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Obstipation, Diarrhoe, Malassimilation - wilmnet.de

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Physio-Vortrag „Verdauung“: <strong>Obstipation</strong>, <strong>Diarrhoe</strong>, <strong>Malassimilation</strong>en<br />

Erarbeitet von Ferdi, Leif, Enno, Anne<br />

<strong>Obstipation</strong>, <strong>Diarrhoe</strong>, <strong>Malassimilation</strong><br />

<strong>Obstipation</strong><br />

von Ferdi, Enno<br />

Definition<br />

- „Verstopfung“<br />

- Verzögerte (weniger als 3 mal die Woche) Entleerung von hartem Stuhl<br />

Symptome<br />

- Druckgefühl, Völlegefühl, Blähbauch, allgemeines Unwohlsein zu Beginn<br />

- Blähungen<br />

- Schmerzen bei <strong>de</strong>r Defäkation<br />

- Ausscheidung erschwert und in kleinen und harten Portionen starkes Pressen bei <strong>de</strong>r<br />

Darmentleerung<br />

- Gefühl <strong>de</strong>r unvollständigen Darmentleerung<br />

- Appetitlosigkeit<br />

- Zungenbelag<br />

Formen<br />

akute <strong>Obstipation</strong><br />

- relativ selten<br />

- gleiche Symptome wie chronische <strong>Obstipation</strong>, zusätzlich<br />

o heftige Schmerzen<br />

o angeschwollener Bauch<br />

o Erbrechen von Kot (Miserere)<br />

o Schock<br />

- Ursache: Darmverschluss (Ileus), Folge von Schlaganfall und Bandscheibenvorfall<br />

- sofortige Behandlung (evtl. auch OP) erfor<strong>de</strong>rlich<br />

chronische <strong>Obstipation</strong><br />

- über mehr als drei Monate <strong>de</strong>r Stuhlgang regelmäßig vier Tage ausbleibt<br />

- starkes Pressen erfor<strong>de</strong>rlich ist<br />

- ein Gefühl <strong>de</strong>r unvollständigen Darmentleerung bestehen bleibt<br />

- kologene <strong>Obstipation</strong><br />

o = „Slow-transit-<strong>Obstipation</strong>“<br />

o mangeln<strong>de</strong> Beweglichkeit <strong>de</strong>s Darms Darminhalt nur langsam vorwärts bewegt<br />

ständig Wasser entzogen harter Stuhl<br />

Ausscheidung bis 2 Wochen verzögert<br />

o Ursachen:<br />

• ballaststoffarme Ernährung<br />

• Nervenstörungen z.B. im Nervengeflecht <strong>de</strong>s Darms, in <strong>de</strong>r zentralen<br />

Nervensteuerung o<strong>de</strong>r durch neurologische Erkrankungen (Multiple<br />

Sklerose, Diabetes mellitus, Morbus Parkinson)<br />

• Hypothyreose<br />

• Nebenwirkungen von Medikamenten: u.a. Schlafmittel, Sedativa, Opiate<br />

- 1 -


Physio-Vortrag „Verdauung“: <strong>Obstipation</strong>, <strong>Diarrhoe</strong>, <strong>Malassimilation</strong>en<br />

Erarbeitet von Ferdi, Leif, Enno, Anne<br />

- anorektale <strong>Obstipation</strong><br />

o durch Verän<strong>de</strong>rungen / Störungen im Bereich <strong>de</strong>s Enddarms und <strong>de</strong>s Afters<br />

• Analstenose<br />

• Aussackung <strong>de</strong>s Enddarms<br />

• angeborene Verdickung <strong>de</strong>s inneren Schließmuskels (Sphincter internus)<br />

