Allergischer Formenkreis - Frintroper Praxis für Naturheilkunde
Allergischer Formenkreis - Frintroper Praxis für Naturheilkunde
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Erkrankungen des allergischen <strong>Formenkreis</strong>es<br />
Natürliche Resistenz:<br />
− Das angeborenen Immunsystem bezieht sich auf alle organischen Elemente<br />
eines Individuums, die embryonal angelegt und so im kindlichen, jugendlichen<br />
und erwachsenen Alter differenziert werden, daß sie permanenten Schutz vor<br />
Infektionen bieten.<br />
− Sie bedürfen im eigentlichen Sinne keiner Herausforderung (Priming) durch ein<br />
Antigen, um eine Immunantwort zu geben.<br />
− Diese Elemente sind stets verfügbar und gegenwärtig, wenn sie nicht durch äußere<br />
Eingriffe gestört werden oder zerstört werden.<br />
− Zu Beginn des letzten Jahrhunderts war es Medizinern und Mikrobiologen klar,<br />
daß Bakterien und Viren Strukturen enthalten die in Vögeln und Säugern<br />
molekulare Reaktionen induzieren können, die vor dem Kontakt mit diesen<br />
bakteriellen oder viralen Strukturen nicht vorhanden waren.<br />
− Man nannte diese Fähigkeit eines Individuums, so zu antworten, Immunogenität<br />
und Strukturen, die solche Reaktionen auslösen können Antigene.<br />
− Bald erkannte man, daß es auch körperfremde, krankmachende (pathogene) Stoffe<br />
gibt, die keine solche Reaktion auslösen können, der Organismus in einem Fall<br />
dennoch vor deren pathogene Eigenschaft geschützt ist, in anderem Fall<br />
− Somit mußte man den Begriff Antigen noch differenzieren:<br />
− Alle körperfremden Stoffe, die eine Immunantwort auslösen, wurden deshalb<br />
als Immunogene bezeichnet.<br />
− Aus dem Gesagten folgt, daß alle Immunogene Antigene, daß aber nicht alle<br />
Antigene immunogen (Immunantwort auslösend) sein müssen.<br />
− Wenn aber nicht alle Antigene immunogen sind, der Organismus aber dennoch<br />
sich vor diesem Fremdmaterial schützt und krankmachende Eigenschaften nicht<br />
auftreten, muß ein unspezifische Abwehr existieren, die einer angeboren,<br />
natürlichen Resistenz entspricht.<br />
Physikalisch-mechanische Barrieren:<br />
− Die Haut als flächenmäßig größtes Organ eines Säugers und Abgrenzung gegen<br />
die Umwelt ist ein bedeutendes Organ der natürlichen Resistenz.<br />
− Die zelluläre Beschaffenheit der Haut erlaubt kaum ein Eindringen von Bakterien<br />
und Viren in einen Wirtsorganismus.<br />
− Schon mikroskopisch kleine Hautverletzungen erleichtern es aber exogenen<br />
Parasiten einen Wirt zu besiedeln.
Biologische Schutzmechanismen:<br />
Haut:<br />
− Die Hautoberfläche hat als weiteren physikalischen Schutz den ph-Wert.<br />
− Diese Meßgröße sagt aus, ob in einem Milieu mehr saure, neutrale oder<br />
basische Werte vorherrschen.<br />
− Die Hautoberfläche zeichnet sich dadurch aus, daß sie trotz äußerer Einflüsse<br />
immer einen leicht sauren ph-Wert aufrechtzuerhalten sucht.<br />
− In sauren ph-Bereichen verklumpen Bakterien sehr stark und sind somit in<br />
ihrer Beweglichkeit eingeschränkt; aktive Fortbewegung ist aber eine wichtige<br />
Voraussetzung der Bakterien um in einen Organismus einzudringen.<br />
− Auf der Hautoberfläche wird zusätzlich eine dünner Fettsäurestreifen aufrecht<br />
erhalten, der ebenfalls eine bakterizide Wirkung hat.<br />
− In diesem Fettsäurefilm sind Enzyme enthalten (Nukleasen, Proteasen,<br />
Lysozym) die Bakterienzellwände angreifen und das Erbmaterial von<br />
Bakterien zerstören können.<br />
− Alle inneren Organe, die Kontakt mit der Außenwelt haben (Atmungsorgane,<br />
Verdauungsorgane, Urogenitaltrakt) sind mit Schleimhaut ausgekleidet, die<br />
verhindert, daß Bakterien und Viren in den Organismus eindringen können.<br />
− Die Konsistenz des Schleims wiederum schafft eine physikalische Mikrowelt,<br />
in der sich Bakterien kaum vorwärts bewegen können.<br />
− In diesem Schleim sind Stoffe, Antikörper und Enzyme gelöst, die Keime auf<br />
unspezifische Weise daran Hindern sich zu vermehren, um vielzählig in dem<br />
Organismus zu gelangen.<br />
− Zudem ist diese Schleimhaut mit Bakterien besiedelt, die <strong>für</strong> den Menschen<br />
apathogen sind.<br />
− Im Gegenteil, diese Keime produzieren wichtige Stoffe <strong>für</strong> den Wirt und deren<br />
Ausscheidungsprodukte sind wieder Giftstoffe <strong>für</strong> eventuell pathogene Keime.<br />
− Keime, die Schleimhäute apathogen besiedeln, haben gelernt, im Mikromilieu<br />
in einem Gleichgewicht mit und <strong>für</strong> den Organismus zu leben.<br />
− Pathogene Keime dagegen müssen sich erst an dieses Mikromilieu adaptieren<br />
und sind deshalb hinsichtlich ihres infektiösen Potenzial behindert.<br />
− Physiologische Husten- und Niesreflexe helfen ebenfalls den Organismus,<br />
Keime loszuwerden., die sich auf der Schleimhaut der Atemwege angesiedelt<br />
haben.<br />
− Der Cilienschlag der Epithelzellen verläuft ähnlich der Bewegung eines
Getreidefeldes im Wind und transportiert die Keime über die Cilienspitze mit<br />
einem kräftigen Stoß nach draußen.<br />
− Die Tränenflüssigkeit hält nicht nur das Auge feucht, sondern besitzt in hoher<br />
Konzentration das Enzym Lysozym das Zellwandbakterien zerstören kann.<br />
Schweiß (Sudor):<br />
− Schweiß ist ein hypotones und saures Sekret der Schweißdrüsen.<br />
− Schweiß ist aufgrund der verminderten Ionenkonzentration hypoton.<br />
− Sein ph-Wert ist von verschiedenen Faktoren abhängig und schwankt zwischen 4<br />
– 7.<br />
− Schweiß besteht zu 99 % aus Wasser, weiterhin enthält es:<br />
− NaCl und andere Salze.<br />
− Weitere Bestandteile sind kurzkettige Carbonsäuren (Ameisensäure,<br />
Buttersäure, u.a.),<br />
− Harnstoff,<br />
− Harnsäure,<br />
− Bicarbonat,<br />
− Cholesterin.<br />
− Die Sekretion des Schweißes ist von verschiedenen Faktoren abhängig:<br />
− Neben der Umgebungstemperatur führen auch psychische Einflüsse zu<br />
gesteigerter Schweißsekretion (Streß, Aufregung, körperliche Anstrengung).<br />
− Neurovegetativ wird die Schweißsekretion durch den Sympatikus angeregt.<br />
− Ohne körperliche Anstrengung und hoher Umgebungstemperatur produziert der<br />
Mensch zwischen 100 und 200 ml Schweiß/Tag.<br />
− Die maximale Schweißproduktion liegt bei ca. 2 l/h.<br />
− Der Salzgehalt wird dabei reduziert, um einen Salzmangel zu vermeiden.<br />
− Frischer Schweiß ist fast geruchlos.<br />
− Erst durch den Abbau langkettiger Fettsäuren zu kleineren Molekülen wie<br />
Ameisen- und Buttersäure erzeugt den typischen Schweißgeruch.<br />
− Hier<strong>für</strong> sind Bakterien der Hautflora zuständig.<br />
− Der Schweiß dient neben der Erzeugung von Verdunstungskälte auch der<br />
antimikrobiellen Abwehr, da er auf der Haut einen sauren Schutzfilm erzeugt.<br />
− Weiterhin werden über den Schweißfilm die hauteigenen Lipide verteilt.
