen Betrieb von Heizung<br />
und Warmwasserversorgung.<br />
Achten Sie auf kurze Leitungen von der Warmwasserversorgung<br />
zur Speicherung und Verwendung. Die<br />
Wassermenge, die beim ersten <strong>Ö</strong>ffnen des Warmwasserhahnes<br />
kalt abfließt, ist die Wassermenge, die <strong>in</strong> der<br />
Leitung abgekühlt ist. Diese Wärme und auch diese<br />
Wassermenge gehen ungenutzt verloren.<br />
Prüfen Sie die dezentrale Versorgung kle<strong>in</strong>er Verbraucher<br />
bei langen Leitungen oder ger<strong>in</strong>gem Verbrauch.<br />
Verwenden Sie Mischer-Armaturen mit Thermostat statt<br />
nebene<strong>in</strong>ander angeordneter Zapfstellen kalt/heiß.<br />
Vermeiden Sie Brauchwassertemperaturen von über<br />
60 °C, auch zur Verhütung von Kesselste<strong>in</strong>bildung. Zur<br />
Bekämpfung von Legionellen reicht die periodische<br />
Aufheizung des Tr<strong>in</strong>kwasser<strong>in</strong>haltes des Boilers auf<br />
60 °C.<br />
Verwenden Sie Wasserspar-Armaturen.<br />
Vermeiden Sie tropfende Wasserhähne.<br />
Bei hohem Wasserverbrauch könnte e<strong>in</strong>e Wärmerückgew<strong>in</strong>nung<br />
des abfließenden Brauchwassers z. B. zur<br />
Frischwasservorwärmung <strong>in</strong>teressant se<strong>in</strong>.<br />
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mit dem Test für Ihre Heizungs- und Warmwasserpumpen<br />
Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />
Prüfen Sie den E<strong>in</strong>satz von Solaranlagen und Abwärme<br />
zur Warmwasserbereitung<br />
Achten Sie auf ausreichende Wärmedämmung der<br />
Verteilleitungen und Armaturen<br />
Verwenden Sie Wasserspar-Armaturen<br />
Bei entfernt liegenden Verbrauchern kann auch e<strong>in</strong>e<br />
dezentrale Warmwasserbereitung s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong><br />
Zirkulationspumpen bedarfsgerecht betreiben<br />
powered by O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong>
Wie funktioniert die Solaranlage?<br />
Solaranlagen wandeln die Sonnene<strong>in</strong>strahlung <strong>in</strong> Wärme<br />
um und führen diese über e<strong>in</strong> Wärmeträgermedium<br />
e<strong>in</strong>em Verbraucher (Warmwasserspeicher, Raumheizung,<br />
Schwimmbad) entweder direkt oder über e<strong>in</strong>en Wärmetauscher<br />
zu. Das Herz der Solaranlage ist der Kollektor.<br />
Welche Kollektortypen werden bei<br />
uns e<strong>in</strong>gesetzt?<br />
Flachkollektoren<br />
Werden für die Warmwasserbereitung und die Raumheizung<br />
<strong>in</strong> der Übergangszeit verwendet. Sie bestehen im<br />
Wesentlichen aus Kollektorgehäuse, Absorber, Wärmedämmung<br />
und transparenter Abdeckung (Glas). Die e<strong>in</strong>fallende<br />
Sonnenstrahlung durchdr<strong>in</strong>gt das Glas und trifft<br />
auf den Absorber (schwarz beschichtete Metallplatte).<br />
Dieser wandelt die Strahlungsenergie der Sonne durch<br />
Absorption <strong>in</strong> Wärme um.<br />
Vakuumkollektoren (meist Röhrenkollektoren)<br />
Durch Evakuierung des Raumes zwischen Glasabdeckung<br />
und Absorber werden die Verluste sehr stark reduziert.<br />
Vakuumkollektoren weisen e<strong>in</strong>e hohe Leistungsfähigkeit<br />
bei großen Temperaturdifferenzen zwischen Absorber und<br />
Umgebung auf, s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs auch höher im Preis.<br />
Schwimmbad-Absorber<br />
S<strong>in</strong>d als Kunststoffabsorber ausgeführt und werden auf<br />
Grund ihrer begrenzten Leistungsfähigkeit hauptsächlich für<br />
die Wassererwärmung von Schwimmbädern verwendet.<br />
Thermische Solaranlagen<br />
Über 800.000 m² thermische Solaranlagen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Oberösterreich<br />
bereits <strong>in</strong>stalliert. Die Vorteile der Sonnenenergienutzung liegen auf<br />
der Hand: Kostenlose, umweltfreundliche <strong>Energienutzung</strong> sichert<br />
Ihre Unabhängigkeit. Solaranlagen können optisch ansprechend <strong>in</strong><br />
das Dach <strong>in</strong>tegriert werden und werden vom Land Oberösterreich<br />
umfassend gefördert. E<strong>in</strong>gesetzt werden sie überwiegend zur Warmwasserbereitung,<br />
für Prozesswärme und zur teilsolaren Raumheizung.<br />
Solarenergie könnte auch für Ihren Betrieb e<strong>in</strong>e umweltfreundliche,<br />
kostengünstige Alternative se<strong>in</strong>.<br />
Bestandteile e<strong>in</strong>er Brauchwasser-Solaranlage<br />
Wichtigste Bestandteile e<strong>in</strong>er<br />
Brauchwasser-Solaranlage<br />
Die e<strong>in</strong>gestrahlte Sonnenenergie wird vom Kollektor (1) <strong>in</strong><br />
Wärme umgewandelt. Diese Wärme wird über e<strong>in</strong> Wärmeträgermedium<br />
(Wasser-Frostschutzgemisch) <strong>in</strong> Rohrleitungen<br />
(2) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Warmwasserspeicher (3) transportiert.<br />
Dort wird die Wärme über den unteren Wärmetauscher<br />
(4) an das Nutzwasser übertragen und somit nutzbar<br />
gemacht. Dieser Speicher sollte so dimensioniert se<strong>in</strong>,<br />
dass die Speicherung von Warmwasser über mehrere<br />
Tage möglich ist.<br />
Bei unzureichender Sonnene<strong>in</strong>strahlung erfolgt die Nachheizung<br />
(5) durch den Kessel über den oberen Wärmetauscher<br />
(evtl. auch über e<strong>in</strong>e E-Heizpatrone). Das über<br />
den Wärmetauscher abgekühlte Wasser fließt dann zum<br />
Kollektor zurück. Das Wärmeträgermedium wird mit Hilfe<br />
e<strong>in</strong>er Pumpe (6) umgewälzt.<br />
1<br />
5<br />
3<br />
4<br />
10<br />
12<br />
2<br />
11 6<br />
8<br />
7<br />
9<br />
Thermische Solaranlagen (1)<br />
Tel. 0732/7720-14380<br />
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1
Thermische Solaranlagen<br />
2<br />
Beispiel: Entscheidungshilfe für Solaranlagen – kommt für me<strong>in</strong>en Betrieb e<strong>in</strong>e Solaranlage <strong>in</strong> Frage?<br />
Prüfung der E<strong>in</strong>satzmöglichkeiten<br />
P1<br />
Der Standort ist pr<strong>in</strong>zipiell<br />
geeignet (ke<strong>in</strong>e groß-<br />
flächige Verschattung)<br />
Ja<br />
Temperierung e<strong>in</strong>es Freibades<br />
gewünscht?<br />
Ne<strong>in</strong><br />
Aufstellw<strong>in</strong>kel der<br />
Kollektorfläche<br />
größer 30° möglich?<br />
Ausrichtung zwischen<br />
Süd-Ost und<br />
Süd-West möglich?<br />
Ne<strong>in</strong><br />
Aufstellw<strong>in</strong>kel kle<strong>in</strong>er als<br />
20°?<br />
Ne<strong>in</strong><br />
Ausrichtung zwischen<br />
Süd-Ost und Süd-West<br />
möglich?<br />
Ja<br />
Verschattung?<br />
Ne<strong>in</strong><br />
Anwendung 2<br />
P3<br />
Ja<br />
Ausrichtung zwischen<br />
Süd-Ost und Süd-West<br />
möglich?<br />
Verschattung im Sommer<br />
Anwendung 1<br />
P2<br />
Ja<br />
Ne<strong>in</strong><br />
Dieser Standort ist<br />
nicht geeignet! Besserer<br />
Standort möglich?<br />
Ne<strong>in</strong><br />
E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>er thermischen<br />
Solaranlage überdenken!<br />
Ne<strong>in</strong><br />
E<strong>in</strong>e elektronische Steuerung (7) sorgt dafür, dass die Pumpe<br />
nur dann <strong>in</strong> Gang gesetzt wird, wenn e<strong>in</strong> Energiegew<strong>in</strong>n<br />
vom Kollektor zu erwarten ist, d. h., wenn der Kollektor<br />
wärmer ist als das Nutzwasser im Speicher. Sowohl der<br />
Speicher als auch die Rohrleitungen werden gut wärmegedämmt,<br />
um unnötige Wärmeverluste zu vermeiden.<br />
Zur weiteren Grundausstattung der Anlage gehört e<strong>in</strong><br />
Manometer (8), das am besten <strong>in</strong> der Nähe des Speichers<br />
montiert wird. Durch das Ausdehnungsgefäß (9) werden<br />
Volumsänderungen der Flüssigkeit bei wechselnden Temperaturen<br />
ausgeglichen und der Betriebsdruck der Anlage<br />
gleichmäßig gehalten.<br />
Ja<br />
Ja<br />
Ja<br />
Ja<br />
Ne<strong>in</strong><br />
Ja<br />
Ja<br />
Anwendung 1<br />
Anwendung 2<br />
P3<br />
Verschattung<br />
im Sommer<br />
Ne<strong>in</strong><br />
Anwendung 3<br />
P2<br />
P3<br />
Ja<br />
P2<br />
Anwendung 1<br />
Temperierung e<strong>in</strong>es<br />
Freibades ohne zusätzliche<br />
Wärmeversorgung<br />
gewünscht<br />
Ja<br />
Anwendungsmöglichkeiten<br />
Wirtschaftlicher E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>er thermischen<br />
Solaranlage mit Absorbermatten möglich<br />
Ja<br />
Genügend horizontale (oder bis 45°<br />
schräge Süd-Ost- bis Süd-West-orientierte)<br />
Fläche für die benötigten Absorbermatten<br />
zur Verfügung?<br />
(0,5 bis 0,7 mal Beckenoberfläche)<br />
Ja<br />
Anwendung 2<br />
Solare Versorgung des Hallenbades<br />
gewünscht?<br />
Ja<br />
Ist <strong>in</strong> Folge e<strong>in</strong>e solare Warmwasserbereitung<br />
erwünscht?<br />
E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den der solaren Hallenbaderwärmung<br />
zur solaren Warmwasserbereitungsanlage<br />
erwünscht?<br />
Solare Zusatzversorgung e<strong>in</strong>es<br />
Hallenbades ohne Wunsch der<br />
solaren Warmwasserbereitung<br />
des Betriebes erwünscht!<br />
Ne<strong>in</strong><br />
Ne<strong>in</strong><br />
E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>er<br />
thermischen<br />
Solaranlage<br />
nicht möglich<br />
Die zusätzlich zur WW-Bereitung benötigte Flachkollektorfläche<br />
für das Hallenbad beträgt 0,4 x Hallenbadoberfläche<br />
Anwendung 3<br />
Ja<br />
Ja<br />
Re<strong>in</strong>e solare Warmwasserbereitung<br />
gewünscht?<br />
Ja<br />
Ist die Auslastung Ihres Betriebes <strong>in</strong> den<br />
Sommermonaten größer als 15 %?<br />
Ja<br />
Platz zum Aufstellen e<strong>in</strong>es Boilers oder<br />
Puffers im Heizraum vorhanden?<br />
Ja<br />
Die solare WW-Bereitung ist möglich.<br />
Ne<strong>in</strong><br />
Ne<strong>in</strong><br />
Ne<strong>in</strong><br />
Ne<strong>in</strong><br />
Ne<strong>in</strong><br />
Anwendung 3<br />
Anwendung 1<br />
Anwendung 3<br />
Anwendung 1<br />
E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>er<br />
thermischen<br />
Solaranlage ist<br />
fraglich<br />
Anwendung 1<br />
Die Schwerkraftbremse (11) verh<strong>in</strong>dert bei Stillstand der<br />
Anlage den Rückfluss der Wärme nach oben. E<strong>in</strong> Überdruckventil<br />
(10) ist als Sicherheitsablassventil bei überhöhtem<br />
Druck zuständig. E<strong>in</strong> Entlüftungsventil (12) wird<br />
an der höchsten Stelle montiert, damit <strong>in</strong> der Installation<br />
vorhandene Luft entweichen kann. Füll- und Entleerhähne<br />
komplettieren die Anlage.<br />
Durch den E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>es Wärmemengenzählers können<br />
Sie die gewonnene Energie und das Funktionieren der<br />
Anlage genau feststellen.
Sonnenkollektor e<strong>in</strong>er Tischlerei<br />
spezifische Systemkosten (e/m 2 )<br />
1090,0<br />
1017,4<br />
944,8<br />
871,2<br />
798,6<br />
726,0<br />
654,0<br />
581,2<br />
508,7<br />
436,0<br />
Systemkostendiagramm<br />
363,6<br />
0 40 80 120 160 200 240 280<br />
Grafik: ASIC<br />
ungünstige Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
normale Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
günstige Rahmenbed<strong>in</strong>gugen<br />
Kollektorfläche (m 2 )<br />
Was kostet e<strong>in</strong>e Solaranlage?<br />
Die Investitionskosten reichen von 500 €/m² (große Anlagen)<br />
bis 2.000 €/m² (kle<strong>in</strong>e Anlagen). Große Systeme<br />
über 100 m² können häufig auch unter 500 €/m² realisiert<br />
werden, kle<strong>in</strong>e Komplettanlagen (8 m², 400 Liter Speicher)<br />
kosten zwischen 4.000 und 6.000 €.<br />
Bsp.: F<strong>in</strong>anzierung e<strong>in</strong>er thermischen Solaranlage <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Unternehmen<br />
Installierte Fläche 100 m²<br />
Kosten pro m² 600 €<br />
Gesamtsystemkosten <strong>in</strong>kl. Planung 60.000 €<br />
Erzeugte Energie (350 kWh/m²)<br />
€/a Annuität Betriebskosten Abschreibung Steuerersparnis Energiekostenersparnis Ergebnis<br />
35.000<br />
kWh/a<br />
Substituierter Energieträger <strong>Ö</strong>l* 0,6 €/l<br />
eta Warmwassererzeugung bei 10 kWh/l 0,6<br />
Kostenersparnis Nutzenergie 0,1 €/kWh<br />
Kostenersparnis 3.500 €/a<br />
Stromkosten 320 €/a<br />
Wartung/Reparatur (1%) 600 €/a<br />
Abschreibdauer 10 a<br />
Steuer 25 %<br />
Förderung 44 %<br />
Annuität für F<strong>in</strong>anzierung bei 10a und 5 % 0,1265<br />
*Annahme 20 Jahre konstant<br />
2007–2016 4.250 920 3.360 840 3.500 –830 x 10<br />
2017–2026 0 920 0 0 3.500 2.580 x 10<br />
17.500 €<br />
Nach dieser re<strong>in</strong> betriebswirtschaftlichen Kalkulation, die ke<strong>in</strong>e volkswirtschaftlichen, ökologischen oder Image-Effekte berücksichtigt<br />
und von e<strong>in</strong>em konstanten <strong>Ö</strong>lpreis ausgeht, können Sie nach erfolgter Abschreibung ab dem 11. Jahr 2.580 €<br />
jährliche Kosten durch die Nutzung der Solaranlage e<strong>in</strong>sparen.<br />
Thermische Solaranlagen (2)<br />
Tel. 0732/7720-14380<br />
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Thermische Solaranlagen<br />
Werden Solaranlagen gefördert?<br />
Zusätzlich zur Bundesförderung durch die Kommunalkredit<br />
Austria AG (bis 30 % der Investitionskosten) erhalten<br />
Betriebe, die <strong>in</strong> die Neuanschaffung e<strong>in</strong>er Solaranlage<br />
<strong>in</strong>vestieren, 20 % Investitionsförderung vom Land Ober-<br />
österreich. Mit <strong>in</strong>sgesamt bis zu 44 % Förderung werden<br />
Solaranlagen damit noch attraktiver.<br />
Wann amortisiert sich e<strong>in</strong>e<br />
Solaranlage?<br />
Unabhängig vom Imagegew<strong>in</strong>n und der Unabhängigkeit,<br />
die Sie durch die Nutzung von Sonnenenergie für Ihr Unternehmen<br />
erhalten, rechnen sich Solaranlagen auch.<br />
Anwendungsbeispiele<br />
Solaranlagen werden <strong>in</strong> Unternehmen vorwiegend<br />
<strong>in</strong> folgenden Bereichen e<strong>in</strong>gesetzt:<br />
Warmwassererwärmung<br />
Klassischer E<strong>in</strong>satzbereich der Solarenergie ist der<br />
Warmwasserbereich, wie z. B. <strong>in</strong> Gastronomiebetrieben<br />
mit hohem ganzjährigem Warmwasserbedarf.<br />
Bei e<strong>in</strong>em solaren Deckungsgrad von 35-50 % (d. h.,<br />
35–50 % des jährlichen Warmwasserbedarfes deckt<br />
die Solaranlage) erreichen Solaranlagen hier e<strong>in</strong>e sehr<br />
hohe Wirtschaftlichkeit.<br />
Teilsolare Raumheizung<br />
Sonnenenergie kann auch e<strong>in</strong>en Beitrag zur Gebäudebeheizung<br />
leisten. Voraussetzung dafür ist e<strong>in</strong> guter<br />
Wärmedämmstandard sowie e<strong>in</strong> Niedertemperatur-Heizungssystem.<br />
Prozesswärme<br />
Solaranlagen eignen sich auch zur Erzeugung von<br />
Niedertemperatur-Prozesswärme. Vor allem bei ganzjährigem<br />
Prozesswärmebedarf auf niedrigem Temperaturniveau<br />
bietet sich der E<strong>in</strong>satz von Solaranlagen an.<br />
Trocknungsprozesse<br />
Die solar erzeugte Wärme kann auch für verschiedene<br />
Trocknungsprozesse genutzt werden, häufiger E<strong>in</strong>satzbereich<br />
ist hier zum Beispiel die Holz<strong>in</strong>dustrie.<br />
Schwimmbäder/Hallenbäder<br />
Im Tourismusbereich werden Solaranlagen auch häufig<br />
zur Wassererwärmung von Schwimmbädern e<strong>in</strong>gesetzt.<br />
Für die Wassererwärmung im Freibad eignen<br />
sich auch kostengünstig unverglaste Kunststoffabsorber,<br />
wegen der höheren Wassertemperaturen und der<br />
ganzjährigen Nutzung s<strong>in</strong>d bei Hallenbädern h<strong>in</strong>gegen<br />
verglaste Kollektoren meist die bessere Wahl.<br />
Solare Kühlung<br />
Die Anwendung neuer Technologiekonzepte ermöglicht<br />
auch das Kühlen mit Solarenergie.<br />
Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />
Thermische Solaranlagen werden vorwiegend zur<br />
Brauchwassererwärmung, für Prozesswärme und zur<br />
teilsolaren Raumheizung e<strong>in</strong>gesetzt<br />
Ideal ist ihr E<strong>in</strong>satz bei e<strong>in</strong>em ganzjährigen Wärme-<br />
bedarf<br />
Bei <strong>Betrieben</strong> werden bis zu 44 % der Investitions-<br />
kosten gefördert<br />
Sie können zur Grobplanung e<strong>in</strong>e Energieberatung <strong>in</strong><br />
Anspruch nehmen
Hierzu ist es unabd<strong>in</strong>gbar, dem sommerlichen Wärmeschutz<br />
schon <strong>in</strong> der Planungsphase große Bedeutung<br />
beizumessen. Die entscheidende Erkenntnis dazu lautet<br />
folgendermaßen:<br />
Der Mensch ist der „Indikator“ für den nachhaltigen<br />
„Effizienzerfolg“ e<strong>in</strong>es Gebäudes.<br />
Die Gebäudetechnik hat dienende Funktion.<br />
Die Gestaltung des Innenklimas wird zu e<strong>in</strong>er bedeutenden<br />
<strong>in</strong>tegralen Aufgabe. Diese bezieht sich auf<br />
Orientierung, Gebäudegestalt und -form, Grundrissgestaltung,<br />
Materialien und Konstruktion.<br />
Tageslichtversorgung und Temperierung s<strong>in</strong>d wesentliche<br />
Elemente der Planung.<br />
Passive, selbstregulierende Konzepte stehen im Mittelpunkt<br />
des Architekturkonzeptes, aktive technische<br />
Komponenten werden so weit wie möglich reduziert.<br />
Nur menschengemäße Gebäude s<strong>in</strong>d langfristig auch<br />
energieeffizient.<br />
Sommertauglich<br />
entwerfen und bauen<br />
Energiesparen beim Kühlen<br />
Um die Energieeffizienz von Gebäuden zu steigern,<br />
wurden <strong>in</strong> den vergangenen Jahrzehnten <strong>in</strong>tensiv Möglichkeiten<br />
zur Verr<strong>in</strong>gerung von Heizwärmeverlusten bei<br />
Gebäuden diskutiert. Gleichzeitig kommen verstärkt<br />
energieeffiziente Wärmeerzeuger und <strong>Ö</strong>koenergieträger<br />
zum E<strong>in</strong>satz. Der stark steigende Energiebedarf aktiver<br />
sommerlicher Kühlung von Gebäuden f<strong>in</strong>det dagegen<br />
deutlich weniger Beachtung. Und das, obwohl dieser<br />
Bedarf gerade im modernen Verwaltungs- und Dienstleistungsbereich<br />
<strong>in</strong> vielen Fällen dem Aufwand für Heizung<br />
gleichkommt oder diesen sogar noch übertrifft.<br />
Verm<strong>in</strong>derung des Wärmee<strong>in</strong>trags<br />
