Goldhaubenzeitung 2011/1 - Goldhaubengemeinschaft

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4 Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer im Gespräch EHRENAMT = EHRENSACHE Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer im Gespräch mit Elisabeth Mayr-Kern 2011 wurde zum Europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeit ausgerufen. In ganz Europa, auch in Oberösterreich, werden also Fragen der Ehrenamtlichkeit aus verschiedensten Blickwinkeln heraus diskutiert. Im folgenden Gespräch nimmt Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer zu Fragen der ehrenamtlichen Kulturarbeit Stellung. Herr Landeshauptmann, ist es Ehrensache ehrenamtlich tätig zu sein? Zunächst einmal ist es eine zutiefst persönliche Entscheidung, ob jemand ehrenamtlich tätig sein will. Wer sich in Vereinen oder Verbänden engagiert, der tut dies, weil ihm die Sache ein besonderes Anliegen ist, weil sie ihm oder ihr die Zeit, die Mühe, die investiert wird, wert ist. Das ist die eine, individuelle Seite. Das hat aber, und damit bin ich beim zweiten Aspekt, gesellschaftliche Konsequenzen: Menschen die sich engagieren für Dinge, die ihnen etwas wert sind, leisten einen wichtigen Dienst an der Gesellschaft, stärken das Band, das unsere Gemeinschaft zusammen hält. Das klingt alles sehr allgemein ... Daran kommt man nicht vorbei. Wir wissen, dass sich dieses ehrenamtliche Bild aus vielen einzelnen, individuellen Elementen zusammen setzt. Ehrenamt ist nicht gleich Ehrenamt, hier gilt es, da haben Sie recht, durchaus zu differenzieren: es ist zum Beispiel sicher ein Unterschied, ob ich mich im Sozialoder im Kulturbereich engagiere. Welchen Stellenwert hat das Ehrenamt im Kulturbereich? Einen sehr, sehr hohen. Wenn ich zum Beispiel allein an die Volkskultur denke: in den Vereinen und Verbänden sind mehr als 100.000 Menschen aktiv, fast zu 100 % ehrenamtlich. Ganz generell bin ich der Meinung, dass die Vielfalt des Kulturlandes Oberösterreich ohne dieses breite ehrenamtliche Engagement der Menschen, so wie es bei uns gelebt wird, nicht möglich wäre. Wie sehen Sie dann die Herausforderungen für die kommenden Jahre? Grundsätzlich positiv. Natürlich müssen wir auf die Lebenskreisläufe der Menschen Rücksicht nehmen: es gibt Phasen, in denen ehrenamtliches Engagement unterschiedliche Bedeutung und Gewicht hat, weil einfach anderes wichtiger ist: die Familie, der Beruf, usw. Das gilt es auch zu respektieren. Wichtig ist aber, dass wir nichts ausschließen, vor allem aber keine zu hohen Hürden aufbauen. Ganz im Gegenteil: wir müssen überlegen, wie wir die Türen zum Ehrenamt soweit wie möglich öffnen. Nicht jeder muss alles können, aber jeder soll sich gemäß seinen Fähigkeiten einbringen können. Oftmals ist ja nicht die Arbeit an sich das Problem, sondern die Übernahme von Verantwortung. Ja, es ist ein Faktum, dass sich manchmal Menschen scheuen, sich in verantwortungsvolle Positionen in Vereinen und Verbänden berufen zu lassen. Ich glaube aber, dass dies kein modernes, und schon gar kein Massenphänomen ist. Wahrscheinlich hat es das schon immer gegeben, hier plädiere ich wirklich für einen pragmatischen Umgang und für individuelle Lösungen. Wie schaut es mit Dank und Anerkennung aus? Da sind wir bei einem zentralen Thema. Ehrenamt ist nicht mit Geld aufzuwiegen. Dank kostet aber nichts. Bevor wir über angebliche Vereinsmeierei lächeln und Vereinsarbeit damit auch ins lächerliche ziehen, sollten wir uns vielmehr überlegen, wie wir jenen, die in den Vereinen arbeiten, Anerkennung zollen und sie so in ihrer Arbeit stärken können. Weil es um Menschen geht, die es sich im wahrsten Sinn des Wortes verdient haben. Danke für das Gespräch.