− Speichel (Saliva):<br />
− Speichel ist ein exokrines Sekret, das von den Speicheldrüsen produziert wird.<br />
− Für die Produktion des Speichels sind die kleinen und großen<br />
Mundspeicheldrüsen zuständig.<br />
− Mehr als 90% des Speichels bilden die großen Mundspeicheldrüsen<br />
− (Glandula parotis, - submandibularis, - sublingualis).<br />
− Den Rest erzeugen die kleinen Speicheldrüsen, die sich in der<br />
Mundschleimhaut verteilt befinden.<br />
− Das Speichelvolumen beläuft sich auf 500 – 1500 ml/Tag.<br />
− Es wird zwischen serösen und muzinösen Speichel unterschieden.<br />
− Der seröse Speichel wird durch den Parasympatikus, die Sekretion des muzinösen<br />
Speichel durch den Sympatikus angeregt.<br />
Zusammensetzung:<br />
− Speichel ist eine komplex zusammengesetzte Flüssigkeit, die zu 99 % aus Wasser<br />
besteht.<br />
− Daneben enthält sie eine Vielzahl an organischen uns anorganische Verbindungen:<br />
− Als physiologische Bestandteile finden wir (0,5%):<br />
− Proteine:<br />
− Mucin 1(MG 1) und Mucin 2 (MG 2), (Polysaccharidgemische)<br />
− sIgA,<br />
− Laktoferrin,<br />
− Peroxidasen,<br />
− Amylasen (Ptyalin),<br />
− Carboanhydrasen,<br />
− Prolin-reiche Proteine (PRPs)<br />
− Lysozyme,<br />
− Statherine,<br />
− Histatine,<br />
− Cystatine,<br />
− Opiorphin (stark schmerzstillendes Protein, neu!)<br />
− Kleinmolekulare Bestandteile<br />
− Elektrolyte, (Calzium-Ionen, Kalium, Natrium, Chlorid)<br />
− Ammoniak,<br />
− Harnsäure,
− Harnstoff.<br />
Die verschiedenen Aufgaben des Speichels sind:<br />
− Vorverdauung von Kohlenhydraten,<br />
− Veränderung der Speisekonsistenz,<br />
− Lubrikation der Mundhöhle,<br />
− Pufferungen von Nahrungsmittelsäuren,<br />
− Schutz vor Remineralisierung der Zahnsubstanz,<br />
− Kontrolle der residenten Mundflora,<br />
− Schutz und Reparatur der Mundschleimhaut,<br />
− Neutralisation von Toxinen,<br />
− Abwehr pathogener Erreger (Bakterien, Viren, Pilze)<br />
Der ph-Wert liegt bei Ruhesekretion zwischen 6,5 und 6,9 und steigt nach<br />
Stimulation auf 7,0 – 7,2 an.<br />
Der Speicheltest<br />
Hier ist ein Speicheltest, der einen guten<br />
Candida-Nachweis darstellt.<br />
Wenn du am Morgen aufwachst und bevor du<br />
etwas in den Mund nimmst, bringe etwas<br />
Speichel hoch und spucke ihn in ein Glas mit<br />
klarem Wasser.<br />
Du kannst 3- oder 4mal in das Glas spucken<br />
müssen, nur überzeuge dich, daß du genug<br />
Speichel im Glas hast, um die Oberfläche des<br />
Wassers zu bedecken.<br />
Du mußt das Verhalten des Speichels im Glas<br />
etwa alle paar Minuten bis zu 30 Minuten beobachten.<br />
Wenn dort Fäden von deinem Speichel aus nach unten führen, wenn das Wasser trüb<br />
wurde oder wenn dein Speichel zu Boden sank, hast du wahrscheinlich Candida!<br />
(Du kannst in der Nacht, bevor du den Test machen willst, ein Glas Wasser ins<br />
Badezimmer oder auf den Nachttisch stellen, um dich einfach daran zu erinnern, daß<br />
du dir nicht die Zähne putzt, ehe du in das Glas gespuckt hast.)<br />
Wenn du NICHT von Hefe betroffen bist, sollte dein Speichel im Glas oben bleiben<br />
und wird sich eventuell auflösen.)
Magensaft:<br />
− Der Magensaft ist eine enzymreiche Flüssigkeit, die von der Magenschleimhaut in<br />
das Lumen des Magens abgegeben wird.<br />
− In erster Linie dient sie der Verdauung aufgenommener Nahrung.<br />
− Magensaft enthält u.a.:<br />
− Wasser,<br />
− Salzsäure,<br />
− Pepsinogen,<br />
− Muzine und<br />
− Bikarbonat.<br />
− Desweiteren finden wir noch den Intrinsic factor und in geringen Mengen<br />
Lipasen.<br />
− Der ph-Wert des Magensaftes liegt zwischen 1,0 – 1,5.<br />
Tränenflüssigkeit:<br />
− Die Tränenflüssigkeit ist eine von der Tränendrüse sezernierte klare kochsalz-,<br />
glucose- und proteinhaltige Flüssigkeit.<br />
− Die Tränendrüse enthält zudem Lysozym und das bakteriostatische Lipocalin.<br />
− Der ph-Wert der Tränenflüssigkeit beträgt etwa 7,35.<br />
− Die Tränenflüssigkeit besteht neben Wasser aus:<br />
− verschiedenen Proteinen und Enzymen,<br />
− anorganischen und stickstoffhaltigen Substanzen sowie<br />
− Kohlenhydraten sowie deren Metaboliten.<br />
Aufgaben der Tränenflüssigkeit:<br />
− Entfernung von Fremdkörpern durch Ausspülen, Ausspülen abgeschilferter<br />
Epithelzellen.<br />
− gleichmäßige Befeuchtung der Cornea.<br />
− Schmierstoff <strong>für</strong> das reibungsarme Gleiten der Augenlider über das Auge<br />
− Abwehr von Erregern mithilfe von Lysozym und anderen Stoffen.<br />
− Das Enzym Lysozym spaltet Bruchstücke aus der Zellwand grampositiver<br />
Bakterien und kann zusammen mit Komplement, auch gramnegative<br />
Zellwandbakterien zerstören.
− Unterstützung des Stoffwechsels der Cornea.<br />
DD Unverträglichkeitsreaktion – Pseudoallergie – Allergie<br />
Unverträglichkeitsreaktion (Intoleranz)<br />
− Eine Unverträglichkeitsreaktion, auch Intoleranz genannt, ist eine ursächliche<br />
Stoffwechselstörung, die wegen unzureichender Verarbeitung von zugeführten<br />
oder freigesetzten Substanzen ensteht.<br />
− Häufig ensteht die Intoleranz aufgrund von defekten Enzymen oder<br />
Enzymmangel.<br />
− Die Intoleranz äußert sich durch Vergiftungssymptome, wenn ein bestimmter Stoff<br />
in, an sich normaler Dosierung zugeführt wird oder eine, an sich normale,<br />
Konzentration eines bestimmtes Stoffes vorliegt.<br />
− Dabei sind Immunsystem (im Gegensatz zur echten Allergie) oder Mediatoren wie<br />
Histamin nicht beteiligt.<br />
− Als Pathomechanismen gelten neben den :<br />
− Enzymopathien<br />
− Komplementaktivierungen,<br />
− übermäßig labile Zellmembranen von Mastzellen und basophilen Granulozyten<br />
− oder andere Stoffwechselstörungen (der Arachidonsäure).<br />
Beispiele<br />
− Nahrungsmittelintoleranzen.<br />
− z.B. Lactoseintoleranz,<br />
− Analgetika- Intoleranz<br />
− die anaphylaktoide Reaktion tritt häufig bei Medikamentenverabreichung auf<br />
und ist der Pathomechanismus der Intoleranz<br />
− Sie kann in der Stärke bis zum allergischen anaphylaktischen Schock reichen,<br />
hat aber im Gegensatz zu diesem keine vorangehende Sensibilisierungsphase.<br />
− Zöliakie/einheimische Sprue<br />
− wird auch zu den Intoleranzen gezählt, obwohl hier Autoantikörper des<br />
Immunsystems erst die Grundlage <strong>für</strong> die Fehlfunktion der Verdauung der<br />
Glutenproteine sind.<br />
− Handelt es sich bei der Intoleranz um ein falsch oder zuwenig gebildetes Enzym,<br />
spricht man von einer idiosynkratischen Enzymopathie.
Pseudoallergie<br />
− Als Pseudoallergie werden<br />
Erkrankungen bezeichnet,<br />
deren Symptome jenen einer<br />
Allergie vom Sofortyp ähneln.<br />
− Im Gegensatz zur Allergie sind<br />
Pseudoallergien aber keine<br />
immunologischen<br />
Erkrankungen. (Der Begriff<br />
wird in aktuellen<br />
wissenschaftlichen Berichten<br />
auch weniger oft benutzt).<br />
Pathophysiologie:<br />
− Die Allergie-ähnlichen Symptome können ausgelöst werden, weil entweder<br />
Mastzellen unspezifisch aktiviert werden oder weil Histamin aufgrund eines<br />
Enzymmangels nicht abgebaut werden kann (Histamin-Intoleranz).<br />
Unspezifische Aktivierung der Mastzellen:<br />
− Wenn Mastzellen aktiviert werden und granulieren, setzen sie eine Reihe von<br />
Mediatoren (u.a. Histamin) frei. Es ensteht eine Entzündungsreaktion, deren<br />
Symptome stark Allergien ähnelt.<br />
− Während aber bei Allergien die Aktivierung der Mastzellen spezifisch erfolgt, so<br />
erfolgt die Mastzell-Aktivierung bei der Pseudoallergie unspezifisch, d. h. ohne<br />
Beteiligung der an die Mastzellenoberfläche gebundenen Antikörper.<br />
− Eine Reihe von Substanzen sind in der Lage, Mastzellen unspezifisch zu<br />
aktivieren:<br />
− Arzneistoffe:<br />
− radiologische Kontrastmittel<br />
− nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), Acetylsalicylsäure<br />
− Opiate<br />
− bestimmte Muskelrelaxantien<br />
− Dextran (in Plasmaexpandern enthalten).<br />
− Bestimmte Nahrungsmittelsubstanzen, wie:<br />
− Lektine (Erdbeeren)
− Salicylate (Äpfel, Aprikosen)<br />
− Konservierungsstoffe (Benzoesäure, Sorbinsäure)<br />
Pathologie:<br />
Pseudoallergien haben Allergie-ähnliche Symptome:<br />
− Schwellung, Rötung, Juckreiz,<br />
− Rhinitis,<br />
− Beschwerden im Magen-Darm-Trakt (Gastrointestinale Symptome)<br />
− Urtikaria,<br />
− Angioödem<br />
− Kreislaufreaktionen<br />
− Für Pseudoallergien charakteristisch ist eine Dosis-Wirkungskurve,<br />
die bei Allergien nicht vorhanden sind.<br />
− Geringe Mengen histaminfreisetzender Substanzen oder histaminhaltiger<br />
Lebensmittel können toleriert werden, ohne daß Symptome auftreten .<br />
− Mit steigender menge an histaminfreisetzenden Substanzen oder aufgenommenen<br />
Histamin nimmt die Schwere der Symptome zu.<br />
− Weil die Pseudoallergien nicht- immunologische Reaktionen sind, also nicht über<br />
spezifische Antikörper vermittelt werden, können sie schon beim ersten Kontakt<br />
mit histaminfreisetzenden Substanzen bzw. stark histaminhaltigen Lebensmitteln<br />
auftreten.<br />
− Eine Diagnose von Pseudoallergien kann daher nicht über das Messen von<br />
Antikörpern im Serum erfolgen.<br />
− Obwohl es unbestritten ist, daß ein Zusammenhang besteht, ist es noch unklar in<br />
welchem Ausmaß Nahrungsmittelinhaltsstoffe <strong>für</strong> die Pseudoallergie<br />
verantwortlich sind.<br />
− Für die Urtikaria schwanken die Angaben zwischen 1% und 50%.