Wie beim Heizenergiesparen gilt auch hier: Vermeiden<br />
geht vor Reparieren. Der sommerliche Wärmee<strong>in</strong>trag<br />
e<strong>in</strong>es Gebäudes wird bestimmt von:<br />
Besonnungszeit/Dauer des solaren E<strong>in</strong>trags<br />
E<strong>in</strong>strahlungsw<strong>in</strong>kel<br />
Verhältnis: Größe verglaste Fläche/Größe nichttransparente<br />
Fläche (Tatsächlich s<strong>in</strong>d die Wärmeerträge<br />
über die nichttransparenten Flächen im Vergleich zu<br />
den transparenten Flächen für den Sommerfall eher zu<br />
vernachlässigen, beim Wärmeabfluss im W<strong>in</strong>ter spielen<br />
sie allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e wesentliche Rolle.)<br />
Glasqualitäten: Transmissionsgrad, Energiedurchlassgrad<br />
und U-Wert<br />
Wärmedurchgang und Wärmekapazität nichttransparenter<br />
Flächen<br />
Möglichkeiten der Verschattung durch Sonnenschutz,<br />
auskragende Bauteile, Bepflanzung etc.<br />
Interne Wärmequellen (Personen, Beleuchtung, Geräte)<br />
Außenlufte<strong>in</strong>trag (Lüftung, Luftwechsel)<br />
Sommerliche Überhitzung (1)<br />
Tel. 0732/7720-14380<br />
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Sommerliche Überhitzung<br />
6 %<br />
27 %<br />
46 %<br />
13 %<br />
Glasarchitektur<br />
Strahlungsbilanz am Fenster<br />
16 %<br />
) 5 % )<br />
14 %<br />
27 % 54 %<br />
13 %<br />
48 %<br />
86 %<br />
17 %<br />
mit <strong>in</strong>nenliegender Jalousie mit außenliegender Jalousie<br />
14 %<br />
aus „Handbuch der passiven Kühlung“<br />
Nach wie vor s<strong>in</strong>d Ganzglas-Gebäude e<strong>in</strong> häufig gewähltes<br />
Architektur-Konzept. Sie stehen für Transparenz,<br />
Offenheit, Kommunikation und Innovation. Nicht zuletzt<br />
deshalb werden viele dieser Gebäude realisiert, obwohl<br />
sie zwangsläufig Innenklimaprobleme erzeugen, die nur<br />
mit erheblichem technischem Aufwand gemeistert werden<br />
können.<br />
Der Verglasungsanteil orientiert sich bei e<strong>in</strong>er an Nutzung,<br />
Wohlbef<strong>in</strong>den und Energieeffizienz ausgerichteten<br />
Planung an der erforderlichen Belichtung und der Möglichkeit<br />
e<strong>in</strong>es ausreichenden visuellen Außenbezugs. Das<br />
bedeutet e<strong>in</strong>en transparenten Anteil von max. 50 Prozent<br />
der Fassadenfläche.<br />
Grundsätzlich gilt, dass Ganzglasfassaden ohne technische<br />
Klimatisierung nur mit großem technischem und<br />
f<strong>in</strong>anziellem Aufwand zu beherrschen s<strong>in</strong>d und an Süd-<br />
und Westseiten häufig ke<strong>in</strong>en ausreichenden Schutz vor<br />
sommerlicher Überhitzung gewährleisten können. Bei<br />
Bürogebäuden tragen Verglasungen unterhalb der Arbeitsfläche<br />
weder zur Belichtung noch zum Ausblick bei,<br />
erhöhen aber den Wärmee<strong>in</strong>trag bei solarer E<strong>in</strong>strahlung.<br />
Grundsätzlich lassen sich Lochfassaden thermisch besser<br />
regulieren und optimieren.<br />
Sonnenschutz<br />
Bei Gebäuden ohne technische Klimatisierung ist auf den<br />
besonnten Fassaden e<strong>in</strong> Sonnenschutz unverzichtbar. Beschichtungen<br />
von Gläsern gewährleisten bis dato ke<strong>in</strong>en<br />
ausreichenden Schutz vor Überhitzung. E<strong>in</strong> wirksamer<br />
Sonnenschutz <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit natürlicher Lüftung<br />
ermöglicht unter hiesigen klimatischen Bed<strong>in</strong>gungen den<br />
Verzicht auf technische Klimatisierung.<br />
Zu unterscheiden ist zwischen<br />
passivem, feststehendem Sonnenschutz und<br />
aktivem, beweglichem Sonnenschutz.<br />
Abschattungsvorrichtung Faktor<br />
Ke<strong>in</strong>e Abschattungsvorrichtung 1,00<br />
Außenjalousie, Fensterläden mit Jalousiefüllung<br />
(beweglich, unterlüftet, Belichtung ohne künstliche<br />
Beleuchtung möglich)<br />
0,27<br />
Zwischenjalousie 0,53<br />
Innenjalousie (je nach Farbe und Material) 0,75<br />
Beschattungswirksame Vordächer, Balkone und<br />
horizontale Lamellenblende<br />
0,32<br />
Markisen (seitlicher Lichte<strong>in</strong>fall möglich) 0,43<br />
Rolläden, Fensterläden mit voller Füllung 0,32<br />
Helle Innenvorhänge, Reflektionsvorhänge und<br />
Innenmarkisen<br />
0,75<br />
Außenbepflanzung 0,50–1,00<br />
Richtwerte für Abschattungsfaktoren gem. <strong>Ö</strong>NORM
Leistung (W/m 2 )<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Interne Wärmequellen<br />
Typischer Tagesgang der <strong>in</strong>ternen Lasten e<strong>in</strong>es Verwaltungsgebäudes<br />
Interne Wärmequellen spielen bei Verwaltungsgebäuden<br />
e<strong>in</strong>e entscheidende Rolle. Belegungsdichte, Beleuchtung<br />
sowie der E<strong>in</strong>satz von Geräten tragen wesentlich zu e<strong>in</strong>er<br />
Aufheizung bei. Computer mit LCD/TFT-Bildschirmen<br />
verr<strong>in</strong>gern die Wärmeabgabe um bis zu 50 Prozent.<br />
Zeitgleich mit wärmetechnischen Verbesserungen s<strong>in</strong>d<br />
die Gerätedichte und die Nutzungsdauer elektronischer<br />
Geräte gestiegen, so dass auch längerfristig mit entsprechendem<br />
Strombedarf und Wärmeabgabe zu rechnen ist.<br />
Elektrische Beleuchtung als Wärmequelle lässt sich durch<br />
Tageslichtnutzung wesentlich reduzieren. Zur Beleuchtungsergänzung<br />
ist der E<strong>in</strong>satz tageslichtabhängiger<br />
Steuerungssysteme für Kunstlicht s<strong>in</strong>nvoll.<br />
Tageszeit<br />
Speichermasse<br />
Personen<br />
Beleuchtung<br />
Sonstiges Arbeitshilfen<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24<br />
Das stabilisierende Element der Innenraumtemperatur ist<br />
die Speichermasse des Gebäudes. Je träger das Temperaturverhalten,<br />
desto langsamer die Wärmeaufnahme und<br />
desto wirkungsvoller die Kühlespeicherung. In der Regel<br />
ist durch ausreichenden E<strong>in</strong>satz massiver Bauteile (Betondecken,<br />
gemauerte Innenwände) ausreichend Speichermasse<br />
gegeben, wenn diese nicht durch Verkleidungen<br />
(z. B. abgehängte Decken etc.) von der umströmenden<br />
kühlen Nachtluft abgeschirmt wird.<br />
Sommerliche Überhitzung (2)<br />
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Sommerliche Überhitzung<br />
Kühlung<br />
Bei längeren Sonnenperioden im Sommer müssen manche<br />
Gebäude gekühlt werden. Dies kann durch passive,<br />
hybride oder aktive Kühlung geschehen.<br />
Als passive Kühlung bezeichnet man Systeme, die ohne<br />
mechanische Antriebe arbeiten. Dazu gehören bauliche<br />
Vorkehrungen zum sommerlichen Wärmeschutz, Beschattung<br />
und Belüftung bzw. Gestaltung des Mikroklimas.<br />
Hybride Systeme gründen auf e<strong>in</strong>fachen haustechnischen<br />
Komponenten und nutzen natürliche Kältequellen wie z. B.<br />
Erdreich, kühle Nachtluft, Grundwasser <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit<br />
Speichermedien wie z. B. Betondecken.<br />
Passive und hybride Systeme werden als Passivsysteme<br />
bezeichnet.<br />
Aktive Systeme wie z. B. Kältemasch<strong>in</strong>en müssen dann<br />
e<strong>in</strong>gesetzt werden, wenn aus Planungsdefiziten oder<br />
speziellen Nutzungsansprüchen besondere Wärmelasten<br />
entstehen, die mit Passivsystemen nicht steuerbar s<strong>in</strong>d.<br />
Nachtkühlung<br />
Die e<strong>in</strong>fachste Form passiver Kühlung ist die Nachtkühlung.<br />
Diese wirkt, wenn die Nachttemperatur für m<strong>in</strong>destens<br />
fünf Stunden unter 21°C liegt. Dies ist <strong>in</strong> unseren<br />
Klimazonen nahezu immer gegeben.<br />
Die manuelle Fensterlüftung verlangt allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong> entsprechendes<br />
Verhalten der NutzerInnen. Durch E<strong>in</strong>satz<br />
von Querlüftungen kann das Ergebnis leicht optimiert<br />
werden. Mit e<strong>in</strong>em mechanischen Lüftungssystem können<br />
Kühllasten nachts gezielter und gesteuert abgeführt werden,<br />
wobei der Hilfsenergieaufwand für den notwendigen<br />
Luftwechsel zu berücksichtigen ist.<br />
Auch ausreichende Speichermasse unterstützt die Kühlespeicherung.<br />
Neue Materialen wie PCMs (Phase Change<br />
Materials) können zur passiven Solarenergienutzung und<br />
Kühlung bereits erfolgreich e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />
Pflanzen für e<strong>in</strong> gutes Raumklima<br />
Daneben kann e<strong>in</strong>e fachgerechte Auswahl und Betreuung<br />
von Pflanzen im Gebäude<strong>in</strong>neren das Raumtemperaturempf<strong>in</strong>den<br />
signifikant bee<strong>in</strong>flussen. Pflanzen regulieren<br />
den Feuchtigkeitshaushalt der Räume und weisen auch<br />
e<strong>in</strong>e signifikante Kühlleistung durch Transpiration auf.<br />
Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />
Schritte zum sommertauglichen Gebäude – es<br />
gilt: „Vermeiden geht vor Reparieren“<br />
1. Regulierung des Licht- und Wärmee<strong>in</strong>trages <strong>in</strong> der<br />
Planungsphase<br />
2. Ausreichende Speichermasse als stabilisierendes<br />
Element<br />
3. Klimaorientierte Grundrissgestaltung<br />
4. E<strong>in</strong>satz von Kühlsystemen<br />
5. Pflanzen zur Regulierung des Feuchtigkeitshaushaltes<br />
der Räume
Anlagen zur Lüftung und Klimatisierung haben <strong>in</strong> vielen<br />
<strong>Betrieben</strong> e<strong>in</strong>en erheblichen Anteil am Gesamtenergieverbrauch.<br />
Der Energiebedarf ist dabei abhängig von den zu<br />
erzielenden Raumbed<strong>in</strong>gungen (Temperatur), den <strong>in</strong>neren<br />
Funktion und Nutzung<br />
des Gebäudes<br />
Abhängig von den Anforderungen an die lufttechnischen<br />
Anlagen ist e<strong>in</strong>e Vielzahl von unterschiedlichen Systemen<br />
im E<strong>in</strong>satz. Je höher die technischen Anforderungen an<br />
Fugenlüftung<br />
Fensterlüftung<br />
Schachtlüftung<br />
Dachaufsatzlüftung<br />
Lüftung & Klimatisierung<br />
Raumklima<br />
Interne Lasten<br />
Raumgröße,<br />
Gestaltung<br />
Architektur<br />
Externe Lasten<br />
Entlüftung<br />
Belüftung<br />
Luftheizung<br />
Faktoren für den Energiebedarf<br />
Raumkonditionierung<br />
Außenluftzufuhr<br />
Verschiedene Systeme<br />
Lasten (z. B. Abwärme von Masch<strong>in</strong>en und Geräten), dem<br />
Schadstoffanfall, der Raumgröße, der Personenbelegung,<br />
der Architektur und externen Lasten.<br />
Lüftungstechnisches<br />
System<br />
Freie Lüftung Lüftungs- und Klimaanlagen<br />
E<strong>in</strong>fache Lüftungsanlagen/Ersatzluftanlagen<br />
Erwärmung<br />
Kühlung<br />
Befeuchtung<br />
Entfeuchtung<br />
Quelle: Heizungs- und Lüftungstechnik, Christoph Schmid, Taubner Verlag, Stuttgart, 1993<br />
Energiebedarf<br />
Quelle: Ravel<br />
e<strong>in</strong>e Anlage s<strong>in</strong>d, desto höher ist meist der damit verbundene<br />
Energieverbrauch.<br />
Teilklimaanlagen Klimaanlagen<br />
Nur Luft Luft – Wasser<br />
E<strong>in</strong>kanal- oder<br />
Zweikanalanlage<br />
E<strong>in</strong>- oder<br />
Mehrzonenanlage<br />
Volumenstrom<br />
konstant oder<br />
variabel<br />
Niederdruck oder<br />
Hochdruck<br />
Hochdruck-Primärluftanlagen<br />
mit<br />
Induktionsgeräten<br />
(Klimakonvek-<br />
toren); 2-, 3- oder<br />
4-Rohrsystem<br />
Ventilator-Konvek-<br />
toren (Fan Coil)<br />
Lüftung & Klimatisierung (1)<br />
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Lüftung & Klimatisierung<br />
0<br />
Abschätzung der jährlichen Betriebskosten<br />
e<strong>in</strong>er Lüftungs- und Klimaanlage<br />
Die Betriebskosten für e<strong>in</strong>e Lüftungs- und Klimaanlage<br />
umfassen die Positionen Energiekosten (Strom, Wärme,<br />
Kälte, Wasser), Wartungs-, Instandhaltungs- und Bedienungskosten<br />
und die Kapitalkosten der Investition.<br />
Für e<strong>in</strong>ige Branchen bzw. Anwendungen von Lüftung<br />
und Klimatisierung existieren Energiekennzahlen, die<br />
Aufschluss über die Effizienz der Anlage geben. Beispiels-<br />
Die Energiekosten für e<strong>in</strong>e Vollklimaanlage mit e<strong>in</strong>er Luftleistung<br />
von 10.000 m 3 /h und e<strong>in</strong>er Laufzeit von 10 Stunden/Tag<br />
an 5 Tagen pro Woche liegen etwa <strong>in</strong> folgenden<br />
Bereichen:<br />
Energieverbrauch [kWh/a]<br />
Energiepreis<br />
Energiekosten [€/a]<br />
von bis<br />
[€/kWh]<br />
von bis<br />
Stromverbrauch Ventilatoren 11.000 14.000 0,1 € 1.100 € 1.600<br />
Lüftungswärmeverluste 40.000 200.000 0,045 € 1.800 € 9.000<br />
Befeuchtungswärme 40.000 50.000 0,045 € 1.800 € 2.250<br />
Heizwärme 5.000 75.000 0,045 € 225 € 3.375<br />
Kälte Außenluftkühlung 5.000 6.500 0,045 € 167 € 217<br />
Kälte Entfeuchtung 7.500 8.500 0,033 € 248 € 281<br />
Kälte Kühllast 20.000 40.000 0,033 € 660 € 1.320<br />
Summe 128.500 394.000 € 5.999 € 17.842<br />
weise gelten folgende Richtwerte für den Stromverbrauch<br />
(ohne Wärme und Kälte) der Lüftungsanlage von Bürogebäuden:<br />
Personenfläche Spez. Stromverbrauch – typisch Spez. Stromverbrauch – effizient<br />
Belegung Nichtraucher Raucher Nichtraucher Raucher<br />
m 2 /P kWh/m 2 /a kWh/m 2 /a kWh/m 2 /a kWh/m 2 /a<br />
sehr dicht 5 29 58 17 34<br />
dicht 10 14 28 8 17<br />
mittel 15 10 21 6 11<br />
schwach 20 7 15 4 8
In den letzten Jahren ist der E<strong>in</strong>satz von Klimaanlagen<br />
stark gestiegen, was auch die Energiekosten im Unternehmen<br />
anwachsen lässt. Bei Beachtung e<strong>in</strong>iger Tipps<br />
können bei der Lüftung und Klimatisierung erhebliche<br />
Kosten e<strong>in</strong>gespart werden.<br />
Energieeffizienz-Maßnahmen<br />
E<strong>in</strong>satzbereiche von Klimaanlagen m<strong>in</strong>imieren<br />
Klimaanlagen können zum Beispiel beim Neubau durch<br />
richtige Planung des Gebäudes gänzlich vermieden<br />
werden. Gute Wärmedämmung, geeigneter Sonnenschutz<br />
sowie die Reduktion der <strong>in</strong>neren Wärmelasten<br />
helfen mit, den E<strong>in</strong>satz von Klimaanlagen überflüssig<br />
zu machen. Auch der E<strong>in</strong>satz von Pflanzen im Bürobereich<br />
kann mithelfen, die Kühllast zu verr<strong>in</strong>gern und<br />
das Raumklima zu verbessern (siehe auch Infoblatt<br />
„Sommerliche Überhitzung“).<br />
Bedarfsgerechte Betriebsweise<br />
Die Anlagen sollten nur dann laufen, wenn tatsächlicher<br />
Bedarf herrscht, und sie sollten <strong>in</strong> dieser Zeit nur<br />
mit der tatsächlich notwendigen Leistung betrieben<br />
werden. Dies kann durch Zeitschaltuhren, Präsenzmelder,<br />
Fühler (Temperatur, Feuchtigkeit, Kohlendioxid),<br />
drehzahlgeregelte Ventilatoren, variable Umluftteile und<br />
durch gleitende Raumbed<strong>in</strong>gung <strong>in</strong> Abhängigkeit von<br />
der Außenluft erreicht werden.<br />
Luftbedarf möglichst ger<strong>in</strong>g halten<br />
Dadurch werden die Heiz- und Kühllast und der<br />
Strombedarf für die Luftförderung verkle<strong>in</strong>ert (doppelte<br />
Luftmenge bedeutet 8-fachen Strombedarf), es treten<br />
weniger Zugersche<strong>in</strong>ungen auf, die Behaglichkeit<br />
steigt. Dies kann unter anderem durch Vermeidung von<br />
Überdimensionierungen, gezielte Luftführung für die<br />
Zu- und Abluft sowie durch Reduktion von Emissionsquellen<br />
und <strong>in</strong>neren Lasten erreicht werden.<br />
<strong>Effiziente</strong>r Betrieb und Instandhaltung<br />
Regelmäßige Wartung der Anlage (Keilriemen, Filter,<br />
Wärmetauscher, Verdampfer usw.), Überprüfung auf<br />
Dichtheit, Schließen der Abluftklappen außerhalb der<br />
Betriebszeiten<br />
E<strong>in</strong>satz von Wärmerückgew<strong>in</strong>nungsanlagen<br />
Möglichkeiten zur Reduktion des Heizwärmebedarfs<br />
s<strong>in</strong>d zum Beispiel die Abwärmenutzung zur Zuluftvorerwärmung<br />
Optimale Planung und<br />
Anlagendimensionierung<br />
• Strömungstechnisch optimierte Teile und Komponenten<br />
mit möglichst ger<strong>in</strong>gem Druckverlust<br />
• Energieeffiziente Aggregate, Betriebspunkte von<br />
Motor und Ventilator, Kompressor im Wirkungsgradmaximum<br />
betreiben<br />
• Optimierung der Luftgeschw<strong>in</strong>digkeiten<br />
• M<strong>in</strong>imierung der Kanallängen durch z. B. optimale<br />
Positionierung der Lüftungszentrale<br />
• Achten Sie beim E<strong>in</strong>bau von Lüftungskanälen auf<br />
möglichst ger<strong>in</strong>ge Strömungswiderstände (ausreichende<br />
Leitungsquerschnitte, Bögen statt W<strong>in</strong>kel,<br />
glatte Rohre)<br />
• Wärmedämmung der wärme- und kälteführenden<br />
Leitungen<br />
• <strong>Effiziente</strong> Kälteerzeugung (siehe Infoblatt „Prozesskälte“)<br />
• Verwendung von Umluft, Nutzung von Wärmeüberschuss<br />
aus anderen Hallen (Betriebsteilen)<br />
• Nutzung der Nachtkälte durch Spaltlüftung, Ansaugung<br />
der Frischluft über Erdkanäle, Bauteilaktivierung<br />
etc.<br />
Lüftung & Klimatisierung (2)<br />
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1
Lüftung & Klimatisierung<br />
2<br />
Welches Kühlsystem für<br />
welchen E<strong>in</strong>satzbereich?<br />
Zur Prozesskühlung bietet sich, falls möglich, die Nutzung<br />
von kaltem Grundwasser an. Dies ist <strong>in</strong> der Regel die<br />
energiesparendste Variante und stellt das ganze Jahr über<br />
e<strong>in</strong> Kühltemperaturniveau von ca. 8–10 °C zur Verfügung.<br />
Bis zu e<strong>in</strong>er Kühltempereatur von ca. 14 °C kommen als<br />
zweitbeste Lösung auch Kühltürme oder Trockenkühler <strong>in</strong><br />
Betracht. Ist der E<strong>in</strong>satz von Kältemasch<strong>in</strong>en notwendig,<br />
sollten die Möglichkeiten der Abwärmenutzung ausgeschöpft<br />
werden.<br />
Wenn gleichzeitig mit dem Kühlbedarf erhebliche Abwärmemengen<br />
von m<strong>in</strong>d. 75 °C zur Verfügung stehen, kann<br />
die Nutzung von Adsorptions- und Absorptionskälteanlagen<br />
s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong>. Der Wärmeüberschuss kann im Sommer<br />
z. B. aus Produktionsprozessen von e<strong>in</strong>er KWK-Anlage<br />
oder e<strong>in</strong>er Solaranlage stammen.<br />
Klimatisierung von<br />
Büro- und Verwaltungsgebäuden<br />
Energie<strong>in</strong>tensive Kühlung und Klimatisierung von Büroräumen<br />