• gestörte Motorik von Rektum und After<br />

- idiopathische <strong>Obstipation</strong><br />

o häufiges Vorkommen<br />

o keine krankhaften Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Darmfunktion o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Darmanatomie<br />

feststellbar<br />

o „Slow Transit Constipation“ (gestörte Stuhlpropagation durch das Kolon)<br />

o „Outlet Obstruction“ (Störung <strong>de</strong>r Stuhlentleerung aus <strong>de</strong>m Rektum)<br />

o Ursachen:<br />

• willkürlich unterdrückter Stuhldrang<br />

• Stressfaktoren<br />

• Reizdarmsyndrom (bei schmerzhafter <strong>Obstipation</strong>)<br />

Reiseobstipation<br />

- eigentlich kologene <strong>Obstipation</strong><br />

- zeitlich begrenzt<br />

- durch Umstellung <strong>de</strong>r Ernährung und <strong>de</strong>r Umgebung<br />

- Ursachen:<br />

o ungewohnte Nahrungsmittel und Gewürze<br />

o Flüssigkeitsmangel bedingt durch hohe Temperaturen und trockene Luft<br />

o Zeitumstellung bei Fernreisen<br />

o ungewohnter Alltagsablauf<br />

Ursachen<br />

- Diätetische Faktoren ( ballaststoffarme kost)<br />

- Steigerung <strong>de</strong>r Segmentationen beim so genannten spastischen Kolon („Reizdarmsyndrom“)<br />

- Hormonale Störungen ( Hypothyreose Herabsetzten <strong>de</strong>r Darmmotorik)<br />

- Arzneimittel (z. Bsp. Opiate)<br />

- Neurogene Störungen ( Fehlen <strong>de</strong>r intramuralen Gangleinzellen im Rektum beim Morbus<br />

Hirschsprung)<br />

- Entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn)<br />

- Mechanische Faktoren (z. Bsp. Schwangerschaft)<br />

Folgen<br />

- Hämorrhoi<strong>de</strong>n<br />

- Analfissuren (durch harten Stuhl)<br />

- Entstehung eines Rektumprolaps<br />

- Divertikulitis<br />

- Entstehung vermeintlicher Stuhlinkontinenz o<strong>de</strong>r Enkopresis bei Kin<strong>de</strong>rn<br />

- Bildung von verhärteten Kotballen (SkybalaWeitere seltene Folgen können sein<br />

- Entstehung eines mechanischen Ileus<br />

- Ausbildung eines Megacolons<br />

- 2 -


Diagnostik<br />

Physio-Vortrag „Verdauung“: <strong>Obstipation</strong>, <strong>Diarrhoe</strong>, <strong>Malassimilation</strong>en<br />

Erarbeitet von Ferdi, Leif, Enno, Anne<br />

körperliche Untersuchungen<br />

- Abhören, Abklopfen, Abtasten Bauch<br />

- Laboruntersuchungen<br />

- Untersuchung auf Blut im Stuhl<br />

o Hämocult – Test ( Hinweis auf von Darmentzündung, Polypen, Tumor)<br />

- Ultraschall<br />

- Darmspiegelung (Koloskopie)<br />

- Röntgenuntersuchungen<br />

o Colon-Kontrasteinlauf ( Barium- Brei), wegen Zugabe von starkem Kontrastmittel nur<br />

selten durchgeführt<br />

- Kolontransit – Test<br />

o Bei Verdacht auf Dolichokolon (überlanger Dickdarm)<br />

o Patienten schlucken 6 Tage lang je eine Kapsel Biomarker<br />

o Am 7 Tag Röntgen und schauen wie viele Kapseln sich in <strong>de</strong>n Dickdarmabschnitten<br />

befin<strong>de</strong>n<br />

o Gesamte Darmpassage = Obergrenze 64 Stun<strong>de</strong>n <strong>Obstipation</strong> bis zu 120 Stun<strong>de</strong>n<br />

- Zusätzliche Spezialuntersuchungen<br />

o CT und MRT<br />

o<br />

o<br />

Gynäkologische, urologische o<strong>de</strong>r neurologische Untersuchungen ( z. Bsp.: EMG)<br />

Anorektale Manometrie (physikalische Druckmessung mittels eines Manometers in<br />

einem abgeschlossenen Raum) Aufschluss über Funktion <strong>de</strong>s Enddarms und <strong>de</strong>s<br />

Schließmuskels<br />

psychische Untersuchungen<br />

- <strong>Obstipation</strong> oft bei jungen Frauen psychosomatischer Natur<br />