Definition:<br />
Allergie<br />
− Als Allergie (griechisch: „die Fremdreaktion“ vom altgriechischen allos „fremd,<br />
anders“ und ergon „die Arbeit, Reaktion“)<br />
− wird eine überschießende Abwehrreaktion des Immunsystems auf bestimmter und<br />
normalerweise harmlose Umweltstoffe (Allergene) bezeichnet, die sich in<br />
typischen, oft mit entzündlichen Prozessen einhergehenden Symptomen äußern.<br />
Begriffsentstehung:<br />
− Der Begriff Allergie wurde 1906 von Freiherr Clemens von Pirquet, einem<br />
Wiener Kinderarzt , in Analogie zu Energie geprägt in der Hinsicht, daß der<br />
en-érgeia, einer körpereigenen (inneren) Kraft, eine all-érgeia als Ausdruck von<br />
Reaktion auf körperfremde Stoffe gegenübertrete.<br />
− Pirquet definierte Allergie weit gefaßt als:<br />
− „veränderte Fähigkeit des Körpers, auf eine fremde Substanz zu reagieren“.<br />
− In dieser Definition sind sowohl verstärkte (Hyperenergie), verminderte<br />
(Hypoenergie) wie auch fehlende (Anergie) Reaktivitäten einbezogen.<br />
− Pirquet erkannte als erster, daß Antikörper nicht nur schützende Immunantworten<br />
vermitteln, sondern auch Überempfindlichkeitsreaktionen, die durch eine<br />
Immunantwort gegen ansonsten harmlose Antigenen ausgelöst werden.<br />
Symptome:<br />
− Die Symptome einer Allergie sind sehr unterschiedlich. Sie könne von mild bis<br />
schwerwiegend sein, in einigen Fällen auch akut lebensbedrohlich<br />
− Expositionsbedingt kann es sein, daß die Symptome nur saisonal auftreten, etwa<br />
zur Zeit des Pollenfluges, oder daß sie ganzjährig auftreten, wie bei Allergie gegen<br />
Hausstaubmilbenkot.<br />
− Es gibt mehrere Krankheitsformen, bei denen die Symptome an verschiedenen<br />
Organen des Körpers auftreten.<br />
− Allergien können sich äußern:<br />
− an den Schleimhäuten (allergische Rhinitis (Heuschnupfen),<br />
− Mundschleimhautschwellungen, Konjunktivitis<br />
− an den Atemwegen<br />
− an der Haut (atopisches Syndrom, Kontaktekzem, Urtikaria
− im Gastrointestinaltrakt (Erbrechen, Durchfälle, (besonders bei Kleinkindern)<br />
− als akuter Notfall (anaphylaktischer Schock)<br />
− Allergiker können an einer Krankheitsform leiden, aber auch an der Mischform.<br />
− Je nach Reaktionstyp können allergische Symptome wie z.B. Asthma an den<br />
Schleimhäuten typischerweise akut und rezidivierend auftreten,<br />
− Symptome der Haut wie das atopische Syndrom können einen langsamen,<br />
konstanten Verlauf haben.<br />
„allergic march“ oder Etagenwechsel<br />
− Unter Etagenwechsel wird eine Symptomänderung, meist zum Schlimmeren hin,<br />
im Verlauf des Lebens bezeichnet.<br />
− Es besteht die Gefahr, daß weitere Allergien enstehen, wenn eine Person eine<br />
Allergie gegen eine Substanz entwickelt hat.<br />
− Oder die Beschwerden nehmen zu, so das eine Rhinokonjunktivitis im Laufe<br />
der Jahre in ein Asthma bronchiale mündet.<br />
− Es gibt auch den umgekehrten Weg bei Kleinkindern und Säuglingen:<br />
− bei denen sich eine Nahrungsmittelallergie (Symptome: Durchfall und<br />
Erbrechen, atopische Dermatitis) gezeigt hat, kann diese bis zum 5.Lebensjahr<br />
in den meisten fällen heraus wachsen und sie reagieren nicht mehr auf<br />
allergisch auf die Nahrungsmittel.<br />
Allergieauslöser:<br />
− Auslöser von Allergien sind Allergene.<br />
− Allergene sind die Antigene, gegen die sich die fehlgeleitete Immunantwort, die<br />
jeder Allergie zu Grunde liegt, richtet.<br />
− Häufig sind Allergene Proteinen, sehr häufig Enzyme.<br />
− Die Vielzahl der Allergene können wie folgt eingeteilt werden:<br />
− nach der Allergenquelle (Tierhaare, Pollen, Hausstaubmilbenkot...)<br />
− nach Art des Kontakts mit den Allergenen (Inhalationsallergene,<br />
Nahrungsmittelallergene...)<br />
− nach dem Pathomechanismus, durch den die Allergen eine allergische Reaktion<br />
auslösen ( IgE-reaktive Allergene, Kontaktallergene)<br />
− nach der Frequenz ihrer Erkennung durch IgE-Antikörper in Haupt- und<br />
Nebenallergene<br />
− nach ihrer Aminosäuresequenz, oder in bestimmte Proteinfamilien.
Kreuzallergie:<br />
− Von Kreuzallergien spricht man, wenn spezifische IgE-Antikörper, die gegen ein<br />
bestimmtes Allergen gerichtet sind, auch andere Allergene aus anderen<br />
Allergenquellen erkennen können.<br />
Beispiel:<br />
Das oral allergy syndrome (OAS) bei Birkenpollenallergikern.<br />
− Der Patient ist gegen das Hauptallergen im Birkenpollen, Bet v 1, sensibilisiert.<br />
− Die Bet v 1 -spezifischen Antikörper sind oft auch in der Lage, das dem Bet v 1<br />
ähnlichen Molekül Mal d, im Apfel zu erkennen.<br />
− So kann es bei einer Birkenpollenallergie zu einer allergischen Reaktion beim<br />
Verzehr von Äpfel kommen.<br />
Nachweis einer Allergie:<br />
Es gibt verschiedene Arten von Allergietests:<br />
Hauttests:<br />
− Hauttests sind Standarduntersuchungen bei Verdacht auf Allergie.<br />
− Es ist eine Form von Provokationstest.<br />
− Es werden Allergene mit der Haut in Kontakt gebracht.<br />
− Betroffene zeigen dann nach genau definierten Zeitabschnitten, genau definierte<br />
lokale Reaktionen.<br />
− An ihnen kann abgelesen werden, gegen welche Allergene der Patient<br />
sensibilisiert ist und wir hoch der Schweregrad der allergischen Reaktion ist.<br />
− Pricktest:<br />
− er wird am häufigsten angewendet. Hier werden einzelne tropfen von<br />
glyzerinisierten Allergenen sowie Histamin und als Referenzwert NaCl auf<br />
den Unterarm oder den Rücken gebracht.<br />
− Durch den Tropfen wird mit einer Nadel etwa 1mm in die Haut eingestochen.<br />
− Nach ca. 15 Minuten kann die Sofortreaktion abgelesen werden.<br />
− Prick-to-prick-Test:<br />
− Hier wird mit einer Lanzette zuerst in das vermutete Allergen (z.B. Apfel)<br />
gestochen, dann in die Haut des Patienten.
− Intrakutantest.<br />
− Hier werden 20 μl von wässrigen Allergenextrakten mit einer Tuberkulinspritze<br />
in die Haut injiziert.<br />
− Reibetest:<br />
− Der Reibetest wir bei besonders empfindlichen Personen eingesetzt.<br />
− Der Allergieauslöser wird an der Innenseite des Unterarms eingerieben.<br />
− Scratchtest:<br />
− Er wird selten angewandt, da er ungenau ist.<br />
− Das Allergen wird auf die Beugeseite des Unterarms gegeben und die Haut<br />
wird mit einer Lanzette 5 mm lang oberflächlich angeritzt.<br />
− Epikutantest oder Atopie-Patch-Test<br />
− Der Epikutantest wird bei Kontaktdermatitis eingesetzt.<br />
− Hierbei werden Allergen in Vaseline eingearbeitet und auf eine ausgestanzte<br />
Aluminiumscheibe gebracht, die dann auf die Haut aufgeklebt wird.<br />
− Da Kontaktdermatitiden Spät-Typ-Reaktionen sind, muß das Pflaster mehrere<br />
Tage auf der Haut verbleiben.<br />
Bei anderen Provokationstest wird das Allergen nicht über die Haut, sondern in<br />
anderer Form zugeführt.<br />
− Bei der allergischen Rhinoconjunctivitis (Heuschnupfen) kann zur Provokation<br />
ein Allergen in die Nase gesprüht werden.<br />
− Die Reaktion kann am Anschwellung der Nasenschleimhaut oder am Tryptase-<br />
Spiegel im Blut nachgewiesen werden.<br />
− Bei allergischem Asthma erfolgt die Provokation durch Inhalation des<br />
Allergenextraktes. Anschließend erfolgt eine „Lufu“.<br />
− Bei schweren Nahrungsmittelallergien kann der<br />
double blind placebo controlled food challenge (DBPCFC)<br />
− angewendet werden.<br />
− Hier werden bei hypoallergischer Grundnahrung nach und nach verschiedene<br />
Nahrungsmittel zugeführt und die Verträglichkeit beobachtet.