kann vermieden werden, wenn u. a. folgende Punkte<br />
berücksichtigt werden:<br />
Sehr gute Wärmedämmung des Gebäudes<br />
Ke<strong>in</strong>e vollflächige Fassadenverglasung, sie führt fast<br />
immer zu hohen Wärmeverlusten im W<strong>in</strong>ter und Überhitzung<br />
im Sommer<br />
Massive Bauten können im Sommer überschüssige<br />
Wärme besser „puffern“ als Leichtbauten, bei Leichtbauten<br />
kann die Wärme nachts evtl. durch „Luftspülung“<br />
abgeführt werden<br />
Achten Sie auf e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>imierung der <strong>in</strong>neren Wärmelasten<br />
(z. B. durch Verwendung energiesparender<br />
Bürogeräte wie Flachbildschirme)<br />
Geeigneter Sonnenschutz<br />
Fenster im Sommer bei Hitze geschlossen halten<br />
E<strong>in</strong>e Wärmerückgew<strong>in</strong>nungsanlage kann die Frischluft<br />
im Sommer abkühlen, e<strong>in</strong>e Ansaugung der Luft über<br />
Erdkanäle verr<strong>in</strong>gert den Wärmee<strong>in</strong>trag<br />
Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />
Bedarf von Klimaanlagen durch verschiedene<br />
Maßnahmen m<strong>in</strong>imieren<br />
Bedarfsgerechte Betriebsweise der Anlagen<br />
Auf ger<strong>in</strong>gen Luftbedarf achten<br />
E<strong>in</strong>satz von Kälte- und Wärmerückgew<strong>in</strong>nungsanlagen<br />
<strong>Effiziente</strong>r Betrieb und regelmäßige Wartung der<br />
Anlagen<br />
Wo möglich, Grundwasser-Kühlung e<strong>in</strong>setzen, wenn<br />
das nicht möglich ist, Kühltürme /Trockenkühler, erst<br />
dann Absorbations- oder elektrische Kompressions-<br />
anlagen.<br />
Neue Bürogebäude so planen, dass ke<strong>in</strong>e Klimatisierung<br />
erforderlich ist
Kosten der Drucklufterzeugung<br />
Druckluft wird direkt vor Ort erzeugt. Oft s<strong>in</strong>d dem Unternehmen die Kosten der Drucklufterzeugung nicht bekannt.<br />
Zur Abschätzung der Druckluftkosten kann folgende Formel dienen:<br />
Leistung (kW) x Betriebsstunde (h) x Strompreis (€/kWh) x % Zeit x % Leistung<br />
Kosten (E) =<br />
Motorwirkungsgrad<br />
E<strong>in</strong> Beispiel: E<strong>in</strong> Betrieb verfügt über e<strong>in</strong>en 20-kW-Kompressor (Gesamtleistungsaufnahme 23 kW),<br />
der 2.000 Stunden pro Jahr im E<strong>in</strong>satz ist. Unter Volllast wird die Anlage 85 % der Zeit betrieben (Motorwirkungsgrad<br />
= 95 %) und bef<strong>in</strong>det sich 15 % der Jahreszeit im Teillastbetrieb (Motorwirkungsgrad = 90 %, Betrieb mit 25<br />
% der Maximalleistung). Die Kosten für die elektrische Energie betragen € 0,13/kWh.<br />
Kosten für Volllast = 23 kW x 2.000 h x 0,13 €/kWh x 0,85 x 1 = 5.351 €<br />
0,95<br />
Kosten für Teillast = 23 kW x 6.800 h x 0,13 €/kWh x 0,15 x 0,25 = 803 €<br />
0,9<br />
Jährliche Energiekosten = 5.351€ + 803 € = 6.154 €<br />
Druckluft<br />
In Industrie- und Gewerbebetrieben liegt der Energiebedarf<br />
zur Drucklufterzeugung bei durchschnittlich 10 % des<br />
betrieblichen Strombedarfes, aber auch 30 % und mehr<br />
s<strong>in</strong>d möglich. Da die Drucklufterzeugung sehr energie-<br />
und kosten<strong>in</strong>tensiv ist, ist sie e<strong>in</strong> besonders lohnender<br />
Bereich, um Effizienzmaßnahmen zu setzen. Das E<strong>in</strong>sparpotenzial<br />
liegt bei durchschnittlich 30–50 %.<br />
Zentrale Druckluftversorgung<br />
Bei zentraler Druckluftversorgung ist es notwendig, e<strong>in</strong> Rohrleitungssystem zu <strong>in</strong>stallieren, das die e<strong>in</strong>zelnen Verbraucher<br />
mit Druckluft versorgt.<br />
Die Aufgabe des Leitungsnetzes besteht dar<strong>in</strong>, Druckluft<br />
<strong>in</strong> ausreichender Menge<br />
mit dem nötigen Druck<br />
<strong>in</strong> der benötigten Qualität<br />
bei möglichst ger<strong>in</strong>gem Druckabfall<br />
sicher<br />
und kostengünstig<br />
den Druckluftverbrauchern zur Verfügung zu stellen.<br />
Leistung (kW) = Gesamtleistungsaufnahme<br />
der Kompressoranlage <strong>in</strong> kW (Motor, Lüfter,<br />
Elektrik, Keilriemen, Getriebe etc.), %Z eit =<br />
Prozentanteil der Zeit, bei der die Anlage auf<br />
e<strong>in</strong>er bestimmten Laststufe läuft, % Leistung =<br />
Prozentanteil der Maximalleistung der Anlage<br />
Druckluft<br />
Tel. 0732/7720-14380<br />
www.energiesparverband.at
Druckluft<br />
Das Zusammenspiel von Rohrleitungslängen, Luftleistung,<br />
Rohrdurchmesser, Netzdruck und Druckverlusten wird <strong>in</strong><br />
folgendem Nomogramm dargestellt:<br />
20<br />
50<br />
100<br />
200<br />
500<br />
1.000<br />
2.000<br />
5.000<br />
Nomogramm zur Leitungsdimensionierung<br />
Rohrlänge<br />
[m]<br />
10<br />
Ansaugmenge<br />
[m 3 /h]<br />
10.000<br />
5.000<br />
2.000<br />
1.000<br />
500<br />
200<br />
100<br />
E<strong>in</strong>e schnelle, ungefähre Dimensionierung e<strong>in</strong>er Druckluftleitung<br />
kann mit diesem Nomogramm (= zweidimensionales<br />
Diagramm) durchgeführt werden.<br />
Messung der Leckagenmenge<br />
Die Leckagenmenge e<strong>in</strong>es Druckluftsystems kann durch<br />
Behälterentleerung gemessen werden. Dabei wird gemessen,<br />
<strong>in</strong> welchem Zeitraum der Behälterdruck um welchen<br />
Wert fällt. Wichtig dabei ist jedoch, dass diese Messung<br />
während e<strong>in</strong>es Betriebsstillstandes (z. B. nach Arbeitsende<br />
oder am Wochenende) durchgeführt wird, d. h.,<br />
es dürfen ke<strong>in</strong>e Luftverbraucher e<strong>in</strong>geschaltet se<strong>in</strong>, der<br />
Kompressor darf während der Messzeit nicht laufen.<br />
Mit folgender Formel kann die annähernde<br />
Leckagenmenge berechnet werden:<br />
V L = V B x (P A – P E )<br />
t<br />
Lichte Rohrweite<br />
[mm]<br />
500<br />
400<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
70<br />
50<br />
40<br />
30<br />
25<br />
20<br />
Überdruck<br />
[bar]<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
7<br />
10<br />
15<br />
20<br />
Druckverlust<br />
[bar]<br />
VL = Leckagenmenge <strong>in</strong> Liter/m<strong>in</strong><br />
VB = Behälter<strong>in</strong>halt <strong>in</strong> Liter<br />
PA = Anfangs-Behälterdruck <strong>in</strong> bar<br />
PE = End-Behälterdruck <strong>in</strong> bar<br />
t = Messzeit <strong>in</strong> M<strong>in</strong>uten<br />
0,03<br />
0,04<br />
0,05<br />
0,07<br />
0,15<br />
0,2<br />
0,3<br />
0,4<br />
0,5<br />
Tipps und Maßnahmen zur<br />
Senkung der Druckluftkosten<br />
E<strong>in</strong>fache organisatorische Maßnahmen:<br />
Regelmäßige Wartung von Kältetrocknern, Ansaugfiltern,<br />
Kompressoren etc.<br />
Geeigneter Aufstellungsort für die Anlage, damit trockene,<br />
kalte und saubere Luft angesaugt wird<br />
Netzdruck möglichst ger<strong>in</strong>g halten und periodische<br />
Kontrolle der Druckniveaus<br />
0,1<br />
0,7<br />
1,0<br />
1,5<br />
Druckluft nur dort verwenden, wo es für die Fertigung<br />
unbed<strong>in</strong>gt erforderlich ist (z. B. ist Druckluft nicht unbed<strong>in</strong>gt<br />
für Re<strong>in</strong>igung, Kühlung oder Trocknung notwendig,<br />
stattdessen Verwendung von Elektrowerkzeugen)<br />
Periodische Berechnung der Druckluftkosten für den<br />
Betrieb mit Analyse der Betriebsstunden und Laststufen<br />
Installation e<strong>in</strong>er „Druckluftgruppe“ zur Bestimmung<br />
aller größeren Druckluftverbraucher<br />
Leckagebestimmung und periodische Beseitigung der<br />
Leckagen<br />
E<strong>in</strong>fache technische Maßnahmen:<br />
Niedriger Netzdruck<br />
E<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e dezentrale Kompressoranlage oder e<strong>in</strong><br />
eigenes Netz zur Versorgung der e<strong>in</strong>zelnen Dauerverbraucher<br />
Optimierung der Auslegung der Druckluftstation<br />
Abstimmung des Druckluftangebotes mit dem jeweiligen<br />
Bedarf und Abschalten von Kompressor, Kältetrockner<br />
und Hauptschalter sowie Netz während der<br />
Betriebszeit<br />
Vermeidung von Druckverlusten<br />
Ausreichende Druckluftspeicher <strong>in</strong> der Nähe von<br />
Anlagen mit starken Verbrauchsschwankungen, richtige<br />
Ausführung des Leitungsnetzes<br />
Technisch optimierte Kompressoren und moderne<br />
Antriebe verwenden<br />
Wärmerückgew<strong>in</strong>nung<br />
Druckluftanlagen eignen sich hervorragend zur Wärmerückgew<strong>in</strong>nung.<br />
Die Abwärme der Kompressoren<br />
kann für Raumheizung oder Warmwassergew<strong>in</strong>nung<br />
genützt werden.<br />
Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />
Auf Kostentransparenz achten (Kostenstelle Druckluft)<br />
Optimierung von Angebot und Bedarf nach dem Pr<strong>in</strong>zip<br />
„so viel wie nötig – so wenig wie möglich“<br />
Regelmäßige Wartung und Überprüfung auf Leckagen<br />
Wärmerückgew<strong>in</strong>nung nutzen<br />
Auf niedrigen Netzdruck und Vermeidung von Druckverlusten<br />
achten
Verfahren zur Abluftre<strong>in</strong>igung abhängig vom E<strong>in</strong>satzbereich und den Ablufttemperaturen<br />
Verfahren Typischer E<strong>in</strong>satzbereich Typische E<strong>in</strong>trittstemp. Typische Baugrößen Bemerkung<br />
Phys. oder lockere<br />
chem. Absorption<br />
<strong>in</strong> wässriger<br />
Lösung<br />
Adsorption an<br />
Festkörper:<br />
z. B. Rotations-<br />
adsorption<br />
Kondensation<br />
durch Temperaturerniedrigung<br />
Gaspermeation<br />
(Membrantechniken)<br />
Katalytische<br />
Nachverbrennung<br />
Thermische<br />
Nachverbrennung<br />
Biofilter,<br />
Biowäscher<br />
eher nur zur<br />
Vorabscheidung<br />
schwach belastete<br />
Abluftströme mit<br />
Konzentrationen von<br />
0,1–15 mg/m³<br />
hohe Beladungen<br />
(10–1.000 g/m 3 )<br />
eher nur zur<br />
Vorabscheidung<br />
< 30 °C erfordert großvolumigen<br />
Wäscher mit Waschlösungsregeneration<br />
< 30 °C Aktivkohle bis<br />
30.000 m 3 /h; darüber<br />
andere Bauweisen<br />
(bis zu 400.000 m 3 /h)<br />
< 30 °C nur für kle<strong>in</strong>e Volumenströme<br />
(1.000 m 3 /h)<br />
bis 10 g/m 3 bis 300 °C bis 60.000 m 3 /h<br />
bis 20 g/m 3 bis 800 °C bis 250.000 m 3 /h<br />
je nach Schadstoff<br />
sehr unterschiedliche<br />
Voraussetzungen<br />
Abluftre<strong>in</strong>igung<br />
Der überwiegende Teil der im Betrieb e<strong>in</strong>gesetzten Energie wird<br />
<strong>in</strong> Wärme umgewandelt und verlässt das Betriebsgebäude mit<br />
der Abluft. Wenn diese Abluft mit den verschiedensten Schadstoffen<br />
(Lösungsmittel, Rauchgase, Schwellgase, Geruchsstoffe<br />
etc.) belastet ist, ist die Re<strong>in</strong>igung meist mit erheblichem energetischem<br />
und technischem Aufwand verbunden.<br />
Je nach Re<strong>in</strong>igungsverfahren und Menge an Schadgasen kann<br />
die Abluftre<strong>in</strong>igung durchaus 20 % des gesamten betrieblichen<br />
Energiebedarfes erreichen.<br />
Die Notwendigkeit e<strong>in</strong>er Abluftre<strong>in</strong>igung ist <strong>in</strong> vielen Branchen<br />
gegeben, zum Beispiel <strong>in</strong> Druckereien, Spanplattenerzeugung,<br />
Textil<strong>in</strong>dustrie, Nahrungs- und Genussmittel<strong>in</strong>dustrie, Elektrodenherstellung,<br />
<strong>in</strong> der chemischen Industrie, Kunststoffverarbeitung<br />
oder <strong>in</strong> Gießereien.<br />
beschränkte Volumen-<br />
ströme oder entspre-<br />
chende Baugrößen<br />
Regeneration erfolgt<br />
mit heißer Luft (Wärme<br />
aus TNV oder Kessel)<br />
braucht für Kondensation<br />
der Lösungsmittel sehr<br />
tiefe Temperaturen<br />
erfordert kont<strong>in</strong>uierliche<br />
Konzentrations-, Temperatur-,<br />
Feuchtebed<strong>in</strong>gungen<br />
für stabilen Prozess<br />
Abluftre<strong>in</strong>igung<br />
Tel. 0732/7720-14380<br />
www.energiesparverband.at
Abluftre<strong>in</strong>igung<br />
Zünd- u.<br />
Kühlluft<br />
Erdgas<br />
Abluftsammler<br />
Primärluft<br />
Zündgas<br />
Hauptgas<br />
Frischluft<br />
Sekundärluft<br />
Kühllufte<strong>in</strong>tritt<br />
Schema e<strong>in</strong>er TNV-Anlage (Fa. Blohm + Voss)<br />
Schema der TNV-Anlage TNV-Anlage<br />
Heißwassererhitzer<br />
Thermalölerhitzer<br />
Brennkammer<br />
Brenner<br />
Aus energietechnischer Sicht ist die thermische<br />
Nachverbrennung (TNV) von besonderer Bedeutung.<br />
Bei der thermischen Nachverbrennung erfolgt die Verbrennung<br />
von Abgas<strong>in</strong>haltsstoffen ohne Zuhilfenahme e<strong>in</strong>es<br />
Katalysators bei e<strong>in</strong>er Verbrennungstemperatur von etwa<br />
700–900 °C. Zur Aufrechterhaltung dieses Temperaturniveaus<br />
ist meistens e<strong>in</strong>e Stützfeuerung notwendig.<br />
Der Re<strong>in</strong>igungseffekt der TNV hängt neben anderen Faktoren<br />
vor allem von der Verweilzeit <strong>in</strong> der Brennkammer<br />
und der Endtemperatur ab. E<strong>in</strong>e lange Verweilzeit erreicht<br />
man mit großen Anlagen (höhere Investitionskosten), e<strong>in</strong>e<br />
hohe Endtemperatur durch den E<strong>in</strong>satz größerer Energiemengen<br />
(höhere Betriebskosten).<br />
Mögliche Energieeffizienz-<br />
Maßnahmen<br />
Gebläse<br />
Luftaufheizung<br />
Luftvorwärmer<br />
Kühlluftaustritt<br />
Die thermische Nachverbrennung wird umso energieeffizienter,<br />
je mehr man sich dem autothermen Betriebszustand<br />
nähert. Ab diesem Zeitpunkt ist zur Verbrennung und<br />
damit zur Re<strong>in</strong>igung der Schadluft ke<strong>in</strong>e externe Energiezufuhr<br />
mehr nötig.<br />
Bestehende Anlagen können <strong>in</strong> Richtung autothermen<br />
Betrieb optimiert werden, zum Beispiel<br />
durch:<br />
Gezielte Absaugung der belasteten Abluftströme und<br />
Verh<strong>in</strong>derung von Falschluftansaugung<br />
Mehrfachverwendung der Luft oder auch Teil-Kreislaufführung<br />
Prüfung bei diskont<strong>in</strong>uierlicher Belastung von Abluftströmen<br />
mit Schadstoffen, ob zeitweilig (bei schadstofffreier<br />
Abluft) die Anlage umgangen werden kann<br />
E<strong>in</strong>satz von vorgeschalteten Anlagen zur Schadstoffreduktion<br />
(Absorption, Adsorption, Kondensation,<br />
Permeation)<br />
Schornste<strong>in</strong><br />
Wärmeverbraucher<br />
mg/m 3<br />
Re<strong>in</strong>gaswerte<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
CO<br />
C ges<br />
0<br />
670 690 710 730 750 770 790 °C<br />
Brennkammertemperatur<br />
Nutzung der Abwärme der Anlage zur Schadluftvorwärmung<br />
Verbesserung des thermischen Wirkungsgrades durch<br />
Optimierung von Füllkörpern (Geometrie, Füllstand,<br />
Strömungsverhältnisse, Materialauswahl)<br />
Ergänzend s<strong>in</strong>d folgende Optimierungsmöglichkeiten<br />
s<strong>in</strong>nvoll:<br />
Reduktion der Wärmeverluste durch Wärmedämmung<br />
der Anlage<br />
Regelmäßige Überprüfung der Brennere<strong>in</strong>stellung<br />
Exakte Regelung der Feuerungsleistung<br />
Abschaltung von Zündbrennern bei ausreichender<br />
Temperatur<br />
Wärmerückgew<strong>in</strong>nung und Abwärmenutzung (siehe<br />
Infoblatt „Wärmerückgew<strong>in</strong>nung“)<br />
NO x<br />
Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />
Optimierung der energie<strong>in</strong>tensiven thermischen Nachverbrennung<br />
durch gezielte Maßnahmen, wie z. B.<br />
• gezielte Absaugung<br />
• Abwärmenutzung<br />
• Mehrfachverwendung (Kreislaufführung) der Luft<br />
• vorgeschaltete Anlagen<br />
Sorgen Sie für e<strong>in</strong>e Anlagenoptimierung u. a. durch<br />
die Reduktion der Wärmeverluste und ausreichende<br />
Wärmedämmung der Anlagen
Was ist Abwärme?<br />
Abwärme ist Energie und kann daher <strong>in</strong> <strong>Betrieben</strong><br />
wieder genutzt werden. Nicht alle Abwärmeströme s<strong>in</strong>d<br />
jedoch wirtschaftlich/technisch s<strong>in</strong>nvoll gew<strong>in</strong>nbar und<br />
(wieder)verwertbar. Durch das betriebs<strong>in</strong>terne Energiemanagement<br />
(siehe Infoblatt „Energiemanagement“) und e<strong>in</strong>e<br />
Analyse der Energieflüsse können die nutzbaren Abwärmemengen<br />
ermittelt werden.<br />
Abwärmenutzung kann daher <strong>in</strong> folgenden<br />
E<strong>in</strong>satzbereichen s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong>:<br />
Raumluftvorwärmung<br />
Raumheizung<br />
Warmwasserversorgung<br />
Prozesswassererwärmung<br />
Medienerwärmung<br />
Verbrennungsluftvorwärmung<br />
Trocknungsluftvorwärmung<br />
etc.<br />
Wärmerückgew<strong>in</strong>nung<br />
Selbst <strong>in</strong> <strong>Betrieben</strong>, die bereits e<strong>in</strong>e Reihe von<br />
Energiespar-Maßnahmen gesetzt haben, schlummert<br />
oft noch e<strong>in</strong> großes Potenzial an ungenutzter<br />
Energie, nämlich <strong>in</strong> der Abwärme.<br />
Abwärme fällt <strong>in</strong> unterschiedlichster<br />
Ausprägung an den unterschiedlichsten<br />
Stellen an, wie zum Beispiel:<br />
Motoren<br />
Masch<strong>in</strong>en<br />
Kühlaggregate<br />
Produktionsanlagen<br />
Lüftung<br />
Wo entsteht Abwärme?<br />
Abwässer<br />
Trocknungsprozesse<br />
Fertigungsprozesse<br />
Bürogeräte & EDV<br />
Abwärme entsteht <strong>in</strong> fast allen gewerblichen und betrieblichen<br />
Bereichen. Im Handel wird zum Beispiel der<br />
Großteil der Energie für den Betrieb von Kühlaggregaten<br />
verbraucht. Jede Kilowattstunde Strom, die für Fleisch-<br />
und Wursttheken, Tiefkühltruhen, Kühlschränke oder<br />
gekühlte Lagerräume aufgewandt wird, erzeugt Abwärme.<br />
Abwärme ist e<strong>in</strong> wertvolles „Abfallprodukt“, mit dem Wasser<br />
erwärmt oder Räume beheizt werden könnten.<br />
Ähnlich sieht es im Produktionsbereich aus; die von Industrieanlagen<br />
erzeugte Abwärme kann an anderer Stelle<br />
genutzt werden.<br />
Typischerweise fällt <strong>in</strong> <strong>Betrieben</strong> folgende Abwärme<br />
mit unterschiedlichen Temperaturen an:<br />
Abluft aus der Raumluft 16–26 °C<br />
Abwasser aus Kühl- und Prozessanlagen 20–60 °C<br />
Abluft aus Kühlprozessen 20–60 °C<br />
Abgase aus Verbrennungs- und Verfahrensprozessen<br />
160–450 °C<br />
Wärmerückgew<strong>in</strong>nung<br />
Tel. 0732/7720-14380<br />
www.energiesparverband.at
Wärmerückgew<strong>in</strong>nung<br />