- Fragen nach Lebensumstän<strong>de</strong>n, Ernährungsgewohnheiten, familiären und<br />

beruflichen/schulischen Situation<br />

- Antworten geben Hinweis auf stressbedingte <strong>Obstipation</strong> o<strong>de</strong>r auf Stuhlverhaltung (<br />

Enkopresis wie<strong>de</strong>rholtes freiwilliges o<strong>de</strong>r unfreiwilliges Einkoten ab einem Alter von 4<br />

Jahren)<br />

Therapie<br />

Ernährungsumstellung<br />

- Normalkost<br />

o Vollkornbrot Kleiebrot<br />

o Vollkornteigwaren, Vollreis, Hirse, Hafer, Vollkornmüsli<br />

o Knollengemüse, Kartoffeln, Hülsenfrüchte<br />

o Birnen, Pfirsiche, Kirschen, Feigen usw.<br />

- weiche Kost<br />

o gekochte Früchte, pürierte Feigen, Trockenfrüchte<br />

o gekochtes Gemüse, Kartoffeln<br />

o Salat aus gekochtem Knollengemüse<br />

o Erdbeerkonfitüre, Schokola<strong>de</strong>ngetränke, Milchschokola<strong>de</strong><br />

- abführen<strong>de</strong> Ernährung<br />

o Eingelegte Pflaumen, Feigen und Aprikosen<br />

o Kleie, Leinsamen (mit viel Flüssigkeit)<br />

o Rhabarber<br />

o Sauerkraut, Rote Bete (auch als Saft erhältlich)<br />

o geriebene Äpfel<br />

- 3 -


Physio-Vortrag „Verdauung“: <strong>Obstipation</strong>, <strong>Diarrhoe</strong>, <strong>Malassimilation</strong>en<br />

Erarbeitet von Ferdi, Leif, Enno, Anne<br />

- stopfen<strong>de</strong> Ernährung<br />

o Weißbrot<br />

o Teigwaren<br />

o Bananen<br />

o Karotten<br />

o Schokola<strong>de</strong><br />

o Rotwein<br />

o Schwarzer Tee<br />

o Faserreiche Lebensmittel (z.B. Spargel, Sellerie, Lauch)<br />

Umstellung <strong>de</strong>r Lebensgewohnheiten<br />

- Verhaltenstherapie<br />

o Normalisierung <strong>de</strong>s Lebensrhythmus<br />

o geregelter Tag-Nacht-Rhythmus mit Aktivitäts- und Ruhephasen zu möglichst<br />

gleichen Tageszeiten<br />

o Einnahme <strong>de</strong>r Mahlzeiten zu <strong>de</strong>n gleichen Zeiten<br />

Betroffenen sollen sich vom Zwang <strong>de</strong>r täglichen Stuhlentleerung befreien<br />

- Bewegungstherapie<br />

o körperlichen Bewegung begünstigt die Darmtätigkeit<br />

o isometrische Bauchpresse zur Stärkung <strong>de</strong>r Bauchmuskulatur<br />

o Darmmassagen<br />

- Rektale Entleerungshilfen<br />

o Darmspülungen mit reinem Wasser (Klistiere)<br />

medikamentöse Behandlung<br />

- kologenen <strong>Obstipation</strong> (Ursache ein träger Darm)<br />

osmotische (Lactulose) o<strong>de</strong>r motilitäts- und sekretionsbeeinflussen<strong>de</strong> Abführmittel<br />

(Bisacodyl o<strong>de</strong>r Sennosi<strong>de</strong>)<br />

- <strong>Obstipation</strong> wegen Ballaststoffmangel<br />

stopfen<strong>de</strong> Ernährung<br />

- anorektale <strong>Obstipation</strong><br />

Zäpfchen mit <strong>de</strong>n Wirkstoffen Glyzerin o<strong>de</strong>r Bisacodyl<br />