− Das Verfahren ist sehr zeitaufwendig.<br />
Blutuntersuchungen:<br />
− In Blutproben können freie IgE-Antikörper gemessen werden.<br />
− Zum einen kann der „Gesamt IgE-Spiegel“ gemessen werden.<br />
− Der ist aber auch bei anderen Erkrankungen (Parasiten, hämatologische<br />
Erkrankungen) erhöht.<br />
− Zum anderen können Allergen-spezifische IgE-Antikörper nachgewiesen<br />
werden.<br />
− Hierbei werde IgE-Spiegel gemessen, die sich auf ein spezifisches Allergen<br />
beziehen.<br />
− RIST/RAST-Test<br />
− Diese Methoden sind veraltet.<br />
− RIST (Radio-Immuno-Sorbens-Test) <strong>für</strong> gesamt IgE.<br />
− RAST (Radio-Allergo-Sorbens-Test) <strong>für</strong> Allergen-spezifisches IgE.<br />
− ECP<br />
− Das eosinophile kationische Protein wird von aktivierten eosinophilen<br />
Granulozyten ausgeschüttet.<br />
− Es ist ein Entzündungsparameter und zeigt den Verlauf von allergischen<br />
Asthma und atopischer Dermatitis an.<br />
− Tryptasemessung<br />
− Tryptase wird von aktivierten Mastzellen ausgeschüttet und ist daher ein<br />
hochspezifischer Parameter.<br />
− Der Tryptase-Spiegel wird beim anaphylaktischen Schock gemessen, zur<br />
postmortalen Diagnose bei Tod im status asthmaticus,<br />
− zur Mastozytose-Diagnostik,<br />
− bei Diagnosetestung der allergischen Rhinitis (s.o.).<br />
− LTT (bei Typ-IV-Allergien)<br />
− Durch den Lymphozytentransformationstest können sensibilisierte Lymphozyten<br />
nachgewiesen werden
Ursachen allergischer Erkrankungen<br />
Epidemiologisch ist in den letzten Jahrzehnten ein stetiger Anstieg von allergischen<br />
Erkrankungen festzustellen.<br />
Für dieses Phänomen gibt es sowohl <strong>für</strong> die Allergie, als auch <strong>für</strong> die<br />
Autoimmunerkrankungen, keine befriedigende Erklärung.<br />
Es werden aber einige Möglichkeiten diskutiert:<br />
Genetische Faktoren:<br />
− Ein erhöhtes Allergie-Risiko ist <strong>für</strong> Kinder belegt, denen Eltern Allergiker sind.<br />
− Anscheinend spielen mehrere genetische Faktoren eine rolle, so das es das<br />
alleinige „ Allergie-Gen“ wohl nicht gibt.<br />
− Das Allergie-Risiko <strong>für</strong> Kinder bei der atopischen Dermatitis:<br />
− wenn kein Elternteil an einer Atopie leidet oder gelitten hat: 5 – 15 %,<br />
− wenn beide Eltern an Atopie leiden oder gelitten haben: 20 – 40 %,<br />
− wenn beide Eltern an der gleiche Atopie leiden oder gelitten haben: 60 – 80 %.<br />
Hygienehypothese:<br />
− Hier spielt die „Dreck- und Urwaldhypothese“ eine Rolle:<br />
− Einige Wissenschaftler sind der Meinung, daß durch übertriebene Hygiene und<br />
Sauberkeitsstandards das Immunsystem unterfordert ist.<br />
− Gerade in der Kindheit und der Jugend ist der Kontakt mit bestimmten<br />
Bakterien wichtig, um das Immunsystem gerade beim Säugling zu fordern und<br />
zu fördern.<br />
− Eine Studie zu dem Thema ist die „ALEX-Studie“.<br />
Rückgang parasitärer Erkrankungen<br />
− IgE-Antikörper dienen der Abwehr von Würmern und anderen Parasiten.<br />
− Der Rückgang parasitärer Krankheiten, kann zur Folge haben, daß das<br />
Immunsystem auf andere Strukturen wechselt.<br />
− In Ländern mit einem geringen Hygienestandard , ist die Allergie weit weniger<br />
verbreitet, als in den westlichen Industrieländern.<br />
Umweltverschmutzung<br />
− Allergene wie das Bet v 1 der Birke , binden sich an Feinstaub (z.B. Dieselruß).
Und dringen so in die tiefen Lungenabschnitte.<br />
− Daher liegt die Vermutung nah, daß Feinstaub eine adjuvante Wirkung auf die<br />
Allergie hat.<br />
Impfungen<br />
− Impfungen scheiden als Ursache eher aus. In der früheren DDR lag die<br />
Durchimpfung bei über 99%, die Allergien waren aber sehr viel niedriger als in<br />
der BRD.<br />
− Neue Diskussionen gibt es um die frühe Gabe von Paracetamol und Antibiotika.<br />
Erhöhte Allergenexposition<br />
− Aufgrund einer erhöhten Allergenexposition finden vermehrt Sensibilisierungen<br />
statt.<br />
− Ursachen <strong>für</strong> die erhöhte Exposition können die Erderwärmung sein, erhöhte<br />
Schadstoffbelastungen, Milbenexposition durch die verbesserte Isolierung der<br />
Häuser, Verzehr von exotischen Lebensmitteln.<br />
Veränderung der Darmflora<br />
− Veränderung der Darmflora führen zur Beeinflussung unseres Immunsystems.<br />
− Durch Antibiotika und veränderte Eßgewohnheiten wird die natürliche Darmflora<br />
geschädigt. Diese Darmbiose führt zur Schwächung des Immunsystems.<br />
Veränderte Lebensgewohnheiten<br />
− Es gibt viele Faktoren , die Vermuten lassen, daß sie an der Entstehung von<br />
Allergien beteiligt sind.<br />
− Rauchen, Autoabgase, Streß , veränderter Lebensstil (kürzere Stillzeit der Mütter),<br />
kleinere Familiengrößen begünstigen die Entwicklung von Allergien und<br />
atopischer Dermatitis.<br />
− Kinder von Frauen die in der Schwangerschaft in ländlichen Gebieten gelebt<br />
haben und mit Tieren, Stroh, Heu und Gülle in Kontakt gekommen sind<br />
bekommen weitaus seltener allergische Erkrankungen.
Pathophysiologie:<br />
− In den westlichen Industrienationen sind bis zu 25% der Bevölkerung an einer<br />
Typ-1-Allergie erkrankt.<br />
− Die Allergie ist eine unangemessene Reaktion des Immunsystems gegen harmlose<br />
Antigene (Allergene).<br />
− Hierbei spielen die IgE-Antikörper eine übergeordnete Rolle.<br />
− Es reichen kleinste Mengen von Allergenen, um eine Sensibilisierung auszulösen.<br />
− Es genügen schon allergeringste Pollenmengen (2 – 4 Pollenkörperchen), um die<br />
allergische Reaktion auszulösen.<br />
Schon 0,0005 g Pollen können 500.000 Allergiker zum Niesen bringen.<br />
1 Million Roggenpollen wiegen nur 0,5 g!<br />
− Die IgE-Antikörper liegen überwiegend rezeptorgebunden an der Oberfläche von<br />
Mastzellen und Basophilen vor.<br />
− Die Konzentration von IgE-Antikörpern im Serum ist daher gering.<br />
−<br />
− Für Allergien typisch ist die Sensibilisierungsphase in der keine Symptome<br />
ausgelöst werden.<br />
− Erst nach dem Erstkontakt, d.h. nach der Allergen-spezifischen Antikörperbildung,<br />
kann eine allergische Reaktion auftreten.<br />
− Sensibilisierung:<br />
− Nach dem Kontakt eines Allergens mit der Schleimhaut findet eine ganze Serie<br />
von Ereignissen statt, bevor IgE produziert wird.<br />
− Die IgE-Antwort ist ein lokales Ereignis an der Eintrittspforte des Körpers, auf der<br />
Schleimhautoberfläche und/oder in lokalen Lymphknoten.<br />
− Während der Sensibilisierung werden die Allergene von dentritischen Zellen<br />
aufgenommen.<br />
− Über die Aktivierung von unter anderem T- und B-Zellen kommt es zu einer<br />
Interaktion dieser Zellen.<br />
− Die B-Zelle kann danach Allergen-spezifisches IgE bilden und wird zur IgEsezernierenden<br />
Plasmazelle.<br />
− Diese Plasmazellen sind in der Lage, große Mengen an IgE-Antikörpern zu bilden<br />
und nach erneuten Antigenkontakt zu verstärkter IgE-Synthese angeregt werden.<br />
− IgE- Antikörper und die IgE-Rezeptoren kommen ausschließlich monomer vor.