Übersicht über Wärmegew<strong>in</strong>nungsmethoden<br />
A = Außenluft, F = Fortluft<br />
1<br />
Rotations-<br />
Wärmeaus-<br />
tauscher<br />
2 Kreislauf-<br />
verbund<br />
3 Kapillar-<br />
Ventilator<br />
A<br />
F<br />
A<br />
F<br />
4 Wärmepumpe<br />
Möglichkeiten der<br />
Abwärme-Nutzung<br />
A<br />
Typische Möglichkeiten zur Wärmerückgew<strong>in</strong>nung<br />
und damit zur energetischen Nutzung der<br />
Abwärme s<strong>in</strong>d:<br />
Wärmerückgew<strong>in</strong>nung aus Lüftungsanlagen<br />
durch Rückgew<strong>in</strong>nung des Wärme<strong>in</strong>halts der Fortluft<br />
Abwärmenutzung von Kälteanlagen<br />
Abwärmenutzung von Wässern und Medien<br />
(Prozesswässer, Kühlwässer, Milch, Getränke etc.)<br />
Abwärmenutzung von Druckluft<br />
Jede Kompressoranlage bietet Möglichkeiten zur<br />
Wärmerückgew<strong>in</strong>nung. Bei e<strong>in</strong>em ölfrei verdichtenden<br />
Kompressor können bis zu 94 % der dem Kompressor<br />
zugeführten Energie wieder zurückgewonnen werden.<br />
Abwärmenutzung von Rauchgasen oder Prozessgasen<br />
Abwärmenutzung durch Wärmepumpen<br />
Ist das Temperaturniveau der Abwärme für e<strong>in</strong>e direkte<br />
Nutzung zu ger<strong>in</strong>g, kann die Temperatur durch e<strong>in</strong>e<br />
Wärmepumpe angehoben werden.<br />
Checkliste zur<br />
Wärmerückgew<strong>in</strong>nung<br />
F<br />
A<br />
F<br />
5<br />
Plattenwärmeaustauscher<br />
A F<br />
6 Wärme-<br />
rohre<br />
Identifizieren Sie, wo <strong>in</strong> Ihrem Betrieb Abwärme anfällt<br />
(Abwässer, Abluft, <strong>Ö</strong>lkühler, Kühlanlagen, Kühlräume,<br />
Absaugungen usw.).<br />
Schätzen Sie den jeweiligen Energieanfall ab (Temperatur,<br />
Volumenstrom, zeitliches Profil, Energieverbrauch<br />
der Anlagen etc.).<br />
A<br />
A<br />
F<br />
F<br />
Wärmequelle<br />
Abwärmenutzung von Druckluft<br />
Duschwasser Erwärmen von<br />
Heizkörpern<br />
Heißwassererzeugung<br />
Wärmepumpe<br />
Niederdruck Hochdruck<br />
Motor<br />
Kompressor<br />
Verdampfer Verflüssiger<br />
Expansionsventil<br />
Jede Kompressoranlage bietet<br />
Möglichkeiten zur Wärmegew<strong>in</strong>nung.<br />
Bei e<strong>in</strong>em ölfrei verdichtenden<br />
Kompressor können bis zu 94 % der<br />
dem Kompressor zugeführten Energie<br />
wieder zurückgewonnen werden.<br />
Quelle: Handbuch der Drucklufttechnik<br />
Atlas Copco<br />
Wärmenutzung<br />
Suchen Sie Abnehmer für die Wärme<br />
(Brauchwasser, Luftvorwärmung, Medienvorwärmung,<br />
Raumheizung etc.).<br />
Prüfen Sie, ob Wärmeangebot und Wärmebedarf zeitlich<br />
möglichst übere<strong>in</strong>stimmen.<br />
Nach Möglichkeit sollten Abwärmeangebot und Abwärmenutzung<br />
auch räumlich nahe liegen.<br />
Wenn die nutzbare Wärme (wirtschaftlich) <strong>in</strong>teressant<br />
ersche<strong>in</strong>t, leiten Sie die weiteren Schritte zur Realisierung<br />
der Wärmerückgew<strong>in</strong>nung e<strong>in</strong> (Beratung, Konzeption,<br />
Planung, Ausführung).<br />
Beachten Sie, dass bei H<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>anderschaltung von<br />
Verbrauchern mit s<strong>in</strong>kendem Temperaturbedarf sogar<br />
e<strong>in</strong>e Mehrfachnutzung der Wärme möglich wird.<br />
Liegt die Abwärmetemperatur unterhalb der Temperatur<br />
für den Abwärmeabnehmer, kann durch den E<strong>in</strong>satz<br />
e<strong>in</strong>er Wärmepumpe die Temperatur erhöht werden.<br />
Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />
Abwärme ist Energie, die häufig s<strong>in</strong>nvoll wiederverwendet<br />
werden kann<br />
Das betriebs<strong>in</strong>terne Energiemanagementsystem gibt Ihnen<br />
Auskunft über die betrieblichen Abwärmepotenziale<br />
Erkundigen Sie sich nach den vielfältigen Formen der<br />
Abwärmenutzung, wie z. B. Wärmerückgew<strong>in</strong>nung aus<br />
Lüftungsanlagen, Abwärmenutzung aus Wasser, Druckluft,<br />
Kälteanlagen, Rauch-/Prozessgasen, Abwärmenutzung<br />
mittels Wärmepumpen
Elektromotoren wurden vor über 100 Jahren erfunden<br />
und haben sich bis heute nicht wesentlich verändert. Die<br />
Fortschritte <strong>in</strong> der Elektronik haben die Möglichkeiten der<br />
Antriebstechnik aber stark erweitert. Die im Masch<strong>in</strong>enbau<br />
gebräuchlichen Antriebe lassen sich <strong>in</strong> folgende 4<br />
Gruppen e<strong>in</strong>teilen:<br />
Kollektormasch<strong>in</strong>en<br />
Synchronmasch<strong>in</strong>en<br />
Obwohl Elektrostrommotoren im Vergleich zu anderen<br />
Techniken und Anlagen grundsätzlich relativ hohe Wirkungsgrade<br />
aufweisen, s<strong>in</strong>d die Energieverluste oft beträchtlich.<br />
Die Wirkungsgrade hängen vom e<strong>in</strong>gesetzten Motortyp, von<br />
der Auslastung und den Betriebszuständen ab.<br />
Verlauf des Motorwirkungsgrades<br />
Die erzielbaren Wirkungsgrade nehmen mit der Leistungsgröße<br />
der Motoren zu und hängen gleichzeitig auch<br />
von der effektiven Belastung ab. Auch das gewählte<br />
Motorkonzept hat E<strong>in</strong>fluss auf den Wirkungsgrad. Bei<br />
Asynchronmotoren mit Käfigläufer wird e<strong>in</strong> höherer<br />
Wirkungsgrad erzielt als z. B. bei Drehstommotoren<br />
mit Schleifr<strong>in</strong>ganker gleicher Leistungsgröße. Weitere<br />
Steigerungen s<strong>in</strong>d bei E<strong>in</strong>satz von Synchronmotoren mit<br />
Nennwirkungsgrad<br />
100 %<br />
95 %<br />
90 %<br />
85 %<br />
80 %<br />
75 %<br />
Motorwirkungsgrad<br />
EFF1<br />
EFF2<br />
Asynchronmasch<strong>in</strong>en<br />
Reluktanzmasch<strong>in</strong>en<br />
Motoren und Antriebe<br />
Permanentmagneten möglich. Der Wirkungsgrad-Verlauf<br />
zeigt, dass e<strong>in</strong>e starke Überdimensionierung der Motoren<br />
aus energetischen Gründen nicht s<strong>in</strong>nvoll ist.<br />
Um den unterschiedlichen Wirkungsgraden von Elektromotoren<br />
Rechnung zu tragen, wurden Effizienzklassen<br />
e<strong>in</strong>geführt. EFF1 bedeutet höchste Wirkungsgradklasse,<br />
EFF3 bedeutet niedrigste Energieeffizienz.<br />
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung<br />
Bei der Investitionsentscheidung empfiehlt sich e<strong>in</strong>e<br />
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung über den gesamten<br />
Produktlebenszyklus, die nicht nur die Investitionskosten,<br />
sondern auch die laufenden Betriebs(strom)kosten über<br />
die Nutzungsdauer der Anlage berücksichtigt. Über die<br />
Lebensdauer betrachtet, dom<strong>in</strong>ieren die Stromkosten,<br />
die Investitionskosten haben e<strong>in</strong>en wesentlich ger<strong>in</strong>geren<br />
Stellenwert als häufig angenommen.<br />
Welcher Motor für welchen<br />
E<strong>in</strong>satzbereich?<br />
E<strong>in</strong>e Verbesserung des Wirkungsgrades ist immer mit<br />
höheren Investitionskosten verbunden. E<strong>in</strong> Vergleich der<br />
Wirkungsgrade e<strong>in</strong>zelner Produkte sollte nur auf der Basis<br />
von Garantiewerten der e<strong>in</strong>zelnen Motorenhersteller und<br />
nicht mit Richtwerten der Motoren-Dokumentation erfolgen.<br />
Motoren und Antriebe<br />
Der E<strong>in</strong>satz energiesparender Motoren ist überall dort<br />
s<strong>in</strong>nvoll, wo längere Zeit im Dauerbetrieb mit Volllast<br />
gefahren wird und wo hohe Kosten für die elektrische<br />
Energie aufzuwenden s<strong>in</strong>d.<br />
Neben dem E<strong>in</strong>satz von Drehstrom-Käfigläufer-Mo-<br />
EFF3<br />
toren nach IEC-Norm besteht auch die Möglichkeit des<br />
Überganges auf Synchronmotoren, die auf Grund ihres<br />
Funktionspr<strong>in</strong>zips speziell <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit e<strong>in</strong>gebauten<br />
Permanent-Magneten zusätzliche Sparpotenziale freisetzen<br />
können. Da diese Motoren im Vergleich zu Drehstrom-Asynchronmotoren<br />
bei gleicher Leistung etwa um den Faktor 5<br />
teurer s<strong>in</strong>d, bleibt die Anwendung dieser Motoren zum<strong>in</strong>-<br />
0732/7720-14380<br />
Nennleistung (kW) Tel.<br />
dest mittelfristig auf wenige E<strong>in</strong>satzbereiche beschränkt.<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90<br />
In <strong>Betrieben</strong> kommt e<strong>in</strong>e Vielzahl von Elektromotoren für die unterschiedlichsten<br />
Zwecke zum E<strong>in</strong>satz, die beachtliche Energiekosten verursachen.<br />
Das E<strong>in</strong>sparpotenzial wird durchschnittlich auf rund e<strong>in</strong> Drittel geschätzt.<br />
www.energiesparverband.at
Motoren und Antriebe<br />
0<br />
Entscheidungskriterien bei der Auswahl<br />
Realisierbare Energiee<strong>in</strong>sparung<br />
F<strong>in</strong>anzieller Aufwand bei allfälligen Mehr<strong>in</strong>vestitionen<br />
Effektiver Leistungsbedarf<br />
Energiekosten<br />
Effektive Betriebszeit des Motors bzw. Lebenszyklus der<br />
angetriebenen Arbeitsmasch<strong>in</strong>e<br />
Drehzahlregulierung<br />
Beim Antrieb von Arbeitsmasch<strong>in</strong>en, deren Produktions-<br />
oder Förderleistung über die Antriebsdrehzahl des Motors<br />
bee<strong>in</strong>flusst werden kann, kann mittels variabler Drehzahl<br />
Energie e<strong>in</strong>gespart werden. Dies gilt ganz besonders, wenn<br />
mit der Drehzahländerung des Motors auch starke Änderungen<br />
der benötigten Leistung verknüpft s<strong>in</strong>d.<br />
Zu beachten ist auch, dass sich der Leistungsbedarf bei<br />
Gebläsen und Zentrifugalpumpen mit der dritten Potenz<br />
ihrer Drehzahl ändert. Zur Anpassung der Fördermenge<br />
e<strong>in</strong>er Zentrifugalpumpe an e<strong>in</strong>en gegebenen Prozess bietet<br />
sich der E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>es <strong>in</strong> der Drehzahl steuerbaren Motors<br />
an. Im Gegensatz zu der immer noch gebräuchlichen<br />
Volumenstrom-Regelung mittels mechanischer Drosselung<br />
und starrer Antriebsdrehzahl s<strong>in</strong>d mit drehzahlvariablen<br />
Antrieben bei starker Reduktion der Fördermengen Energiee<strong>in</strong>sparungen<br />
von bis zu 70 % möglich.<br />
Maßnahmen und Tipps zum<br />
Energiesparen<br />
Neu<strong>in</strong>vestition<br />
Achten Sie beim Neukauf von Motoren auf höchste Energieeffizienz.<br />
Die höheren Anschaffungskosten werden<br />
i. d. R. rasch durch die ger<strong>in</strong>geren Stromkosten wettgemacht.<br />
Überdimensionierte Motoren haben sehr hohe Energieverluste,<br />
auf unnötige Leistungsreserven sollte verzichtet<br />
werden. Kle<strong>in</strong>ere Motoren s<strong>in</strong>d neben der Energiee<strong>in</strong>sparung<br />
auch günstiger <strong>in</strong> der Anschaffung.<br />
Abschalten<br />
Vor allem Masch<strong>in</strong>en mit hoher Leerlaufleistung sollten<br />
nur laufen, wenn sie Arbeit haben. Das gilt auch für die<br />
Zusatzaggregate (Hydraulikpumpe, Lüfter, Lampen usw.).<br />
Am wirksamsten s<strong>in</strong>d Geräte, die automatisch starten und<br />
stoppen. Kritische Elemente wie e<strong>in</strong>e Computersteuerung<br />
können auch e<strong>in</strong>geschaltet bleiben. Das Abschalten lohnt<br />
sich i. d. R. bei Pausen, die länger als die fünffache Hochlaufzeit<br />
dauern.<br />
Auslastung<br />
Die e<strong>in</strong>fachste Methode, um e<strong>in</strong>e bessere Auslastung der<br />
Antriebe zu erreichen, ist die Anpassung der <strong>in</strong>stallierten<br />
elektrischen Antriebsleistung an den tatsächlichen Bedarf<br />
der jeweiligen Anlage. Obwohl bei voller Auslastung mehr<br />
Leistung benötigt wird als im Teillastbetrieb, ist der Energieverbrauch<br />
pro Produktionse<strong>in</strong>heit ger<strong>in</strong>ger.<br />
E<strong>in</strong> Beispiel:<br />
5 kW Voll-Lastbetrieb während 400 Stunden ergeben<br />
2.000 kWh/a,<br />
4 kW Halb-Lastbetrieb während 800 Stunden ergeben<br />
3.200 kWh/a.<br />
Kann der Motor von Stern- auf Dreieckschaltung umgeschaltet<br />
werden, reduziert sich die Nennleistung des Motors auf<br />
e<strong>in</strong> Drittel. Die E<strong>in</strong>sparung liegt dabei bei etwa 15 %.<br />
Regelung<br />
E<strong>in</strong>e Anpassung der Prozessgeschw<strong>in</strong>digkeit an den aktuellen<br />
Bedarf erfolgt am effizientesten über drehzahlvariable<br />
Motoren. Bei Umwälzpumpen und Ventilatoren steigt die<br />
Leistungsaufnahme kubisch mit der Drehzahl. Bei Förderpumpen,<br />
Umlaufketten usw. ist die Leistungsaufnahme und<br />
der Verschleiß proportional zur Drehzahl. Die erreichbaren<br />
Strome<strong>in</strong>sparungen können bei über 40 % liegen.<br />
Antriebssystem<br />
Für Antriebsaufgaben s<strong>in</strong>d Elektromotoren etwa doppelt so<br />
effizient wie Hydraulikantriebe und rund zehnmal effizienter<br />
als Druckluftantriebe.<br />
Prozesskontrolle<br />
Wichtige Produktionsmasch<strong>in</strong>en sollten mit e<strong>in</strong>em Betriebsstunden-<br />
und e<strong>in</strong>em eigenen Stromzähler ausgerüstet se<strong>in</strong>.<br />
Es gibt auch die Möglichkeit der Onl<strong>in</strong>e-Erfassung, mit der<br />
regelmäßigen Auswertung kann der Zustand der Masch<strong>in</strong>e<br />
überwacht werden (Qualitätssicherung).<br />
Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />
Wählen Sie den richtigen Motor (Antrieb) für den jeweiligen<br />
E<strong>in</strong>satzbereich<br />
Beachten Sie beim Motorenvergleich die gesamten<br />
Kosten (Investitions- und Betriebskosten)<br />
Ke<strong>in</strong>e Überdimensionierung – drehzahlvariable Motoren<br />
verwenden<br />
Abschalten der Anlagen während Betriebsstillstand<br />
oder -unterbrechung<br />
Prozesskontrolle durch eigene Betriebsstunden- und<br />
Stromzähler
Prozessschritte<br />
Jedes Werkstück, das durch e<strong>in</strong>e Lackieranlage geht,<br />
durchläuft unterschiedliche Prozessschritte und Temperaturen.<br />
Im ersten Schritt werden die Teile gere<strong>in</strong>igt und<br />
vorbehandelt. In der Re<strong>in</strong>igungszone betragen die Temperaturen<br />
etwa 40–70 °C, danach erfolgt die Aufheizung <strong>in</strong><br />
Haftwassertrocknern auf bis zu 150 °C. Vor Aufbr<strong>in</strong>gung<br />
der Farbe muss auf etwa Raumtemperatur abgekühlt werden.<br />
Danach erfolgt die Oberflächenschichtbildung bei bis<br />
zu 220 °C. Abschließend werden die fertigen Teile wieder<br />
auf handhabbare Temperaturen abgekühlt.<br />
Bei konsequenter Nutzung der Abwärme e<strong>in</strong>er Prozesszone<br />
für die Wärmebereitstellung e<strong>in</strong>er anderen Prozesszone<br />
kann der Wärmebedarf deutlich reduziert werden<br />
(kaskadische Nutzung der Wärme).<br />
Die Aufteilung der Energiemenge zwischen Wärme und<br />
Strom beträgt bei typischen Lackierereien etwa 5 : 1.<br />
60 %<br />
50 %<br />
40 %<br />
30 %<br />
20 %<br />
10 %<br />
0 %<br />
Energieverbrauch bei Pulverbeschichtung<br />
55 %<br />
5 %<br />
35 %<br />
5 %<br />
Re<strong>in</strong>igung Lackierung Ofen Rest<br />
Lackieranlagen<br />
Lackieranlagen benötigen viel Energie. Die Energie wird als<br />
Wärme für die Vorbehandlung, Trocknung und Lackierung<br />
der Teile sowie für das E<strong>in</strong>brennverfahren benötigt. Zusätzlich<br />
ist zur Trocknung und Farbauftragung Druckluft erforderlich.<br />
Für Pumpen, Gebläse und Ventilatoren, Licht und Infrastruktur<br />
ist elektrische Energie notwendig. In e<strong>in</strong>er Lackiererei<br />
stecken <strong>in</strong> vielen Fällen große Möglichkeiten zur Steigerung<br />
der Energieeffizienz für Wärme und Strom.<br />
Energiespartipps &<br />
Maßnahmen<br />
Mit den folgenden, teils e<strong>in</strong>fach realisierbaren Maßnahmen<br />
können Sie e<strong>in</strong>en beträchtlichen Teil an Energie und<br />
Kosten e<strong>in</strong>sparen.<br />
Produktionsplanung & Auslastung<br />
Je höher die Anlagenauslastung, desto ger<strong>in</strong>ger ist<br />
der spezifische Energieverbrauch und der Lohnkostenanteil.<br />
Anlage bzw. Anlagenteile bei Nichtbedarf abschalten:<br />
Bei Farbwechsel, oder Produktionsstörungen oder<br />
Rüstzeiten sollten die jeweiligen Aggregate (Pumpen,<br />
Ventilatoren) automatisch abgeschaltet werden.<br />
Vorbehandlung<br />
Mit optimalen Re<strong>in</strong>igungsmitteln kann die Temperatur <strong>in</strong><br />
der Vorbehandlungszone deutlich reduziert werden<br />
(z. B. von 70 °C auf 40 °C, dies entspricht e<strong>in</strong>er Halbierung<br />
des Wärmebedarfs).<br />
Die Restwasserentfernung kann mit bedarfsgerecht<br />
gesteuerter und zielgerichteter Druckluft effizienter als<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Wärmeprozess erfolgen.<br />
Kaskadische Nutzung der Vorre<strong>in</strong>igungsbäder spart<br />
Wärme, Wasser und Chemikalien.<br />
E<strong>in</strong>satz von Solarenergie (siehe Infoblatt „Solarthermie“)<br />
Optimierung der Kammeröffnungen<br />
Werden die Kammeröffnungen der jeweiligen Gehängegröße<br />
angepasst und abgedichtet (z. B. durch Bleche), so<br />
reduzieren sich Wärme- und Luftverlust.<br />
Lackieranlagen<br />
Tel. 0732/7720-14380<br />
www.energiesparverband.at<br />
1
Lackieranlagen<br />
2<br />
Lackierarbeiten<br />
M<strong>in</strong>imierung des Druckluftverbrauches<br />
Der energie<strong>in</strong>tensive Drucklufte<strong>in</strong>satz kann zum Beispiel<br />
bei der Farbaufbr<strong>in</strong>gung durch Düsenoptimierung,<br />
Wartung/Re<strong>in</strong>igung der Düsen, E<strong>in</strong>satz des niedrigstmöglichen<br />
Druckluftnetzdruckes etc. reduziert werden (siehe<br />
Infoblatt „Druckluft“).<br />
Lüftungsanlage<br />
E<strong>in</strong>satz angepasster Luftmenge durch Drehzahlregelung<br />
(siehe Infoblatt „Lüftung“)<br />
Wärmerückgew<strong>in</strong>nung aus der Abluft (siehe Infoblatt<br />
„Wärmerückgew<strong>in</strong>nung“)<br />
Kaskadische Nutzung der Wärme<br />
Die Abwärme des Ofens (200 °C) kann den Trockner<br />
(100 °C) mitheizen. Die Abwärme des Trockners kann die<br />
Vorbehandlung (50 °C) mitheizen. Bei Neuanlagen kann<br />
durch optimale Anordnung der e<strong>in</strong>zelnen Zonen Energie<br />
gespart werden. So kann z. B. die aufsteigende Wärme<br />
des Ofens den darüber angeordneten Trockner unterstützen.<br />