Klistiere mit Natriumdioctylsulfosuccinat<br />

- Behandlung über langen Zeitraum<br />

Macrogol (mit großen Flüssigkeitsmengen von 2 bis 4 L tgl), Bisacodyl o<strong>de</strong>r Senna<br />

regelmäßiger, weicher aber geformter Stuhlgang<br />

- bei gestörter Koordination <strong>de</strong>s inneren und <strong>de</strong>s äußeren Schließmuskels (Spastik)<br />

Botulinumtoxin<br />

- Reiseobstipation<br />

Abführmittel mit Bisacodyl<br />

Phytotherapeutika: Senna-Präparate<br />

Einlauf<br />

operative Behandlung<br />

- wenn alle an<strong>de</strong>ren Behandlungsversuche fehlgeschlagen sind<br />

- Indikationen u.a.:<br />

o Morbus Hirschsprung<br />

o Megacolon<br />

o Beckenbo<strong>de</strong>nsenkung (<strong>de</strong>scending-perineum-Syndrom)<br />

o Verlegung <strong>de</strong>s Darmrohres durch einen Tumor<br />

o innerer Rektumprolaps<br />

o Verwachsungen<br />

o Verengungen bei Morbus Crohn<br />

- 4 -


<strong>Diarrhoe</strong><br />

von Anne<br />

Definition<br />

Physio-Vortrag „Verdauung“: <strong>Obstipation</strong>, <strong>Diarrhoe</strong>, <strong>Malassimilation</strong>en<br />

Erarbeitet von Ferdi, Leif, Enno, Anne<br />

- „<strong>Diarrhoe</strong>“ o<strong>de</strong>r „Durchfall“ ist mehr als dreimaliger Stuhlgang am Tag, wobei <strong>de</strong>r Stuhl<br />

ungeformt und wässrig ist und beim Erwachsenen die durchschnittliche Stuhlmenge von<br />

250g überschritten wird.<br />

Damit verbun<strong>de</strong>n ist oft ein unbeherrschbarer Stuhldrang, <strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n Betroffenen selbst oft das<br />

alleinige o<strong>de</strong>r Hauptproblem darstellt. Je nach Ursache kann <strong>de</strong>r Stuhl dabei Schleim, Eiter o<strong>de</strong>r Blut<br />

enthalten.<br />

Häufige Darmentleerungen bei funktionellen Darmbeschwer<strong>de</strong>n bei normalem Stuhlgewicht o<strong>de</strong>r<br />

eine Stuhlinkontinenz sind somit im medizinischen Sinn nicht als Durchfall zu bezeichnen.<br />

- Eine <strong>Diarrhoe</strong> von mehr als zwei Wochen Dauer wird als „chronisch“ bezeichnet<br />

Diagnose<br />

- 90% <strong>de</strong>r akuten <strong>Diarrhoe</strong>n sind durch Infektionen, unter an<strong>de</strong>rem mit Bakterientoxinen,<br />

hervorgerufen<br />

- Die Ursachen <strong>de</strong>s chronischen Durchfalls können sehr unterschiedlich sein:<br />

Stress, Nahrungsmittelunverträglichkeit, Fehlernährung, übermäßiger Gebrauch von Abführmitteln,<br />

Funktionsstörungen <strong>de</strong>r Bauchspeicheldrüse, <strong>de</strong>r Leber o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Gallenblase, chronische<br />

Darminfektionen, Parasitosen, nichtinfektionsbedingte Entzündungen wie Zöliakie, Morbus Crohn<br />

Anatomie und Physiologie<br />

- Im Dünndarm wer<strong>de</strong>n täglich ca. 8l Wasser rückresorbiert, im Dickdarm ca. 1,5l<br />

- Mit <strong>de</strong>r Wasserresorption geht dicht gekoppelt die Resorption von Elektrolyten einher<br />

- Die Oberfläche <strong>de</strong>s Darmes ist durch „Kerckringfalten“ und „Lieberkühnsche Falten“ im<br />

Dünndarm und Mukosaeinstülpungen im Dickdarm um 500% vergrößert<br />

- Bei viralen Infektionen wer<strong>de</strong>n die oberen Schleimhautschichten durch <strong>de</strong>n<br />