− Eine allergische Reaktion ist immer eine Kreuzvernetzung mehrere Rezeptoren<br />
(Brückenbildung).<br />
− Effektorphase:<br />
− Die „klassische“ Typ-I-Allergie wird ausgelöst, wenn die Allergene IgE-<br />
Antikörper, die an der Membranoberfläche Mastzellen und Basophilen verankert<br />
sind, kreuzvernetzen.<br />
− Die Kreuzvernetzung induziert die Degranulierung der Mastzellen und damit eine<br />
Freisetzung des Histamin und anderer Mediatoren.<br />
− Mastzellen sind in den Geweben der Körperoberflächen lokalisiert:<br />
− in der Lamina propria der Atemwege,<br />
− in der Haut,<br />
− in der gastrointestinalen Schleimhaut und im<br />
− perivaskulärem Gewebe.<br />
− Die Mastzellen spielen an diesen Stellen eine große Rolle in der zellulären<br />
Immunantwort (Ig-unabhängig) und in der humoralen Immunantwort über ihre<br />
Oberflächenrezeptoren FcγR (IgG-Bindung) und FcεR (IgE-Bindung).<br />
− Mastzellen sind große Zellen, die zytoplasmatische Granula enthalten,<br />
− in denen die Mediatoren entweder gespeichert sind oder<br />
− von der Mastzelle neu synthetisiert werden.<br />
− Die Mastzellen setzen eine Vielzahl von Substanzen frei:<br />
− Histamin,<br />
− Serotonin,<br />
− Prostaglandine,<br />
− Leukotriene,<br />
− Proteasen (Tryptase, Chymase),<br />
− Chemokine (Eotaxin, RANTES),<br />
− Zytokine (TNF-α, GM-CSF, MIP-1α; IL-3 bis IL-10, IL-13)<br />
− Durch die Freisetzung der Substanzen kommt es zur:<br />
− erhöhten vaskulären Permeabilität,<br />
− Erschlaffung der glatten Muskulatur,<br />
− Stimulierung der kutanen Nervenendigungen (Juckreiz).
− Die Entzündungsmediatoren lösen innerhalb von Sekunden bis Minute allergische<br />
Symptome aus, die von der Konjunktivitis bis zum anaphylaktischen Schock<br />
reichen können.<br />
− Spät-Typ-Reaktionen:<br />
− 4 – 12 Stunden nach Kontakt mit einem Allergen kann es zu Spät-Typ-Reaktionen<br />
oder zu chronischen Symptomen kommen.<br />
− Diese Reaktionen enstehen durch die Aktivierung von T-Zellen und der<br />
Einwanderung von Eosinophilen, Basophilen und Monozyten an den<br />
Reaktionsort.<br />
− Basophile Granulozyten sind im Blut lokalisiert.<br />
− Am Ort der Entzündung können sie ins Gewebe übertreten.<br />
− Ihr Spektrum an Entzündungsmediatoren ist ähnlich das der Mastzellen.<br />
− Auch sie geben die Mediatoren nach Kreuzvernetzung der Rezeptoren frei.<br />
− Eosinophile Granulozyten sind hauptsächlich im Gewebe des Darms lokalisiert,<br />
weniger im Blut.<br />
− Eosinophile setzen stark zytotoxische und neurotoxische Proteine frei, die das<br />
Gewebe zerstören können, worauf weitere Entzündungsmediatoren freigesetzt<br />
werden.<br />
− Häufig ist die Lunge bei allergischen Patienten sehr stark mit eosinophilen<br />
infiltriert.<br />
Einteilung der Immunreaktionen:<br />
− Die Immunreaktion werden in 5 Typen mit einigen Untergruppen<br />
eingeteilt:<br />
− Typ I: Die klassische Allergie<br />
− Typ II: zellgebundene Antigene, zytotoxischer Typ<br />
− Typ III:Antikörper-abhängiger Immunkomplex-Typ, Arthur-Typ<br />
− Typ IV: Spättyp; Antikörper-unabhängiger Typ<br />
− Typ V: Reaktion mit Hormonrezeptoren<br />
− 1963 haben die Robert Royston Amos Coombs und Philip George Houthem Gell<br />
die pathopysiologischen Mechanismen der Allergie in vier Typen eingeteilt.<br />
− Es lassen sich aber einige Krankheiten nicht eindeutig in eine Gruppe einteilen,<br />
sondern haben Anteile von mehreren Allergie-Typen.<br />
− Im engeren Sinne verstehen wir unter Allergie oft nur die Typ-I-Reaktion.
Typ I-Reaktion, IgE-vermittelter Soforttyp:<br />
− Die Typ-I-Allergie ist IgE-vermittelt.<br />
− Die allergische Reaktion erfolgt nach dem zweiten<br />
Kontakt mit dem Allergen innerhalb von Sekunden bis<br />
Minuten.<br />
− Antigene sind im pathologischen Allergiefall Moleküle<br />
die vom Immunsystem fälschlich als bedrohlich oder körperfremd gewertet<br />
werden.<br />
− IgE-Antikörper binden sich an die Oberfläche von Mastzellen.<br />
− Dort werden durch Antigen-Antikörper-Brückenbindungen zur Degranulation der<br />
Mastzellen.<br />
− Es werden Entzündungsmediatoren wie Histamin, Leukotriene und Prostaglandine<br />
freigesetzt.<br />
− Voraussetzung dieser Reaktion ist der Erstkontakt mit der Sensibilisierung (s.o.)
Typ-II-Reaktion, zytotoxischer Typ<br />
− Bei der Typ-IIa-Reaktion werden IgG- oder IgM- Antikörper gegen körperzellgebundene<br />
Antigene gebildet (Autoantikörper).<br />
− Die Antikörper interagieren mit<br />
Molekülen des Komplementsystems<br />
und einer ganzen Reihe anderer<br />
Effektorzellen, wobei das umgebende<br />
Gewebe geschädigt wird.<br />
− Der Kontakt mit Komplement (C1q)<br />
und den Effektorzellen wird über deren<br />
Fc-Regionen aufgenommen.<br />
− Dadurch bilden die Antikörper eine<br />
Brücke zwischen Antigen und Effektor.<br />
− Dadurch, daß die Antikörper an die
Antigene gebunden werden kommt es zur Opsonisierung („schmackhaft<br />
machen“), d.h.: die Zellen werden <strong>für</strong> das Immunsystem markiert und „zum<br />
Abschuß freigegeben“.<br />
− Die Zellen werden dann durch Makrophagen, NK-Zellen und Komplement<br />
zerstört (Zellyse).<br />
− Normalerweise geschieht das physiologisch bei der Virusabwehr und der<br />
Bakterienzerstörung.<br />
− Reaktionszeit: Stunden bis Tage.<br />
− Typische Erkrankungen sind:<br />
− Thrombozytopenie,<br />
− hämolytische Anämie,<br />
− bei pharmakologisch induzierter<br />
Reaktion gegen Blutzellen<br />
− Goodpasture-Syndrom (Bildung von Autoantikörpern gegen Kollagen IV in<br />
den Lungen und Nieren),
− Hashimoto-Thyreoiditis (Antikörperbindung an den Schilddrüsenzellen führen<br />
zu deren Untergang ( Autoimmun-Hypo-Thyreose))<br />
− selten: Agranulozytose (kompletter Ausfall der weißen Blutkörperchen),<br />
− hyperakute Transplantatabstoßung<br />
Typ-IIb-Reaktion:<br />
− AK-AG-Interaktion wie bei Typ-IIa.<br />
− Die Bindung führt hierbei nicht zur Zellzerstörung.<br />
− Es werden über die Rezeptorbindungen spezifische Zellfunktionen aktiviert.<br />
− Die Antikörper wirken als Botenstoffe.<br />
− Beispiele:<br />
− Morbus Basedow (Bildung von Autoantikörper gegen den TSH-Rezeptor)<br />
− chron. Urtikaria (Bildung von Autoantikörper gegen den IgE-Rezeptor).<br />
Typ-III: Antikörper-abhängiger Immunkomplex-Typ<br />
− Typ-III-Reaktionen sind durch Antikörper-Bildung gegen lösliche Antigene<br />
gekennzeichnet.<br />
− Es kommt zur Bindung der gebildeten Antikörper an die gelösten Antigene.<br />
− Es kommt dabei zur Komplex-Formierung, in denen sich viele Antikörper- und<br />
Antigenmoleküle verbinden.<br />
− Diese Komplexe könne sich an die Kapillaren (z.B.Niere) binden.
− Die Komplexe können auch Komplement aktivieren , was zu weiteren<br />
Entzündungsreaktionen führt.<br />
− Die Krankheiten, die als Folge von Immunkomplexen entstehen, können in drei<br />
Gruppen eingeteilt werden:<br />
− Bei einer chronischen Infektion z.B.:<br />
− mit α-hämolysierenden Streptokokken,<br />
− bei einer Streptokokkenendokarditis,<br />
− bei Infektionen mit Parasiten,<br />
− bei der viralen Hepatitis,<br />
− kommt es bei Persistenz der<br />
Erreger und gleichzeitig<br />
schwachem Immunsystem zu<br />
chronischen Bildung von<br />
Immunkomplexen, die in den<br />
Geweben abgelagert werden<br />
können.<br />
− Die Immunkomplexerkrankung ist eine häufige Komplikation von<br />
Autoimmunprozessen.<br />
− Die kontinuierliche Anwesenheit von Autoantikörpern gegen ein „Selbst“-<br />
Antigen führt zu einer verlängerten Immunkomplexbildung.<br />
− Dadurch wird das mononukleäre Phagozytensystem (beseitigt die<br />
Immunkomplexe) überladen.<br />
− Folge ist, daß sich die überschüssigen Komplexe im Gewebe ablagern, (SLE).<br />
− Immunkomplexe können auch auf Körperoberflächen enstehen.(z.B. Lunge).<br />
− Hier wurden antigenhaltige Substanzen von Tieren, Pflanzen oder<br />
Schimmelpilzen inhaliert.<br />
− Man findet solche Erkrankungen als extrinsische allergische Alveolitis<br />
(Farmerlunge, Taubenzüchterkrankheit).<br />
− Hierbei entstehen aus der Belastung mit schimmligen Heu oder<br />
Taubenantigenen zirkulierende Antikörper.