Die noch unbeschichteten Teile sollten <strong>in</strong> der Nähe<br />
der Kühlzone der beschichteten Teile angeordnet se<strong>in</strong>.<br />
Dadurch erfolgt e<strong>in</strong>e Vorwärmung der noch unbeschichteten<br />
Teile bei gleichzeitig schnellerem Abkühlen der<br />
beschichteten Teile.<br />
Wärmedämmung<br />
Trockner und Ofen sollten mit e<strong>in</strong>er guten Wärmedämmung<br />
ausgestattet werden. In der Vorbehandlungszone<br />
ist die Wärmedämmung häufig sehr ger<strong>in</strong>g, hier empfiehlt<br />
es sich, auch nachträglich e<strong>in</strong>e Wärmedämmung anzubr<strong>in</strong>-<br />
gen. E<strong>in</strong>e ausreichende Wärmedämmung ist auch für die<br />
Heizwasserleitungen und Warmluftleitungen wichtig.<br />
Abwärmenutzung<br />
Neben der kaskadischen Nutzung <strong>in</strong>nerhalb der Anlage<br />
ist es s<strong>in</strong>nvoll, die Abwärme der Anlage <strong>in</strong> anderen<br />
Betriebszonen zu nutzen (siehe Infoblatt „Wärmerückgew<strong>in</strong>nung“).<br />
Ist e<strong>in</strong>e thermische oder katalytische Abluftre<strong>in</strong>igungsanlage<br />
<strong>in</strong>stalliert, kann deren Abwärme genutzt werden<br />
(siehe Infoblatt „Abgasre<strong>in</strong>igung und Wärmerückgew<strong>in</strong>nung“).<br />
E<strong>in</strong>satz von erneuerbarer Energie<br />
Solarenergie (siehe Infoblatt „Solarthermie“)<br />
Biomasse (siehe Infoblatt „Heizen mit Biomasse“)<br />
Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />
Achten Sie auf optimale Anlagenauslastung und schalten<br />
Sie nichtbenötigte Anlagen(teile) ab<br />
<strong>Effiziente</strong> Vorbehandlung spart Energiekosten<br />
Kaskadische Abwärmenutzung und Wärmerückgew<strong>in</strong>nung<br />
überlegen<br />
E<strong>in</strong>fache Maßnahmen zur M<strong>in</strong>imierung des Druckluftverbrauches<br />
umsetzen<br />
Für ausreichende Wärmedämmung von Anlagenteilen<br />
und Leitungen sorgen
Galvanische Metallabscheidungsverfahren s<strong>in</strong>d auf Grund<br />
wichtiger Prozessparameter wie Prozessspannung,<br />
Gleichstrommenge und Prozesstemperatur sehr energie<strong>in</strong>tensiv.<br />
Auch die Abluftanlagen, die neben Re<strong>in</strong>igungssystemen<br />
für die Abluft fallweise auch Elektrolyt-Rückführsysteme<br />
(Verdunster) enthalten, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> hohem Maße<br />
energie<strong>in</strong>tensiv.<br />
Für Galvanikbetriebe mittlerer Größe kann der jährliche<br />
Energieverbrauch ca. 5–10 Mio. kWh betragen. Nach<br />
e<strong>in</strong>er Erhebung <strong>in</strong> <strong>Betrieben</strong> der Galvanik<strong>in</strong>dustrie beträgt<br />
das wirtschaftlich erschließbare E<strong>in</strong>sparpotenzial durchschnittlich<br />
rund 10–20 %.<br />
Typischer Verfahrensablauf<br />
Vorbehandlung<br />
Entfetten,<br />
Beizen, Re<strong>in</strong>igen,<br />
Ätzen etc.<br />
Hauptbehandlung<br />
galvanische<br />
Metallabscheidung,<br />
gegebenenfalls<br />
mehrstufig<br />
Rohmaterial<br />
Prozesswärme<br />
Druckluft<br />
Zu- und Abluft<br />
Antriebe<br />
Gleichstrom<br />
Prozesswärme<br />
Prozesskälte<br />
Zu- u. Abluft<br />
Antriebe<br />
Galvanik<br />
Typische Anwendungen<br />
galvanischer Prozesse s<strong>in</strong>d:<br />
• Verz<strong>in</strong>kung<br />
• Verchromung<br />
• Vernickelung<br />
• Verkupferung<br />
• Versilberung<br />
Neben den prozessbed<strong>in</strong>gten „Hauptverbrauchern“ gibt<br />
es weitere attraktive E<strong>in</strong>sparpotenziale, u. a. im Bereich<br />
Prozesswärme/Heizung, Druckluft, Zu- und Abluftanlagen<br />
(siehe Infoblätter „Druckluft“, „Lüftung“, „Raumwärme“).<br />
Je nach Prozess und verwendetem Metall werden<br />
unterschiedliche Badtemperaturen von 30 °C bis 70 °C<br />
benötigt.<br />
Beispiel der Aufteilung des Energie-<br />
verbrauchs e<strong>in</strong>es Galvanikbetriebes<br />
Gleichrichter 32 %<br />
Prozesswärme 23 %<br />
Sonstige <strong>in</strong>kl.<br />
Raumwärme 27 %<br />
Druckluft 2 %<br />
Beleuchtung 2 %<br />
Trockner 2 %<br />
Motoren <strong>in</strong>kl.<br />
Ventilatoren 12 %<br />
Galvanik<br />
Nachbehandlung<br />
Prozesswärme<br />
Aufbr<strong>in</strong>gung von<br />
Aus der Abbildung wird ersichtlich, dass etwa e<strong>in</strong> Drittel<br />
Prozesskälte<br />
Konversions- u.<br />
Zu- und Abluft<br />
des Energiee<strong>in</strong>satzes für den sogenannten „Gleichrichter“<br />
Schutzschichten etc.,<br />
Antriebe<br />
(zur Umwandlung von Wechselspannung <strong>in</strong> Gleichspan-<br />
Trocknen etc.<br />
nung) benötigt wird. Die folgenden Optimierungsmöglichkeiten<br />
betreffen daher diesen Bereich. Zu den anderen<br />
0732/7720-14380<br />
Fertigprodukt Tel.<br />
Verbrauchsgruppen siehe die jeweiligen Infoblätter.<br />
www.energiesparverband.at
Galvanik<br />
Kontaktblock Dichtdeckel Abdeckungen<br />
Optimierungsmöglichkeiten<br />
Gleichrichter<br />
Die Gleichstromversorgung <strong>in</strong> der galvanischen Fertigung<br />
zählt zu den wichtigsten Prozessfaktoren. Der spezifische<br />
Stromverbrauch ist <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen galvanischen Verfahren<br />
unterschiedlich hoch.<br />
Grundsätzlich unterscheidet man<br />
3 Gleichrichtertypen:<br />
Motorisch geregelte Gleichrichter (Stelltrafo) – öl- oder<br />
luftgekühlt<br />
Thyristor-geregelte Gleichrichter – öl-, luft- oder wassergekühlt<br />
bzw. komb<strong>in</strong>iert<br />
Getaktete Gleichrichter – luft- oder wassergekühlt<br />
Maßnahmen und Tipps<br />
Umrüstung älterer Selen-Dioden auf Silizium-Dioden:<br />
Das E<strong>in</strong>sparpotenzial an Energiekosten beträgt <strong>in</strong><br />
Abhängigkeit von Alterung und Neuspannung ca.<br />
10–20 %.<br />
Nutzung der Abwärme der Gleichrichter durch<br />
• Wasser – Luft – Wärmetauscher<br />
• Wasser – <strong>Ö</strong>l – Wärmetauscher, z. B. für Raumwärmeversorgung<br />
(siehe Infoblatt „Wärmerückgew<strong>in</strong>nung“)<br />
M<strong>in</strong>imierung der Spannungsverluste an den Kontakten<br />
durch<br />
• Austausch schadhafter Kontakte durch z. B. Klemmsysteme<br />
• regelmäßige Re<strong>in</strong>igung der Kontaktböcke<br />
• E<strong>in</strong>satz von Polfett als Rostschutz<br />
• Verbesserung des Stromübergangs vom Gestell zum<br />
Produkt<br />
• Vermeidung von gekühlten Kontaktböcken<br />
Reduktion der Spannungsverluste <strong>in</strong> Elektrolyten durch<br />
• Erhöhung der Leitfähigkeit der Elektrolyten<br />
• Verr<strong>in</strong>gerung des Abstandes Anode/Kathode<br />
• Anpassung der Anode an den Warenträger (Galvanisierungstrommel)<br />
Nutzung von Abdeckungen, die durch den Transportwagen<br />
betätigt oder seitlich verfahrbar s<strong>in</strong>d, bzw. auch<br />
Teilabdeckungen am Gestellträger mit dem Ziel<br />
• M<strong>in</strong>imierung der Abluftmengen (und damit Zuluftmengen)<br />
• M<strong>in</strong>imierung des Wärmebedarfs der Badheizung<br />
Nutzung von Niedertemperaturquellen zur Badheizung,<br />
z. B.<br />
• Niedertemperaturabwärme aus anderen Betriebsteilen<br />
• E<strong>in</strong>satz von Solarenergie<br />
Nutzung dezentraler Druckluftstationen mit ger<strong>in</strong>gem<br />
Betriebsdruck zur Badbewegung<br />
Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />
Energiee<strong>in</strong>sparung durch Reduzierung der<br />
Abluftmengen<br />
Weitgehende Abdeckung der Prozessbehälter<br />
Energieoptimierte Zu- und Abluftführung<br />
Technische Optimierung der Gleichrichteranlagen,<br />
z. B. durch<br />
• Umrüstung auf Silizium-Dioden<br />
• Nutzung der Gleichrichterabwärme<br />
• M<strong>in</strong>imierung der Spannungsverluste an den Kontakten<br />
und <strong>in</strong> Elektrolyten<br />
• E<strong>in</strong>satz von Abdeckungen<br />
• Nutzung von Niedertemperaturquellen<br />
• Dezentrale Druckluftstationen
Logistik ist die „Kunst“, „die richtige Menge der richtigen<br />
Güter zur richtigen Zeit <strong>in</strong> der richtigen Qualität zu den<br />
richtigen Kosten am richtigen Ort mit der richtigen Information<br />
für alle Beteiligten“ zu bewerkstelligen. Insbesondere<br />
<strong>in</strong> der bedarfsorientierten („just <strong>in</strong> time“) Fertigung<br />
spielt die Informationsbearbeitung e<strong>in</strong>e große Rolle.<br />
Der Bereich Logistik wird h<strong>in</strong>sichtlich se<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>sparpotenziale<br />
häufig unterschätzt. Durch gezielte Gestaltung<br />
der Arbeitsabläufe und e<strong>in</strong> durchdachtes Fuhrpark- und<br />
Mobilitätsmanagement können auch <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eren Unternehmen<br />
merkliche Energiee<strong>in</strong>sparungen erzielt und<br />
e<strong>in</strong>e rationelle und umweltbewusste Arbeitsgestaltung<br />
erreicht werden.<br />
Fuhrparkmanagement<br />
Fast jeder Betrieb verfügt über e<strong>in</strong>e mehr oder weniger<br />
große Flotte an Betriebsfahrzeugen. Das bei großen Unternehmen<br />
und Logistikfirmen bereits selbstverständliche<br />
Fuhrparkmanagement lohnt sich häufig auch bei kle<strong>in</strong>en<br />
Unternehmen. Das Flottenmanagement umfasst das<br />
Planen, Steuern und Kontrollieren von Fahrzeugflotten,<br />
also mehreren Fahrzeugen. Dabei werden die Touren der<br />
Fahrzeuge festgelegt und aufe<strong>in</strong>ander abgestimmt.<br />
Wesentliche Bestandteile e<strong>in</strong>es auf Energiee<strong>in</strong>sparung<br />
ausgerichteten Fuhrparkmanagements<br />
s<strong>in</strong>d z. B.:<br />
Anschaffung verbrauchsarmer Fahrzeuge<br />
Regelmäßige Wartung der Fahrzeuge (Reifendruck)<br />
Leichtlaufreifen und -öle verm<strong>in</strong>dern den CO 2 -Ausstoß<br />
Logistik<br />
& Transport<br />
Unter Logistik versteht man die <strong>in</strong>tegrierte Planung, Organisation,<br />
Steuerung, Abwicklung und Kontrolle des gesamten Material- und<br />
Warenflusses mit den damit verbundenen Informationsflüssen,<br />
beg<strong>in</strong>nend beim Lieferanten, durch die (eigenen) betrieblichen<br />
Wertschöpfungsstufen (z. B. Produktions- und/oder Distributionsstufen)<br />
bis zur Auslieferung der Produkte beim Kunden, <strong>in</strong>klusive<br />
der Abfallentsorgung und des Recycl<strong>in</strong>gs.<br />
Koord<strong>in</strong>ation der Fahrzeugnutzung<br />
Fahrtra<strong>in</strong><strong>in</strong>g für MitarbeiterInnen<br />
Das E<strong>in</strong>sparpotenzial liegt bei rund 20 % der Energiekosten.<br />
Auch externe Dienstleistungsunternehmen können mit<br />
dem Fuhrparkmanagement betraut werden. Ihre Dienstleistung<br />
umfasst <strong>in</strong> der Regel das gesamte Fuhrparkmanagement<br />
von der organisatorischen Abwicklung und der<br />
Beschaffung über die Verwaltung (<strong>in</strong>kl. Versicherungs- und<br />
Schadensabwicklung) und Controll<strong>in</strong>g bis zur Instandsetzung<br />
und zum Verkauf der Fahrzeuge.<br />
Weiters werden elektronische Flottenmanagement-Systeme<br />
angeboten. Sie ermöglichen Controll<strong>in</strong>g, Flottensteuerung<br />
und Disposition mit speziellen, auf Ihr Unternehmen<br />
abgestimmten Lösungen. Häufig ist auch der E<strong>in</strong>satz von<br />
Satellitentechnik (GPS), Geo-Informationssystemen und<br />
Kommunikationsdiensten (Mobilfunk).<br />
E<strong>in</strong>satz von Biotreibstoffen<br />
In Zeiten von steigenden Treibstoffpreisen stellen Biotreibstoffe<br />
nicht nur e<strong>in</strong>e umwelt- und klimaschonende,<br />
sondern auch kostengünstige Alternative dar. So können<br />
z. B. durch die Verwendung von Rapsöl als Treibstoff bis<br />
zu 30 % der Kraftstoffkosten e<strong>in</strong>gespart werden.<br />
Die Umstellung e<strong>in</strong>es Fuhrparks auf Biotreibstoffe wird<br />
durch die Bundesumweltförderung, abgewickelt duch<br />
die Kommunalkredit Austria AG, mit bis zu 30 % der<br />
Investitionskosten gefördert, wenn die CO 2 -Relevanz der<br />
Maßnahmen nachgewiesen wird.<br />
Logistik & Transport<br />
Tel. 0732/7720-14380<br />
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Logistik & Transport<br />
Bei der Umstellung e<strong>in</strong>es Fuhrparks oder e<strong>in</strong>zelner<br />
Fahrzeuge auf Biotreibstoffe sollten u. a.<br />
folgende Punkte berücksichtigt werden:<br />
Wahl des Treibstoffes<br />
Derzeit s<strong>in</strong>d Biodiesel und Pflanzenöl die gängigsten Bio-<br />
treibstoffe <strong>in</strong> <strong>Ö</strong>sterreich. Beide können sowohl <strong>in</strong> re<strong>in</strong>er<br />
Form als auch als Beimischung zum herkömmlichen Treibstoff<br />
genutzt werden. Biodiesel und Pflanzenöl können<br />
grundsätzlich nur <strong>in</strong> Dieselfahrzeugen e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />
Biotreibstofftauglichkeit<br />
Über die Biodieseltauglichkeit geben Autohersteller und<br />
Markenwerkstätten Auskunft (siehe auch: www.ufop.de).<br />
S<strong>in</strong>d Fahrzeuge nicht biodieseltauglich, kann e<strong>in</strong>e Umrüstung<br />
<strong>in</strong> Erwägung gezogen werden.<br />
Die Beimengung von Pflanzenöl zum M<strong>in</strong>eralöldiesel ist je<br />
nach Motortyp und Jahreszeit bis ca. 20 % ohne Umrüstung,<br />
darüber h<strong>in</strong>aus jedoch nur mit Umbau möglich.<br />
Die Kosten s<strong>in</strong>d je nach gewählter Tanktechnik (1- oder<br />
2-Tanktechnik), Werkstätte und Fahrzeugtyp sehr unterschiedlich<br />
und liegen zwischen 2.000 E und 5.000 E.<br />
Der Umbau e<strong>in</strong>es Kraftfahrzeuges – vor allem wenn es gewerblich<br />
<strong>in</strong>tensiv genutzt wird – amortisiert sich aufgrund<br />
des niedrigen Treibstoffpreises von ca. 70 Cent oft schon<br />
<strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Jahres.<br />
Tanktechnik<br />
Überlegenswert kann die Errichtung e<strong>in</strong>er betriebseigenen<br />
Biotreibstoff-Tankstelle oder die Umstellung e<strong>in</strong>er bereits<br />
vorhandenen auf Biotreibstoff se<strong>in</strong>. Sowohl biodieseltaug-<br />
liche Tankstellen als auch Pflanzenöl-Tankstellen werden <strong>in</strong><br />
verschiedensten Größen und Bauarten von Tankstellenlieferanten<br />
angeboten.<br />
Bezugsquellen<br />
Ob sich auch <strong>in</strong> Ihrer Nähe bereits e<strong>in</strong>e Biodiesel-Tankstelle<br />
bef<strong>in</strong>det, ist <strong>in</strong> den aktuellen Biodiesel-Tankstellenlisten<br />
(z. B.: www.oeamtc.at, www.blt.bmlf.gv.at) nachzulesen.<br />
Ist e<strong>in</strong>mal ke<strong>in</strong>e Biodieseltankstelle <strong>in</strong> der Nähe, kann<br />
jederzeit auch M<strong>in</strong>eralöldiesel zugetankt werden.<br />
In letzter Zeit wurden zwar e<strong>in</strong>ige Pflanzenölproduktionsstätten<br />
<strong>in</strong> Oberösterreich im landwirtschaftlichen Umfeld<br />
<strong>in</strong>s Leben gerufen, e<strong>in</strong>e eigene Tankstelle ist aber hier<br />
dennoch oft die beste Lösung, um die Versorgung mit<br />
Pflanzenöl zu sichern.<br />
Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />
Überlegen Sie den E<strong>in</strong>satz von Fuhrpark- und Mobilitätsmanagement<br />
auch <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eren Unternehmen<br />
Achten Sie auf e<strong>in</strong>e effiziente Gestaltung der Arbeitsabläufe<br />
mit m<strong>in</strong>imalen <strong>in</strong>nerbetrieblichen Transportwegen<br />
und e<strong>in</strong>er optimierten Prozesskopplung<br />
Ermöglichen Sie Ihren MitarbeiterInnen die Anreise mit<br />
öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
Richtiges Flottenmanagement kann bis zu 20 % Energiekosten<br />
sparen<br />
Prüfen Sie den E<strong>in</strong>satz von Biotreibstoffen für Ihren<br />
Fuhrpark
Was bei „Häuslbauern“ schon länger selbstverständlich<br />
ist (rund 95 % aller neu errichteten E<strong>in</strong>familienhäuser<br />
werden <strong>in</strong> energiesparender Bauweise errichtet!), ist auch<br />
für Firmengebäude der Trend. Sie sparen mit e<strong>in</strong>em energiesparend<br />
gebauten Gebäude nicht nur Energiekosten,<br />
sondern erhöhen auch die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeiter-<br />
Innen durch e<strong>in</strong> behaglicheres Raumklima und können<br />
auch als Vorzeige-Unternehmen Ihr Image bei den Kund-<br />
Innen verbessern.<br />
Um Gebäude und deren thermische Qualität vergleichen<br />
zu können, werden „Energiekennzahlen“ (EKZ) verwendet.<br />
Ähnlich wie beim Auto durch Angabe des Treibstoffverbrauchs<br />
(l/100 km) ermöglicht die Energiekennzahl den<br />
Vergleich des Energieverbrauchs von Gebäuden. Die EKZ<br />
gibt den jährlichen Heizenergiebedarf pro Quadratmeter<br />
an und hilft die Energiesparqualität des Gebäudes zu<br />
dokumentieren. Die Verwendung von Energiekennzahlen<br />
ist nicht nur für Wohnbauten s<strong>in</strong>nvoll, auch Betriebs- und<br />
Bürogebäude können so auf ihre thermische Qualität<br />
überprüft werden.<br />
kWh/m 2 a<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
E<strong>in</strong>sparung<br />
19 %<br />
102<br />
115<br />
125<br />
Energiesparendes Bauen<br />
Neben vielen Fragen, die sich beim Neubau e<strong>in</strong>es<br />
Betriebsgebäudes stellen, sollte – nicht zuletzt auch<br />
angesichts steigender Energiepreise – energiesparendes<br />
Bauen e<strong>in</strong> zentrales Thema se<strong>in</strong>. Energiesparend bauen<br />
bedeutet, durch optimale Gebäudeplanung und gute<br />
Wärmedämmung die Wärmeverluste nach außen zu<br />
m<strong>in</strong>imieren und solare Gew<strong>in</strong>ne zu nutzen.<br />
Grundregeln für<br />
energiesparendes Bauen<br />
Wenn Sie e<strong>in</strong> energiesparendes Betriebsgebäude<br />
errichten wollen, sollten Sie folgende Grundregeln<br />
beachten:<br />
E<strong>in</strong>e kompakte Bauweise (möglichst rechteckiger<br />
Grundriss) verr<strong>in</strong>gert die Gebäudeoberfläche und somit<br />
auch die Wärmeverluste. Aus- und E<strong>in</strong>buchtungen, wie<br />
z. B. Erker, erhöhen die Außenflächen und damit die<br />
Wärmeverluste.<br />
Durch e<strong>in</strong>e Südausrichtung des Gebäudes können<br />
Sie die Sonnene<strong>in</strong>strahlung besser nutzen. E<strong>in</strong> Großteil<br />