die goldhaube 01/2011 5 BERICHTE DER LANDESLEITUNG MENSCHENRECHTSPREIS 2010 DES LANDES oö. AN ANNELIESE RATZENBÖCK Am 9. 12. 2010, dem Vortag des Jahrestages der Deklaration der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen, verlieh Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer den Menschenrechtspreis des Landes Oberösterreich an Anneliese Ratzenböck und an den Verein „migrare“ im Landhaus in Linz. „Die beiden Preisträger leisten durch ihr Engagement einen wesentlichen Beitrag zum Mit- und Füreinander in Oberösterreich“, so Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer in seiner Laudatio. „Anneliese Ratzenböck gibt mit ihrer Lebenseinstellung, ihrer Menschenliebe und ihrem tief religiösen Glauben sozial schwächeren Mitmenschen eine Stimme.“ Das soziale Engagement von Anneliese Ratzenböck geht auf das Jahr 1976 zurück und war über lange Zeit mit ihrer Funktion als Landesobfrau der OÖ. Goldhaubenfrauen verknüpft. In dieser Funktion setzte sie sich für krebskranke Kinder ein, gründete einen eigenen Kinderkrebshilfefonds und engagiert sich seit 1992 für Erholungsaktionen für „Tschernobylkinder“ in Oberösterreich. Sie wirkte an der Gründung der Lebenshilfe mit, die sich aus einem Gesprächskreis im Linzer „Haus der Frau“ entwickelte. Bald übernahm sie auch den Vorsitz im Kuratorium der MS-Gesellschaft. Seit 1997 ist Anneliese Ratzenböck Obfrau des von ihr initiierten Forums „Freunde der Caritas Oberösterreich“, deren Ziel es ist, die Arbeit der Caritas zu unterstützen, indem jedes Jahr für ein In- und Auslandsprojekt mit verschieden Veran- Überreichung der Menschrechtspreisurkunde an Anneliese Ratzenböck durch Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer. Foto: Land OÖ / Kraml staltungen Geld- und Sachleistungen gesammelt werden. Dank ihres großartigen menschlichen Einsatzes konnten bisher 16 Projekte in Weißrussland, Rumänien, Serbien, Bosnien und der Demokratischen Republik Kongo sowie 13 Projekte in Oberösterreich unterstützt werden. Wir gratulieren unserer langjährigen Landesobfrau herzlichst, sind doch viele dieser Aktivitäten untrennbar mit unserer Goldhaubengemeinschaft verbunden. Martina Pühringer ABONNEMENT DER GOLDHAUBENZEITUNG Interessierte Leserinnen und Leser haben ab 2011 die Möglichkeit, die Goldhaubenzeitung zu einem Preis von 12.– Euro zu erwerben. Der dieser Goldhaubenzeitung beigelegte Abonnementbestellschein kann ausgefüllt an folgende Adresse retourniert werden: Landesleitung OÖ. Goldhaubengemeinschaft, Haus der Volkskultur, Promenade 33, 4020 Linz. Ausnahmslos sind schriftliche Bestellungen nötig. Nach Einzahlung – der Zahlschein wird zugesandt – erhalten Sie dreimal im Jahr die Goldhaubenzeitung. Eine Kündigung hat schriftlich bis zum 31. 12. des Vorjahres zu erfolgen. Wir ersuchen, dieses Angebot in der Goldhaubengruppe und darüber hinaus publik zu machen. Selbstverständlich bekommen bis auf weiteres die Ortsobfrauen zwei Exemplare der Goldhaubenzeitung unentgeltlich zugesandt. Ich bitte die Werbetrommel für unsere Goldhaubenzeitung zu rühren. Martina Pühringer Jahresabonnement Jetzt um € 12,– Bestellen! AUSGABE 01/11 Goldhaube Die K O P F T U C H , H A U B E & H U T M I T E I L U N G E N F Ü R O Ö . G O L D H A U B E N - , H U T U N D K O P F T U C H G R U P E N
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