− Diese Antigene induzieren IgG-Antikörper, erst in zweiter Linie IgE-<br />
Antikörper, die bei der Sofortreaktion beteiligt sind.<br />
Arthu<br />
s-
Reaktion<br />
− Die Arthus-Reaktion<br />
findet lokal begrenzt<br />
in den Wänden der<br />
Kapillaren und<br />
perivaskulär statt .<br />
− Am häufigsten tritt<br />
sie an der äußeren<br />
Haut auf.Eine<br />
Reaktion auf ein<br />
Antigen entwickelt<br />
sich langsam, die<br />
größte Intensität ist<br />
nach 4 – 10 Stunden<br />
erreicht.<br />
− Es entwickelt sich<br />
ein hämorrhagisches Ödem.<br />
− Nach 48 Stunden ist die Reaktion deutlich<br />
schwächer.<br />
− Antigen, Antikörper und Komplement<br />
lagern sich zu Anfang der Reaktion im<br />
Gewebe ab.<br />
− Daraufhin folgt einen Infiltration von<br />
polymorphnukleären Neutrophilen und<br />
eine intravaskuläre Verklumpung von<br />
Thrombozyten.<br />
− In schweren Fällen erfolgt dadurch eine<br />
Nekrose durch Gefäßverschluß.<br />
− Nach 24 – 48 Stunden sind die<br />
Polymorphen durch mononukleäre Zellen<br />
ersetzt.<br />
− Voraussetzung <strong>für</strong> eine Arthus-Reaktion ist<br />
die Aktivierung von Komplement.
Typ-IV: Spättyp, Antikörper-unabhängiger Typ<br />
− Typ-IV Überempfindlichkeitsreaktionen werden durch<br />
die Aktivierung Allergen-spezifischer T-Zellen<br />
ausgelöst.<br />
− Bei einer positiven Reaktion finden sich neben Erythem,<br />
und Infiltration auch Papeln und Bläschen.<br />
− Es werden drei Subtypen unterschieden:<br />
Typ IVa1:<br />
− Aktivierung von TH1-Zellen, die Reaktion richtet sich<br />
gegen lösliche Antigene und führt zur Aktivierung von<br />
Makrophagen.<br />
− Beispiele:<br />
− Nickel-Kontaktdermatitis,<br />
− Tuberkulin-Test<br />
Typ IVa2 :<br />
− Aktivierung von TH2-Zellen.<br />
− Die Reaktion richtet sich gegen lösliche Antigene und führt zur Aktivierung von<br />
eosinophilen Granulozyten.<br />
− Beispiel:<br />
− allergisches Asthma,<br />
− atophische Dermatitis.<br />
Typ IVb:<br />
− Aktivierung von zytotoxischen Lymphozyten, Reaktion en richten sich gegen<br />
zellgebundenen Antigene, Lyse der betroffenen Zellen:<br />
− Beispiele:<br />
− Kontaktdermatitis,<br />
− Steve-Johnson-Syndrom,<br />
− chronisches Asthma,<br />
− chronisch allergische Rhinitis.
Schulmedizinische Behandlung der allergischen<br />
Erkrankungen:<br />
− Antiallergika,<br />
− Antihistaminika,<br />
− Diese greifen erst spät in das allergische Geschehen ein, da sie die<br />
Histaminmoleküle erst am Erfolgsorgan (z.B. Nasenschleimhaut)<br />
hemmen.Weiterhin haben die Präparate eine unterschiedlich lange<br />
Wirkdauer und haben eine sedierende Wirkung.<br />
− Antiasthmatika,<br />
− Broncholytika, Bronchospasmolytika,<br />
− Schleimhautabschwellende Mittel sollten nur kurz über wenige Tage<br />
angewendet werden, da es zu einer körperlichen Gewöhnung an die<br />
Imidazolderivate (Oxymetazolin, Xylometazolin) kommt.<br />
− Corticoide, innerlich und äußerlich.<br />
− Glukocorticoide sollten erst nach Ausschöpfung aller anderen<br />
therapeutischen Möglichkeiten wegen der Nebenwirkung eingesetzt<br />
werden<br />
Nebenwirkungen:<br />
− Übelkeit, Brechreiz, Erbrechen,<br />
− Müdigkeit, Schläfrigkeit,<br />
− Schlafstörungen,<br />
− Magen- Darm- Beschwerden,<br />
− geschwächtes Immunsystem, verminderte Abwehr<br />
− Gewichtszunahme,<br />
− Nierenfunktionsstörungen, - erhöhte Leberwerte,<br />
− Veränderung des Blutbildes, - Hepatitis,<br />
− Haarausfall, Juckreiz, - Gynäkomastie,<br />
− Kopfschmerzen, - Photophobie
Die naturheilkundliche Behandlung der allergischen<br />
Erkrankungen<br />
1) Reinigen, Entgiften, Entschlacken:<br />
z.B.: Heilfasten (Wasser-, Tee-, F. X. Mayr-, Buchinger - Fasten)<br />
Die Milch- Eiweiß- Allergie, Getreide- Allergie nimmt immer weiter zu!<br />
2) Symbioselenkung:<br />
Durch Antibiotikatherapie, falsche Eßgewohnheiten und Umweltfaktoren kommt es<br />
dazu, daß sich die Darmflora nicht mehr im Gleichgewicht befindet.<br />
3) Ernährung:<br />
Die Ernährung beeinflußt bekanntermaßen den Stoffwechsel und damit die<br />
Krankheit. Eine große Anzahl von Nahrungsmitteln werden nicht<br />
vertragen, aber aus Unwissenheit trotzdem zu sich genommen.<br />
Hier kann der Patient aktiv an der Suche der unverträglichen<br />
Nahrungsmittel mithelfen. Es werden zuerst eine Woche lang nur die gut<br />
verträglichen Lebensmittel verabreicht, danach ein verdächtiges <strong>für</strong> einen<br />
Tag, um dann 3- 4 Tage die Reaktion abzuwarten.<br />
4) Störfeldbeseitigung:<br />
Häufig sind Störfelder Ursache einer allergischen Erkrankung. Dies<br />
Störfelder kann man durch verschiedene Methoden herausfinden und dann<br />
therapieren.<br />
− Provokationstest (Eigenblut, Spenglersan- Herdprovokation),<br />
− Bioresonanz, Vegatest, Kinesiologie, u.a.,<br />
− Neuraltherapie nach Hunecke.<br />
Mögliche Störfelder sind häufig:<br />
− Narben,<br />
− chronische Tonsillitis,<br />
− chronsche Apendizitis,<br />
− chronische Cholezitis,<br />
− chronische Sinusitis,<br />
− gynäkologische Raum,<br />
− Zahnherde ( tote Zähne, Zysten, Wurzelreste, Amalgam).
Eigenblut- und Eigenurintherapie<br />
5a) Eigenbluttherapie:<br />
Diese Therapie gehört zu den Umstimmungsverfahren.<br />
Es gibt mehrere Möglichkeiten die Eigenbluttherapie durchzuführen.<br />
− Der Therapeut entnimmt ca. 1 -2 ml venöses Blut und vermischt es mit<br />
homöopathisch- biologischen Mitteln und reinjiziert die Mischung direkt i.m.,<br />
Dies macht er 1 - 3 mal wöchentlich.<br />
− Der Therapeut arbeitet mit potenziertem Eigenblut.<br />
− Dazu entnimmt er einmalig eine kleine Menge Blut, entweder aus dem<br />
Ohrläppchen, der Fingerbeere oder aus der Vene.<br />
− Er stellt 10 Fritz (Spieß)- Ampullen auf und füllt diese mit Procain, NaCl oder<br />
einem homöopatisch- biologischem Ampullenmedikament.<br />
− In die erste Ampulle gibt er nun einen Tropfen des Blutes und verschüttelt<br />
diese Lösung 100 mal.<br />
− Dann gibt er einen Tropfen aus der ersten Ampulle in die zweite Ampulle und<br />
wiederholt diesen Vorgang. Wenn alle Ampullen verschüttelt sind, werden sie<br />
über einem Bunsenbrenner verschlossen und in den Kühlschrank gestellt.<br />
− Der Patient bekommt einmal pro Woche eine Ampulle mit einem frischen<br />
Medikament (z.B. Allergie- Injektopas) als Mischspritze i.m. injiziert.