der Fensterflächen sollten möglichst nach Süden bzw.<br />
Südwesten gerichtet se<strong>in</strong>. Moderne, nach Süden orientierte<br />
Fenster weisen e<strong>in</strong>e positive Energiebilanz auf, das<br />
heißt, die Wärmegew<strong>in</strong>ne durch Sonnene<strong>in</strong>strahlung s<strong>in</strong>d<br />
<strong>in</strong> der Heizsaison größer als deren Verluste. Zur Vermeidung<br />
sommerlicher Überhitzung müssen z. B. konstruktive<br />
Gebäudearten: Energiekennzahlen Wärmeklimakorrigiert Basisjahr 1994 (kWh/m 2 a)<br />
71<br />
139<br />
132<br />
Gesamt Verwaltungs-<br />
Amts-<br />
gebäude<br />
(e<strong>in</strong>gemietet)<br />
97<br />
103<br />
105<br />
Verwaltungs-<br />
Amts-<br />
gebäude<br />
131<br />
143<br />
141<br />
Straßenmeisterei<br />
175<br />
218<br />
225<br />
Sonstige<br />
Gebäude<br />
138<br />
170<br />
210<br />
Pflegeanstalt<br />
98<br />
78<br />
71<br />
100<br />
107<br />
126<br />
Museum Landwirtschaftliche<br />
Fach- und<br />
Berufschule<br />
135<br />
144<br />
133<br />
Kunst,<br />
Kultur<br />
156<br />
156<br />
200<br />
82<br />
102<br />
112<br />
Jugend- Bezirks-<br />
Erholungs- hauptmann<br />
K<strong>in</strong>derheim, schaftJugendherberge<br />
87<br />
97<br />
112<br />
Berufsschule<br />
2004<br />
2000<br />
1994<br />
128<br />
143<br />
165<br />
Bauhof<br />
Quelle: S. Hübler<br />
Innovative Neubauten<br />
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Innovative Neubauten<br />
Maßnahmen (wie Dachvorsprung) oder (außenliegender)<br />
Sonnenschutz vorgesehen werden.<br />
Gute Dämmeigenschaften der Bauteile (niedrige<br />
U-Werte) zu unbeheizten Räumen sowie zur Außenluft<br />
senken den Energiebedarf. Gute Wärmedämmung heißt<br />
Wärmeschutzverglasung bei den Fenstern (U-Wert von<br />
1,1 bis 0,7 W/m²K), Wärmedämmung der obersten<br />
Geschoßdecke mit m<strong>in</strong>d. 25 cm Dämmung und gut<br />
gedämmte Außenwände (z. B. e<strong>in</strong> 50 cm hochporosierter<br />
Hochlochziegel, e<strong>in</strong> 25 bzw. 30 cm hochporosierter<br />
Hochlochziegel mit m<strong>in</strong>d. 16 cm Dämmung oder e<strong>in</strong>e<br />
Holzriegelwand mit 25 bis 30 cm Dämmstoff).<br />
Folgende Tabelle gibt e<strong>in</strong>en groben Überblick über die<br />
unterschiedlichen Anforderungen an den Dämmstandard.<br />
Für e<strong>in</strong>e gesamthafte Beurteilung des Gebäudes, wie<br />
sie bei der Berechnung der Energiekennzahl erfolgt, s<strong>in</strong>d<br />
jedoch weitere Faktoren e<strong>in</strong>zubeziehen (z. B. solare Gew<strong>in</strong>ne,<br />
Lüftungsverluste, Kompaktheit).<br />
Zwei Passivhaus-Bürogebäude <strong>in</strong> Stadl-Paura und Steyr<br />
Solare<br />
Gew<strong>in</strong>ne 12 %<br />
Wände 21 %<br />
Beispiel für e<strong>in</strong>e Energiebilanz<br />
Energiebilanz E<strong>in</strong>familienhaus Heizung 12 %<br />
Dach 10 %<br />
Innere<br />
Gew<strong>in</strong>ne 6 %<br />
Keller 6 %<br />
Sorgfältige Bauausführung ohne Wärmebrücken und<br />
e<strong>in</strong>e luftdichte Gebäudehülle s<strong>in</strong>d nicht nur zur Erreichung<br />
e<strong>in</strong>er niedrigen Energiekennzahl wichtig, sondern<br />
helfen mit, Bauschäden zu vermeiden, und sorgen für e<strong>in</strong><br />
behagliches Raumklima.<br />
Voraussetzung für das Erreichen e<strong>in</strong>es Niedrigstenergiestandards<br />
ist <strong>in</strong> der Regel der E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>er Be- und<br />
Entlüftungsanlage. Dabei wird die zugeführte Luftmenge<br />
genau dem hygienischen Frischluftbedarf angepasst.<br />
Zusätzlich kann die <strong>in</strong> der Abluft enthaltene Wärme<br />
zur Vorerwärmung der Zuluft genutzt werden. Mit der<br />
Lüftungsanlage können bis zu 90 % der <strong>in</strong> der Abluft<br />
enthaltenen Wärme zurückgewonnen werden.<br />
U-Wert EKZ (kWh/m²a) Fenster Außenwand Oberste Geschoßdecke Kellerdecke<br />
Oö. Niedrigenergiehaus 50 1,1 0,2 0,15 (= ca. 25 cm Dämmung) 0,25<br />
Oö. Niedrigstenergiehaus 30 1,1 0,16 0,12 (= ca. 30 cm Dämmung) 0,2<br />
Lüftung 29 %<br />
Oö. Passivhaus 10 0,8 0,12 0,1 (= ca. 40 cm Dämmung) 0,15<br />
Fenster 22 %
Wodurch wird e<strong>in</strong> Gebäude<br />
zum Niedrigstenergie- bzw.<br />
Passivhaus?<br />
Der Bau erfordert e<strong>in</strong>e exakte und umfassende Planung.<br />
Niedrigstenergie- und Passivhäuser haben e<strong>in</strong>e besonders<br />
gute Wärmedämmung, vermeiden Wärmebrücken<br />
und haben e<strong>in</strong>e hohe Luftdichtheit. E<strong>in</strong>e optimale Nutzung<br />
der Sonnenenergie erfolgt durch Südorientierung des Gebäudes<br />
sowie spezielle Fenster mit großer Dämmwirkung<br />
und hochlichtdurchlässiger Verglasung. Der verbleibende<br />
Restenergiebedarf wird dann im Idealfall durch erneuerbare<br />
Energieträger (z. B. thermische Solaranlage zur<br />
Warmwasserbereitung und Biomasseheizung) gedeckt.<br />
Ger<strong>in</strong>gste Wärmeverluste<br />
Dämmung<br />
Die Wärmedämmwerte (U-Werte) der Bauteile liegen<br />
unter 0,10 W/m²K. E<strong>in</strong>e hochgedämmte Außenwand<br />
ist Grundvoraussetzung. Mauerste<strong>in</strong>e mit 20 bis 30 cm<br />
Wärmedämmung oder Holzriegelkonstruktionen mit 30<br />
bis 40 cm Dämmung s<strong>in</strong>d üblich. Die Wärmedämmung<br />
der obersten Geschoßdecke beträgt bis zu e<strong>in</strong>em<br />
Niedrigstenergie-<br />
& Passivhäuser<br />
Passivhäuser s<strong>in</strong>d Gebäude, die ohne herkömmliches<br />
Heizsystem auch <strong>in</strong> unseren Breiten e<strong>in</strong><br />
behagliches Raumklima bieten. Der Jahresheizwärmebedarf<br />
liegt laut den oberösterreichischen<br />
gesetzlichen Regelungen bei Passivhäusern unter<br />
10 kWh/m²a, bei Niedrigstenergiehäusern unter 30<br />
kWh/m²a.<br />
halben Meter. Und auch die Wärmeverluste nach unten<br />
(Keller) werden mit hohen Dämmstärken von 20 bis<br />
30 cm kle<strong>in</strong> gehalten.<br />
Bei den Fenstern wird auf e<strong>in</strong>en guten Wärmedämmwert<br />
von Verglasung und Rahmen geachtet. Wärmeschutzverglasung<br />
(U g -Wert < 0,5 W/m²K) und supergedämmte<br />
Fensterrahmen mit reduziertem Verlust am<br />
Glasrand s<strong>in</strong>d erforderlich. Der Gesamt-U w -Wert (Glas<br />
und Rahmen) sollte möglichst unter 0,8 W/m²K liegen.<br />
Wichtig bei der Auswahl der Fenster ist auch, wie viel<br />
Sonnenenergie durch die Fenster <strong>in</strong>s Haus kommt. Der<br />
Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert) sollte möglichst<br />
über 50 % liegen.<br />
Luftdichtheit<br />
Die Dämmung e<strong>in</strong>es Gebäudes ist nur dann wirksam,<br />
wenn die Gebäudehülle auch dicht ist. Die Gebäudedichtheit<br />
sollte durch e<strong>in</strong>e Luftdichtheitsmessung<br />
nachgewiesen werden. Die so gemessene Luftmenge<br />
bezogen auf das Raumluftvolumen (nL50) sollte beim<br />
Passivhaus den genormten Luftwechsel von 0,6 h-1<br />
pro Stunde nicht überschreiten.<br />
Wärmebrücken<br />
Bei e<strong>in</strong>em Passivhaus ist e<strong>in</strong>e wärmebrückenfreie<br />
Konstruktion unbed<strong>in</strong>gt erforderlich.<br />
Innovative Neubauten<br />
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Innovative Neubauten<br />
0<br />
Passive<br />
Sonnenenergienutzung<br />
Durch e<strong>in</strong>e Ausrichtung der Fenster nach Süden kann die<br />
passive Sonnenenergienutzung optimiert werden. Große<br />
Glasflächen <strong>in</strong> andere Himmelsrichtungen sollten vermieden<br />
werden. E<strong>in</strong> Fensteranteil an der Südfassade von 30<br />
bis 50 % br<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>en Beitrag zur Raumheizung von nahezu<br />
40 %. Vor allem bei großen Fensterflächen muss aber<br />
wegen Überhitzungsgefahr im Sommer e<strong>in</strong>e Abschattung<br />
(z. B. außenliegender Sonnenschutz) vorgesehen werden.<br />
Effektiv lüften<br />
Niedrigstenergie- und Passivhäuser werden über e<strong>in</strong>e<br />
kontrollierte Be- und Entlüftungsanlage automatisch mit<br />
Frischluft versorgt. Die kontrollierte Raumlüftung garantiert<br />
e<strong>in</strong>e dauerhaft gute Raumluftqualität bei gleichzeitiger<br />
Energiee<strong>in</strong>sparung durch Wärmerückgew<strong>in</strong>nung aus der<br />
Abluft. E<strong>in</strong>e zusätzliche Vorerwärmung der Frischluft über<br />
e<strong>in</strong>en Erdreich-Wärmetauscher ist möglich und bei Passivhäusern<br />
meist notwendig. Im Sommer kann im Erdreich-<br />
Wärmetauscher die Frischluft auch gekühlt werden.<br />
Etwas heizen<br />
Auch wenn der Heizenergiebedarf sehr ger<strong>in</strong>g ist, muss<br />
selbst beim Passivhaus fallweise trotzdem geheizt werden.<br />
Aus Umweltschutzgründen sollte die erforderliche<br />
Wärmeversorgung mit erneuerbaren Energieträgern erfolgen.<br />
E<strong>in</strong>e weitere Möglichkeit ist die Heizung <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation<br />
mit der Lüftungsanlage.<br />
Bürogebäude <strong>in</strong><br />
Passivhausbauweise<br />
Obwohl das Passivhaus-Konzept ursprünglich für den<br />
privaten Wohnbau entwickelt wurde, ist es auch auf<br />
Bürogebäude sehr gut übertragbar. Es wurden bereits<br />
Passivhaus-Bürogebäude ohne Mehrkosten gegenüber<br />
herkömmlicher Bauweise realisiert. Neben den oben<br />
angeführten Kriterien sollte bei Bürogebäuden im Passivhausstandard<br />
besonders auf die optimale E<strong>in</strong>regelung der<br />
Gebäudetechnik und die Qualitätskontrolle geachtet werden.<br />
Auch Lichtlenkung zur Verr<strong>in</strong>gerung des Bedarfs an<br />
künstlichem Licht und Nachtlüftung haben sich <strong>in</strong> diesem<br />
Bereich sehr bewährt.<br />
Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />
Errichten Sie Ihr neues Betriebsgebäude <strong>in</strong> energiesparender<br />
Bauweise – Sie sparen damit Betriebskosten,<br />
verbessern das Raumklima und schonen die<br />
Umwelt.<br />
Passivhäuser benötigen 80 % weniger Heizenergie als<br />
herkömmliche Gebäude.<br />
Es gibt bereits e<strong>in</strong>e Reihe von <strong>in</strong>novativen Betriebsneubauten,<br />
die zeigen, wie die praktische Umsetzung<br />
möglich ist.
Gute Wärmedämmung von Betriebsgebäuden, Leitungen<br />
und Armaturen spart nicht nur Energie, sondern verbessert<br />
auch den Komfort durch Vermeidung unnötiger Wärmelasten<br />
im Sommer. Auch richtiges Benutzerverhalten<br />
trägt zur Verr<strong>in</strong>gerung der Energiekosten im Unternehmen<br />
bei: Vermeiden Sie zum Beispiel Dauerlüften bei gekippten<br />
Fenstern <strong>in</strong> Bürogebäuden.<br />
Wann sollte man an<br />
e<strong>in</strong>e Sanierung denken?<br />
Grundsätzlich können Sie davon ausgehen, dass bei<br />
e<strong>in</strong>em 15 bis 20 Jahre alten Gebäude e<strong>in</strong>zelne Sanierungsmaßnahmen<br />
bereits notwendig se<strong>in</strong> können. Auf<br />
Grund der raschen Entwicklung bei Baumaterialien und<br />
Dämmstandards benötigen neue Niedrigenergiehäuser<br />
weniger als e<strong>in</strong> Drittel der Energie zum Beheizen als herkömmliche<br />
Gebäude.<br />
E<strong>in</strong> Beispiel:<br />
E<strong>in</strong>sparungspotenzial Heizenergie<br />
bei der Sanierung e<strong>in</strong>es typischen Bürogebäudes*<br />
Gebäudebestand durchschnittlich 200 kWh/m²a<br />
Energieeffiziente Sanierung 40 kWh/m²a<br />
E<strong>in</strong>sparung Sanierung 160 kWh/m²a<br />
* Vergleich der Energiekennzahlen, das heißt der jährliche Heizwärmebedarf<br />
pro Quadratmeter<br />
Durch die umfassende Sanierung des Betriebsgebäudes<br />
können <strong>in</strong> diesem Beispiel jährlich rund 160 kWh/m² e<strong>in</strong>gespart<br />
und gleichzeitig der CO 2 -Ausstoß reduziert werden.<br />
Sanierung von<br />
Betriebsgebäuden<br />
Die Sanierung von bestehenden Gebäuden ist oft sowohl vom<br />
ökonomischen als auch vom ökologischen Standpunkt gesehen<br />
e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Investition. Durch verbesserten Wärmeschutz<br />
sparen Sie Heizkosten, tragen damit zum Umweltschutz bei und<br />
erhöhen auch die Lebensqualität am Arbeitsplatz.<br />
Wann rechnet sich e<strong>in</strong>e Sanierung<br />
gegenüber e<strong>in</strong>em Neubau?<br />
Stellt man die Investitionskosten e<strong>in</strong>es Neubaus des<br />
Betriebsgebäudes den Sanierungskosten gegenüber<br />
und bezieht die Betriebskosten für e<strong>in</strong>en Zeitraum von 80<br />
Jahren mit e<strong>in</strong>, so wird sich im Regelfall der Neubau erst<br />
nach über 100 Jahren amortisieren.<br />
E<strong>in</strong> Beispiel:<br />
Vergleich Neubau und Sanierung e<strong>in</strong>es Objektes mit<br />
gleicher Nutzfläche, Gegenüberstellung der Errichtungskosten<br />
und der Betriebskosten über e<strong>in</strong>en Lebenszyklus<br />
von 80 Jahren*:<br />
Investitionskosten<br />
Neubau Passivhaus (Abriss Bestand,<br />
Errichtung)<br />
Sanierung zum Niedrigenergiehaus<br />
(40 kWh/m²a)<br />
982.000 €<br />
460.000 €<br />
Mehrkosten Neubau 522.000 €<br />
Betriebskosten<br />
Neubau (14.960 €/a) 1.197.000 €<br />
Sanierung (19.110 €/a) 1.529.000 €<br />
M<strong>in</strong>derkosten Neubau/a 4.160 €<br />
Amortisierung des Neubaus <strong>in</strong> 125 Jahren!<br />
* Rentabilitätsrechnung mittels Lebenszyklusanalyse nach IFIB Uni Karlsruhe, ebök<br />
Prof. Claus Kahlert<br />
Natürlich kann der Neubau aus anderen Gründen notwendig<br />
oder s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong>, z. B. geänderte Anforderungen,<br />
Erweiterung geplant etc.<br />
Sanierung von Betriebsgebäuden<br />
Tel. 0732/7720-14380<br />
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1
Sanierung von Betriebsgebäuden<br />
2<br />
Richtige Reihenfolge bei<br />
der Sanierung<br />
Jede e<strong>in</strong>zelne Maßnahme hilft mit, Ihre Energiekosten<br />
zu senken. Natürlich ist e<strong>in</strong>e umfassende, gesamthafte<br />
Sanierung meist die beste Lösung, Sie können aber auch<br />
schrittweise e<strong>in</strong>zelne Maßnahmen setzen. Empfehlenswert<br />
ist dabei oft folgende Reihenfolge:<br />
1. Oberste Geschoßdecke dämmen: Diese Maßnahme<br />
br<strong>in</strong>gt mit relativ ger<strong>in</strong>gen Kosten häufig die größten<br />
E<strong>in</strong>sparungen.<br />
2. Fenster sanieren: Oft lassen sich Fenster auch mit<br />
e<strong>in</strong>fachen Maßnahmen wie E<strong>in</strong>stellen der Beschläge<br />
oder Erneuerung der Dichtungen sanieren; e<strong>in</strong> sofortiger<br />
Fenstertausch ist nicht unbed<strong>in</strong>gt erforderlich.<br />
Falls die Fensterrahmen noch <strong>in</strong> Ordnung s<strong>in</strong>d, können<br />
Sie auch nur das Glas gegen e<strong>in</strong>e moderne Wärmeschutzverglasung<br />
tauschen.<br />
3. Kellerdecke von unten dämmen: 10 cm zusätzliche<br />
Wärmedämmung der Kellerdecke schafft Abhilfe bei<br />
„kalten“ Fußböden.<br />
4. Außenwände dämmen: Idealerweise verb<strong>in</strong>den Sie<br />
e<strong>in</strong>e ohneh<strong>in</strong> notwendige Fassadenerneuerung mit<br />
e<strong>in</strong>er Wärmedämmung der Außenwände. E<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>destdämmstärke<br />
von 24 cm ist empfehlenswert.<br />
5. Warmwasserbereitung im Sommer von der Heizung<br />
trennen: Wird das Warmwasser im Sommer mit der<br />
Heizungsanlage bereitet, ist der Heizkessel für diesen<br />
Zweck <strong>in</strong> der Regel zu groß dimensioniert und arbeitet<br />
mit ger<strong>in</strong>gem Wirkungsgrad. E<strong>in</strong>e sehr gute Lösung s<strong>in</strong>d<br />
Sonnenkollektoren zur Warmwasserbereitung im Sommer;<br />
die Heizungsanlage wird nur im W<strong>in</strong>ter verwendet.<br />
6. Fenstertausch: E<strong>in</strong>e moderne Wärmeschutzverglasung<br />
ist heute beim Neubau Stand der Technik.<br />
7. Heizung sanieren: Auch ohne Heizungstausch lassen<br />
sich mit e<strong>in</strong>fachen Maßnahmen Verbesserungen<br />
erzielen, wie z. B. durch Dämmen der Verteilleitungen,<br />
E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>er modernen Regelungsanlage.<br />
8. Heizkessel tauschen: Nach erfolgter Sanierung des<br />
Gebäudes ist der Energiebedarf wesentlich ger<strong>in</strong>ger<br />
und der Heizkessel daher meist überdimensioniert. Bei<br />
e<strong>in</strong>er Heizungserneuerung sollten Sie die Möglichkeit<br />
zum Umstieg auf erneuerbare Energieträger nutzen.<br />
Durch e<strong>in</strong>e thermische Sanierung können auch vorhandene<br />
Wärmebrücken beseitigt werden; achten Sie auf<br />
ausreichende Wärmedämmung und fachliche richtige<br />
Ausführung von Bauteilübergängen (z. B. Wand/Decken/<br />
Fensteranschlüsse). Richtiger Sonnenschutz und e<strong>in</strong>e<br />
Reduktion der <strong>in</strong>neren Gew<strong>in</strong>ne durch Energiespargeräte<br />
(weniger Abwärme) verr<strong>in</strong>gern die Gefahr sommerlicher<br />
Überhitzung.<br />
Gibt es für Betriebe Unterstützung<br />
bei Sanierungsvorhaben?<br />
Nutzen Sie die vielfachen Möglichkeiten, professionelle<br />
Beratung und f<strong>in</strong>anzielle Unterstützung bei der Sanierung<br />
Ihres Betriebsgebäudes zu erhalten.<br />
1. Energieberatung für Betriebe<br />
2. Förderung für die thermische Sanierung von Betriebsgebäuden<br />
3. Beachten Sie auch die Förderungen für den E<strong>in</strong>satz<br />
von thermischen Solaranlagen, Biomasse-Anlagen sowie<br />
Be- und Entlüftungsanlagen <strong>in</strong> Unternehmen (siehe<br />
Kapitel Förderungen).<br />
4. E<strong>in</strong>e Möglichkeit der F<strong>in</strong>anzierung von Energie-Investitionen<br />
zum Nulltarif, d. h. ohne Ihr Firmenbudget zu belasten,<br />
ist auch das Energie-Contract<strong>in</strong>g (siehe Kapitel<br />
Contract<strong>in</strong>g).<br />
Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />
E<strong>in</strong> modernes Outfit für Ihr Betriebsgebäude hebt das<br />
Image.<br />
Sanierung spart Energie und Heizkosten und schafft<br />
e<strong>in</strong> behagliches Arbeitsklima.<br />
Nutzen Sie die Gelegenheit der Sanierung auf umweltfreundliche<br />
Energieträger umzusteigen.<br />
Für Sanierungsmaßnahmen gibt es Förderungen und<br />
Unterstützungsmaßnahmen.