Vermehrungszyklus <strong>de</strong>r Viren zerstört und we<strong>de</strong>r Wasser- noch Elektrolyte können noch<br />

resorbiert wer<strong>de</strong>n<br />

- Den Flüssigkeitsverlust eines Dünndarmdurchfalls kann man mit oraler Flüssigkeitsgabe nicht<br />

ausgleichen. Bei einer schweren Form <strong>de</strong>r Cholera können täglich bis zu 20l Flüssigkeit<br />

verloren gehen. Eine intravenöse Wasser- und Elektrolytgabe ist unumgänglich.<br />

Einteilung <strong>de</strong>r Ursachen<br />

Infektiöse Durchfallerkrankungen<br />

sind auf verschie<strong>de</strong>ne Erregergruppen zurückzuführen. Die Erreger passieren die Magenschranke und<br />

vermehren sich im Darm. Es kommt zu einer unkontrollierten Sekretion von Wasser und Schleim aus<br />

<strong>de</strong>r Darmwand, gleichzeitig wird die Fähigkeit <strong>de</strong>r Darmzellen Wasser aufzunehmen vermin<strong>de</strong>rt.<br />

Nicht-resorbiertes Wasser verflüssigt nun <strong>de</strong>n Stuhl und wird mit ihm ausgeschie<strong>de</strong>n.<br />

Bei <strong>de</strong>r fieberhaften Verlaufsform (invasive Erreger) sind es die Bakterien Campylobacter und<br />

Salmonella sp.<br />

Schwere akute Durchfallerkrankungen sind: Amöbenruhr, Cholera, Salmonellen, Typhus und<br />

Darmtuberkulose.<br />

Medikamentöse Durchfallerkrankungen<br />

Können ausgelöst wer<strong>de</strong>n durch Antibiotika, Abführmittel und einige Psychopharmaka<br />

Intoxikationen<br />

Könne Durchfall auslösen, z.B. bei <strong>de</strong>r Nahrungsmittelvergiftung durch Bakterientoxine, aber auch<br />

bei Vergiftungen mit Arsen, Quecksilber o<strong>de</strong>r Giftpilzen<br />

- 5 -


Physio-Vortrag „Verdauung“: <strong>Obstipation</strong>, <strong>Diarrhoe</strong>, <strong>Malassimilation</strong>en<br />

Erarbeitet von Ferdi, Leif, Enno, Anne<br />

Nahrungsmittelunverträglichkeiten<br />

Können Durchfall auslösen, zum Beispiel eine Lactose- o<strong>de</strong>r Fructoseintoleranz<br />

Chronische Darmentzündungen<br />

zum Beispiel beim Morbus Crohn (gilt als Autoimmunkrankheit <strong>de</strong>r Darmschleimhaut)<br />

Folgen<br />

- Es kann bei einer <strong>Diarrhoe</strong> zu einem so großen HCO₃−- Verlust mit <strong>de</strong>n Darmsekreten<br />

kommen, dass die Kapazität <strong>de</strong>r kompensatorischen renalen Säureausscheidung überfor<strong>de</strong>rt<br />

wird. Folge ist eine metabolische Azidose.<br />

- Desweiteren kommt es durch <strong>de</strong>n großen Wasser- und Elektrolytverlust zu einer hypotonen<br />

Dehydratation. Folgen sind: Volumenmin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s EZR, Volumenanstieg <strong>de</strong>s IZR, Zunahme<br />

<strong>de</strong>s Hämatokrit, Abnahme <strong>de</strong>r Olasmaosmolalität, Vermin<strong>de</strong>rte ADH-Aussüttung, Vermehrte<br />

Aldosteronausschüttung<br />

Therapie<br />

- Wasser- und Elektrolytverluste müssen- wenn nötig intravenös- ausgeglichen wer<strong>de</strong>n<br />

- Da mit <strong>de</strong>m Durchfall auch Krankheitserreger und Keime ausgeschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, wird<br />

empfohlen, mit <strong>de</strong>r Gabe von Antidiarrhoika nicht sofort zu beginnen<br />

- Bei gesicherter bakterieller Ursachen Gabe von Antibiotikum<br />

- Hausmittel:<br />

1l abgekochtes Wasser mit einem halben Teelöffel Speisesalz und fünf Teelöffeln<br />