5b) Eigenurintherapie<br />
Der gesunde Harn ist gelblich klar, frei von Eiweiß, Bakterien, Eiter und Zucker. Er<br />
enthält aber viele wertvolle Stoffe, wie Vitamine, Hormone, Antikörper und<br />
Harnstoff. Letzterer wird auch in Salben und Cremes verarbeitet.<br />
Um sicher zu sein, daß der Urin auch infektfrei ist, ist die Untersuchung mit einem<br />
Comburstick obligat. Im Zweifelsfall muß dann ein Urinstatus im Labor veranlaßt<br />
werden.<br />
Wie beim Eigenblut kann die Eigenurintherapie bei Allergikern und<br />
Neurodermitikern sehr erfolgreich sein.<br />
Man nimmt <strong>für</strong> die Behandlung am besten den morgendlichen Mittelstrahlurin.<br />
Es gibt folgende Möglichkeiten der Eigenurinbehandlung:<br />
I) Trinken von Eigenurin<br />
Es werden tägl. ½ bis 1 Teelöffel vom frischen Morgenurin getrunken. (Steigerung<br />
bis 1 Eßlöffel).<br />
Der Urin kann zur besseren Compliance in Saft oder Tee eingenommen werden.<br />
Ziel sollte es sein, daß der Patient morgens ein Schnapsglas trinkt!<br />
II) Potenziertes Eigenurinbehandlung:<br />
Vorgehensweise : ähnlich wie beim potenzierten Eigenblut.<br />
Es werden aber Tropfen und keine Injektion hergestellt.<br />
Der Therapeut nimmt bei dieser Therapie entweder 35%iges Äthanol oder aber ein<br />
gutes Haut-, oder Umstimmungsmittel diverser Pharmafirmen.<br />
Man benutzt 20 ml Braunglasflaschen mit Tropfer und füllt in das erste Fläschchen<br />
20 Tropfen Eigenurin, dann wird die Flasche auf 20 ml mit dem Präparat aufgefüllt.<br />
Nach dem Verschütteln nimmt man 20 Tropfen aus der ersten Flasche, füllt diese in<br />
die zweite und verfährt wie bei der ersten Flasche. Dies macht man mit allen 10<br />
Flaschen.<br />
Im akuten Therapiefall beginnt man mit der niedrigsten Potenz, im chronischem Fall<br />
mit der höchsten Potenz.<br />
Erwachsene nehmen 3 mal täglich 20 Tropfen,<br />
Kinder bis 12 Jahre 3 mal ein Tropfen / Lebensjahr,<br />
Kindern ab 12 Jahren werden 3 mal 15 Tropfen verabreicht.<br />
III) Einreibungen mit Eigenurin:<br />
Wegen des Harnstoffgehalts ist der Eigenurin ein sehr gut wirkendes Mittel gegen<br />
Juckreiz, gerade bei Neurodermitis und anderen Hauterkrankungen.<br />
Die betroffenen Stellen sollten 1- 3 mal täglich mit Eigenurin eingerieben werden.<br />
Hervorragend hat sich Urin bewährt, der ca. 2 -3 Tage kühl und dunkel abgestanden<br />
hat. Nachdem der Urin eingetrocknet ist, sollte er noch wenigstens ½ Stunde<br />
einwirken, bevor er abgewaschen wird.<br />
Bei Babys und Kleinkindern hat es sich bewährt, das Kind morgens mit der nassen<br />
Windel abzurubeln.
IV) Injektion mit Eigenurin:<br />
Der frische Morgenurin kann auch pur oder mit 1 ml NaCl 0,9 % injiziert werden.<br />
Die Injektion wird s.c. oder i.m. durchgeführt. Man beginnt mit sehr kleinen Dosen,<br />
um eine überschießende Reaktion (Erstreaktion) zu vermeiden. Die Urinmenge bei<br />
der ersten Injektion sollte 0,5 ml nicht überschreiten und kann dann langsam (1 – 2<br />
mal / Woche) bis zu 5 ml gesteigert werden.<br />
Falls das Therapieergebnis zu Wünschen übrig läßt, reduziert man die Dosis wieder<br />
um 0,5 ml bis zur Anfangsdosis.<br />
V) Eigenurin- Bleibeklistier<br />
Der noch körperwarme frische Eigenurin kann auch als Bleibeklistier verwendet<br />
werden.<br />
Säuglinge: 3 – 5 ml<br />
Kleinkinder: 5 – 15 ml<br />
Erwachsene: 5 – 30 ml<br />
Der Harn wird in eine Spritze aufgezogen und mit einem aufgesetztem Konus<br />
langsam rektal eingebracht.<br />
Die Klistiere werden 1 bis 2 mal täglich bis zum Verschwinden der Symptome<br />
durchgeführt.<br />
Bei chronischen Verläufen der Erkrankung kann die Behandlung mehrere Monate<br />
dauern, es sollte dann nach 4 – 5 Tagen eine Pause von 1 – 2 Tagen gemacht werden.<br />
Biologische Desensibilisierung:<br />
Folgende Präparate haben sich bewährt:<br />
- Allergie-Injektopas, Asthma- Injektopas, Broncho-Injektopas, Pascallerg- Tabl,<br />
Pascotox forte- Injektopas, Gerner Mixtura Antiallergicum CPL.<br />
Akupunktur:<br />
Homöopathische Therapie<br />
Ausleitungsverfahren nach Aschner<br />
− Baunscheidt- Verfahren,<br />
− Schröpfen,<br />
− Blutegel- Therapie,<br />
− Aderlaß<br />
können je nach Konstitution angewendet werden.<br />
Die Astheniker sprechen sehr gut auf eine Ableitung über die Haut an.<br />
Deshalb wende ich bei ihnen trockenes Schröpfen, Baunscheidt aber<br />
auch Akupunktur und Neuraltherapie an.
Die Dicken (Phletoriker) sprechen sehr gut auf blutziehende<br />
Maßnahmen und Ableitung über den Darm und die Nieren an.<br />
Deshalb wende ich hier Aderlaß, Blutegel und blutiges Schröpfen an.<br />
Vitamin- Zufuhr<br />
− Vitamin Hochdosistherapie mit 7,5 g Vitamin C von Pascoe.<br />
− Vitamin B- Komplex (Hevert)<br />
− Zinkzufuhr<br />
− Neukönigsförder Mineraltabletten<br />
pH- Wert Einstellung des Organismus<br />
− Nach Überprüfung des Ph- Wertes und einem pH-Wert Tagesprofil,<br />
Einstellung eines optimalen pH- Wertes, z.B. mit Basosyx.<br />
Wiederherstellung der Darmflora<br />
− Bei Verdacht auf Dysbiose des Darms und bei Darmmykose:<br />
Wiederherstellung der physiologischen Darmflora mit:<br />
− Paidoflor, (Ardeypharm)<br />
− Mutaflor mite, (Ardeypharm)<br />
− Mutaflor, (Ardeypharm)<br />
− Regazym (Syxyl),<br />
− Nystatin, z.B. Adiclair (Ardeypharm)
Spektrum der Autoimmunerkrankungen<br />
− Die Antikörper bei der Hashimoto-Thyreoiditis, in erster Linie mononukleäre<br />
Zellen der lymphozytären und phagozytären Reihe, sowie Plasmazellen, reagieren<br />
ausschließlich mit der Schilddrüse.<br />
− Im Gegensatz dazu reagiert das Serum<br />
von Patienten mit SLE mit vielen, wenn<br />
nicht sogar mit allen Körpergeweben.<br />
− Einer der vorherrschenden<br />
Antikörper bei SLE ist gegen den<br />
Zellkern gerichtet (antinukleäre<br />
Antikörper, ANA).<br />
− Die Muster nach den<br />
Autoimmunerkrankungen ablaufen<br />
umfassen ein weites Spektrum:<br />
− Auf der einen Seite stehen die<br />
Erkrankungen die durch Antikörper<br />
ein einziges Organ angreifen<br />
(Hashimoto-Thyreoiditis), auf der<br />
anderen Seite solche, bei denen<br />
Antikörper gegen verschiedene<br />
Gewebe gebildet werden.<br />
− Man spricht daher von<br />
organspezifischen und nicht<br />
organspezifischen Erkrankungen.<br />
− Zielorgane der organspezifischen<br />
Erkrankungen sind meistens die<br />
Schilddrüse, die Nebenniere, der<br />
Magen, das Pankreas.<br />
− Die nicht organspezifischen Erkrankungen werden unter dem Begriff<br />
„rheumatischer <strong>Formenkreis</strong>“ zusammengefaßt und betreffen Haut, Nieren,<br />
Gelenke, und Muskeln.
− Es ist interessant, daß an den<br />
beiden Enden des Spektrums<br />
manchmal deutliche<br />
Überschneidungen vorkommen:<br />
− Bei Patienten mit perniziöser<br />
Anämie finden wir oft auch<br />
Antikörper gegen die<br />
Schilddrüse, diese Patienten<br />
erkranken auch öfter an einer<br />
Schilddrüsenauto-<br />
Immunerkrankung als<br />
Gesunde.<br />
− Andererseits haben Patienten<br />
mit einer Schilddrüsenauto-<br />
Immunerkrankung häufig<br />
Magenschleimhautantikörper<br />
und die daraus resultierende<br />
perniziöse Anämie.<br />
− Die verschiedenen rheumatische<br />
Erkrankungen am nicht<br />
organspezifischen Ende des<br />
Spektrums zeigen ebenfalls diese<br />
Überlappungen<br />
Hashimoto-Thyreoiditis (syn. Struma lymphomatosa Hashimoto)<br />
− Es gibt zwei verschiedene Verlaufsformen dieser Thyreoiditis:<br />
− Die Hashimoto-Thyreoiditis i.e.S. (Autoimmunthyreopathie Typ 1A und 2A)<br />
mit einer Vergrößerung der Schilddrüse (Struma).<br />
− Die Ord-Thyreoiditis (Autoimmunthyreopathie Typ 1B und 2B), mit einer<br />
Verkleinerung (Atrophie) der Schilddrüse.<br />
− Das sich Symptome, Diagnostik, Therapie und Prognose der beiden Formen nicht<br />
wesentlich unterscheiden und beide Formen ineinander übergehen können, werden<br />
sie in der Regel unter dem Begriff der Hashimoto-Thyreoiditis zusammengefaßt.<br />
− Bei beiden Formen kommt es auf Dauer zu einer Schilddrüsenunterfunktion<br />
wobei sich auch Phasen der Überfunktion zeigen.<br />
− Die Krankheit gilt als nicht heilbar.<br />
− Sie gehört zu den „polyendokrinen Autoimmunsyndromen“ und kann mit<br />
weiteren Autoimmunerkrankungen zusammen auftreten, s.o..