Energieeffiziente<br />
Betriebsgebäude – Neubau<br />
Bürogebäude<br />
<strong>in</strong> Passivhausbauweise<br />
Von den Architekten Poppe*Prehal wurde 2006 e<strong>in</strong> dreigeschoßiges<br />
Bürogebäude <strong>in</strong> Steyr mit 330 m 2 Nutzfläche<br />
<strong>in</strong> Passivbauweise errichtet. Der Passivhausstandard des<br />
Bürohauses, mit e<strong>in</strong>er Energiekennzahl von nur 6 kWh/m 2 a,<br />
wurde durch e<strong>in</strong>e massive Bauweise mit Vollwärmeschutz<br />
sowie durch die Ausführung aller Bauteile entsprechend dem<br />
Passivhausstandard gewährleistet. Auch der E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>er Lüftungsanlage<br />
mit Wärmerückgew<strong>in</strong>nung ist für das Erreichen<br />
e<strong>in</strong>er so ger<strong>in</strong>gen Energiekennzahl unerlässlich, zusätzlich<br />
werden die Räumlichkeiten ständig mit Frischluft versorgt. Da<br />
die Längsseite des Gebäudes nach Süden orientiert ist, ist im<br />
Sommer e<strong>in</strong>e automatische Verschattung unbed<strong>in</strong>gt notwendig,<br />
um e<strong>in</strong>e Überhitzung des Gebäudes zu verh<strong>in</strong>dern.<br />
Innovative<br />
Betriebsgebäude<br />
E<strong>in</strong>ige ausgewählte Beispiele<br />
Viele Betriebe <strong>in</strong> Oberösterreich haben sich schon für<br />
energieeffiziente Gebäude entschieden und setzen auf den<br />
E<strong>in</strong>satz erneuerbarer Energieträger.<br />
Im Folgenden e<strong>in</strong>ige Beispiele.<br />
Biohof Achleitner<br />
Passivhausbetriebsgebäude aus<br />
Holz, Lehm und Stroh<br />
Das 2005 neu eröffnete Betriebsgebäude des Biohofes<br />
Achleitner im Eferd<strong>in</strong>ger Becken wurde im Passivhaus-<br />
Standard <strong>in</strong> nur acht Monaten Bauzeit errichtet. Als<br />
Baumaterialien wurden Holz, Lehm und Stroh (von den<br />
Feldern des Biohofes) verwendet. Kühlung und Heizung<br />
erfolgen durch Erdwärme, Sonnenenergie und Pflanzen.<br />
E<strong>in</strong>e Photovoltaik-Anlage mit e<strong>in</strong>er Nennleistung von 19,6<br />
kWp wurde <strong>in</strong>stalliert. Auf den E<strong>in</strong>satz regionaler Baustoffe<br />
wurde besonders geachtet. Das Gebäude nutzt das<br />
vorhandene Tageslicht optimal aus und verfügt zusätzlich<br />
über e<strong>in</strong> ausgeklügeltes Verschattungssystem, das sommerlicher<br />
Überhitzung vorbeugt. Im Zuge des Neubaus<br />
wurde e<strong>in</strong>e Tankstelle errichtet, bei der Biotreibstoff aus<br />
Sonnenblumen direkt vor Ort gepresst wird und für die<br />
Fahrzeuge des Biohofes zur Verfügung steht.<br />
Innovative Betriebsgebäude<br />
Tel. 0732/7720-14380<br />
www.energiesparverband.at
Innovative Betriebsgebäude<br />
Energiewerkstatt<br />
Fertigungshalle Obermayr<br />
Energiewerkstatt GmbH<br />
Das Bürogebäude der Energiewerkstatt GmbH wurde<br />
als Niedrigenergiehaus zu Kosten von 1.000 €/m² mit<br />
e<strong>in</strong>er 100%igen Energieversorgung aus den erneuerbaren<br />
Energieträgern errichtet. Auf e<strong>in</strong>er Nutzfläche von<br />
380 m² s<strong>in</strong>d derzeit 18 MitarbeiterInnen beschäftigt. Der<br />
Holzriegelbau weist e<strong>in</strong>e sehr gute Wärmedämmung auf<br />
(Außenwand mit U-Wert von 0,147 W/m²K, Dachschräge<br />
mit U-Wert von 0,15 W/m²K, Fenster mit U-Wert von 0,7<br />
W/m²K etc.).<br />
Stolz ist man aber vor allem auf die Energieversorgung,<br />
die zu 100 % auf erneuerbaren Energieträgern basiert.<br />
Die Stromversorgung des Gebäudes erfolgt teilweise<br />
über e<strong>in</strong>e Photovoltaik-Anlage (3.100 Wp) und teilweise<br />
durch die Beteiligung an e<strong>in</strong>er W<strong>in</strong>dkraftanlage. E<strong>in</strong>e 22<br />
m² große thermische Solaranlage dient der Warmwasserbereitung<br />
und der Übergangsheizung. E<strong>in</strong>e vollautomatische<br />
Pelletsheizung (15 kW) liefert die restliche Wärmeenergie.<br />
Autoglas Pichler<br />
Fertigungshalle Obermayr<br />
Die Fa. Obermayr Holzkonstruktionen hat <strong>in</strong> Schwanenstadt<br />
e<strong>in</strong>e neue Fertigungshalle im Passivhausstandard<br />
errichtet. Die Halle ist die erste großvolumige Produktionshalle<br />
<strong>in</strong> <strong>Ö</strong>sterreich (3.500 m²), die im Passivhausstandard<br />
errichtet wurde. Besonderer Wert wurde auch auf die Nutzung<br />
von Tageslicht gelegt und e<strong>in</strong> <strong>in</strong>novatives Tages- und<br />
Kunstlichtmanagement umgesetzt. Auf diese Weise ist<br />
es gelungen, ohne neues Heizsystem auszukommen, den<br />
Energieverbrauch für die Beleuchtung zu m<strong>in</strong>imieren und<br />
möglichst tageslichtnahe Lichtverhältnisse für optimale<br />
Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen zu schaffen.<br />
Autoglas Pichler<br />
Solar- & lichtoptimiertes Betriebsgebäude<br />
Ziel des <strong>in</strong>novativen Projektes ist die Entwicklung e<strong>in</strong>es<br />
neuartigen Betriebsgebäudes mit Licht- und Solar-<br />
Optimierung. Das Betriebsgebäude <strong>in</strong> Niedrigstenergiebauweise<br />
mit tageslichtoptimierten Arbeitsräumen<br />
und Maßnahmen gegen die sommerliche Überhitzung<br />
spart rund 80 % Heizenergie gegenüber konventionell<br />
errichteten Betriebsgebäuden e<strong>in</strong> und kommt ohne Energie<br />
für die Kühlung aus. E<strong>in</strong> wesentlicher <strong>in</strong>novativer<br />
Bestandteil des Gebäudekonzeptes ist auch die Tageslichtoptimierung<br />
aller Räume, <strong>in</strong>sbesondere im Bereich<br />
der Werkstätte. Erstmals kommt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em derartigen<br />
Gebäude e<strong>in</strong>e solarbeschichtete Polycarbonat-Fassade<br />
zum E<strong>in</strong>satz. Dies dient vor allem der Verbesserung des<br />
Sommerklimas.
Rosenbauer Allianz<br />
Acamp<br />
Energieeffiziente Betriebsgebäude – Sanierung<br />
Rosenbauer International AG<br />
Die Fa. Rosenbauer <strong>in</strong> Leond<strong>in</strong>g hat im Rahmen e<strong>in</strong>es<br />
Contract<strong>in</strong>g-Projektes e<strong>in</strong>e Reihe von Energieeffizienz-<br />
Maßnahmen umgesetzt, um die Energiekosten zu senken,<br />
wie u. a.<br />
Optimierung der Heizungsanlagen<br />
E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>er Gebäudeleittechnik<br />
Energierückgew<strong>in</strong>nung am Motorenprüfstand<br />
Fernaufschaltung<br />
Energie-Spitzenlastmanagement<br />
Optimierung der Kompressoren<br />
Reparatur sämtlicher Fenster im Bürotrakt<br />
Durch diese Optimierungsmaßnahmen wird e<strong>in</strong>e Energieersparnis<br />
von ca. 1.463 kWh/a bzw. 53.500 €/a erreicht.<br />
Die Investitionssumme von 365.000 € wird durch die s<strong>in</strong>kenden<br />
laufenden Energiekosten <strong>in</strong>nerhalb von 6,5 Jahren<br />
an den Contractor rückerstattet.<br />
Allianz Versicherung<br />
Ziel der Sanierung des Bürogebäudes der Allianz Versicherung<br />
war es, e<strong>in</strong> umfassendes Sanierungskonzept<br />
mit wesentlicher Verbesserung der thermischen Qualität<br />
des Gebäudes umzusetzen. Die großen Fensterflächen<br />
und der schlechte Dämmstandard des Bürogebäudes<br />
boten e<strong>in</strong>en idealen Ausgangszustand für die Errichtung<br />
e<strong>in</strong>er Solarfassade. Das 5-geschoßige Bürogebäude ist<br />
e<strong>in</strong> Stahlskelettbau mit Holzrahmenwänden. Die neue<br />
Fassade besteht aus 1.200 m² Solarwänden <strong>in</strong> der Firmenfarbe<br />
der Allianz Versicherung. Durch diese Maßnahmen<br />
zur Verbesserung der thermischen Hülle wird heute<br />
e<strong>in</strong>e Energiekennzahl von 39 kWh/m²a erreicht, das ist<br />
e<strong>in</strong>e Verbesserung um 264 kWh/m²a. Bei den Heiz- und<br />
Kühlkosten kann durch diese Energieeffizienz-Maßnahmen<br />
e<strong>in</strong>e Ersparnis von 26.348 €/Jahr erreicht werden.<br />
Acamp AG<br />
Die Firma Acamp AG <strong>in</strong> Vorchdorf produziert mit ca. 260<br />
MitarbeiterInnen vorwiegend Gartenmöbel. Im Rahmen<br />
e<strong>in</strong>es Energie-Contract<strong>in</strong>-Pprojektes wurde das 1967<br />
errichtete Firmengebäude umfassend saniert.<br />
Zu den umgesetzten Maßnahmen zählen:<br />
Optimierung der gesamten Heizungsanlage und<br />
-hydraulik sowie der Regelungsanlage<br />
E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>er zentralen Gebäudeleittechnik<br />
(Bus-Netzwerk)<br />
Renovierung der Beleuchtung<br />
Renovierung der Druckluftanlage<br />
Neue Bl<strong>in</strong>dstromkompensationsanlage<br />
Sanierung und Abdichtung sämtlicher Fenster<br />
Insgesamt wurden 380.200 E <strong>in</strong> die Sanierung <strong>in</strong>vestiert.<br />
Der Contractor garantiert E<strong>in</strong>sparungen von 24,4 % pro<br />
Jahr, was etwa 809.000 kWh bzw. 71.500 E pro Jahr<br />
entspricht.<br />
Innovative Betriebsgebäude<br />
Tel. 0732/7720-14380<br />
www.energiesparverband.at
Innovative Betriebsgebäude<br />
Gesundheitshotel Aspach Weber Hydraulik Hotel Irmgard<br />
Betriebsgebäude, die<br />
erneuerbare Energieträger nutzen<br />
Gesundheitshotel Aspach<br />
setzt auf Pellets<br />
Das Gesundheitshotel <strong>in</strong> Aspach im Mühlviertel wurde im<br />
Juni 2004 eröffnet. E<strong>in</strong>e beheizte Fläche von 3.000 m²<br />
wird mit umweltfreundlicher Wärme aus e<strong>in</strong>em 500-kW-<br />
Pelletskessel versorgt. Zusätzlich ist e<strong>in</strong> Fernwärmeanschluss<br />
vorhanden, der die unterstützende Energie <strong>in</strong><br />
den W<strong>in</strong>termonaten liefert. Rund 70.000 E wurden <strong>in</strong> die<br />
Heizanlage <strong>in</strong>vestiert. Entscheidend für den E<strong>in</strong>satz von<br />
Biomasse war vor allem der Wunsch nach e<strong>in</strong>er nachhaltigen<br />
Lösung, um nicht von fossilen Brennstoffen abhängig<br />
zu se<strong>in</strong>.<br />
Weber Hydraulik heizt<br />
mit Hackschnitzel<br />
Bed<strong>in</strong>gt durch die Firmenerweiterung wurde e<strong>in</strong> neues<br />
Heizsystem benötigt; die Fa. Weber Hydraulik aus<br />
Losenste<strong>in</strong> setzt dabei auf heimische Biomasse. E<strong>in</strong>e<br />
Hackschnitzel-Heizanlage (500 kW für den W<strong>in</strong>terbetrieb<br />
+ 85 kW für den Sommerbetrieb) versorgen nun das<br />
Betriebsareal mit Raum- und Prozesswärme. Der jährliche<br />
Wärmebedarf beträgt ca. 720 MWh. Durch den Umstieg<br />
auf Biomasse werden jährlich (gegenüber e<strong>in</strong>er <strong>Ö</strong>lheizanlage)<br />
ca. 12.000 E an Heizkosten e<strong>in</strong>gespart. Umgesetzt<br />
wurde die Hackschnitzelheizanlage ohne Investitionskosten<br />
für das Unternehmen im Rahmen e<strong>in</strong>es Contract<strong>in</strong>g-<br />
Projektes.<br />
Hotel Irmgard nutzt Solarenergie<br />
Besonders <strong>in</strong> Hotels und Pensionen ist der Warmwasserbedarf<br />
gerade auch dann besonders groß, wenn die Sonne<br />
sche<strong>in</strong>t. Nach e<strong>in</strong>er Energieberatung entschied sich die<br />
Eigentümerfamilie des Hotels Irmgard <strong>in</strong> Straß im Attergau/<br />
Salzkammergut dafür, e<strong>in</strong>e Solaranlage zu <strong>in</strong>stallieren, um<br />
kostengünstiger Warmwasser für die Gäste zur Verfügung<br />
zu stellen. Seit 2005 übernimmt e<strong>in</strong>e 35-m 2 -Solaranlage die<br />
Nordpool, Steyr<br />
Warmwasserbereitung, es wird mit e<strong>in</strong>er jährlichen Energiee<strong>in</strong>sparung<br />
von 50.000 kWh gerechnet. Im Rahmen der<br />
Energieberatung wurde die Familie auch bei der Antragstellung<br />
für die Solaranlagenförderung unterstützt.<br />
Bürogebäude Nordpool, Steyr<br />
Aus e<strong>in</strong>em Stahlbetonbau ohne ausreichende Wärmedämmung<br />
und mit wenig Komfort entstand beim „Nordpool-Gebäude“<br />
<strong>in</strong> Steyr e<strong>in</strong> modernes, energiesparendes<br />
Bürogebäude, <strong>in</strong> dem sich MitarbeiterInnen und Kund-<br />
Innen gleichermaßen wohl fühlen – und das <strong>in</strong> nur wenigen<br />
Monaten Bauzeit und mit ger<strong>in</strong>gen Sanierungskosten.<br />
Die Energiekennzahl dieses Vorzeigeprojektes wurde<br />
von 270 auf 37 kWh/m²a gesenkt. Das wirkt sich natürlich<br />
<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>geren Heizkosten aus: Sie konnten um den<br />
Faktor 20 (!), nämlich von 50.000 € auf 2.500 € pro Jahr<br />
reduziert werden! Der verbleibende Energiebedarf wird<br />
umweltfreundlich gedeckt und e<strong>in</strong> <strong>in</strong>telligentes Energiekonzept<br />
sorgt für die Nutzung vorhandener Anlagenteile.<br />
So werden Fußboden- und Wandheizungen aus über 100<br />
m² Sonnenkollektoren mit Wärme versorgt und die alten<br />
<strong>Ö</strong>ltanks als Pufferspeicher verwendet. Gelungen ist die<br />
vorbildliche Sanierung überdies mit ger<strong>in</strong>gen Sanierungskosten<br />
von nur 356 € pro Quadratmeter.