Traubenzucker mischen<br />

Cola und Salzstangen, wobei diese Metho<strong>de</strong> zuletzt kritisiert wur<strong>de</strong>, da Salzstangen zwar sehr<br />

natriumreich, aber auch kaliumarm sind (aber um das Kind überhaupt wie<strong>de</strong>r zum essen zu<br />

bringen, ist es nicht verkehrt :-P)<br />

- 6 -


<strong>Malassimilation</strong><br />

von Leif<br />

Physio-Vortrag „Verdauung“: <strong>Obstipation</strong>, <strong>Diarrhoe</strong>, <strong>Malassimilation</strong>en<br />

Erarbeitet von Ferdi, Leif, Enno, Anne<br />

- vermin<strong>de</strong>rte Nährstoffausnutzung durch Störungen im Gastrointestinaltrakt<br />

- Oberbegriff für Maldigestion und Malabsorption<br />

Maldigestion<br />

- lat.: „schlechte Verdauung“<br />

- Störung <strong>de</strong>r enzymtischen Spaltung <strong>de</strong>r Nahrung<br />

- Ursachen<br />

o Z.n. Magenresektion<br />

o exokrine Pankreasinsuffizienz [z.B. chronische Pankreatitis, Pankreaskarzinom, Z.n.<br />

Pankreasresektion, Mukoviszidose]<br />

o Leber-/Gallenwegserkrankung [z.B. Cholestase, Gallensäure-Verlust-Syndrom]<br />

o angeborene Enzym<strong>de</strong>fekte [z.B. Lactase]<br />

Malabsorption<br />

- lat.: „schlechte Aufnahme“<br />

- Störung <strong>de</strong>r Aufnahme von aufgespaltener Nahrung in die Blut- o<strong>de</strong>r Lymphbahn<br />

- Ursachen<br />

o Z.n. Dünndarmresektion [= Kurzsdarmsyndrom]<br />

o chronisch-entzündliche Darmerkrankungen [z.B. Colitis ulcerosa, Morbus Crohn]<br />

o Durchblutungsstörungen <strong>de</strong>s Dünndarms<br />

o Störungen <strong>de</strong>r enteralen Lymphdrainage [z.B. Morbus Hodgkin, Morbus Whipple]<br />

o Überempfindlichkeitserkrankungen [z.B. Zöliakie (Sprue)]<br />

<strong>Malassimilation</strong>ssyndrom<br />

- Leitsymptome<br />

o chronische <strong>Diarrhoe</strong> (voluminös; ggf. Steatorrhoe)<br />

o Gewichtsverlust<br />

o Mangelerscheinungen durch Malabsorption (s. u.)<br />

- mögliche Mangelerscheinungen<br />

Mangel an<br />

Eiweißen [Hypoproteinämie]<br />

Folsäure und Vit. B 12<br />

Vitamin A<br />

Vitamin E<br />

Vitamin D<br />

Vitamin K<br />

Eisen<br />

Gallensäuren<br />

Kalzium<br />

Proteinen<br />

Symptome<br />

Gewichtsabnahme, ggf. Ö<strong>de</strong>me<br />

makrozytäre Anämie<br />

Nachtblindheit, vermin<strong>de</strong>rte Tränensekretion<br />

Anämie, neurologische Störungen<br />

Osteomalazie (Kin<strong>de</strong>r: Rachitis), Osteopenie<br />

ggf. Blutungsneigung, Quick-Wert <br />

mikrozytäre Anämie<br />

Ausbildung von Gallensteinen<br />

evtl. Tetanie, Parästhesien<br />

Marasmus [Protein- und Energiemangel],<br />

Kwashiokor [Proteinmangel]<br />

- 7 -


Physio-Vortrag „Verdauung“: <strong>Obstipation</strong>, <strong>Diarrhoe</strong>, <strong>Malassimilation</strong>en<br />

Erarbeitet von Ferdi, Leif, Enno, Anne<br />

- Diagnostik<br />

o Stuhlfettbestimmung [Norm:

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