Häufigkeit<br />
− Die Hashimoto-Thyreoiditis ist eine der häufigsten Autoimmunerkrankungen und<br />
die häufigste Ursache der primären Schilddrüsenunterfunktion.<br />
− Die mit der Hashimoto-Thyreoiditis einhergehende Schilddrüsen-Unterfunktion<br />
hat in Westeuropa eine Häufigkeit von 1 – 2 %,<br />
− subklinische Verläufe liegen im Bereich von 6 – 8 %.<br />
− Frauen erkranken häufiger als Männer ( Verhältnis: 2 : 1 bis 5 : 1)<br />
− Die Veranlagung zur Erkrankung kann vererbt werden, muß aber nicht<br />
zwangsläufig zum Ausbruch der Erkrankung führen.<br />
− Es hat sich gezeigt, daß bei hormonellen Umstellungen (Pubertät, Entbindung,<br />
Klimakterium) und in schweren Belastungssituationen es zum Ausbruch der<br />
Erkrankung kommen kann.<br />
Ursachen:<br />
− Die genauen Ursachen sind noch unbekannt. Es werden verschiedene Ursachen<br />
diskutiert:<br />
− Neben einer familiären (genetischen) Ursache (z.B. X-Chromosome<br />
Inactivation) kommen auch<br />
− Stress,<br />
− schwere Virusinfektionen (Epstein-Barr-Virus, Herpes zoster), aber auch eine<br />
Dysfunktion der Nebennierenrinde, sowie<br />
− Umwelteinwirkungen in Betracht.<br />
− Zur Zeit wird über eine Überdosierung mit Jod diskutiert:<br />
− Es gilt als ziemlich sicher, daß die Erkrankung, genauso wie der Morbus<br />
Basedow, durch zu hohe Joddosen (Jodexzesse) (z.B. jodhaltige<br />
Kontrastmittel) ausgelöst wird.<br />
− Hierbei scheint es eine Rolle zu spielen, daß die Lebensmittel und die<br />
Futtermittel <strong>für</strong> Nutztiere mit Jod angereichert werden.
Symptome:<br />
− Es kann zu Beginn der Erkrankung zu einer Hyperthyreose kommen, wobei diese<br />
Symptome dann <strong>für</strong> einige Zeit in Vordergrund stehen.<br />
− Auf Dauer werden dann diese Symptome von denen der Hypothyreose abgelöst.<br />
− Der Krankheitsverlauf ist bei den meisten Erkrankten leicht, es sind aber auch<br />
mittlere bis schwere Verläufe bekannt. Unterfunktions-Symptome können bereits<br />
bei subklinischen (noch als euthyreot) geltenden werten auftreten. Das heißt, daß<br />
schon subklinische Laborwerte eine Minderung der Lebensqualität darstellen<br />
kann.<br />
− In ganz schweren, extremen und sehr seltenen Fällen kann es auch zur Hashimoto-<br />
Enzephalitis kommen. Die Symptome sind epileptische Anfälle, Halluzinationen<br />
und psychiatrische Symptome.<br />
Diagnose:<br />
− Diagnostisch relevante Werte sind:<br />
− Thyreoperoxidase-Antikörper (TPO-AK),<br />
− mikrosomale Antikörper (MAK),<br />
− TG-AK (Antikörper gegen Thyreoglobulin).<br />
− In den meisten Fällen sind die TPO-AK erhöht.<br />
− Es gibt aber auch Fälle, in denen eine Hashimoto-Thyreoiditis vorliegt, ohne das<br />
die (alle) Antikörper erhöht sind.<br />
− Folgende Werte sind ebenfalls wichtig und geben ein Bild über die<br />
Stoffwechsellage der Schilddrüse:<br />
− TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon)<br />
− T3 (Trijodthyronin), freies T3 (fT3)<br />
− T4 (Levothyroxin, bzw. L-Thyroxin, bzw. Tetrajodthyronin), freies T4 (fT4)<br />
Eine Schilddrüsendiagnostik die sich nur auf den TSH-Wert stützt ist nicht<br />
aussagekräftig !<br />
Normwertiges TSH und freie T-Werte sind kein Ausschlußkriterium <strong>für</strong> eine<br />
Hashimoto-Thyreoiditis !<br />
!
− Ein weiteres wichtiges Diagnosemittel ist die Darstellung der Schilddrüse im<br />
Sonogramm (Ultraschallbild).<br />
− Es wird bei positivem Befund typischerweise inhomogen echoarm sein, was auf<br />
die Zerstörung hinweist.<br />
− Im Doppler kann eine verstärkte Durchblutung des Schilddrüsengewebes auf<br />
einen Entzündungsherd hinweisen.<br />
− Auch ist die Größe der Thyreoidea wichtig und muß im Sonogramm beurteilt<br />
werden.<br />
− Größen von über 18 ml bei Frauen und 25 ml bei Männern sind als auffällig zu<br />
bewerten.<br />
− Kleine Schilddrüsen mit Werten unter 6 ml (Frauen) und 8 ml (Männer) sind<br />
typisch <strong>für</strong> atrophische Verlaufsformen.<br />
− Die atrophische Form mit schrumpfender Schilddrüse ist weit häufigerer als die<br />
hypertrophe Form mit Struma.<br />
− Endgültige Befundsicherheit bringt nur die histologische Untersuchung der<br />
Schilddrüse.<br />
− Bei der Hashimoto-Thyreoiditis findet man, im Gegensatz zur gesunden<br />
Schilddrüse, neben anderen Kriterien vor allem ein dichtes Infiltrat von<br />
Lymphozyten und auch Lymphfollikel, die ein Ausdruck der entzündlichen<br />
Vorgänge sind.<br />
Therapie:<br />
− Die Hashimoto-Thyreoiditis ist im Augenblick nicht zu behandeln.<br />
− Die Hypothyreose muß und kann aber therapiert werden.<br />
− Die Therapie erfolgt durch die einschleichende Gabe von Hormonen, die die<br />
Schilddrüse in nicht ausreichender Form oder gar nicht herstellt.<br />
− Die Substitution erfolgt durch die Gabe von Schilddrüsen-Hormonen wie:<br />
− Thyroxin, (T4, Levothyroxin)<br />
− Kombinationen von T3 und T4<br />
− Alternativmedizinisch: Präparate aus getrockneten Schweineschilddrüsen
Morbus Basedow Autoimmunerkrankung der Schilddrüse<br />
− Die Erkrankung geht häufig mit einem Struma, einer Hyperthyreose oder einer<br />
Augenbeteiligung (endokrine Orbitopathie) einher.<br />
− Bei der Erkrankung kann es unter einer überbrückenden medikamentösen<br />
Therapie zu einer Remission kommen,<br />
− in den meisten Fällen aber ist eine Behandlung mittels Operation<br />
(Strumaresektion) oder radioaktiver Therapie (Radiojodtherapie) notwendig.<br />
Synonyme:<br />
− Im deutschen Sprachraum wird die Erkrankung nach den deutschen<br />
Erstbeschreiber Carl Adolph von Basedow (1840) benannt.<br />
− Im englischsprachigen Raum wird diese Erkrankung nach dem Erstbeschreiber<br />
Robert James Graves (1835) als Graves´ Disease bezeichnet.<br />
− Weitere Bezeichnungen:<br />
− Autoimmunthyreopathie Typ 3,<br />
− Immunhyperthyreose (IHT).<br />
− Außerdem: Begbie´s disease, Flajani´s disease, Flajani-Basedow-syndrome,<br />
Marsh´s disease, Parry´s disease<br />
Geschichte:<br />
− Der in Merseburg lebende und praktizierende Arzt<br />
Carl<br />
von Basedow beschrieb 1840 die später als<br />
− Merseburger Trias bekannte Symptomatik aus:<br />
− Exophtalmus,<br />
− Struma und<br />
− Tachycardie.<br />
− Er deute die Erkrankung als „maskierte skrofulöse Dyskrasie des<br />
Blutes“.<br />
− Er behandelte das Syndrom mit jodhaltigem Mineralwasser.<br />
− 1886 wies Paul Julius Möbius den Bezug des Syndroms zur<br />
Schilddrüse nach..
Verbreitung:<br />
− Die Prävalenz (Häufigkeit) des Morbus Basedow in Deutschland ist recht<br />
ungenau.<br />
− In Ländern mit ausreichender Jodversorgung liegt die Prävalenz bei 2 – 3%. Für<br />
Männer gilt ein Zehntel des Wertes.<br />
− Die Inzidenz liegt bei 1 auf 1000 Einwohner.<br />
− Häufig sind Frauen im gebärfähigem Alter betroffen., die Erkrankung kann aber in<br />
jedem Alter auftreten..<br />
− Ein Drittel der Fälle findet sich vor dem 35.Lebensjahr, das Maximum liegt<br />
zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr.<br />
− In Ländern mit ausreichender Jodversorgung ist der Morbus Basedow mit über<br />
95% der Fälle die häufigste Ursache <strong>für</strong> eine Hyperthyreose.<br />
− Schon Neugeborenen können im Falle eines Morbus Basedow bei der Mutter eine<br />
Hyperthyreose und ein Struma aufweisen, da die auslösenden Immunglobuline<br />
(TSH-Rezeptorautoantikörper) plazentagängig sind.