„Energie-Contract<strong>in</strong>g“ –<br />
was ist das?<br />
E<strong>in</strong> spezialisiertes Unternehmen, e<strong>in</strong> sogenannter „Contractor“,<br />
tätigt Energie-Investitionen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Unternehmen<br />
(= „Contract<strong>in</strong>g-Nehmer“). Ref<strong>in</strong>anziert werden diese<br />
Investitionen durch die erzielten Energiee<strong>in</strong>sparungen<br />
bzw. aus dem Verkauf von Wärme und Kälte oder Strom.<br />
Interessant ist Energie-Contract<strong>in</strong>g vor allem für größere<br />
Energieanlagen oder umfangreiche Sanierungsmaßnahmen.<br />
E<strong>in</strong>spar-Contract<strong>in</strong>g<br />
Beim „E<strong>in</strong>spar-Contract<strong>in</strong>g“ führt der Contractor Ener-<br />
giee<strong>in</strong>spar-Maßnahmen im Unternehmen durch (z. B.<br />
Wärmedämmung, effiziente Beleuchtung), die zu ger<strong>in</strong>geren<br />
Energiekosten führen, und garantiert e<strong>in</strong> bestimmtes<br />
E<strong>in</strong>sparpotenzial. Aus den erzielten E<strong>in</strong>sparungen werden<br />
die Investitionskosten des Contractors ref<strong>in</strong>anziert.<br />
Energiekosten<br />
bisherige Energiekosten<br />
• Energiespar<strong>in</strong>vestition<br />
Pr<strong>in</strong>zip des E<strong>in</strong>spar-Contract<strong>in</strong>g<br />
Vorbereitungsphase<br />
Vertragsdauer<br />
Ref<strong>in</strong>anzierung<br />
und Gew<strong>in</strong>n für<br />
den Contractor<br />
neue Energiekosten<br />
Vertragsbeg<strong>in</strong>n Vertragsende<br />
Energie-Contract<strong>in</strong>g<br />
Gew<strong>in</strong>n für<br />
Auftraggeber<br />
Zeit<br />
E<strong>in</strong>e Möglichkeit, modernste Energie-Investitionen zum Nulltarif<br />
zu erhalten und langfristig Kosten zu sparen, ist z. B. das<br />
<strong>in</strong>novative F<strong>in</strong>anzierungs- und Betreibermodell Contract<strong>in</strong>g.<br />
Anlagen-Contract<strong>in</strong>g<br />
Der Contractor errichtet e<strong>in</strong>e neue Energieanlage direkt<br />
beim Contract<strong>in</strong>g-Nehmer. Der Contractor kümmert sich <strong>in</strong><br />
der Regel um Planung, F<strong>in</strong>anzierung, Bau, Inbetriebnahme,<br />
Betrieb und Service der Anlage und übernimmt das Funktions-<br />
und Leistungsrisiko. Die Energielieferung kann z. B.<br />
Wärme, Kälte, Dampf, Strom oder Druckluft umfassen.<br />
Welche Vorteile bietet Contract<strong>in</strong>g<br />
Ihrem Unternehmen?<br />
Nicht <strong>in</strong> jedem Fall stellt Contract<strong>in</strong>g die beste Lösung<br />
dar; es gibt auch andere Möglichkeiten, Energie-Investitionen<br />
umzusetzen. Stimmen die Rahmend<strong>in</strong>gungen, bietet<br />
Energie-Contract<strong>in</strong>g allerd<strong>in</strong>gs vielfältige Vorteile, u. a.:<br />
Erfolgsgarantie – ke<strong>in</strong> Investitionsrisiko<br />
Das f<strong>in</strong>anzielle und technische Risiko der Investition<br />
trägt der Contractor; dieser verpflichtet sich, e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>deste<strong>in</strong>sparung<br />
bzw. planbare Energiekosten zu erzielen.<br />
Investitionsmittel s<strong>in</strong>nvoll e<strong>in</strong>setzen<br />
Kapital bleibt im Unternehmen und muss nicht <strong>in</strong>vestiert<br />
werden.<br />
<strong>Effiziente</strong> Anlagen und Objekte<br />
Professionelle Planung und Errichtung von Energieanlagen<br />
bzw. energetische Verbesserungsmaßnahmen<br />
durch den Contractor als Energieexperten.<br />
Outsourc<strong>in</strong>g<br />
Outsourc<strong>in</strong>g von Energiedienstleistung erspart eigene<br />
Fachleute.<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
Je nach Energieträger kann sich der Umstieg auf erneuerbare<br />
Energieträger teilweise sehr rasch rechnen.<br />
Zusatznutzen<br />
Günstig ist es, E<strong>in</strong>spar-Maßnahmen mit dem E<strong>in</strong>satz<br />
erneuerbarer Energieträger zu koppeln.<br />
Energie-Contract<strong>in</strong>g<br />
Tel. 0732/7720-14380<br />
www.energiesparverband.at
Energie-Contract<strong>in</strong>g<br />
Anwendungsbeispiele<br />
Anlagen-Contract<strong>in</strong>g Fa. Fronius:<br />
Auf dem neuen Standort der Fa. Fronius <strong>in</strong> Sattledt errichtet<br />
der Contractor (Fa. Ing. Aigner) e<strong>in</strong> Biomasseheizwerk<br />
mit zwei Kesseln zu 1.200 kW (W<strong>in</strong>terbetrieb) und 350<br />
kW (Sommerbetrieb). Kesselhaus und Hackschnitzellager<br />
s<strong>in</strong>d unterirdisch angeordnet, das Hackgut wird vom<br />
Contractor von lokalen Landwirten bezogen. Damit kann<br />
der Gesamtwärmebedarf zu 95 % abgedeckt und rund<br />
1.000 Tonnen pro Jahr – im Vergleich zu Erdgas – e<strong>in</strong>gespart<br />
werden.<br />
E<strong>in</strong>spar-Contract<strong>in</strong>g Fa. Rosenbauer:<br />
Mittels E<strong>in</strong>spar-Contract<strong>in</strong>g wurde die Sanierung der<br />
energierelevanten haustechnischen Anlagen der Firma<br />
Rosenbauer <strong>in</strong> Leond<strong>in</strong>g f<strong>in</strong>anziert. Als Maßnahmen wurden<br />
z. B. der E<strong>in</strong>bau von Wärmerückgew<strong>in</strong>nungsanlagen,<br />
Sanierung der Hydraulik, die optimale E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung des<br />
Blockheizkraftwerkes, Fenstersanierung etc. durchgeführt.<br />
Investiert wurden 365.000 E. Das garantierte E<strong>in</strong>sparpotenzial<br />
beträgt 21,5 % bei Wärme und 27 % bei Strom,<br />
was 53.500 E/a entspricht.<br />
Wird Contract<strong>in</strong>g auch<br />
gefördert?<br />
Das Energie-Contract<strong>in</strong>g-Programm (ECP) des<br />
Landes Oberösterreich fördert die F<strong>in</strong>anzierung<br />
von Investitionen<br />
zur Errichtung von Energieanlagen, die überwiegend<br />
erneuerbare Energieträger nutzen (Anlagen-Contract<strong>in</strong>g)<br />
und<br />
zur energetischen Sanierung von Gebäuden (E<strong>in</strong>spar-<br />
Contract<strong>in</strong>g).<br />
Die Förderung wird <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es „fiktiven jährlichen<br />
Z<strong>in</strong>senzuschusses“ berechnet. Die Auszahlung der Förderung<br />
erfolgt barwertisiert als E<strong>in</strong>malprämie nach getätigter<br />
Investition. Das anerkennbare Investitionsvolumen muss<br />
m<strong>in</strong>d. 40.000 € betragen. Diese Förderung unterliegt der<br />
„De-m<strong>in</strong>imis-Regel“.<br />
Worauf muss ich beim Abschluss<br />
e<strong>in</strong>es Contract<strong>in</strong>g-Projektes<br />
achten?<br />
E<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>dest<strong>in</strong>vestitionssumme ist erforderlich, damit<br />
beide Vertragsparteien vom Contract<strong>in</strong>g profitieren<br />
können.<br />
E<strong>in</strong> gewisser M<strong>in</strong>destvertrags<strong>in</strong>halt dient dem Schutz<br />
beider Vertragsparteien und ist auch Voraussetzung für<br />
den Erhalt der ECP-Förderung.<br />
Wichtig ist die gute Vorbereitung des Projektes<br />
(Zeit nehmen) und die fachliche Befähigung des<br />
Contractors (z. B. Referenzliste auf der Homepage<br />
www.energiesparverband.at).<br />
Nutzen Sie die unabhängige Beratung durch den O.<strong>Ö</strong>.<br />
<strong>Energiesparverband</strong> im Rahmen der Abwicklung der<br />
ECP-Förderung.<br />
Alles Wichtige auf e<strong>in</strong>en Blick<br />
Contract<strong>in</strong>g ist e<strong>in</strong> modernes F<strong>in</strong>anzierungs- und Betreibermodell<br />
für Energie<strong>in</strong>vestitionen.<br />
Sie erhalten Energie<strong>in</strong>vestitionen ohne Investitionskosten<br />
für Ihr Budget.<br />
Der Contractor plant, errichtet, f<strong>in</strong>anziert und betreibt<br />
die Energieanlage bzw. plant, f<strong>in</strong>anziert und setzt die<br />
Energieeffizienz-Maßnahmen <strong>in</strong> Ihrem Betrieb um.<br />
Die Ref<strong>in</strong>anzierung der Investitionskosten erfolgt aus<br />
den erzielten E<strong>in</strong>sparungen bzw. aus dem Verkauf von<br />
Wärme, Kälte oder Strom.<br />
Energie-Contract<strong>in</strong>g wird vom Land Oberösterreich<br />
gefördert.
Energieberatung für Betriebe<br />
Die Beratungsaktion des O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong>es<br />
bietet Ihnen wichtige Hilfestellung bei der Planung von<br />
Energie-Investitionen. Erfahrene Energieberater des O.<strong>Ö</strong>.<br />
<strong>Energiesparverband</strong>es beraten Sie vor Ort. 75 % der<br />
Beratungskosten werden vom Land O<strong>Ö</strong>, Wirtschafts- und<br />
Energieressort und dem Lebensm<strong>in</strong>isterium im Rahmen<br />
der betrieblichen Umweltoffensive gefördert. Für den<br />
Betrieb ist mit Kosten von 100–250 € zu rechnen.<br />
Informationen: O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong>,<br />
Tel. (0732) 7720-14380<br />
Thermische Sanierung<br />
von Betriebsgebäuden<br />
Die thermische Sanierung von Betriebsgebäuden wird<br />
vom Land Oberösterreich mit 10 % der Investitionskosten,<br />
zusätzlich zur Bundesumweltförderung, unterstützt. In<br />
Abhängigkeit von der erreichten Energiekennzahl können<br />
damit bis zu 37 % der Kosten als e<strong>in</strong>maliger Investitionszuschuss<br />
ausbezahlt werden.<br />
Informationen: Land O<strong>Ö</strong>, Abt. Umwelt- &<br />
Anlagentechnik, Tel. (0732) 7720-13677<br />
Thermische Solaranlagen<br />
Oberösterreichische Betriebe, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e thermische Solaranlage<br />
<strong>in</strong>vestieren, erhalten zusätzlich zur Bundesumweltförderung<br />
20 % der Investitionskosten vom Land O<strong>Ö</strong><br />
– <strong>in</strong> Summe beträgt die Förderung damit bis zu 44 %.<br />
Informationen: O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong><br />
Land O<strong>Ö</strong>, Abt. Umwelt- & Anlagentechnik,<br />
Tel. (0732) 7720-13677<br />
Förderungen<br />
Energieförderungen für Betriebe<br />
Im Zuge des Neubaus oder der Erweiterung e<strong>in</strong>es Betriebes<br />
gibt es oft die e<strong>in</strong>malige Chance, kosten- und energiesparende<br />
Maßnahmen zu setzen. E<strong>in</strong> effizienter Umgang mit den Energieressourcen<br />
stellt nicht nur für die Umwelt e<strong>in</strong>en Gew<strong>in</strong>n dar,<br />
sondern br<strong>in</strong>gt auch Kostenentlastungen für die Unternehmen.<br />
Zahlreiche Maßnahmen und Förderungen des Landes Ober-<br />
österreich und des Bundes unterstützen Unternehmen dabei,<br />
<strong>Ö</strong>koenergie und Energieeffizienz umzusetzen.<br />
Biomasse-Anlagen<br />
Betriebliche Biomasse-Anlagen werden mit zusätzlichen<br />
20 % zur Bundesumweltförderung unterstützt – <strong>in</strong>sgesamt<br />
werden damit betriebliche Biomasse-Anlagen mit bis<br />
zu 44 % gefördert.<br />
Informationen: O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong>,<br />
Land O<strong>Ö</strong>, Abt. Umwelt- & Anlagentechnik,<br />
Tel. (0732) 7720-13639<br />
Lüftungsanlagen<br />
Be- und Entlüftungsanlagen mit Wärmerückgew<strong>in</strong>nung zur<br />
kontrollierten Raumlüftung werden mit bis zu max 1.400 €<br />
gefördert. Konventionelle Lüftungs- und Klimaanlagen zur<br />
Abdeckung der Kühllast/Heizlast sowie zur Be- und Entfeuchtung<br />
der Raumluft und Be- und Entlüftungsanlagen<br />
ohne Wärmerückgew<strong>in</strong>nung werden nicht gefördert. Nicht<br />
gefördert werden auch bauliche Maßnahmen, Anlagenkomponenten<br />
für e<strong>in</strong>e elektrische Nachheizung oder zur<br />
re<strong>in</strong>en Kühlfunktion bzw. allfällige Eigenleistungen.<br />
Informationen: O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong><br />
Land O<strong>Ö</strong>, Abt. Umwelt- & Anlagentechnik,<br />
Tel. (0732) 7720-13639<br />
Energie-Technologie-Programm<br />
Innovative Forschungs- und Entwicklungsprojekte zur Steigerung<br />
der Energieeffizienz und der verstärkten Nutzung erneuerbarer<br />
Energie werden durch das Energie-Technologie-<br />
Programm (ETP) des Landes Oberösterreich unterstützt.<br />
Gefördert werden die <strong>in</strong>novativen Teile der Projektgesamtkosten<br />
mit bis zu 75 % für <strong>in</strong>dustrielle Forschung und bis<br />
50 % für vorwettbewerbliche Entwicklungen.<br />
Förderungen<br />
Tel. 0732/7720-14380<br />
www.energiesparverband.at
Förderungen<br />
0<br />
Informationen: O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong>,<br />
Tel. (0732) 7720-14380<br />
Energie-Contract<strong>in</strong>g-Programm<br />
Mit dem Energie-Contract<strong>in</strong>g-Programm (ECP) unterstützt<br />
das Land O<strong>Ö</strong> das <strong>in</strong>novative F<strong>in</strong>anzierungs- und<br />
Betreibermodell „Contract<strong>in</strong>g“ für Energie-Investitionen.<br />
Geeignet ist dieses Förderprogramm vor allem für größere<br />
Anlagen und umfangreiche Sanierungsmaßnahmen (M<strong>in</strong>dest<strong>in</strong>vestitionssumme<br />
40.000 €).<br />
Informationen: O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong>,<br />
Tel. (0732) 7720-14380<br />
Umweltförderung des Landes O<strong>Ö</strong><br />
Das Land Oberösterreich fördert aus dem Landesumweltfonds<br />
unter anderem Umweltschutzmaßnahmen und<br />
Aktionen, durch die Belastungen der Umwelt vermieden<br />
oder verr<strong>in</strong>gert werden können, wie Energieeffizienz-Maßnahmen<br />
und Maßnahmen zum verstärkten E<strong>in</strong>satz erneuerbarer<br />
Energieträger.<br />
Informationen: Land O<strong>Ö</strong>/Abt. Umwelt- &<br />
Anlagentechnik, Tel. (0732) 7720-13639<br />
Förderprogramme für <strong>Ö</strong>kostrom<br />
<strong>Ö</strong>kostrom-Programm Oberösterreich (<strong>Ö</strong>KOP)<br />
Das <strong>Ö</strong>KOP fördert die Nutzung erneuerbarer Energieträger<br />
für die Stromerzeugung und ergänzt die E<strong>in</strong>speisetarife<br />
der Bundesökostrom-Verordnung. Folgende Technologien<br />
werden gefördert:<br />
Planung<br />
Kosten für die Planung, Bewilligung und Anerkennung<br />
von neuen <strong>Ö</strong>kostromanlagen <strong>in</strong> Oberösterreich, für die<br />
e<strong>in</strong> vollständiger Antrag (Anbot) auf Vertragsabschluss<br />
über die Abnahme von <strong>Ö</strong>kostrom an die <strong>Ö</strong>kostromabwicklungsstelle<br />
gestellt und von dieser nicht angenommen<br />
wurde, da die Annahme e<strong>in</strong>e Überschreitung des<br />
kontrahierbaren E<strong>in</strong>speisevolumens zur Folge hätte.<br />
Biogas<br />
25 % der ökostromrelevanten Investitionskosten (d. h.<br />
abzüglich wärmerelevanter Investitionskosten), max.<br />
1.200 € pro kW EPL, max. 100.000 €<br />
Kle<strong>in</strong>wasserkraft<br />
25 % der Investitionskosten, max. 50.000 €, M<strong>in</strong>dest-<br />
<strong>in</strong>vestitionskosten 7.500 €<br />
E<strong>in</strong>speisetarife für <strong>Ö</strong>kostrom<br />
Die E<strong>in</strong>speisetarife für <strong>Ö</strong>kostrom s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der <strong>Ö</strong>kostrom-<br />
Verordnung des Bundes festgelegt und gelten für<br />
anerkannte <strong>Ö</strong>kostrom-Anlagen. Um den Tarif zu erhalten,<br />
müssen genehmigte Anlagen bei der Bundesstromabwicklungsstelle<br />
(oemag) e<strong>in</strong>gereicht werden. Gerade<br />
im Bereich <strong>Ö</strong>kostrom gibt es häufige Änderungen der<br />
Förderbed<strong>in</strong>gungen. Informieren Sie sich daher über die<br />
aktuelle Situation beim O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong>.<br />
Informationen: O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong>,<br />
Tel. (0732) 7720-14380<br />
Bundesumweltförderung<br />
Die Umweltförderung des Bundes, abgewickelt durch<br />
die Kommunalkredit Austria AG, unterstützt verschiedene<br />
betriebliche Umweltschutzmaßnahmen nach Förderaktionen<br />
und -schwerpunkten. E<strong>in</strong>ige Beispiele: thermische<br />
Gebäudesanierung, effiziente <strong>Energienutzung</strong>, Biomasse-<br />
Anlagen, biologische Abluftre<strong>in</strong>igung.<br />
Informationen: Kommunalkredit Austria AG,<br />
www.kommunalkredit.at/foerdermappe_ufi.htm<br />
E<strong>in</strong>en Überblick über die aktuellen Energie-Förderungen<br />
<strong>in</strong> Oberösterreich f<strong>in</strong>den Sie auch auf<br />
der Homepage des O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong>es.<br />
Dort f<strong>in</strong>den Sie auch weitere Informationen und<br />
Antragsformulare zu allen Förderungen:<br />
www.energiesparverband.at unter Förderung/<br />
Unternehmen.
Im OEC s<strong>in</strong>d über 145 Unternehmen aus den<br />
folgenden Branchen<br />
Sonnenenergie (Solarthermie, Photovoltaik)<br />
Biomasse und Biogas<br />
W<strong>in</strong>denergie<br />
Kle<strong>in</strong>wasserkraft<br />
Passiv- und Niedrigenergiehäuser<br />
Energie-Contract<strong>in</strong>g<br />
mit e<strong>in</strong>em Gesamtumsatz von rund 1,6 Mrd. Euro und e<strong>in</strong>er<br />
Exportquote von mehr als 50 % vernetzt, sie beschäftigen<br />
über 3.600 MitarbeiterInnen.<br />
Alle Firmen und E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> Oberösterreich, die<br />
erneuerbare Energietechnologien herstellen bzw. als Zulieferer<br />
auf den verschiedenen Liefer- und Dienstleistungsebenen<br />
tätig s<strong>in</strong>d, können Cluster-Partner werden.<br />
Ziel des OEC ist es, die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit<br />
der Unternehmen der <strong>Ö</strong>koenergie-Branche<br />
<strong>Ö</strong>koenergie-<br />
Cluster (OEC)<br />
Das Netzwerk der <strong>Ö</strong>koenergie-<br />
Unternehmen <strong>in</strong> Oberösterreich<br />
Um die führende Marktposition Oberösterreichs<br />
im Bereich erneuerbarer Energien weiter<br />
auszubauen, wurde im Jahr 2000 der <strong>Ö</strong>koenergie-Cluster<br />
(OEC) vom Land Oberösterreich<br />
e<strong>in</strong>gerichtet. Der OEC wird vom O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong><br />
betreut.<br />
zu steigern und damit zu e<strong>in</strong>er positiven Marktentwicklung<br />
im Bereich erneuerbarer Energie beizutragen.<br />
Der OEC ist <strong>in</strong> folgenden Bereichen aktiv:<br />
Information und Kommunikation<br />
Qualifizierung / Weiterbildung<br />
Kooperation & Technologieschwerpunkte<br />
Forschung & Entwicklung<br />
Export und Internationalisierung<br />
Market<strong>in</strong>g und PR<br />
Die Branche <strong>in</strong> Oberösterreich boomt: <strong>Ö</strong>koenergie-Unternehmen<br />
<strong>in</strong>vestierten mehr als 100 Mio. Euro <strong>in</strong> neue<br />
Betriebsgebäude und Produktionsanlagen, etwa 500<br />
neue Arbeitsplätze wurden dadurch geschaffen.<br />
<strong>Ö</strong>koenergie-Cluster<br />
Tel. 0732/7720-14380<br />
www.energiesparverband.at<br />
71
Herausgeber:<br />
O.<strong>Ö</strong>. <strong>Energiesparverband</strong><br />
Dr. Gerhard Dell<br />
Landstraße 45, A-4020 L<strong>in</strong>z<br />
Tel. 0732/7720-14380, Fax 0732/7720-14383<br />
office@esv.or.at, www.energiesparverband.at<br />
ZVR 171568947<br />
L<strong>in</strong>z, Frühjahr 2007<br />
AutorInnen:<br />
Mag. Christ<strong>in</strong>e <strong>Ö</strong>hl<strong>in</strong>ger<br />
Dr. Roland Brandstätter<br />
Mag. Christiane Egger<br />
Ulrike Haghofer<br />
Dr. Gerhard Dell